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DE1445962C - Verfahren zur Herstellung eines Acylierungsproduktesderp-Aminosalicylsäure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Acylierungsproduktesderp-Aminosalicylsäure

Info

Publication number
DE1445962C
DE1445962C DE1445962C DE 1445962 C DE1445962 C DE 1445962C DE 1445962 C DE1445962 C DE 1445962C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aminosalicylic acid
thionyl chloride
water
reaction mixture
acetic acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Der Anmelder Ist
Original Assignee
Kominato Kiyoshi, Kyoto (Japan)
Publication date

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Acylierungsproduktes der p-Aminosalicylsäure, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man enthäuteten rohen Knoblauch 1 bis 2 Tage bei 30 bis 36° C lagert, das erhaltene Material bei etwa 1300C mit Wasserdampf destilliert, die wasserlöslichen Bestandteile des bei der Wasserdampfdestillation anfallenden Rückstandes an Aktivkohle adsorbiert, die beladene Aktivkohle mit 90- bis 96%igem Methanol eluiert, das Eluat mit 10 bis 15% wasserfreiem Äthanol versetzt, die hierbei ausgefällten Verunreinigungen abfiltriert, das Filtrat auf etwa Vs des ursprünglichen Volumens eindampft, aus dem Konzentrat ein kristallines Produkt auskristallisieren läßt, die erhaltenen Kristalle
COOH
OH
in Eisessig gelöst unter äußerer Kühlung mit Eiswasser langsam mit etwa der auf die Kristalle bezogenen halben Gewichtsmenge Thionylchlorid versetzt, nach beendeter Thionylchloridzugabe noch einige Zeit auf 45° C erwärmt, das Reaktionsgemisch durch Eindampfen unter vermindertem Druck bei etwa 450C von nicht umgesetztem Thionylchlorid sowie absorbiertem Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid befreit, den Rückstand in Eisessig unter Wasserkühlung mit dem Calciumsalz der p-Aminosalicylsäure versetzt, das Reaktionsgemisch einige Zeit auf 500C erwärmt, danach filtriert und das Filtrat eindampft.
Das so gewonnene Acylierungsprodukt der p-Aminosalicylsäure hat vermutlich folgende Strukturformel
COHN
CH2
CH2
HC-NH2
NH CH3
C-C-CH2-CH2OH
CO — HN-CH-CH2-CH2-S-HN-C-N-Ch2-N
COOH
und kristallisiert in gelblichbraunen Säulen; der Schmelzpunkt liegt zwischen 137 und 1390C. Die Verbindung reagiert sauer, sie ist in Wasser, Äthanol und Methanol gut löslich. Die Natrium- und Kaliumsalze sind gleichfalls gut wasserlöslich. Eine wäßrige Lösung der neuen Verbindung färbt sich bei Zusatz einer wäßrigen Eisen(III)-chloridlösung rotviolett.
Die Salze der neuen Verbindung, z. B. das Natriumsalz, färben sich bei Zusatz einer alkoholischen Ninhydrinlösung unter Erhitzen purpurrot. Wenn man die neue Verbindung mit 6 η-Salzsäure kocht, anschließend neutralisiert und dann in stark alkalischem Medium mit Nitroprussidnatrium versetzt, so färbt sich die Lösung rötlichbraun. Die Färbung verschwindet nach einiger Zeit wieder. Wenn man die entfärbte Lösung anschließend mit Eisessig ansäuert, nimmt sie eine blaugrüne Farbe an, die beim Kochen in ein Berliner Blau übergeht. Beim Zusatz des Diazo-Reagenz nach Preburda ergibt die neue Verbindung eine positive Diazoreaktion, und man erhält einen purpurroten Farbstoff. Wenn man die neue Verbindung zusammen mit konzentriertem Alkalihydroxid schmilzt, entwickelt sich zunächst Ammoniak, und beim Zusatz einer wäßrigen Bleiacetatlösung bildet sich ein schwarzer Niederschlag von Bleisulfid. Eine wäßrige Lösung der neuen Verbindung ergibt eine positive Sakaguchi-Reaktion.
Beispiel
Enthäuteter roher Knoblauch wird zerkleinert und 1 bis 2 Tage bei 30 bis 36° C der Einwirkung des im Knoblauch enthaltenen Enzyms ausgesetzt. Dieses enzymatisch umgewandelte Material wird dann zur Entfernung flüchtiger Stoffe bei etwa 1300C mit Wasserdampf destilliert.
CH2COO- CH-S
Die wasserlöslichen Bestandteile des bei der Wasserdampfdestillation anfallenden Rückstandes werden dann durch Behandlung mit Aktivkohle an dieser adsorbiert und daraus mit 90- bis 96%igem Methanol eluiert. Das Eluat wird mit 10 bis 15% wasserfreiem Äthanol versetzt. Die hierbei ausgefällten Verunreinigungen werden abfiltriert; Das Filtrat wird zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels bis auf etwa Vs des ursprünglichen Volumens eingedampft! Dieses Konzentrat wird mit Eis abgekühlt. Die sich abscheidenden rohen Kristalle werden in* Wasser oder Methanol aufgelöst. Die Lösung wird mit Aktivkohle entfärbt und die entfärbte Lösung wiederum konzentriert und 1 bis 2 Wochen im Eisschrank stehengelassen, wobei sich ein kristallines Produkt abscheidet (Produkt A).
