DE1471481C - Verfahren zum Schnellhärten von Zement - Google Patents
Verfahren zum Schnellhärten von ZementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schnellhärten von Zement, der bei Bauarbeiten verwendet
werden kann und insbesondere bei Arbeiten, bei
denen ein Durchsickern oder Durchbrechen von Wasser oder ein Zusammenbrechen von Erd-, Sand- oder
Felsbetten verhindert werden soll.
Beim Bau eines Tunnels durch eine Verwerfung oder einen weichen und schwachen Bereich in der
Erde oder auf dem Meeresboden tritt häufig so viel Wasser ein, daß Einsturzgefahr besteht und die Arbeiten
nur unter größten Schwierigkeiten ausgeführt werden können. Selbst wenn der Tunnel in einem
solchen Fall fertiggestellt wird, ist es nicht leicht, ein Durchsickern des Wasser durch die zementierte
Fläche zu verhindern, und das. in das Innere des Tunnels hinein tropfende, -spritzende oder -fließende
Wasser oder Meereswasser führt zur Korrosion der
metallenen Konstruktionsteile, so daß die Wartung und Aufrechterhaltung der Sicherheit des Tunnels
in den meisten Fällen sehr schwierig ist. Wenn die Bodenbettung eines Dammes weich und schwach ist,
so bricht und-stürzt der Damm bei Uferarbeiten
leicht ein, und die Verhinderung des Wasserdurchtritts stellt ein schwer zu lösendes Problem dar.
In diesen Fällen wurde bei bisherigen Bauarbeiten Zementmörtel aufgespritzt, mit einem weiteren Mittel
vermischtes" Natriumsilikat verwendet oder Zementmörtel oder Natriumsilikat eingespritzt. Infolge des
hindurchspritzenden oder -tretenden Wassers fließt die verwendete, auf- oder eingespritzte Masse bei
diesem Verfahren jedoch wieder heraus, ehe sie erhärten kann, so daß kein zufriedenstellendes Ergebnis
erzielt wird. Um das Herausfließen des Zements zu verhindern, wurde versucht, Kalziumchlorid, Magnesiumchlorid,
Ätzalkali, ein Alkalikarbonat oder Alkalisilikat zuzusetzen. Ein einen derartigen Zusatz
enthaltender Zementmörtel oder Beton läßt sich jedoch nur schwer gleichmäßig hydratisieren und kann
.5 nur in Notfällen dazu verwendet werden, Löcher, aus denen Wasser austritt, vorübergehend zuzustopfen.
Das heißt, bei diesem Verfahren erhärtet der Zementmörtel oder Beton, wobei jedoch viele Zement-'
partikeln keine Reaktion eingehen und der Zement-
mörtel oder Beton eine unregelmäßige Kristallstruktur und eine geringe Festigkeit aufweist. Dieses Verfahren
hat daher den Nachteil, daß bei der Behandlung des Bodens mit einem ein schnellabbindendes Mittel
enthaltenden Zement der Boden nachträglich mit einem Zement verstärkt werden muß, der kein
schnellabbindendes Mittel enthält. Außerdem übt Kalziumchlorid u. dgl. eine korrodierende Wirkung
auf Eisen aus und wurde bisher für die Verwendung bei Eisenbeton als ungeeignet angesehen. . . . .
Es wurden daher Untersuchungen angestellt, um ein Verfahren zum Schnellhärten von Zement zu
schaffen, das die Nachteile der bekannten Verfahren nicht aufweist. Im Verlauf dieser Untersuchungen
wurden Experimente mit polyvalenten. Metallsalzen der Akrylsäure und Methakrylsäure angestellt, die
polymerisierbar sind und bei den herkömmlichen Verfahren zur Stabilisierung von weichen und schwachen
Erdschichten verwendet werden. Als Ergebnis dieser Experimente, bei denen die Verwendung dieser
Salze in Verbindung mit Zement erprobt wurde, wurde festgestellt, daß eine Verbindung aus Magnesium-
und/oder Strontiumsalzen der Akryl- und/oder Methakrylsäure und Zement als schnellabbindendes
Mittel verwendet werden kann und daß der erhaltene erhärtete Körper sehr fest und hart ist und je nach
der Menge des zugesetzten Akrylsalzes einen gewissen Plastizitätsgrad besitzt.
