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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von elektrischen
Dünnfolienkondensatoren, bei dem auf imprägnierten Hilfsträgerfolien dünne Lackschichten
und Metallschichten aufgetragen, diese wenigstens nach dem Aufbringen der ersten
Lackschicht einer Wärmebehandlung unterzogen, anschließend weitere Lack- und Metallschichten
aufgebracht werden, und bei dem die aus den Lackschichten und Metallschichten bestehenden
mehrschichtigen Dünnfolien von den Hilfsträgerfolien abgelöst und zu Kondensatoren
verarbeitet werden. Die Imprägniermittel dienen dazu, ein Wiederablösen der aufgebrachten
Schichten zu ermöglichen.
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Es ist bekannt, nacheinander eine große Zahl, z. B. 100, Lack- und
Metallschichten auf eine Trägerfolie aufzubringen. In diesem Fall müssen Maßnahmen
getroffen werden, die einerseits die Ablösung der Schichten von der Trägerfolie
beim Aufwickeln der Schichten zu den Kondensatoren ermöglichen, andererseits aber
eine einwandfreie Haftung der Schichten auf der Trägerfolie bei den verschiedenen
Arbeitsgängen, wie Aufbringen weiterer Lack- und Metallschichten, wobei ein Umspulen
von einer Folie auf die andere erforderlich ist, gewährleisten. Zu diesem Zweck
wurde bereits vorgeschlagen, dem Imprägniermittel Kleberstoffe zuzusetzen, die gute
dielektrische Eigenschaften besitzen und einen derart niedrigen Dampfdruck aufweisen,
daß sie sich beim Aufdampfen von Metallschichten im Vakuum nicht störend bemerkbar
machen. Diesen Anforderungen genügen Kleberstoffe, wie z. B. niedermolekulares Polybutylen
oder Polyisobutylen mit einem Molekulargewicht in der Größenordnung von 5000 sowie
Polyvinylisobutyläther. Der Anteil der Kleberstoffe soll dabei in der Größenordnung
von etwa 10 Gewichtsprozent liegen, und zwar richtet sich sein Anteil nach der Anzahl
der auf die Trägerfolie aufzubringenden dünnen Lack-und Metallschichten. Je mehr
dieser Schichten auf die Trägerfolien aufgebracht werden sollen, desto größer muß
der Anteil des Klebers im Imprägniermittel sein, damit die Haftfestigkeit ausreicht.
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Aus der britischen Patentschrift 949 155 ist es bekannt, beim Zusammenkaschieren
von Dünnfolien die Trägerfolien auf den Schmelzpunkt des Imprägniermittels zu erhitzen
und die Dünnfolien von den Trägerfolien abzulösen und die aneinanderliegenden Dünnfolien
über eine erhitzte Kaschierwalze zu führen.
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Aus der USA.-Patentschrift 2 754 230 ist ein Verfahren zur Herstellung
von elektrischen Dünnfolienkondensatoren bekannt, bei dem auf einen Hilfsträger,
welcher eine Trennschicht trägt, eine dünne Lackschicht aufgetragen wird. Zur Trocknung
der auf dem Hilfsträger befindlichen Schichten werden diese einer Wärmebehandlung
unterzogen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Verankerung der zuerst
auf dem imprägnierten Hilfsträger aufgebrachten Lackschicht mit dem Hilfsträger
zu erreichen.
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Die Erfindung wird beim eingangs dargestellten Verfahren darin gesehen,
daß bei der Wärmebehandlung die Hilfsträgerfolien und die darauf befindlichen Schichten
über den Schmelzpunkt des Imprägniermittels erwärmt werden, ohne dabei die Schichten
von den Hilfsträgern zu trennen, und daß das Imprägniermittel vor dem Aufbringen
weiterer Lackschichten und Metallschichten verfestigt wird.
