DE135566C - - Google Patents
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Description
PATENTAMT.
JVl 135566 KLASSE 23«.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Apparat, um OeI aus Fischen oder
anderem Material durch ein continuirliches Verfahren, ohne dafs eine Wiederholung der
Behandlung nothvvendig wäre, zu extrahiren. Die Erfindung umfafst Einrichtungen, um das
Material durch einen Behälter von erhitztem Wasser unter allmählich steigendem Druck zu
führen, wobei das OeI so schnell von dem Material getrennt wird, als es durch die Hitze
freigemacht wird, und das heifse Wasser unmittelbar in Berührung mit den Theilen des
Materiales, aus welchen das OeI freigemacht wird, kommen kann, wodurch die Kochung
des Materiales und die Freimachung des zurückbleibenden Oeles erleichtert wird. Das OeI
fliefst an die Oberfläche des Wassers, sobald es extrahirt ist, und wird fortgeleitet, wodurch
es die Kochoperation und die Extraction des zurückbleibenden Oeles nicht weiter hindert.
Nachdem das OeI aus dem Material ausgetrieben ist, wird das Material aus dem Gefäfse in compactem,
feuchtem Zustande ausgepreist, so dafs es in passende Trockenapparate gebracht und
zu Düngemitteln verarbeitet werden kann.
Der Apparat kann zur Behandlung von rohen und theilweise oder vollständig gekochten, animalischen
Substanzen benutzt werden und kann auch für die Behandlung von Material dienen, aus welchem ein grofser Theil des Oeles durch
andere Verfahren bereits extrahirt ist.
Der Apparat nach vorliegender Erfindung ist auf den beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
Fig. ι ist ein Längsschnitt durch den
Apparat.
Fig. 2 ist eine- Ansicht der Zuführungsseite des in Fig. 1 dargestellten Gefäfses,
Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch eine abgeänderte Form des Apparates.
Auf den Fig. 1- und 2 bedeutet α einen
Behälter, welcher langgestreckt und vortheilhaft eng eingerichtet ist. In der Nähe des
Bodens des Behälters ist innerhalb eines spitzzulaufenden oder konischen Behälters c, welcher
sich von der einen Seite des Behälters zur anderen erstreckt, eine spitzzulaufende Schneckenpresse
b mit auf der Welle e befestigten Schraubenflügeln d in horizontaler Richtung angeordnet.
Die Welle geht durch die Seiten des Behälters und ist in passenden Lagern f angeordnet. An
den einander gegenüberliegenden Seiten der Welle sind . Treibräder g angebracht. Der
konische Behälter ist in seiner Länge irrt Innern des Behälters mit Löchern versehen. Die
kleinere Seite h springt durch eine Oeffhung i in der einen Seite des Gefäfses vor. Der
Theil h ist nicht durchlöchert. Die Welle e ist hohl und in dem ganzen Theile, welcher
in dem Behälter liegt, durchlöchert. Zu der Welle wird durch das stationäre Verbindungsstück
k Dampf geleitet. Das Verbindungsstück k ist mit dem Dampfrohre / verbunden.
Ein Zuführungsrohr m ist mit der gröfseren Seile des Behälters der Schneckenpresse verbunden
und mit einem Trichter η und' einer Transportschnecke 0, die auf einer senkrechten
Welle ρ angebracht ist und das zu behandelnde Material in den Behäller der Schneckenpresse
treiben kann, versehen.
Auf der Welle e ist eine Verschlufsscheibe q angeordnet, welche über die Entleerungsöffnung r greifen und dieselbe schliefsen kann.
Diese Scheibe umschliefst die Welle dicht und ist auf derselben in der Längsrichtung beweg-
lieh und wird regelmäfsig gegen die Oeffnung r
durch eine an den Hebel t angebrachte Feder 5 geprefst. Der Hebel t ist um u drehbar und
hat eine gabelförmige Seite, die in eine ringförmige Nuth ν auf der Scheibe einpafst. Wenn
der Behälter α mit Wasser gefüllt ist, und der Apparat nicht in Thätigkeit ist, so schliefst die
Scheibe das Mundstück des Behälters der Schneckenpresse und verhindert den. Austritt
des Wassers, kann aber jederzeit mittelst des als Handhabe dienenden Hebels t weggezogen
werden. Eine Oeffnung w ist nahe der oberen Seite des Behälters α angebracht. Durch diese
Oeffnung kann das OeI, welches an die Oberfläche des Wassers steigt, durch ein Rohr χ
abgeleitet werden. In den Behälter α wird Wasser durch ein Einlafsrohr y unter der
Fläche der Flüssigkeit eingeführt.