Bei der Polymerisierung von anderen Akrylaten und Methakrylaten, beispielsweise Zink-, Eisen-, AIuminium-,
Zinn- und Kalziumakrylaten und -meth-
. akrylaten, in Zement war dagegen nur eine geringfügige Schnellhärtung des Zements erzielbar, ohne
zufriedenstellende Ergebnisse. Der Grund, warum das erfindungsgemäße Verfahren Zement so schnell
erhärtet, konnte nicht mit Bestimmtheit nachgewiesen werden. Es wird jedoch angenommen, daß das bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Akrylat in alkalischem Zustand sogar in Abwesenheit eines
Polymerisationskatalysators schnell polymerisiert, das auf diese Weise hergestellte Polymer eine netzförmige
Struktur annimmt und das Akrylsalz weiter das
, Auswaschen des Kalks aus dem Zement hemmt, das Auswaschen eines Aluminate unterstützt und die
Hydration des Zements beschleunigt.
55, Die Erfindung kann durch Zugabe von 5 bis 150 Ge-"
wichtsteilen eines oder mehrerer Magnesium- oder Strontiumakrylate oder -methakrylate (nachstehend
als »Akrylsalz« bezeichnet) auf 100 Gewichtsteile des Zements und von 50 bis 600 Gewichtsteilen Wasser
pro 100 Gewichtsteile des Gesamtgewichts des Ze-"■ ments und der Magnesium- und/oder Strontiumsalze
der Akryl- und/oder Methakrylsäure durchgeführt werden. Auf diese Weise kann der Zement in kurzer
Zeit erhärten; wenn jedoch ein polymerisierender Katalysator und, falls erforderlich, ein Polymerisationsbeschleuniger
zugesetzt werden, so erhärtet der Zement in sehr kurzer Zeit, und es läßt sich ein erhärteter
Körper von derartiger Festigkeit erzielen, daß
er einen erheblichen hydraulischen Druck und ein beträchtliches Gewicht aushält. Die für die Erhärtung
des Körpers erforderliche Zeit läßt sich durch die dem Zement zugesetzte Menge des Akrylsalzes sowie
durch die der Verbindung zugesetzten Mengen des polymerisierenden Katalysators und des Polymerisationsbeschleunigers
auf das gewünschte Maß einstellen. Die für das Abbinden oder Erhärten erforderliche
Zeit kann außerdem dadurch verändert werden, daß ein wasserlösliches Silikat zugesetzt wird.
. Die Menge des bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden Wassers wird vorzugsweise
so gewählt, daß sie ausreicht, um aus dem Zement und den Magnesium- und/oder Strontiumsalzen der
Akryl- und Methakrylsäure einen flüssigen Brei zu machen, d. h., die Wassermenge beträgt vorzugsweise
50.bis 600, insbesondere 100 bis 350Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile des Gesamtgewichtes des Zements und der Magnesium- und/oder Strontiumsalze
der Akryl- und/oder Methakrylsäure.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann allein angewendet werden; falls der erhärtete Körper jedoch eine
besonders hohe Festigkeit haben soll, ist es zu empfehlen, die Verbindung zusammen mit einem dieser zusätzlich"
zugesetzten Zuschlagstoffe zu verwenden. Als Zuschlagstoff kann jeder als Zuschlagstoff für den
erhärteten Körper in Frage kommender Stoff verwendet werden. Typische Zuschlagstoffe sind Sand und
Lehm; ferner können Vulkankies und -sand, widerstandsfähiger Hyalitsand, Perlit, Steinkohlenschlacke,
Baryt, Magnetit sowie organische und anorganische Fasern als Zuschlagstoffe verwendet werden.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand von Beispielen eingehender erläutert. Die angegebenen
Teile und Prozentsätze in den Beispielen bedeuten, wie auch in der Beschreibung, Gewichtsteile und
Gewichtsprozente, wenn es nicht anders angegeben ist.
