DE138858C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B49/00—Sulfur dyes
- C09B49/02—Sulfur dyes from nitro compounds of the benzene, naphthalene or anthracene series
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- Organic Chemistry (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
In der Patentschrift 102530 ist ein Verfahren zur Darstellung schwarzer, direkt färbender
Baumwollfarbstoffe beschrieben, welches darin besteht, dafs man ΐ·2·4- oder i«2«6-Dinitranilin
mit Schwefel und Schwefelalkalien auf höhere Temperaturen erhitzt.
Es hat sich nun gezeigt, dafs man ein wesentlich anderes Resultat erzielt, wenn man an
Stelle von Schwefel und Schwefelalkalien die letzteren allein verwendet. Man gelangt in
diesem Falle zu Produkten, welche gleichfalls ungeheizte Baumwolle anfärben, jedoch erhält
man mit den Farbstoffen keine schwarzen, sondern ausgesprochen kastanienbraune Töne.
Zu im wesentlichen gleichen braunen Schwefelfarbstoffen kann man auch bei gleichzeitiger
Anwendung von Schwefel und Schwefelalkali gelangen, doch ist es hierzu erforderlich, andere
Bedingungen als diejenigen der Patentschrift 102530 innezuhalten. Nach den Angaben
des Beispiels dieser Patentschrift entsteht ein schwarzer Farbstoff durch Erhitzen von 1 Th.
Dinitranilin mit ca. 1,17 Th. Schwefel und 3 Th. Schwefel natrium. Vermindert man nun
hier die Menge des Schwefels wesentlich, derart, dafs sie nur wenige Procente von dem
gleichzeitig angewendeten Schwefelalkali ausmacht, oder erhöht man unter Beibehaltung
der Schwefelmenge das Schwefelalkali um ein Beträchtliches (z. B. auf wenigstens 15 Theile)
oder verringert man die Menge des Schwefels unter gleichzeitiger Erhöhung des Schwefelalkalis,
so erhält man keine schwarzen, sondern braune Baumwollfarbstoffe. Das Gleiche findet statt, wenn man sowohl die Menge des
Schwefels wie diejenige des Schwefelalkalis vermehrt, doch mufs letztere im Verhältnifs mehr
vergröfsert werden als erstere;. so entsteht z. B. ein Braun aus 1 Th. Dinitranilin, 2 Th.
Schwefel und 40 Th. Schwefelnatrium. Danach ist es also Bedingung für die Bildung eines
braunen Farbstoffs, dafs die Menge des Schwefelalkalis im Verhältnifs zu derjenigen
des Schwefels eine gröfsere ist als die für die Darstellung eines schwarzen Farbstoffs nach
dem Verfahren der Patentschrift 102 530 erforderliche.
In allen Fällen können je nach Wahl der Reactionsbedingungen braune Farbstoffe erhalten
werden, welche hinsichtlich ihrer Nuancen wenig variiren.
An Stelle des 1 · 2 · 4-Dinitranilins kann man
auch direkt das Gemisch benutzen, welches beim Dinitriren von Anilin entsteht.
Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert:
In eine Mischung von 250 Th. Schwefelnatrium (kryst.) und 20 Th. Wasser, welche in
einem mit Oelbad versehenen Eisenkessel auf ca. ι io° erhitzt ist, trägt man allmählich 20 Th.
ι · 2 · 4-Dinitranilin ein. Man steigert die Temperatur
langsam unter Rühren auf 160 bis 1700
(Temperatur des Oelbades ca. 180 bis 1900),
wobei die Masse schliefslich fest wird. Nach einiger Zeit findet alsdann weitere Reaction
statt, wobei die Temperatur der Masse beträchtlich steigt. Nachdem diese Reaction nachgelassen
hat, was an dem Fallen der inneren
Temperatur und an einer Verminderung der Gasentwicklung zu erkennen ist, wird die
Schmelze zerkleinert, zunächst einige Stunden im Backofen auf ca. 2?,o° und schliefslich auf
ca. 290 bis 3000 erhitzt, bis die Farbstoffbildung nicht mehr zunimmt.
Die erhaltene Masse löst sich in Wasser mit violettbrauner Farbe und kann direkt zum
Färben Verwendung finden. Sie färbt ungeheizte Baumwolle in schönen kastanienbraunen
Tönen an, welche eine ausgezeichnete Echtheit gegenüber Wäsche, Säuren und der Wirkung
des Lichts besitzen. Die Färbungen können auf der Faser den üblichen Nachbehandlungsmethoden unterworfen werden. Während
Chromkali und Essigsäure die Nuance kaum verändern, werden durch Kupfervitriol und
Essigsäure dunklere, gedecktere Töne erhalten. Durch Behandlung mit Nitrosamin werden die
Nuancen etwas gelber.
Verwendet man statt 2 50 Th. Schwefel natrium in obrigem Beispiel 60 Th. Schwefelnatrium,
so erhält man einen Farbstoff, welcher auf Baumwolle ein etwas weniger rothstichiges
Braun liefert.
In eine Mischung von 250 Th. Schwefelnatrium (kryst), 10 Th. Schwefel und 25 Th.
Wasser trägt man bei ca. 1000C. 20 Th. \·Ί·\-
Dinitranilin ein und verfährt im Uebrigen, wie im vorigen Beispiel angegeben worden ist.
Der so erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle in etwas gedeckteren, braunen Nuancen an,
wie derjenige des Beispiels I.
In den obigen Beispielen läfst sich das 1 · 2 -4-Dinitranilin
mit ähnlichem Erfolg durch das rohe Dinitrirungsprodukt des Anilins ersetzen.
Claims (1)
- P ATENT-A N SPRUCH:Verfahren zur Darstellung brauner, direkt färbender Baumwollfarbstoffe, darin bestehend, dafs man 1 · 2 ^-Dinitranilin oder das beim Dinitriren von Anilin entstehende Gemenge mit Schwefelalkalien allein oder mit Schwefel und Schwefelalkalien gleichzeitig erhitzt, wobei in letzterem Falle im Verhältnifs zum Schwefel mehr Schwefelalkali zur Anwendung gelangt, als wie nach dem Patente 102530 für die Darstellung eines schwarzen Farbstoffes erforderlich ist.
Publications (1)
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Country Status (1)
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