DE141827C

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Publication number: DE141827C
Application number: DENDAT141827D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um schöne Prägungen im Holze zu erhalten, ist es notwendig, die Oberfläche des zu prägenden Holzes mit einer Lösung oder Mischung zu tränken bezw. zu behandeln, welche die Holzfaser geschmeidig und widerstandsfähig macht, so daß sie dem bedeutenden Preßdrucke, ohne zu zerreißen, standhält und die ihr durch die Prägung gegebene Form dauernd behält.
Für diesen Zweck wurden bereits die verschiedensten Mittel vorgeschlagen, und zwar u. a. das Tränken der Holzoberfläche mit Öl oder mit kochender Leimlösung oder mit einer Mischung von pulverisiertem Borax in Milch oder Wasser.

Diese Mittel erteilen zwar der Holzfaser genügende Zähigkeit für den folgenden Prägeprozeß, jedoch bewirken sie entweder schon durch die Natur ihrer Zusammensetzung an und für sich eine Färbung des Holzes oder verursachen wenigstens während des Prägens mittels der heißen Walzen eine Veränderung (zumeist Nachdunklung) der Farbe, wodurch dann derartige Prägungen auf den ersten Blick schon als auf mechanischem Wege hergestellte erkennbar werden. Außerdem ist es notwendig, daß die Imprägnierung beim Durchgange des Holzes durch die heiße Prägevorrichtung sich so weit erweicht, daß die Faser dem Prägedrucke entsprechend ihre Form, ohne zu zerreißen, verändern kann, nach Verlassen der Prägevorrichtung aber sofort so stark erhärtet, daß die Faser die ihr einmal gegebene Lage nicht mehr verändern kann.

Diese Endergebnisse sollen durch eine geeignete Imprägnierungsflüssigkeit erreicht werden , mit welcher die Hölzer oder Furniere vor dem Prägen behandelt werden.

Diese Imprägnierungsflüssigkeit besteht aus einer Mischung von annähernd:

10 Gewichtsteilen Borax, 5 Gewichtsteilen Asbest und 10 Gewichtsteilen Wasserglas in 100 Gewichtsteilen süßer Milch, welche in nachstehender Weise hergestellt wird:

Zunächst werden die festen Bestandteile, Borax und Asbest, mit dem dickflüssigen Wasserglas unter Beisatz von etwas Milch gut miteinander verrührt und dieses Gemisch dann in die übrige Milchmenge eingetragen, um eine vollständig gleichmäßige Verteilung der festen Bestandteile in der Milch zu erzielen und so einen nicht zu dickflüssigen Brei zu erhalten, der dann mit einem Schwamm oder weichen Lappen auf die zu prägende Holzfläche aufgetragen wird.

Die mit der Flüssigkeit bestrichenen Hölzer werden nun gut lufttrocknen gelassen und können nun in bekannter Weise der Prägung unterworfen werden, wobei die Temperatur der Prägevorrichtung etwa 140⁰ betragen soll.

Bei dem Durchgange der so präparierten und gut lufttrockenen Hölzer durch die Prägevorrichtung, die von jeder bekannten Bauart sein kann, bewirkt die Hitze ein Schmelzen des vom Holz aufgesaugten Fettstoffes der Milch und eine Einwirkung der Fettsäure derselben, sowie des Wasserglases auf den Borax derart, daß zunächst die Holzfaser weich und geschmeidig wird, ohne an Zähigkeit einzubüßen, während unmittelbar darauf durch die fortgesetzte Einwirkung der Hitze und des

Druckes ein Erhärten des Holzes und der Inkrustation stattfindet, so daß eine äußerst harte Oberfläche an der Prägestelle entsteht. Borax und insbesondere Asbest verhindern aber auch, daß die Holzfasern durch die Hitze der Matrize versengt oder gar verbrannt werden, so daß die Prägung in genau der Naturfarbe des eingezogenen Holzes erscheint, nur daß sie einen durch den Fettgehalt der Imprägnierung bedingten Glanz aufweist, der durch leichtes Bürsten mit einer nicht allzu steifen Bürste noch bedeutend erhöht werden kann.

Claims

Patent-Anspruch :

Imprägnierungsflüssigkeit zur Behandlung der Oberfläche der zu prägenden Hölzer, gekennzeichnet durch eine Mischung von Borax, Asbest und Wasserglas in süßer Milch.