■-. .-' - '.; : . Beispiel 1 '.,;
300 Teile Normensand und jeweils 80 Teile einer wäßngen Lösung von Metallakrylaten mit einer
Konzentration von 20% wurden zu 100 Teilen von •allgemein gebräuchlichem Portlandzement zugesetzt.
Das Gemisch wurde geknetet. Nach 2 Stunden wurden die Druckfestigkeit und die Biegefestigkeit des Mörtels
gemessen. Die Ergebnisse können an Hand der folgenden Tabelle verglichen werden: ,
Akrylate
Keine zugesetzt '.".·.'
Magnesiumakrylat
Strontiumakryiat..
Strontiumakryiat..
Biegefestigkeit . in kg/cm2
unterhalb der Meßbarkeit
■ ■■■■- i6 :
Druckfestigkeit in kg/cm2
unterhalb der Meßbarkeit
• 60
Bei spiel 2 '
in 4 Minuten so hart, daß es nicht mit einem Finger niedergedrückt werden konnte.
Beispiel3 . ■ ■
100 Teile schnell eine hohe Festigkeit erlangender Portlandzement und 200 Teile Normensand wurden
mit 100 Teilen einer wäßrigen Lösung von 25%igem Magnesiummethakrylat gut vermischt und geknetet.
Als dem Gemisch 5 Teile einer wäßrigen Lösung von 5%igem Ammoniumpersulfat und 5 Teile einer wäßrigen
Lösung von 2%igem Kupfersulfat zugesetzt wurden, begann das Gemisch in 30 Sekunden zu
koagulieren, verlor seine Dünnflüssigkeit in^ etwa 50 Sekunden und wurde in 3 Minuten so hart, daß
es den Druck eines Fingers aushielt.
100 Teile schnell eine hohe Festigkeit erlangender . Portlandzement, 200 Teile Normensand und 100 Teile
■20 einer wäßrigen Lösung von 8%igem Magnesiumakrylat wurden im voraus gut. vermischt. Als 4 Teile
einer wäßrigen Lösung von 5%igem Ammoniumpersulfat und 3 Teile einer wäßrigen Lösung von 5%igem
Natriumsulfit zugesetzt wurden und das Gemisch rasch Verrührt und geknetet wurde, begann es in
1 Minute zu koagulieren, verlor seine Dünnflüssigkeit in 1 Minute und 50 Sekunden und war in 21J2 Minuten
so hart, daß es durch den Druck eines Fingers im wesentlichen nicht mehr verformt werden konnte.
B e i s ρ ie I 5
100 Teile allgemein gebräuchlicher Portlandzement wurden im voraus mit. einer wäßrigen Lösung verknetet,
die durch Auflösung von 2,5 Teilen Natriumsilikat in 70 Teilen Wasser hergestellt wurde. Als
eine gemischte wäßrige Lösung aus 430 Teilen einer wäßrigen Lösung von 30%igem Magnesiumakrylat
und 1,5 Teilen Kaliumpersulfat zugegeben wurde und das Gemisch gut verrührt und geknetet wurde,
begann es in 6l/2 Minuten nach Zugabe der letzteren
wäßrigen Lösung-zu erhärten und war in etwa 10 Minuten so hart, daß es den Druck eines Fingers aushielt.