Bei der Benutzung des Apparates werden das Fischmaterial oder andere Stoffe in den
Trichter η gebracht und nach unten durch das Wasser in den Behälter der Schneckenpresse
mittelst der Transportschnecke ο gedrückt. In die hohle Welle wird durch das
Rohr / Dampf geleitet und das in der Behandlung befindliche Material durch die Schraube d
vorwärts transportirt. Es wird allmählich immer compacter, je mehr es sich der schmaleren
Seite der Schneckenpresse nähert. Aus der durchlöcherten Welle tritt der Dampf nach
aufsen durch die umgebende Masse des Materiales, erhitzt das Wasser und kocht und zerkleinert
das Material. Der Behälter ist langgestreckt, und die Geschwindigkeit der Schraube
wird derartig geregelt, dafs eine genügende Zeit für das gründliche Kochen des Materiales
gegeben ist, bevor dasselbe die Seite des Behälters, wo die Entleerung erfolgt, erreicht.
Entsprechend dem Fortschreiten des Koch- und Prefsprocesses wird das OeI freigemacht und
steigt an die Oberfläche des Wassers, von wo es continuirlich durch die Oeffnung n>
abgeschöpft wird. An der gröfseren Seite des Behälters ist die Zusammenpressung des Materiales
nur gering und steigt allmählich, je mehr sich das Material der schmaleren Seite nähert.
Hier bildet es einen festen Pfropfen,. welcher den Austritt des Wassers verhindert. Bei der
Behandlung von Fischen kann eine grofse Menge OeI mit geringem Druck freigemacht
werden, wenn' die Fische in geeigneter Weise durch heifses Wasser und Dampf gekocht sind.
Da OeI und Wasser sich nicht mit einander mischen, so ist es wichtig, das OeI so schnell,
wie es freigemacht ist, auszutreiben, so dafs das Wasser die Masse durchdringen und mit denjenigen
Theilen des Materiales in Berührung kommen kann, aus denen das OeI freigemacht
worden ist. Indem man die Fische unter dem erhitzten Wasser allmählich zusammenprefst,
entsprechend dem Fortschreiten des Materiales in der Schnecke, wird das OeI ausgetrieben,
sobald es durch die Hitze freigemacht ist, und das heifse Wasser kann mit den Theilen in
Berührung kommen, von denen es vorher durch das ausgetriebene OeI ausgeschlossen war. Dieses
allmähliche Zusammenpressen in dem erhitzten Wasser treibt daher das OeI so schnell aus,
als es durch die Hitze freigemacht wird und beschleunigt die Kochoperation und das Freiwerden
des zurückbleibenden Oeles. Beim Hindurchgehen durch die Schraubenpresse wird
daher das OeI extrahirt, bevor das Material die Auslafsseite der Röhre erreicht. Die Wirkung
bei Fleischabfällen und anderen thierischen Materialien ist die gleiche.
Wenn das Material die Auslafsseite des Behälters erreicht, so bildet es einen compacten
Pfropfen, welcher das Entweichen von Wasser aus dem Behälter verhindert. Der Druck des
Maferiales auf die Verschlufsscheibe q treibt dieselbe von der Seite des Behälters fort, so dafs
das Material herausfallen kann. Die Verschlufsscheibe wird solange von der Oeffnung des
Behälters ferngehalten, als das Material hindurchgeprefst wird. Wenn die Maschine aufser
Betrieb ist, so kommt die Verschlufsscheibe auf die Seite des Behälters und verhindert den
Austritt des Wassers aus dem Behälter.
