DE135824C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M 135824 KLASSE

sich ablagernden Ausscheidungen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Juli lgoi ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Sammelbehälter für die Ausscheidungen, welche bei der Gährung von Bier, Wein oder sonstigen Flüssigkeiten in unten verjüngten Gefäfsen entstehen, und zwar besteht das Neue darin, dafs der Sammelbehälter für die Ausscheidungen, wie Hefe oder dergl., sich unten und oben verjüngt und an den Verjüngungsstellen mit Hähnen versehen ist.

Die beiliegende Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der Erfindung.

Die Vorrichtung besteht aus einer in der Zeichnung nicht dargestellten Kufe mit kegelförmigem Boden, dessen unterer Theil mit dem Sammelbehälter c verbunden ist, welcher seinerseits zwei Hähne besitzt, von denen der eine d an dem Obertheil und der andere e an dem Untertheil angeordnet ist; beide Hähne können vermittelst der Stäbe f g bethätigt werden. Der Sammelbehälter ist mit einem Wasserstandsglas h versehen, welches durch geeignete Rohre mit vier Hähnen ij k I mit dem Sammelbehälter c in Verbindung steht. Ein Trichter m dient zur Einführung des Waschwassers.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtungen ist folgende:

Nachdem man den unteren Hahn e geschlossen hat, öffnet man den Hahn d, damit die in der Kufe zur Gährung gebrachte Flüssigkeit in den Sammelbehälter c eintreten kann; sobald die Gährung im Gange ist und die Hefe sich bildet, fällt dieselbe, da ihr specifisches Gewicht gröfser als das der Flüssigkeit ist, in den unteren Theil der Kufe und tritt in den Sammelbehälter c ein, indem sie ein äquivalentes Flüssigkeitsquantum verdrängt, das in die Kufe steigt.

Wenn man die Hefe abziehen will, so genügt es, den oberen Hahn d zu schliefsen und den unteren Hahn e zu öffnen, durch welchen die Hefe und eventuell ein Theil der Flüssigkeit in ein darunter zu stellendes Gefäfs auslaufen; sodann schliefst man den unteren Hahn e wieder und öffnet den oberen Hahn d, wie zum Beginn der Arbeit, um den Abzug der Hefe nach Belieben erneuern zu können.

Durch diese Arbeitsweise wird die lösende Wirkung der alkoholischen Flüssigkeit auf die Hefe sehr abgeschwächt, erstens, weil die Berührungsfläche der Flüssigkeit mit der Hefe in einem Behälter von kleinem Durchmesser bedeutend geringer ist, als wenn die Berührung auf dem ganzen Boden der Kufe von grofsem

Durchmesser stattfindet, und zweitens, weil infolge der wiederholten Abzüge der Hefe, besonders gegen Ende der Gährung, wo die Flüssigkeit alkoholischer geworden ist und also mit gröfserer Energie auf die Flüssigkeit wirkt, man der alkoholischen Flüssigkeit nicht die Zeit läfst, ihre lösende Wirkung so vollständig auszuüben. Infolge dessen haben die so bereiteten gegohrenen Flüssigkeiten einen feineren und aromatischeren Geschmack.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Ein Sammelbehälter für die Hefe und sonstigen bei der Gährung in unten verjüngten Gefäfsen sich ablagernden Ausscheidungen, gekennzeichnet durch die Vereinigung der darin bestehenden Merkmale, dafs der Sammelbehälter sich unten und oben verjüngt und an den Verjüngungsstellen mit Hähnen (de) versehen ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.