Als dagegen bei dem gleichen obengenannten Mischverhältnis kein Nätriumsilikat zugegeben wurde, be-
gann das Gemisch in 1 Minute zu erhärten und war in etwa 2 Minuten im wesentlichen vollständig
erhärtet. , ·
100 Teile allgemein gebräuchlicher Portlandzement und -200 Teile Normensand wurden mit 100 Teilen
einer wäßrigen Lösung von 30%igem Magnesiumakrylat gut vermischt und geknetet. Als dem Gemisch
6 Teile einer wäßrigen Lösung von 5%igem Ammoniumpersulfat und 7,5 Teile einer wäßrigen Lösung
von 2%igem Kupfersulfat zugesetzt wurden, begann das Gemisch in 1 Minute zu koagulieren, verlor
seine Dünnflüssigkeit nach 2 Minuten und wurde
100 Teile allgemein gebräuchlicher Portlandzement und 200 Teile Normensand wurden unter Zugabe
einer wäßrigen Lösung verknetet, die durch Auflösung von 4 Teilen Natriumsilikat in 20 Teilen Wasser hergestellt
wurde: Als das Gemisch danach unter Zugabe von 80 Teilen einer wäßrigen Lösung von 25%igem
Magnesiummethakrylat und 2 Teilen einer wäßrigen Lösung von 10%igem Kaliumpersulfat verrührt und
verknetet wurde, begann es in 10 Minuten zu erhärten und war in 18 Minuten so hart, daß es durch den
Druck eines Fingers nicht verformt werden konnte.
Als kein Natriumsilikat zugegeben wurde, ^begann das Gemisch in 1 Minute und 20 Sekunden zu erhärten
und war in etwa 4V2 Minuten im wesentlichen
vollständig erhärtet. ;
B eispie17
100 Teile schnell eine hohe Festigkeit erlangender Portlandzement, 200 Teile Normensand und 0,5 Teile
Kupferpulver wurden gut miteinander vermischt. Als.
eine gemischte Lösung aus 10Θ Teilen einer wäßrigen Lösung von 30%igem Strontiumakrylat und 6 Teilen
einer wäßrigen Lösung von 5%igem Ammoniumpersulfat zugegeben wurde und das Gemisch rasch ver-
rührt wurde, begann es in 1 Minute zu koagulieren, verlor seine Dünnflüssigkeit in 2V2 Minuten und erhärtete
in 5 Minuten so weit, daß es den Druck eines Fingers aushielt.
IO
B e i s pie 18
100 Teile schnell eine hohe Festigkeit erlangender Portlandzement und 300 Teile Normensand wurden
mit einer gemischten wäßrigen Lösung aus 5 Teilen Natriumsilikat und 20 Teilen Wasser verknetet. Als
das Gemisch dann unter Zugabe von 100 Teilen einer wäßrigen Lösung von 22%igem Strontiummethakrylat
und 3 Teilen einer wäßrigen Lösung von 10%igem Kaliumpersulfat verrührt und verknetet wurde, begann das Gemisch in 10 Minuten zu erhärten und
war in 16 Minuten hart. Als kein Natriumsilikat zugegeben wurde, begann das Gemisch in 1 Minute
zu erhärten und war in 5 Minuten'so hart, daß es den
Druck eines Fingers aushielt.
. . "■ ■ ■ . ■
B e i s ρ i e 1 9 :
100 Teile Portlandhochofenzement wurden mit einer gemischten Lösung aus 6 Teilen Natriumsilikat und
60 Teilen Wasser verknetet. Durch Zugabe von einem Teil Ammoniumpersulfat in 300 Teile einer wäßrigen
Lösung von 30%igem Strontiumakrylat wurde eine wäßrige Lösung hergestellt und dem Zementgemisch
zugesetzt und mit diesem verrührt und verknetet. 15 Minuten nach der Zugabe der letzteren wäßrigen
Lösung begann das Gemisch zu erhärten und war in etwa 20 Minuten hart.
Als; dagegen kein Natriumsilikat zugegeben wurde, begann das Gemisch in 1 Minute und 40 Sekunden
zu erhärten und war in 41Z2 Minuten vollständig
erhärtet. - ■
B ei spie 1 10
In einer Erdablagerung in einer Bergwerksstrecke befanden sich viele die Sicherheit gefährdende Sprünge,
zu deren Beseitigung eine chemische Aufschlemmuhg und Lösung aus den folgenden Stoffen' zusammengemischt
und unmittelbar danach in die Sprünge ' eingespritzt wurde.
