DE151690C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT,

Es ist bekannt, zum Vertilgen der verhältnismäßig widerstandsfähigen Insekten Tinkturen aus unangenehm riechenden, pflanzlichen (z. B. Knoblauch-) Auszügen zu verwenden und denselben stark wirkende Mittel, wie Säuren oder Benzin und dergl., zuzusetzen, da behufs gründlicher Ausrottung des Insektenstammes das Betäuben bezw. Ver-. jagen der lebenden Tiere allein nicht ausreicht, vielmehr die Vertilgung der gegen den Geruch unempfindlichen Brut ein wesentliches Erfordernis ist. Solche Tinkturen, deren Gehalt an vegetabilischen Stoffen durch die Zusätze chemisch beeinflußt ist, können wohl dort Anwendung finden, wo es sich um totes Material, wie Holz, Gewebe oder dergl., handelt, welches jederzeit damit bestrichen werden kann und durch die Tinktur nicht angegriffen wird, auf keinen Fall aber bei Pflanzen, besonders jungen, da dieselben, wie bekannt, sehr empfindlich sind und durch die Einwirkung der in den Tinkturen enthaltenen ätzenden Bestandteile sofort abgetötet werden wurden.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet nun ein Verfahren zum Vertilgen von Pflanzenschädlingen, welches sich die für Insekten . bekannte abschreckende Eigenschaft stark riechender Pflanzenauszüge für die Zwecke des Vertreibens der Würmer von Pflanzen zunutze macht, ohne aber die zum Vertilgen der Brut erforderlichen, für die Pflanze schädlichen, stark wirkenden Beimengungen zu verwenden, da die Würmerbrut nicht an den Pflanzen, sondern tiefer in der Erde liegt. Das neue Verfahren beruht ferner auf der Anwendung des Mittels zu einer ganz bestimmten Zeit, um auf keinen Fall die Keimfähigkeit der zu schützenden Pflanzen zu beeinträchtigen, andererseits die nur zu bestimmter Zeit erscheinenden Schädlinge zu treffen.

Seit Jahren ist man bestrebt, den gefährlichsten Feind des Rübenbaues, die Nematoden, zu vertilgen. Man bediente sich hierzu verschiedener Mittel, wie z. B. des Schwefelkohlenstoffes, schwefliger Säure und dergl., die, in das Erdreich gebracht, zwar imstande sind, die Nematoden zu vernichten, aber vor der Bestellung der Rüben angewendet werden mußten, weil sie sonst die Pflanze selbst angreifen und zerstören. Andererseits haben die Versuche mit Fangpflanzen, die nachher vernichtet wurden, auch zu keinen durchaus günstigen Ergebnissen geführt.

Bei allen diesen Maßregeln hatte man die Eigentümlichkeit genannter Schmarotzer übersehen, erst dann in die oberen Humusschichten zu kommen, wenn sie durch wärmere Temperatur, andererseits durch die ihrem feinen Geruchsinne auffallende Entwicklung der kleinen Wurzelfäserchen angelockt werden. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn beispielsweise das Rübenpflänzchen im Mai und Juni, event, auch noch später, in der Entwicklung ist, wo also den Nematoden reichlich Nahrung geboten wird.

Von dieser Erkenntnis ausgehend ist das vorliegende Verfahren erfunden worden, welches den Mangeln der bisherigen Vernichtungsmittel der Nematoden abhilft.
Das neue Verfahren beruht darauf, daß man die jungen Pflanzen während ihrer Entwicklung, also im Mai, Juni event. Juli, zweckmäßig nach dem Verziehen mit wässerigen Auszügen von Pflanzen begießt, die

ίο einen starken Gehalt an Schwefelallyl besitzen, z. B. von Knoblauch und anderen Laucharten bezw. Kreuzblütlern. Durch das in dem Auszuge dieser Pflanzen enthaltene Schwefelallyl wird in dem Boden ein derart penetranter, lange anhaltender Geruch erzeugt, daß die Nematoden demselben nicht widerstehen können und entweder eingehen oder die Pflanze verlassen.

Das vegetabilische Schwefelallyl des Auszuges ist dagegen zu der angegebenen Zeit der Entwicklung der Pflanzen absolut nicht mehr schädlich, so daß dieselben direkt mit der Flüssigkeit in Berührung kommen können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zum Vertilgen von Pflanzenschädlingen, insbesondere Nematoden bei Hackfrüchten, dadurch gekennzeichnet, daß man die jungen Pflanzen während ihrer Entwicklungsperiode mit dem wässerigen Auszuge schwef elallylhaltiger Pflanzen begießt.