DE140907C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C7/00—Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
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- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Diffracting Gratings Or Hologram Optical Elements (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von farbig erscheinenden
Photographien mit Hülfe von Beugungsgittern.
Zur Erklärung des Verfahrens ist es notwendig, auf die Theorie der Beugungserscheinungen
zurückzugehen.
Stellt man vor eine Linse in genügend weiter Entfernung eine Lampe und bringt auf die
andere Seite, und zwar in ihre Brennebene, einen ebenen undurchlässigen Schirm, so erhält
man auf diesem ein Bild der Lampenflamme. Schneidet man in den Schirm eine
kleine Öffnung, und zwar an der das Flammeiibild tragenden Stelle und sieht von
der Rückseite des Schirmes durch die Öffnung, so erblickt man die ganze Linse in
glänzender Beleuchtung. Setzt man nun hinter die Linse ein Beugungsgitter, z. B. eine
ao Glasplatte, auf welcher in einer Richtung auf jeden Zentimeter viele hunderte feine parallele
Linien in gleichem Abstande voneinander mit einem Diamanten vertikal eingeritzt sind, so
erscheinen links und rechts von dem Bilde der Lampe auf dem Schirm die Beugungsspektren,
und zwar so, daß Violett innen und Rot außen liegt.
Bewegt man nun den Schirm so, bis die kleine Öffnung desselben im blauen Teil eines
der Spektren zu liegen kommt, so erhält die Öffnung nur blaues Licht aus der ganzen
Beugungsgitterrläche, mithin erscheint letztere dem durch die Öffnung blickenden Auge in
gänzlich blauer Beleuchtung.
Wenn man die Schirmöffnung das ganze Spektrum entlang führt und dabei beständig
durch sie hindurch sieht, so erblickt man das Gesichtsfeld nacheinander in grüner, gelber,
orangefarbener und roter Beleuchtung.
Befindet sich auf der Platte des Beugungsgitters eine Zeichnung irgend welcher Art, so
kann man das Auge auf diese akkomodieren. Man erblickt dann eine farbig erscheinende
Zeichnung.
Besteht die Zeichnung aus Konturen, die in die Platte eingraviert sind, so daß an diesen
Stellen keine Gitterlinien vorhanden sind, so werden diese Konturen dem Auge schwarz
erscheinen. Es wäre auf diese Art allerdings nur möglich, die Bilder in sich stetig von
rechts nach links ändernden Spektraltönen, also regenbogenfarbig gestreift zu erblicken,
oder wenn das Beugungsspektrum im Verhältnis zum Bild sehr groß ist, in dem Tone
eines Spektralgebietes gefärbt. Durch gleichzeitige Verwendung mehrerer Gitter hat man
aber die Möglichkeit, die Farbenzahl zu vermehren.
Benutzt man nämlich zu dem oben besprochenen Versuche ein Beugungsgitter, bei
welchem die Linien dichter stehen als bei dem zuerst benutzten, so werden die Spektren
weiter vom Flammenbilde abliegend erscheinen lind weiter gedehnt sein als früher. Bringt
man nun die Schirmöffnung in solche Stellung zum Flammenbilde, daß bei Benutzung des
ersten Beugungsgitters dieses in roter Beleuchtung erschien, so kann man es bei richtiger
Wahl der Linienzahl so einrichten, daß das dichter schraffierte Gitter bei gleicher
Stellung der Schirmöffnung zum Flammenbilde das Gesichtsfeld grün erscheinen läßt;-
benutzt man beide Gitter gleichzeitig übereinander, so erblickt man auch Rot und Grün
übereinander. Wenn beide Gitter sich nebeneinander in derselben Horizontalzone befinden
5 oder sich teilweise überdecken, so entstehen komplexe Mischfarben, deren Töne sich theoretisch
berechnen oder empirisch feststellen lassen.
