[go: up one dir, main page]

AT146198B - Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Eiweißspaltprodukten sowie deren Schwermetallkomplexverbindungen. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Eiweißspaltprodukten sowie deren Schwermetallkomplexverbindungen.

Info

Publication number
AT146198B
AT146198B AT146198DA AT146198B AT 146198 B AT146198 B AT 146198B AT 146198D A AT146198D A AT 146198DA AT 146198 B AT146198 B AT 146198B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
heavy metal
sulfur
preparation
containing protein
salts
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Oskar Dr Huppert
Original Assignee
Oskar Dr Huppert
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Oskar Dr Huppert filed Critical Oskar Dr Huppert
Application granted granted Critical
Publication of AT146198B publication Critical patent/AT146198B/de

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Eiweissspaltprodukten sowie deren Schwermetall-   komplexverbindungen.   



   Es ist bekannt, die mittels Alkali-oder Erdalkalihydroxyden aus Eiweissstoffen oder deren Spaltprodukten   erhältlichen   Hydrolysate durch Einwirkung von Schwefelkohlenstoff in geschwefelte Eiweissspaltprodukte überzuführen, die entweder als solche oder im Gemisch mit andern Stoffen technische Verwendung finden sollen (vgl. deutsche Patentschriften Nr. 192344,238843 ; französische Patentschrift Nr. 395402) bzw. nach Umsetzung mit Schwermetallen auch zu pharmazeutischen Zwecken verwendbar sind (deutsche Patentschrift Nr. 264926). Die so erhältlichen Produkte, auch die in Gegenwart von nur wenig Alkali (Patentschrift Nr. 264926) dargestellten, werden durch Mineralsäuren zersetzt und sind nicht autoxydabel. 



   Es wurde nun gefunden, dass man durch Einwirkung von Schwefelkohlenstoff auf Lösungen von Erdalkali-bzw. Magnesiumverbindungen von Spalt-bzw. Abbauprodukten von Eiweissstoffen oder auf   (x-Aminosäuren   der allgemeinen Formel   H2N.   CHR. COOH (worin R einen aromatischen oder heterocyclischen unsubstituierten bzw. durch auxochrome Gruppen substituierten Rest Wasserstoff oder einen Alkylrest bedeutet) in Abwesenheit von freiem, zur Hydrolyse verwendetem Erdalkali-bzw. Magnesiumhydroxyd, d. h. bei einer   Hydroxylionenkonzentration,   die höchstens der Löslichkeit von Caleiumhydroxyd in Wasser entspricht (1, 4 g   CaO   im Liter), zu Produkten gelangt, die besonders bei Gegenwart von Katalysatoren autoxydabel sind.

   Derart erhaltene saure Salzlösungen werden unter Luftzutritt schon bei Zimmertemperatur unter Freiwerden von Schwefelwasserstoff und Abscheidung von Schwefel in blutrote Farbstoffsalze umgewandelt, aus denen durch Zusatz von Mineralsäuren die gelb gefärbten freien Säuren gewonnen werden, die sogar bei Siedehitze säurebeständig sind. Aus den gelben Lösungen der freien Säuren können die blutroten Farbstoffsalze durch Neutralisation, etwa mit Kreidepulver, regeneriert werden. Als Katalysatoren, die bereits bei gewöhnlicher Temperatur die Oxydation derart beschleunigen, dass die völlige Umwandlung in rote Farbstoffsalze gelingt, können Schwefelblumen, ferner Metalle, insbesondere Eisen, Kupfer, Quecksilber, Metallsulfide bzw. superoxyde, z. B. Ferrosulfid oder Mangan- superoxyd, verwendet werden. 



   Die roten Farbstoffsalze können durch Umsetzung mit Schwermetallsalzen, wie z. B. Kupfersulfat, Quecksilbernitrat, die freien gelb gefärbten Säuren durch Umsetzung mit Schwermetalloxyden, wie Kupferhydroxyd, Quecksilberoxyd, in wässeriger Lösung bzw. Suspension in komplexe Schwermetallverbindungen   übergeführt   werden, die sowohl therapeutisch wie auch technisch wertvoll sind. 



   Die zur Ausführung des Verfahrens zur Anwendung gelangenden Hydrolysate werden, sofern sie mit schwer löslichen   Hydroxyden   hergestellt werden, vom Überschuss an letzteren durch Filtration befreit, so dass die Lösungen höchstens eine die Löslichkeit von Caleiumhydroxyd in Wasser entsprechende Hydroxylionenkonzentration aufweisen. Im Falle der Verwendung leicht löslicher Hydroxyde werden von Beginn an die dem Ausgangsmaterial äquivalenten Mengen derselben zur Hydrolyse angewendet, so dass eine nachträgliche Entfernung eines Überschusses hinfällig wird. 