. Aufschlemmung: . Allgemein gebräuchlicher Portlandzement 100 Teile
Wasser ................ .. 140Teile
Ammoniumpersulfat 2,5 Teile ,
lösung:
■ Magnesiumakrylat (30%ige wäßrige Lösung) 400 Teile
Nachdem die Aufschlemmung und die Lösung miteinander
vermischt wurden, verlor das Gemisch in etwa 3 Minuten seine Dünnflüssigkeit, und in etwa
6 Minuten war es so weit erhärtet, daß es als Ganzes noch verhältnismäßig plastisch oder verformbar war.
Das Ergebnis der Einspritzung war" günstig. Die Beschaffenheit der Erdablagerung wurde sehr gut.
Sprünge traten nicht mehr auf. Es. bestand keine Einsturzgefahr mehr für die Erdablagerung.
B e i s ρ i e 1 11
Beim Einschlagen einer Pfahlplanke in eine durchlässige Gesteinsschicht entstanden Risse, und der
Wasserdurchtritt konnte nicht beseitigt werden. Daher wurde aus den nachstehend aufgeführten Stoffen
eine chemische Aufschlemmung und Lösung zusammengemischt, und unmittelbar danach wurden die
Risse damit ausgefüllt. Das Gemisch erhärtete in etwa 3 Minuten, und der Wasserdurchtritt hörte
völlig auf.
Aufschlemmung:
-Portlandhochofenzement 100Teile ·
Wasser '.... 100 Teile
1 Kaliumpersulfat 2 Teile
Lösung:
Magnesiummethakrylat (20%ige wäßrige Lösung) ..'. 350 Teile
Beispiel 12 ·
Bei einem aus Beton bestehenden Wassertank war der Boden gesprungen, und da in zunehmendem
Maße Wasser austrat, wurde der gesprungene Teil V-förmig ausgeschnitten und mit einem Gemisch
aus den nachstehend aufgeführten Chemikalien ausgefüllt: .
Allgemein gebräuchlicher Portlandzement ................. 100 Teile
Strontiumakrylat (30%ige wäß-
. rige Lösung) ' 100Teile
Ammoniumpersulfat 0,4 Teile
Natriumsilikat (5% ige wäßrige
Lösung) 40Teile
Das Gemisch war in etwa 20 Minuten nach dem Einfüllen erhärtet. Als der Tank mit Wasser gefüllt
wurde, wurde kein Wasseraustritt festgestellt.
B ei s pi el 13
Ein Gemisch aus 100 Teilen allgemein. gebräuchlicher
Portlandzement, 200 Teilen Sand und 0,5 Teilen Kupferpulver wurde mit der erforderlichen Wassermenge
verknetet. Das verknetete Gemisch wurde durch Druckluft zum vorderen Ende der Düse einer Zementpresse
gefördert. Gleichzeitig wurde eine durch ein weiteres Rohr unter Druck zugeführte "gemischte
Lösung aus 100 Teilen einer-wäßrigen Lösung von 30%igem Magnesiumakrylat und 6 Teilen einer wäßrigen
Lösung von 5%igem Ammoniumpersulfat von der Peripherie der Düse eingespritzt. Nachdem das
demisch auf diese Weise nur am vorderen Ende der Düse schlammig gemacht und mittels der Zementpresse auf eine Stelle aufgespritzt wurde, aus der
Wasser austrat, begann das Gemisch in 30 Sekunden zu koagulieren, verlor seine Dünnflüssigkeit in etwa
50 Sekunden und war in 2 Minuten so weit erhärtet, daß es durch den Druck eines Fingers nicht mehr
'verformt werden konnte. In 30Minuten betrug die
Druckfestigkeit des erhärteten Körpers 190 kg/cm2.
'■■'. Beispiel 14 .';"; '';;: ,/ .