In der Fig. 3 ist eine abgeänderte Form des Apparates dargestellt, bei welcher das gleiche
Resultat mit einem kürzeren Behälter erreicht werden kann, wenn der Raum beschränkt ist
oder bei welcher das Kochverfahren verlängert werden kann, bevor die Zusammenpressung
des Materiales stattfindet, wenn der Behälter gröfsere Ausdehnung hat.
Eine Schneckenpresse lagert in einem durchlochten Cylinder b\ wobei die Schraube c' auf
einer durchlochten, hohlen Welle d' angebracht ist. Diese Schneckenpresse ist in dem oberen
Theile des Behälters α angebracht und steht in Verbindung mit dem Speisetrichter n. An
der anderen Seite befindet sich eine Röhre e', welche zu der breiteren Seite der in dem unteren
Theile des Behälters angeordneten Schneckenpresse b führt. Diese Schneckenpresse b kann
die gleiche sein, wie die in Fig. 1 dargestellte. Bei der in Fig. 3 dargestellten Einrichtung ist
aber die schmalere Seite dicht an der Seite des Behälters abgeschnitten, indem die Scheibe q
über die Oeffnung pafst. Wenn die Schneckenpresse in der eben geschilderten Weise angeordnet
ist, so ist ein Theil a' des schmaleren Endes des Behälters, welcher an dem Ende
des Gefäfses anliegt, vortheilhaft nicht durchlöchert, da es wünschenswerth ist, das Wasser
von dem Material in der Nähe seines Ausführungspunktes auszuschliefsen, um das Wasser
in dem Behälter zurückzuhalten. Die Wellen der oberen und unteren Schnecke können getrennt
oder zusammen angetrieben werden.
Der letztere Fall ist in der Figur dargestellt. Zu jeder Welle kann Dampf durch ein passendes
Zuleitungsrohr / zugeführt werden. Bei dem Betrieb der.in Fig. 3 dargestellten Form
des Apparates geht das Material zuerst durch die obere Schnecke, wird hier theilweise gekocht
und geht dann in die Schneckenpresse, am Boden des Behälters, wo die Operation der
Oelextraction in der gleichen Weise vor sich geht, wie sie oben bei der Besprechung der in
der Fig. 1 dargestellten Einrichtung geschildert ist. Während es empfehlenswerth ist, den
Dampf zu dem Behälter durch die hohle Welle oder die Wellen zu führen, kann die Hitze
aber auch in anderer Weise zugeführt werden, z. B. mittelst Dampfschlangen, die in dem Gefäfse
angeordnet sind. Die Welle kann nur für einen bestimmten Theil ihrer Länge innerhalb
des Behälters durchlöchert sein oder auf ihrer ganzen Länge innerhalb des Behälters.
Auch der konische Behälter kann in gleicher Weise auf der ganzen Länge oder nur auf.
einem Theile innerhalb des Behälters durchlöchert sein. Es kann jede passende Scheibe
zum Verschlufs des schmaleren Endes des Behälters benutzt werden. Am besten eignet sich
jedoch eine durch Federn geprefste Scheibe, welche gegen das Material drückt und durch
dasselbe geöffnet wird, wenn das Material genügend zusammengeprefst wird, um die Scheibe
von ihrem Sitz zu treiben.
Feste Substanzen, welche durch die Löcher in den Behälter getrieben werden, fallen auf
den Boden des Gefäfses und können von hier entfernt werden, wenn es nothwendig oder
wünschenswerth ist. Hierzu dient eine passende Ablauföffnung \. Eine Störung beim Pressen
von thierischen Substanzen in der gebräuchlichen Presse, welche der Atmosphäre ausgesetzt ist,
besteht in der Verstopfung der Löcher an der Presse durch das Material, welches in den
Oeffnungen und um dieselben trocknet, wenn die Presse nicht in Benutzung ist. Bei dem
beschriebenen Apparat dagegen können die Löcher nicht verstopft werden, da das Material
beständig unter Wasser gehalten wird, so dafs ein Trocknen nicht stattfinden kann. Ein
anderer Vortheil der vorliegenden Methode der Oelextraction besteht darin, dafs, wenn das
Material, besonders Fische, mehr oder weniger zersetzt ist und sich in einem wässrigen Zustand
befindet, das Erhitzen und fortschreitende Pressen unter Wasser das OeI in der beschriebenen
Weise freimacht. Das durch die Oeifnungen getriebene Material fällt auf den Boden, während
das OeI an die Oberfläche steigt. Wenn dagegen das Material zuerst gekocht und dann
in eine gewöhnliche Presse gebracht wird, so kann das OeI nicht gewonnen werden, da das
Material in seinem zersetzten, halbflüssigen Zustande nicht zusammengeprefst werden, kann,
sondern durch die Oeffnungen getrieben werden wird. .