   Die als Ausgangsstoffe verwendeten Erdalkali-bzw. Magnesiumverbindungen von Eiweissspaltprodukten können auch in der Weise erhalten werden, dass man die Eiweissstoffe zuerst der Fermentation, z. B. mit Trypsin, unterwirft, sodann   Erdalkali-oder Magnesiumhydroxyd   zusetzt, digeriert und einen allenfalls vorhandenen Überschuss an letzteren durch Filtration entfernt. 



   Die Lösungen der nach vorliegendem Verfahren darstellbaren freien Säuren besitzen die Fähigkeit, das Wachstum blauer Coli Bacterien vollständig zu verhindern   (2% Zusatz   zur Nährlösung) und sogar noch bei einer Konzentration von   0'2%   zu hemmen. Diese Produkte besitzen demnach die   Fähigkeit.   die Darmflora bei Krebskranken zu regulieren und bei Gesunden vorbeugend zu wirken. Die Metallverbindungen dieser Produkte sollen ebenfalls therapeutisch angewendet werden ; auch sollen sie als Saatbeizmittel Verwendung finden. 



   Beispiel 1 : 1 kg Gelatine (Knochenleim) wird in   5l   Wasser, in dem zuvor 56 g Ätzkalk gelöscht wurden, etwa 2-3 Stunden gekocht, wobei Vorsorge getroffen wird, dass die Flüssigkeitsmenge am Ende 
 EMI1.1 
 Nach Abkühlung wird der überschüssige Schwefelkohlenstoff abgetrennt und die so   erhaltene Thio-   gelatine"-Leukolösung mit etwa 3 g frisch gefälltem, ausgewaschenen Ferrosulfid versetzt und gut verrührt. Bei Zutritt von Luft wird unter Aktivierung des Luftsauerstoffes auf dem Wege einer Oxydation unter Abspaltung von Schwefelwasserstoff und Schwefel die braune Leukolösung in eine blutrote Farbstoffsalzlösung umgewandelt. Nach wiederholtem Schütteln oder Einleiten von Luft trennt man nach ungefähr 24 Stunden vom Katalysator und von allenfalls entstandenen Abscheidungen.

   Gegebenenfalls kann aus dem so gewonnenen Salz in üblicher Weise, z. B. durch Zusatz von Mineralsäuren bis zum Farben- 
 EMI1.2 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
An Stelle des Ferrosulfids können auch andere Katalysatoren, wie Eisenpulver, Zinksulfid, Ferrosulfat, Mangansuperoxyd, verwendet werden. 
 EMI2.1 
 mit etwa 10 g Schwefelblumen versetzt und gekocht. Nach fünf Minuten färbt sich die Leukolösung blutrot und Schwefelwasserstoff entweicht ; nach weiterem Kochen (20 Minuten) ist die Umwandlung beendet. Man filtriert dann vom Schwefel ab und dampft die Lösung im Vakuum bei niederer Temperatur zur Trockene ein. 
 EMI2.2 
 gelöst. Hierauf wird der überschüssige Kalk abfiltriert und die Lösung nach Zugabe von 70   cm3   Schwefelkohlenstoff unter   Rückfluss   eine Stunde lang gekocht.

   Man versetzt mit etwa 20   g   Schwefelblumen und kocht kräftig eine halbe Stunde. Man filtriert vom Schwefel ab und versetzt die blutrote Farbstoffsalzlösung mit ungefähr 49 g Schwefeksäure bis zum Farbenumschlag in gelb. Die so erhaltene Lösung der freien Säure wird durch Eindampfen konzentriert, das sich ausscheidende Salz abgesaugt, die Mutterlauge mit Äther bzw. Alkohol aufgenommen und daraus die gelb gefärbte Säure als Öl gewonnen, das alsbald Kristalle bildet. 



   Beispiel 4 :   lOg Alanin   werden in einer Suspension von 5 Caleiumoxyd in Wasser gelöst. 



  Die Lösung wird filtriert und wie in den vorhergehenden Beispielen sulfidiert. Sodann wird die Leukolösung mit etwa 5 g Schwefelblumen versetzt und gekocht, wobei ebenfalls eine rote Farbstoffsalzlösung erhalten wird. 



   An Stelle von Alanin können auch Phenylalanin oder Histidin als Ausgangsstoffe verwendet werden.
Zur Darstellung von komplexen Schwermetallverbindungen der nach den Beispielen   1--4   gewonnenen Produkte digeriert man die wässerigen Lösungen der freien Säuren mit Schwermetalloxyden bzw. hydroxyden oder versetzt die wässerigen Lösungen der Salze mit Schwermetallsalzen. Die notwendigen Mengen berechnen sich unter Berücksichtigung der entsprechenden Äquivalentgewichte, die durch Titration mit Mineralsäuren bis zum Farbenumschlag zuvor festgestellt wurden. Aus den hiebei erhältlichen Lösungen werden die gewonnenen komplexen Schwermetallverbindungen in üblicher Weise durch Fällungsmittel, wie Alkohol, Aceton, abgeschieden.