Nach Versuchen des Erfinders entspricht
ίο die von einer Kombination zweier sich überdeckender
einfacher Gitter erzeugte Mischfarbe annähernd derjenigen Farbe, die man durch optische Mischung der von den einfachen
Gittern erzeugten Farben erhalten würde. Falls also das eine Gitter Rot und das andere Grün von solchem Farbenton erzeugen
würde, daß die optische Mischung beider Farben Gelb ergeben würde, so erzeugt auch
das kombinierte Gitter einen ähnlichen gelben Ton.
Benutzt man ein Beugungsgitter mit noch engerer Liniirnng, so sind die Beugungsspektren noch weiter abgelenkt und es erscheint
bei geeigneter Wahl der Liniirung das Gesichtsfeld in blauer Beleuchtung, wenn man
in derjenigen Stellung durch die Öffnung des Schirmes hindurchsieht, in welcher die beiden
weiter liniirten Platten Rot und Grün ergeben. Benutzt man die drei Gitterplatten gleichzeitig
und sich teilweise überdeckend, so entstehen wieder komplexe Mischfarben, für die
dasselbe gilt, was oben über die Mischfarben gesagt ist.
Angestellte Versuche ergaben z. B., daß Beugungsgitter mit 800, 950 und 1100 Linien
auf den Zentimeter kombiniert eine weiße Mischfarbe lieferten.
Befindet sich auf der Gitterplatte eine Zeichnung irgend welcher Art, so wird man
das Auge wieder auf diese akkomodieren und ein mehr oder weniger bunt gefärbtes Bild zu
erblicken glauben, dessen Farbentöne sich danach richten, wie die einzelnen Glieder auf
der Platte angeordnet sind. Befinden sie sich übereinander, so daß keines das andere übergreift,
so erblickt man das Bild rot, grün, blau gestreift. Nehmen sie alle drei die ganze
Gitterplatte ein, so daß sie ein einziges Gitter (von naturgemäß wechselnden Abständen der
Striche) bilden, so ergeben sie nach des Erfinders Versuchen ein weißes Bild. Verteilt
man sie aber irgendwie über die Platte, so daß jedes Gitter an einzelnen Stellen gar nicht, an
anderen allein, an dritten in Kombination mit einem anderen oder mit beiden anderen Gittern
vorkommt, so entstehen Farben und Mischfarben, die das Auge mit der auf der Platte
befindlichen Zeichnung zu einem bunten Farbenbild kombiniert.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung solcher Bildplatten,
die neben einer Zeichnung mehrere Beugungsgitter in verschiedener Verteilung und Anordnung enthalten. Hierzu wird die
Photographic benutzt, und zwar in derselben Weise, wie dies bei der sogenannten Mehrfarbenphotographie
üblich ist. Als Beispiel soll die Herstellung eines Bildes mit den drei oben erwähnten Beugungsgittern gewählt werden.
Man stellt zu diesem Zwecke zunächst unter Vorschaltung eines roten, eines grünen
und eines blauvioletten Strahlenfilters in bekannter Weise drei Monochromnegative und
die zugehörigen Monochromdiapositive her.
Diese Diapositive dienen in Verbindung mit den Beugungsgittern zur Erzeugung des fertigen
Bildes.
Zu diesem Zwecke übergießt man eine dünne Glasplatte mit einer Lösung von 5 g
Gelatine in 125 ecm Wasser, welchem 4 ecm
einer gesättigten Kaliumbichromatlösung zugesetzt wurden. Die drei erwähnten Beugungsgitter
- Glasplatten werden in entsprechende Öffnungen einer Flolzplatte befestigt
und mit den Gitterseiten nach hinten, wagerecht verschiebbar in Führungen an der senkrechten
Fläche eines Ständers befestigt; in der Mitte der Bahn des Schiebers wird in die
Ständerfläche in einem fensterartigen Ausschnitt die Chromgelatine-Glasplatte mit der
Schicht nach vorn eingesetzt, so daß dieselbe durch Verschiebung des Gitterplattenträgers
unter eine jede der Gitterplatten gebracht werden kann, wobei sie durch eine Feder fest
gegen die Gitterplatten gepreßt wird. Ein solcher Halter ist in Fig. 1 dargestellt, in welchem
h die drei im Schieber i befindlichen Beugungsgitter bedeuten.