Bei dem vorliegenden Apparat kann die Extraction des Oeles durch allmähliches Pressen
und Erhitzen unter Wasser bis zur Beendigung ohne nochmalige Bearbeitung vorgenommen
werden. Das Material wird aus dem Apparat in einer zusammenhängenden Masse geliefert,
welche nur eine geringe Menge Wasser enthält.
In der deutschen Patentschrift 92798 wird bereits die Abscheidung des Oeles aus Fischen
in. der Weise bewirkt, dafs das in einen Kochbehälter eingebrachte Material unter Wasser
durch eine Schnecke zerkleinert und continuirlich durch das Gefäfs transportirt und hierbei
ausgekocht wird. Bei dieser Einrichtung wird jedoch das Fischmaterial keinem Drucke oder
Zusammenpressen während seines Passirens durch das erhitzte Wasser ausgesetzt, Auf
diese Weise kann nur eine sehr kleine Menge des in dem Material enthaltenen Oeles entfernt
werden.
In der amerikanischen Patentschrift 604348 ist bereits das Kochen des Fischmateriales in
cylindrischen Gefäfsen und das Auspressen des Oeles in konisch gestalteten durchlochten Behältern
von der Art der hier benutzten beschrieben worden. Von diesem Apparat unterscheidet
sich der vorliegende jedoch sehr wesentlich dadurch, dafs der durchlochte Prefscylinder
in einem heifsen Wasserbad gelagert ist. Durch ein einfaches Pressen des gekochten
Fisches würde nicht alles OeI aus dem Fisch herausgebracht werden können, wenn nicht
gleichzeitig das Auspressen unter Wasser erfolgte. Dieses löst das OeI von dem Bisch ab
und führt es fort.
Der geringe Druck, welchem das Material beim Beginn der Extraction ausgesetzt wird,
unterstützt die Wirkung des heifsen Wassers und entfernt zunächst das direct unter der
Haut des Fisches liegende OeI. Hiernach kann das Wasser den ganzen Körper des unter der
Presse befindlichen Fisches durchdringen, der hierbei allmählich einem steigenden Druck ausgesetzt
wird.
Das Resultat ist eine erhöhte Ausbeute an OeI, sowie eine vollständige Entfettung des gesammten
Fischkörpers und die Erzielung eines Rückstandsproductes, welches frei von Fettresten
ist und somit als werthvolles Düngemittel verwerthet werden kann.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Apparat zum Abscheiden von Fett aus Fischen, Fleisch und dergl., dadurch gekennzeichnet, dafs ein spitz zulaufender, mit durchlochten Wandungen versehener Behälter, durch welchen das zu behandelnde Material mittelst einer Schnecke hindurchgeführt und durch aus Lochungen derSchneckenachse austretenden Dampf gekocht und gleichzeitig ausgepreist wird, in einem mit heifsem Wasser gefüllten Behälter gelagert ist.
- 2. Die Ausführungsform des unter i. geschützten Apparates, dadurch gekennzeichnet, dafs im oberen Theile des Heifswasserbehälters ein durchlochter, mit Schneckenpresse versehener Cylinder angeordnet ist, welcher durch ein Rohr mit der im unteren Theile des Behälters angeordneten, spitz zulaufenden Presse verbunden ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT390864B (de) * | 1988-07-27 | 1990-07-10 | Schoder Erich | Bienenwachspresse |
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AT390864B (de) * | 1988-07-27 | 1990-07-10 | Schoder Erich | Bienenwachspresse |
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