55,3 g des Produktes A werden in 250 ml Eisessig unter Erwärmen gelöst. Zu dieser Lösung werden unter Kühlen in Eiswasser und Rühren innerhalb von 30 Minuten 28,5 g-(etwa 0,25 Mol) Thionylchlorid eingetropft. Die' Reaktion ist von- einer geringen Wärmeentwicklung begleitet. Das Reaktionsgemisch wird durch kaltes Wasser gut gekühlt. Bei der Reaktion setzt eine heftige Entwicklung von Chlorwasserstoffgas und Schwefeldioxid ein. Nach Beendigung der Thionylchloridzugabe wird das Reaktionsgemisch noch' e|Wä; 1 Stunde auf 450C erwärmt. Durch das dunkelfö'tbraun gefärbte, gekühlte Reaktionsgemisch wird Luft hindurchgeleitet, um das in der Lösung noch enthaltene Schwefeldioxid so vollständig wie möglich zu entfernen. Anschließend wird das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck bei etwa 45° C eingedampft, wobei noch Reste von Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid soweit wie möglich abgetrennt werden. Der erhaltene Sirup wird mit einer entsprechenden Menge Methanol versetzt und diese Mischung unter ver-
mindertem Druck und bei tiefer Temperatur destilliert. Durch 2- oder 3malige Zugabe von Methanol und Wiederholung der Destillation wird die vorhandene Essigsäure praktisch vollständig in Form von Methylacetat entfernt. Das schließlich erhaltene Konzentrat läßt man über Nacht in einem Kühlschrank stehen, wobei ein Säurechlorid auskristallisiert. Die Ausbeute beträgt 88 bis 95% der Theorie.
56,2 g des kristallinen Säurechlorids werden in 250 g warmem Eisessig gelöst. Zu dieser Lösung werden etwa 40 g (0,2 Mol) des Calciumsalzes der p-Aminosalicylsäure (das Doppelsalz von Calciumhydroxid und PAS-Calcium) unter Wasserkühlung und gutem Rühren innerhalb von 30 Minuten eingetragen. Hierbei löst sich das Calciumsalz infolge der stattfindenden Reaktion langsam auf. Man erwärmt die Mischung dann noch 1 Stunde unter Rühren auf 500C und filtriert sie anschließend. Das auf dem Filter befindliche, nicht umgesetzte PAS-Calciumsalz wird mit Methanol ausgewaschen. Die dabei anfallende Waschlösung wird mit dem Filtrat vereinigt. Aus den vereinigten Lösungen wird das Methanol abdestilliert. Nach dem Abkühlen hinterbleiben rotbraun gefärbte rohe Kristalle. Durch Umkristallisation aus 60%igem wäßrigem Methanol erhält man die reine Verbindung in einer Ausbeute von 82 bis 85% der Theorie. Fp. 137 bis 139° C.
Dieses Acylierungsprodukt der p-Aminosalicylsäure hat in vitro und in vivo eine überraschend gute tuberkulostatische Wirksamkeit, gleichzeitig jedoch eine sehr niedrige Toxizität. Dies geht aus der nachstehenden Tabelle hervor.
Tabelle
Antituberkulose Wirkung an Mäusen, die mit
menschlichen Tuberkulose-Bazillen Stamm H37RV
infiziert wurden
Testverbindung ED50
Maus, g/kg
LD50
Maus, g/kg
Acylierungsprodukt per os ..
p-Aminosalicylsäure per os..
1,25
1,33
4,8
4
Gegenüber p-Aminosalicylsäure hat das erfindungsgemäß hergestellte Acylierungsprodukt der p-Aminosalicylsäure in der klinischen Anwendung den Vorteil einer besseren Verträglichkeit bei oraler Applikation. Ausgedehnte Versuche anjapanischen Kliniken haben insbesondere geringere Reizungen des Magen-Darm-Kanals ergeben. Arzneimittelnebenwirkungen traten nur in etwa 4,6% aller Fälle auf.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines Acylierungsproduktes der p-Aminosalicylsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man enthäuteten rohen Knoblauch 1 bis 2 Tage bei 30 bis 36° C lagert, das erhaltene Material bei etwa 1300C mit Wasserdampf; destilliert, die wasserlöslichen Bestandteile des bei der Wasserdampfdestillation anfallenden Rückstandes an Aktivkohle adsorbiert, die beladene Aktivkohle mit 90- bis 96%igem Methanol eluiert, das Eluat mit 10 bis 15% wasserfreiem Äthanol versetzt, die hierbei ausgefällten Verunreinigungen abfiltriert, das Filtrat auf etwa V5 des ursprünglichen Volumens eindampft, aus dem Konzentrat ein kristallines Produkt auskristallisieren läßt, die erhaltenen Kristalle in Eisessig gelöst unter äußerer Kühlung mit Eiswasser langsam mit etwa der auf die Kristalle bezogenen halben Gewichtsmenge Thionylchlorid versetzt, nach beendeter Thionylchloridzugabe noch einige Zeit auf 45°C erwärmt, das, Reaktionsgemisch durch Eindampfen unter vermindertem Druck bei etwa 45° C von nicht umgesetztem Thionylchlorid sowie absorbiertem Chlorwasserstoff und Schwefeldioxid befreit, den Rückstand in Eisessig unter Wasserkühlung mit dem Calciumsalz der p-Aminosalicylsäure versetzt, das Reaktionsgemisch einige Zeit auf 500C erwärmt, danach filtriert und das Filtrat eindampft.

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