Beim Bau eines Wasserbehälters für die Industrie trat im Boden des Behälters ein Wasserdurchbruch
auf, der durch Beton nicht zu beseitigen war. Es wurden daher nach dem im Beispiel 13 beschriebenen Ver-
fahren auf die Stelle, an der das Wasser austrat,
ein Gemisch A aus 100 Teilen von schnell eine hohe Festigkeit erlangenden Portlandzement und 200 Teilen
Sand und ein Gemisch B. aus 120 Teilen einer wäßrigen Lösung von 25%igem Magnesiummethakrylat,
6 Teilen einer wäßrigen Lösung von -5%igem Ammoniumpersulfat und 7,5 Teilen einer wäßrigen
Lösung von 2%igem Kupfersulfat aufgespritzt. Das aufgespritzte ' Gemisch begann in 1 Minute zu
erhärten und war in 2L/2 Minuten so hart, daß es
nicht mehr durch den Druck eines Fingers verformt werden konnte, und es trat kein Wasser mehr aus.
In 1 Stunde betrug die Druckfestigkeit des so erhärteten Körpers 230 kg/cm2. .
Beispiel 15 und
Vergleichsbeispiel 1
Vergleichsbeispiel 1
Eine geeignete Menge von verschiedenen polyvalenten Metallsalzen der Akrylsäure und Methakrylsäure
wurde einem Gemisch zugesetzt, das aus 100 Teilen von allgemein gebräuchlichem Portlandzement
und 200 bis 300 Teilen Normensand bestand. Zur Erhärtung des Zements wurden dem Gemisch
eine wäßrige Lösung von 10%igem Ammoniumpersülfat und eine, wäßrige Lösung von 10%igem'
Natriumsulfit als katalysator zugesetzt. Die Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
In keinem Fall sind die erzielten Ergebnisse besser als bei den Beispielen der vorliegenden Erfindung.
Tovoura.- | Salzmenge und Salzkonzentration in Teilen bzw 0Zo |
- | Polymerisations | lOVoiges | Festigkeit des erhärteten | Biege | |
Normensand | AAi X wJhÄWÄA \JM^ TT » / U | 135 Teile 20%iges Kalziumakrylat. | katalysatoren in Teilen | Natrium- | Zementmörtels | festigkeit | |
Zement in Teilen |
in Teilen | 75 Teile 30%iges Zinkakrylat | 10%iges | . sulfit | Druck | in kg/cm2 | |
All X wlAwll | 90 Teile 14%iges Aluminiumakrylat | Ammonium | 1 ' | festigkeit | 0,35 | ||
300 | 90Teile 14%iges Zinkmethakrylat | persulfat | 1 | in kg/cm2 | 1,35 | ||
100 | 200 . | 100 Teile 25%iges Nickelakrylat und | 2 | 1 | 2,37 | 0,42 | |
100 . | ; 200 | 100 Teile 14%iges Zinkmethakrylat | 2 | 1 | 8,50 | • 1,87 | |
100 | 300 | 90 Teile 30%iges Magnesiumakrylat | 2 | Ό | 2,21 | . 1,64 | |
100 | 200 | ■ 2 | 3,58 | ||||
100 | - 2 | 0 | 4,25 | 79,50 | |||
200 : | |||||||
100 | 2 . | 197,00 | |||||
Bemerkung
Die Erhärtung des Mörtels erfolgte bei einer Temperatur von 30° C, und die Härtemessung wurde nach 2 Stunden vorgenommen. Lediglich
bei dem Beispiel, bei dem Magnesiumakrylat verwendet wurde, wurde die Messung nach 30 Minuten vorgenommen. ■■■·';
Beispiel 16 und
Vergleichsbeispiel 2
Vergleichsbeispiel 2
Das Verfahren gemäß Beispiel 15 und Vergleichsbeispiel 1 wurde wiederholt, außer daß Strontiumakrylat
oder Magnesiumakrylat mit oder ohne wäß-. rigem Natriumsilikat an Stelle des polyvalenten
Metallakrylates verwendet wurde. Zum Vergleich wurden auf dieselbe Weise und unter denselben
Bedingungen weitere Testreihen durchgeführt, wobei aber sowohl Natriumakrylat, Ammoniumakrylat, Natriummethakrylat
und Ammoniummethakrylat als auch Natriumpolyakrylat und Ammoniumpolyakrylat verwendet wurden. Die dabei erzielten Ergebnisse
werden gemeinsam in der folgenden Tabelle gezeigt.
