DE152142C - - Google Patents
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- DE152142C DE152142C DENDAT152142D DE152142DA DE152142C DE 152142 C DE152142 C DE 152142C DE NDAT152142 D DENDAT152142 D DE NDAT152142D DE 152142D A DE152142D A DE 152142DA DE 152142 C DE152142 C DE 152142C
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- coal
- retort
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B1/00—Retorts
- C10B1/02—Stationary retorts
- C10B1/04—Vertical retorts
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Coke Industry (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die wagerecht liegenden Retorten werden bekanntlich mit der ganzen Kohlenmenge auf
einmal beschickt. Dadurch wird die Erzeugung von Leuchtgas aus Kohle wirtschaftlich in
ungünstiger Weise beeinflußt, weil die kohlenstoffreichen Gasanteile teilweise durch die
Berührung mit der glühenden Retortenfüllung zerstört werden. Auch kühlen während der
Füllung die Retorten sehr stark ab, was
ίο einige Zeit zu ihrer Wiedererhitzung erfordert,
womit natürlich ein Verlust bei der Gaserzeugung verbunden ist.
Zweck der Erfindung, welche stehende Retorten verwendet, ist, die genannten Ubelstände
zu beseitigen, während gleichzeitig das Verfahren des Verkokens der Kohle vereinfacht
wird und folgende Vorteile erlangt werden:
1. eine größere Ausbeute an Gas aus der gleichen Menge Kohle,
2. ein besseres Gas,
3. eine bessere Beschaffenheit des Kokses,
4. eine Ersparnis an Handarbeit und
5. eine Verminderung der Kosten für den Rohstoff, der ein Abfallprodukt in Form
von Klar- oder Staubkohle oder Kohlengrus sein kann.
In einer stehenden Retorte bekannter Einrichtung wird eine Masse glühenden Brenn-?
Stoffs allmählich gebildet, so daß die nicht verkokte Kohle sich immer oben und in
der zu ihrer Entgasung günstigsten Läge befindet.
Fig. ι zeigt im Querschnitt eine wagerecht liegende Retorte, die in der bisher gebrauchliehen
Art beschickt worden ist, und Fig. 2 im Schnitt eine Vorrichtung zur Beschickung
nach dem neuen Verfahren.
Bisher lag in der Retorte α (Fig. 1) von
der gewöhnlichen D-Form die Kohlenschicht b c, die ganze Länge der Retorte ausfüllend,
auf dem Boden derselben. Beim Erhitzen der Retorte von außen werden die der Retortenwandung
zunächst liegenden Teile der Kohlenmasse verhältnismäßig schnell verkokt und bilden eine rotglühende Koksmasse b.
Da in diesem Fall die Verkokung von außen her vor sich geht, so verbleibt im Innern
ein Kern c von unverkokter Kohle, der von der rotglühenden Masse b umgeben ist. Da
der Kern c erst später und allmählich verkokt wird, so muß das ausgetriebene Gas
durch die Masse b hindurchstreichen, wobei Teile des Gases zersetzt werden und ihr '
Leuchtvermögen in solchem Maße verlieren, daß es sich nicht lohnt, die Verkokung so
weit fortzuführen, bis die gesamte Masse verkokt ist. Es ergibt sich daher, daß ein Teil
des Kernes c unverkokt bleibt, und dadurch findet ein Verlust an Gas statt, während ein
großer Teil des ausgetriebenen Gases von geringerem Heiz- und Leuchtwert ist. Eine
vollständige Verkokung und Erhaltung der kohlenstoffreicheren Gase erreicht man durch
Benutzung stehender Retorten, wenn man sie in der nachstehend beschriebenen und
den Gegenstand der Erfindung bildenden Weise beschickt.
Fig. 2 zeigt die neue Art des Beschickens der Retorten. In der stehenden Retorte d
bekannter Anordnung liegt die rotglühende Koksmasse e und die nicht verkokte Kohle/.
Wie oben angeführt, wird die Masse in der Retorte allmählich gebildet, die nicht verkokte
Kohle befindet sich aber immer oben
ίο bei f, und das Gas wird unmittelbar nach
den Steigröhren getrieben, ohne durch die rotglühende Koksmasse hindurchzustreichen
oder mit ihr in Berührung zu kommen. Hierdurch behält das Gas sein gesamtes Leuchtvermögen und wird nicht durch die
Einwirkung einer rotglühenden Koksmasse verschlechtert.
Fig. 2 zeigt gieichzeitig eine zur Ausführung
des Verfahrens zweckmäßige Vorrichtung. Die in ein Gehäuse oder einen Ofen g
eingesetzte Retorte besteht aus einem aufrecht stehenden Teil h, der sich etwa auf die
Hälfte der Retorte erstreckt, und 'aus einem schrägen Unterteil j, der etwa ein Viertel der
Länge der Retorte ausmacht. Der übrige Teil k zwischen den Teilen h und j ist gekrümmt.
