DE13430C - Kontinuirlich arbeitender Calcinirofen mit indirektem Feuer - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei dem Calciniren von Bicarbonat mittelst directen Feuers erleidet die Güte des Fabrikats durch Aufnahme von Flugstaub und Zersetzungsproducten des verwendeten Koks Eintrag. Um diesen Uebelstand zu beseitigen und gleichzeitig jedes beliebige Brennmaterial zu obigem Zweck verwerthen zu können, verwendet der Erfinder einen Ofen, der so eingerichtet ist, dafs die Flamme mehrere über einander liegende Calcinirkammern umspült, welche zwar unter sich communiciren, aber als Ganzes geschlossen sind, und in denen mechanische Rührer das Calcmiren des Bicarbonate durch Umwenden desselben beschleunigen.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung ist ein Verticalschnitt nach E-F, Fig. 3; Fig. 2 ein Verticalschnitt nach G-H, Fig. 3; Fig. 3 ein Horizontalschnitt nach C-D, Fig. 1; Fig. 4 ein Horizontalschnitt nach A-B, Fig. 1.

Die auf dem Rost R erzeugten Feuergase nehmen ihren Weg durch den Feuerraum F¹, heizen dadurch den gemauerten Boden P des Calcinirraumes A^, gelangen durch die aufsteigenden Kanäle .ST¹ K¹ in den Feuerraum F^, der durch gufseiserne Platten von den Calcinirräumen abgeschlossen ist, von denen die untere Platte an den Calcinirraum A*, die obere an A^s durch Strahlung die Wärme der Feuergase abgiebt. In gleicher Weise werden die Feuergase durch den Feuerraum F^z und F¹ geleitet und zur Wirkung gebracht und entweichen aus den Kanälen K^% nach dem Schornstein.

In entgegengesetzter Richtung wandert das Bicarbonat. Es gelangt durch den Fülltrichter B in den obersten Calcinirraum A. Hier wird dasselbe durch die an der stehenden, bei L gelagerten Welle W befindlichen Arme E mittelst der Rührer .S gewendet und vermöge der Stellung dieser Rührer gleichzeitig von der Peripherie des Raumes A nach der Mitte hin geschoben,-so dafs dasselbe durch die Fallbüchse O¹ in den Calcinirraum A² hinabfällt.

In diesem Räume stehen die Rührer S in entgegengesetztem Sinne und schieben das Material von der Mitte nach der Fallbüchse O² u. s. f., bis es vollständig calcinirt bei <9⁴ den Apparat verläfst.

An der Welle W ist das Zahnrad Z befestigt, mit Hülfe dessen dieselbe durch das Schneckenrad D angetrieben und gedreht wird.

Die beim Calciniren erzeugten Gase, welche besonders für den Ammoniaksodaprocefs werthvoll sind, kann man durch den Stutzen C zur weiteren Verwendung und ohne Verdünnung abziehen.

Dieser Ofen kann auch zum Calciniren von anderen Materialien dienen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein continuirlich arbeitender Calcinirofen mit indirectem Feuer, bestehend aus einer Anzahl über einander liegender Calcinirkammern, zwischen welchen die durch Züge mit einander verbundenen Heizkammern angebracht sind, derart, dafs das zu calcinirende Material auf mechanischem Wege aus den höheren Calcinirkammern in die tieferen gelangt und zwar entgegen dem Zug der Feuergase.