7pmßnt | Normen | • | 200 | Salzmenge und Salzkonzentration in Teilen bzw. % . Γ |
Natriumsilikat in Teilen |
Polymerisations | in Teilen | Festigkeit des | 16 | |
■ ·' | x**Gll Awl I L in Teilen |
sand in Teilen |
katalysator | 10%iges Natrium |
erhärteten Zement | |||||
Versuche | 80 Teile 30%iges Strontium- | 0 | 10%iges Am |
persulfat | mörtels Druck- I Biege |
1 | ||||
Beispiel 16 | ioo | 200 | akrylat | monium persulfat |
1 | festigkeit in kg/cm2 | ||||
1 | 100 Teile 30%iges Strontium- | 50 | 2 ■■■ | 33 ■ | ||||||
100 | 200 | akrylat | (0,5% | 0 | . ' 32 | |||||
2 | Lösung) | 2 | 23 | |||||||
200 Teile 30%iges Magnesium | 50 | |||||||||
100 | akrylat | (1,5% | 0 | |||||||
3 | Lösung) | 2 · | 48 | |||||||
209642/35
Fortsetzung
10
2>cixi£nt | 100. | Normen | Salzmenge und Salzkonzentration - in Teilen bzw. % . |
• | Natriumsilikat in Teilen |
Polymerisations- | in Teilen | Festigkeit des | tels Biege |
weniger | |
in Teilen |
sand in Teilen |
katalysatoi | 10%iges Natrium- |
erhärteten Zement- | festigkeit in kg/cm2 | als 0,1 | |||||
Versuche | - | 100 | 70 Teile 30%iges Natrium- ■■ | 0 | 10%iges Am |
persulfat | möi Druck |
0,3 | weniger | ||
Vergleichs beispiel 2 |
200 | ■ akrylat | monium persulfat |
1 | als 0,1 | ||||||
1 | 100 | 90 Teile 30%iges Ammonium- | 0 | 2 | 0,2 | weniger | |||||
300 | akrylat | 1 | als 0,1 | ||||||||
2 ■ | 100 . | 70 Teile 30%iges Natrium-, | ;'■■ ° | 2 | 0,3 | weniger | |||||
200 | methakrylat | 1 | als 0,1 | ||||||||
3 | 100 | 90 Teile 30%iges Ammonium- | 0 | 2 | 0,2 | nicht meßbar | |||||
300 | methakrylat . | . 1 | (nicht erhärtet) | ||||||||
4 | 100 | 5 Teile Natriumpolyakrylat | 0 | 2 | nicht meßbar | ||||||
300 | 0 | (nicht erhärtet) | |||||||||
5 | 5 Teile Ammoniumpoly | ο | 0 | ||||||||
300 | akrylat . | 0 | |||||||||
6 | 0 | ||||||||||
Bemerkung: Die Festigkeit des erhärteten Zementmörtels wurde 2 Stunden nach dem Mischen gemessen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Schnellhärten von Zement, dadurch gekennzeichnet, daß 100Gewichtsteile
Zement mit 5 bis 150 Gewichtsteilen Magnesium- und/oder Strontiumsalze der Akryl-
und/oder Methakrylsäure und 50 bis 600 Gewichtsteilen Wasser pro 100 Gewichtsteile " des
Gesamtgewichts des Zements und der Magnesium- und/oder Strqhtiumsalze der Akryl- und/oder
Methakrylsäure ^versetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gemisch ein wasserlösliches Silikat zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch! und gegebenenfalls 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polymerisationskatalysator
zugesetzt wird. ':■■■■■■;
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zuschlagstoff
zugesetzt wird. .
5. Verwendung der Zementverbindung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zementverbindung mit Wasser vermischt und verknetet und in bröcklige
Erdschichten oder gesprungenes Gestein eingepreßt oder, eingespritzt wird oder auf die Erd-
* schichten oder das Gestein aufgebracht oder
aufgespritzt wird. . .
Family
ID=
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