Der aufrecht stehende Teil läuft nach oben ein wenig verjüngt zu und erweitert sich nach unten, so daß der schräge
Retortenteil von größerem Durchmesser ist und sich über das Gehäuse hinaus erstreckt;
hier wird ein Rohrstutzen/ mit einer Tür oder einem Deckel von geeigneter Anordnung
angesetzt.
Die Anwendung stehender Retorten mit einem schrägen unteren Teil ist zwar schon
vorgeschlagen worden; dieselben vermögen aber erst dann ihre vorteilhafte Wirksamkeit
zu entfalten, wenn sie mit einer Füllvorrichtung von folgender Art verbunden werden.
Auf das obere Ende der Retorte wird ein Rohrstutzen m aufgesetzt, an den sich nach
oben die ununterbrochen arbeitende Füllvorrichtung für die Kohle anschließt und von
dem schräg seitwärts ein Steigrohr η ο. dgl.
abführt. Die Füllvorrichtung besteht aus
- einem Trichter ο zur Aufnahme feiner Kohle, unter dem sich ein nach dem Rohrstutzen m
führendes Rohr ρ befindet. Vorzugsweise liegt der Trichter in der Mitte über dem
Rohrstutzen in.
In das Rohr ρ ist eine Meß- und Verschlußvorrichtung eingesetzt, die aus zwei
kegelförmigen, auf gemeinsamer Spindel r in geeignetem Abstand voneinander sitzenden
und sich leicht im Rohr ρ bewegenden Kolben q besteht. Der Hub der Kolben ist so
bemessen, daß der obere Kolben in der Höchststellung aus dem Rohrj» austritt, um
die Kohlen aus dem Trichter ο zwischen beide Kolben treten zu lassen. Der untere
Kolben dageg'en tritt in der Tiefstellung aus dem Rohr ρ heraus, so daß die Kohle in die
Retorte herabfallen kann, wobei aber der Kolben q in dem Rohr oder Zylinder ρ verbleibt,
so daß die Retorte abgeschlossen und ein Übertritt von Gas aus der Retorte in
den Trichter vermieden ist. Die Spindel r wird fortwährend auf- und abbewegt.
Der untere kegelförmige Kolben läßt die Kohle gegen die Wandung der Retorte
fallen, um bei f die schalenartige Tasche aus nicht verkokter Kohle oben auf der rotglühenden
Koksmasse e zu bilden. Diese Tasche wirkt wie eine Art Kessel, in dem
der durch Verkokung gebildete Teer vollständig in Gas umgesetzt wird.
Hierdurch wird eine erhebliche Zunahme an kohlenstoffreichem Gas erzielt und die
gewöhnliche Teerbildung vermieden.
Die verwendete kleinkörnige Kohle verkokt schnell und erzeugt einen sehr guten
Koks. Die Entleerung wird unter Wegnahme einer Platte s durch den unteren Rohrstutzen
/ bewirkt; genannte Platte dient zur Stützung" der Koksmasse in einem gewissen Abstand von dem Deckel, bis dieser abgenommen
wird.
Nach erfolgter Entleerung wird die Platte s wieder eingesetzt, und der Vorgang des Entkokens
geht wie vorher vor sich.
Die vorstehend beschriebenen Retorten können sich nicht abkühlen; demzufolge ist
die Dauer ihrer Verwendung viel langer. Rauch kommt ebenfalls in Wegfall, der gewohnlich
sich bemerkbar macht, wenn die Retorten in der üblichen Weise beschickt werden.
Die Kohle oder der Kohlengrus können in eine Grube im Erdboden hineingeworfen
und aus dieser durch eine Hebevorrichtung nach einer Transportvorrichtung gebracht
werden, welche die Kohle über den Ofen hinweg nach dem Trichter einer jeden Retorte
bringt.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Erzeugung von Leuchtgas aus Kohle in stehenden Retorten, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle von oben her in die Retorte in kleinen Mengen und in regelmäßigen Zeitabschnitten eingefüllt wird, um allmählich eine glühende Masse Brennstoff aufzuschichten, so daß beim Verkokungsvorgange beständig" oben eine Schicht Kohle vorhanden ist und das Gas aus der frischen Kohle unmittelbar heraus und in die nach oben geleiteten Rohre getrieben wird, ohne durch die aufge-schichtete rotglühende, in der Retorte befindliche Koksmasse hindurchstreichen zu müssen.
- 2. Ausführung des Verfahrens zur Erzeugung von Leuchtgas aus Kohle, in stehenden Retorten nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle in Nußform und in abgemessenen begrenzten Mengen in die Retorte eingebracht und gegen die Wandung der letzteren fallen gelassen wird, wodurch oben auf der allmählich zunehmenden Masse des glühenden Brennstoffes eine schalenartige Schicht unverkokter Kohle gebildet wird, die wie ein Kessel wirkt, in dem die vollständige Vergasung des Teers stattfindet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE152142C true DE152142C (de) |
Family
ID=418899
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT152142D Active DE152142C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE152142C (de) |
-
0
- DE DENDAT152142D patent/DE152142C/de active Active
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