   Die beispielsweise aus dem durch Hydrolyse von Gelatine und Sulfidierung des Hydrolysates gewonnenen Schwefelungsprodukt   erhältlichen   Eisen-, Kupfer-,   Silber-und Quecksilberverbindungen   weisen einen Eisengehalt von   3'4%, einen   Kupfergehalt von 3'9%, einen Silbergehalt von 13-1% und einen Quecksilbergehalt von   12'2%   auf. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Eiweissspaltprodukten durch Umsetzung der aus Proteinen durch Hydrolyse oder Fermentation erhältlichen Eiweissspaltprodukte in Form ihrer Erdalkali-oder Magnesiumverbindungen mit Schwefelkohlenstoff, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung mit Schwefelkohlenstoff bei einer Hydroxylionenkonzentration, die höchstens der   Löslich-   keit von Caleiumhydroxyd in Wasser entspricht, durchführt, sodann auf die zunächst entstehenden Schwefelungsprodukte Luft bei Gegenwart von Katalysatoren, wie Schwefelblumen, Metalle, Metallsalze, Metallsulfide,   Metallsuperoxyde,   insbesondere Mangansuperoxyd, zweckmässig in der Wärme einwirken lässt und aus den so erhältlichen Salzen gegebenenfalls die freien Säuren in üblicher Weise abscheidet.

Claims (1)

  1. 2. Weitere Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man auf die gemäss Anspruch 1 erhältlichen freien Säuren Schwermetalloxyde bzw.-hydrate oder auf die Salze Schwermetallsalze in wässeriger Lösung einwirken lässt.
    3. Abänderung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man a-Aminosäuren der allgemeinen Formel HN. CHR. COOH (worin R einen aromatischen oder hetero- acyclischen unsubstituierten oder durch auxochrome Gruppen substituierten Rest Wasserstoff oder einen Alkylrest bedeutet) in Form ihrer Erdalkali-oder Magnesiumsalze als Ausgangsstoffe verwendet.
AT146198D 1934-06-21 1934-06-21 Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Eiweißspaltprodukten sowie deren Schwermetallkomplexverbindungen. AT146198B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT146198T 1934-06-21

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT146198B true AT146198B (de) 1936-06-10

Family

ID=3643966

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT146198D AT146198B (de) 1934-06-21 1934-06-21 Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Eiweißspaltprodukten sowie deren Schwermetallkomplexverbindungen.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT146198B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT146198B (de) Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Eiweißspaltprodukten sowie deren Schwermetallkomplexverbindungen.
DE2215048C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-[Bis-(4,4&#39;-dialkylamino)-benzhydryl)-5-aminobenzoesäuren
DE641389C (de) Verfahren zur Darstellung von schwefelhaltigen Abkoemmlingen von Eiweissspaltprodukten
DE515468C (de) Verfahren zur Darstellung von ª‰-Naphthylaminophenoxyfettsaeuren
AT159134B (de) Verfahren zur Herstellung von Metalle und Sulfhydrylgruppen enthaltenden Verbindungen.
DE593633C (de) Verfahren zur Herstellung von Leuko-Schwefelsaeureestern des 3, 3&#39;-Difluoranthrachinonazins oder seines N-Dihydroderivats
AT155316B (de) Verfahren zur Darstellung von Formaldehydnatriumsulfoxylaten von Arsenobenzolverbindungen.
DE206344C (de)
AT200154B (de) Verfahren zur Herstellung von Citrullin
DE965399C (de) Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure bzw. deren Salzen bzw. deren Derivaten aus Kaliumbenzoat
DE831693C (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Phosphoniumverbindungen
DE947968C (de) Verfahren zur Herstellung von Ketoximen
DE663380C (de) Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Goldverbindungen von Keratinabbauprodukten
DE720937C (de) Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Goldverbindungen von Keratinabbauprodukten
DE586352C (de) Verfahren zur Darstellung von wasserloeslichen Alkylquecksilbermercaptoverbindungen
DE703102C (de) indungen aus Keratinabbauprodukten
AT117492B (de) Verfahren zur Darstellung von w-Aminoalkylaminonaphthalincarbonsäuren.
AT144037B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Ketosäurelactonen der Zuckerreihe bzw. ihren Endiolen.
AT153216B (de) Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen.
AT151299B (de) Verfahren zur Herstellung von schweinfurtergrünartigen Verbindungen.
DE414853C (de) Verfahren zur Darstellung von Naphthylthioglykolsaeuren
AT204021B (de) Verfahren zur Herstellung organischer Sulfide
AT131132B (de) Verfahren zur Darstellung von 2-Oxyessigsäurebenzimidazolarsinsäuren.
DE842378C (de) Verfahren zur Herstellung von Leukoschwefelsaeureestern von Anthrachinonazofarbstoffen
AT153500B (de) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Sulfhydrylkeratinsäure.