Auf die lichtempfindliche Chromgelatineplatte werden nun nacheinander die drei
Monochromdiapositive photographiert, und zwar jedes unter Vorschaltung des zugehörigen
Beugungsgitters, am besten in der aus Fig. 2 ersichtlichen Anordnung. Hier ist α eine Bogenlampe, b eine vorgesetzte gelbe
Glasscheibe, c eine Kondensatorlinse, g eines der drei Positive, d das photographische
Objektiv, e das Beugungsgitter, / die Chromgelatineplatte. Die gelbe Platte benutzt man
nur, um von der Rückseite der Chromgelatineplatte aus das Bild beobachten und scharf einstellen zu können, ohne daß dabei
eine Lichtwirkung der durch die gelbe Glasplatte absorbierten chemisch wirkenden Lichtstrahlen
der Bogenlampe stattfindet. Ist die Einstellung erfolgt, so wird die gelbe Platte
entfernt und nun zunächst das Rotdiapositiv zugleich mit dem vorher über die Chromgelatineplatte geschobenen, rotes Licht ergebenden
Beugungsgitter (von 800 Linien auf das Zentimeter) auf die Chromgelatineschicht projiziert. Es genügt eine Einwir-
kung des Flammenbogens von ι bis 2 Minuten auf die Chromgelatineschicht, um das Beugungsgitter
und das Bild des Positives auf die Chromgelatineschicht zu bringen; alsdann
wird die gelbe Glasplatte wieder vorgesetzt, das Rotdiapositiv gegen das Gründiapositiv
ausgewechselt und das zweite Beugungsgitter (mit 950 Linien), welches grünes Licht ergibt,
vor die lichtempfindliche Aufnahmeplatte geschoben. Alsdann erfolgt ebenso die dritte
Aufnahme mit dem letzten Beugungsgitter und dem Blaudiapositiv. Die auf diese Weise
ein dreifaches Rasterbild tragende Chromgelatineplatte wird nun mit lauwarmem Wasser in bekannter Weise entwickelt und
fertiggestellt. Man kann von ihr beliebig viele Positive auf Chromgelatine kopieren.
Die so hergestellten Bilder sind nur in schwachen Umrissen sichtbar. Um sie farbig
erscheinen zu lassen, benutzt man zweckmäßig folgende Einrichtung: In die Brennebene
einer Linse von 250 mm Brennweite wird ein Kartenblatt gebracht, welches einen etwa 2 mm breiten und 5 mm hohen Schlitz
hat. Ungefähr 3 m hinter der Linse wird eine Lichtquelle aufgestellt, z. B. die Gasflamme
eines Schlitzbrenners; diese Lichtquelle kommt zweckmäßig vor die Tür eines dunklen
Zimmers zu stehen. Das photographische Bild wird nahe vor der Linse, nach dem Kartenblatt hin aufgestellt. Auf dem Kartenblatt
wird dann in der Mitte ein Bild der Flamme und rechts und links davon ein System von Beugungsfarben sichtbar. Der
Schlitz im Kartenblatt ist so einzustellen, daß er sich entweder rechts oder links vor den
übereinander liegenden Spektren des mittleren Bildes der Flamme befindet. Sieht man
dann durch den Schlitz hindurch, so erblickt man das Bild farbig.
Noch einfacher ist die zu gleichem Zweck benutzbare, in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung.
An dem wagerechten Arm I ist einerseits eine bikonvexe Linse m oder auch nur
der mittlere Streifen einer solchen befestigt und in der Brennebene derselben der
Schirm η am anderen Ende des Armes I angebracht.