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Durch die Erfindung wird die Haftkraft zwischen Trägerfolie und aufgebrachter
Schicht, insbesondere Lackschicht bzw. zwischen Trägerfolie und aufgebrachten Lack-
und Metallschichten wesentlich erhöht. Das verflüssigte Imprägniermittel der Trägerfolie
verteilt sich und dringt in die Poren der anliegenden dünnen Schicht ein, es verzahnt
sich gleichsam in der dünnen Schicht, wodurch eine erhöhte Haftung bewirkt wird.
Man wird also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren so vorgehen, daß man nach dem
Aufbringen der ersten Schicht, also z. B. nach dem Auflackieren und Trocknen einer
dünnen Lackschicht auf die mit wachsartigem Imprägniermittel versehene Trägerfolie,
die Trägerfolie über eine beheizte Trommel führt. Die erforderlichen Temperaturen
sind vom Imprägniermittel abhängig und liegen im allgemeinen um 120° C. Die beheizte
Trommel wird zweckmäßigerweise auf der Lackiermaschine am Ende des Trockenweges
angebracht. Man kann auch auf die erste dünne Lackschicht Metall- und Lackschichten
aufbringen, wenn eine genügende Haftfestigkeit der Schichten auf der Trägerfolie
vorhanden ist. Sobald aber die Haftfestigkeit nicht mehr ausreicht und ein Ablösen
der Schichten von der Trägerfolie befürchtet werden muß, sollte die erfindungsgemäß
vorgesehene Temperaturbehandlung vorgenommen werden. Anschließend können dann weitere
Lack- und Metallschichten aufgebracht werden. Ein Ablösen der Schichten von der
Trägerfolie ist nicht mehr zu befürchten.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung ist es möglich, entweder immer
das gleiche Imprägniermittel-Klebergemisch, unabhängig von der gewünschten Anzahl
der aufeinanderfolgenden Lack- und Metallschichten, zu verwenden oder sogar ganz
auf den Kleberzusatz zu verzichten, so daß die gewöhnlichen Imprägniermittel, wie
z. B. Hartwachs, Ozokerit oder niedermolekulares Polyäthylen, verwendet werden können.
Auf jeden Fall kann der Kleberanteil so niedrig gehalten werden, daß eine Verunreinigung
der Bearbeitungsvorrichtung verhindert wird. Darüber hinaus wirkt sich die Temperaturbehandlung
gemäß der Erfindung noch dahingehend vorteilhaft aus, daß zusätzlich die Reste des
beim Aufbringen der Lackschichten verwendeten Lösungsmittels entfernt werden, so
daß der bis jetzt zu diesem Zweck erforderliche Trocknungsprozeß unter Vakuum entfallen
kann. Lösungsmittelreste würden sich beim Aufdampfen der Metallschichten im Vakuum
störend bemerkbar machen.
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Falls erforderlich, kann nach der Temperaturbehandlung eine Kühlung
vorgesehen sein. Hierzu kann die Trägerfolie zweckmäßigerweise über eine Kühltrommel
geführt werden, die z. B. unmittelbar hinter der beheizten Trommel angeordnet ist.
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In der F i g. 1 ist eine Trägerfolie 1 im Querschnitt dargestellt,
auf der nacheinander mehrere Lackschichten 2 und, gegeneinander versetzt, die Metallschichten
3 bzw. 4, die die Belegungen des Kondensators bilden, aufgebracht sind. Als Trägerfolie
kann Papier dienen, das mit Kohlenwasserstoffen imprägniert ist. Ist die Trägerfolie
nach dem Aufbringen wenigstens einer Schicht, insbesondere Lackschicht, einer Temperaturbehandlung
gemäß der Erfindung unterzogen worden, kann die Anzahl der auf die Trägerfolie aufgebrachten
Metall- und Lackschichten wesentlich, z. B. bis auf etwa 100, erhöht werden. Beim
Herstellen der Kondensatoren braucht dann nur ein einziges Band aufgewickelt werden,
wodurch der Wickelvorgang sehr vereinfacht wird.