Dieser Schirm hat im Brennpunkt der Linse eine feine Öffnung. Die zu betrachtende
Bildplatte wird vor der Linse aufgestellt und die ganze Vorrichtung mit ihrer Längsachse etwas schräg gegen eine seitlich
befindliche kleine Lichtquelle gestellt, so daß nicht das Bild der Lichtquelle, sondern der
Bereich der Beugungsfarben auf die feine Öffnung fällt. Es ist klar, daß die Bildplatte,
durch diese beiden Vorrichtungen betrachtet, dem Auge ein farbiges Bild erscheinen lassen
muß, wenn man bedenkt, daß die ganze Anordnung und die Herstellung der Bildplatte
mit ihren Beugungsgittern genau den Maßnahmen entspricht, wie diese zu Anfang bei
Besprechung der Beugungserscheinungen als in umgekehrter Folge getroffen hingestellt
wurden.
Wie leicht einzusehen, kann die Herstellung der Bildplatte auch in anderer Reihenfolge
der einzelnen Vorgänge geschehen als angegeben. Auch könnten statt der Dreifarbenpositive die betreffenden Negative benutzt
werden, so daß sich direkt ein positives Bild auf der Chromgelatineplatte durch die nacheinander
erfolgenden Aufnahmen der drei Negative und der Beugungsgitter ergeben
würde; doch käme hierbei der Vorteil der Herstellung von Positiven in beliebiger Anzahl
durch einfaches Kopieren in Wegfall. Auch könnte man die Beugungsgitter auf die drei Dreifarbenbilder auftragen oder je eine
Gitterplatte auf jeder Dreifarbenbildplatte befestigen, in welchem Falle die Linienteilung
alsdann so groß sein müßte, daß durch das Objektiv das Bild des Beugungsgitters in
richtiger Größe und Linienteilung auf die lichtempfindliche Platte übertragen würde.
Die schwierige Herstellung der engen Gitterteilung käme dadurch in Wegfall.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder, die, in den Strahlengang eines lichtsammelnden optischen Systemes gebracht, Beugungsfarben erzeugen und deshalb, im Bereich dieser Beugungsfarben betrachtet, farbig erscheinen, darin bestehend, daß auf einer gemeinsamen Bildplatte mehrere verschieden dicht gerasterte photographische Monochromaufnahmen vereinigt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.Berlin. öedrüCkt in öer reichsdruCkerEi.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE140907T | 1899-03-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE140907C true DE140907C (de) | 1903-05-11 |
Family
ID=408558
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1899140907D Expired DE140907C (de) | 1899-03-07 | 1899-03-07 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE140907C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0000571A1 (de) * | 1977-08-01 | 1979-02-07 | Hoechst Aktiengesellschaft | Verfahren zum Herstellen eines Originals |
EP0000570A1 (de) * | 1977-08-01 | 1979-02-07 | Hoechst Aktiengesellschaft | Original eines optischen Informationsträgers und Verfahren zum Herstellen des Originals |
US4294913A (en) | 1976-12-17 | 1981-10-13 | Hoechst Aktiengesellschaft | Information carriers, method of forming and copying said carriers |
-
1899
- 1899-03-07 DE DE1899140907D patent/DE140907C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4294913A (en) | 1976-12-17 | 1981-10-13 | Hoechst Aktiengesellschaft | Information carriers, method of forming and copying said carriers |
US4400057A (en) | 1976-12-17 | 1983-08-23 | Hoechst Aktiengesellschaft | Information carriers, method of forming and copying said carriers |
EP0000571A1 (de) * | 1977-08-01 | 1979-02-07 | Hoechst Aktiengesellschaft | Verfahren zum Herstellen eines Originals |
EP0000570A1 (de) * | 1977-08-01 | 1979-02-07 | Hoechst Aktiengesellschaft | Original eines optischen Informationsträgers und Verfahren zum Herstellen des Originals |
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