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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum seitlichen Verbinden
von Funieren mit nebeneinander angeordneten, mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
laufenden endlosen Förderbändern, darunterliegenden, mit entsprechenden Geschwindigkeiten
laufenden, endlosen Förderbändern, zwischen denen die Furniere mit ihren Kanten
aneinandergepreßt und miteinander verbunden werden, und mit auf die Förderbänder
wirkenden oberen und unteren Preßplatten und Heizelementen, die in den unteren Bändern
ortsfest angeordnet sind.
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Derartige Vorrichtungen haben den Zweck, Furniere oder dünne Folien
an ihren Seitenkanten zusammenzusetzen und mit Hilfe von geeigneten Klebstoffen,
die gegebenenfalls wärmehärtbar sind, zu verbinden, so daß eine aus einem Stück
bestehende Furnierbahn aus der Vorrichtung austritt.
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Zum Herstellen von Furnierbahnen größerer Abmessungen durch das Aneinandersetzen
und Verbinden einzelner Furnierblätter ist bereits eine Vorrichtung bekannt, bei
welcher sowohl im Oberteil als auch im Unterteil der Maschine mehrere nebeneinanderliegende,
die Preßfläche bildende endlose Förderbänder motorisch unterbrochen angetrieben
angeordnet sind, wobei abwechselnd nebeneinanderliegende Förderbänder verschiedene
Umlaufgeschwindigkeit oder z. B. auch zeitweilig entgegengesetzte Umlaufrichtung
haben können und wobei je ein Förderband des Oberteils und das ihm gegenüberliegende
Förderband des Unterteils mit gleicher oder annähernd gleicher Geschwindigkeit umlaufen,
und bei welcher der durch die Förderbänder übertragene Preßdruck so einstellbar
ist, daß einerseits die Förderbänder mit geringerer Umlaufgeschwindigkeit am Maschinenauslauf
einen stärkeren Druck auf die Furniere ausüben als am Maschineneinlauf, und andererseits
der Preßdruck der Förderbänder mit größerer Umlaufgeschwindigkeit am Maschineneinlauf
größer ist als der, der hier auf die Förderbänder mit geringerer Umlaufgeschwindgikeit
ausgeübt wird, jedoch an jeder Stelle der Förderbänder kleiner ist als der, der
auf die Förderbänder mit geringerer Umlaufgeschwindigkeit am Maschinenauslauf ausgeübt
wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird also der größte Druck auf dem langsam
laufenden Band am Maschinenauslauf ausgeübt.
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Eine derartige Vorrichtung hat auf Grund der örtlich und zeitlich
festgelegten Druckbedingungen den Nachteil, daß das Zusammenwirken von seitlichem
und vertikalem Druck auf das Furnier schnell und fast ohne Übergang erfolgt, wodurch
Unregelmäßigkeiten an den seitlichen Furnierverbindungskanten auftreten können,
indem die miteinander zu verbindenden Furnierteile gegeneinander aus ihrer fixierten
Verbindungslage bewegt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum seitlichen
Verbinden von Furnieren zu schaffen, wobei ein allmählicher, vertikaler Druckanstieg
und -abfall auf das die Vorrichtung durchlaufende Furnier ausgeübt wird und durch
entsprechende, ebenfalls allmählich erfolgende Änderungen der relativen Geschwindigkeit
der Bänder ein davon abhängiger, allmählicher Anstieg bzw. Abfall des seitlichen
Anpreßdruckes erfolgt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Heizelemente
und Preßplatten an ihrem Eintritts- und Austrittsteil mit Einrichtungen für eine
periodische Druckaufgabe und die oberen und unteren Rollen der Förderbänder mit
einem die Geschwindigkeit periodisch ändernden Antrieb versehen sind, und das Zusammenwirken
der Einrichtungen für eine periodische Druckaufgabe und des die Geschwindigkeit
ändernden Antriebs der Förderbänder einstellbar ist.
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Daraus ergibt sich der Vorteil, daß durch das einstellbare Zusammenwirken
von Druck und Geschwindigkeit die gewünschten, in der Ebene der Vorschubrichtung
und vertikal wirkenden Kräfte unter gleichzeitiger Einwirkung einer Heizung an jeder
beliebigen Stelle der Preßplatte allmählich ansteigend oder abfallend ausgeübt werden
können.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Einstellung für das Zusammenwirken
der Einrichtungen für eine periodische Druckaufgabe und des die Geschwindigkeit
periodisch ändernden Antriebs derart erfolgt, daß die Preßkraft am Eintrittsteil
der Preßplatten direkt proportional zu der periodischen Geschwindigkeitsänderung
und am Austrittsteil aus den Preßplatten umgekehrt proportional dazu und in den
benachbarten Förderbändern phasenverschoben ist.
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Dies hat wiederum den Vorteil, daß Furniere, die abwechselnd schnell
oder langsam zugeführt werden, kontinuierlich von oben und unten erwärmt und gepreßt
werden können, wobei irgendein gewünschter, in der Förderebene wirkender Druck auf
die Verbindungsflächen der Furniere ausgeübt wird.
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An Hand der Zeichnung werden beispielsweise Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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F i g..1 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung; F i g. 2 ist die Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig.l; F i g.
3 ist ein Schnitt längs der Linie x-x von F i g. 2; F i g. 4 ist eine Seitenansicht
einer Einrichtung zur periodischen Geschwindigkeitsänderung; F i g. 5 ist eine Seitenansicht
einer Einrichtung zur periodischen Druckaufgabe; F i g. 6 a zeigt den zeitlichen
Verlauf der Bandgeschwindigkeit; F i g. 6 b zeigt den zeitlichen Verlauf des auf
ein Band ausgeübten Druckes; F i g. 6 c zeigt den zeitlichen Verlauf des auf ein
benachbartes Band ausgeübten Druckes; F i g. 7 zeigt eine Ausführungsform für ein
elektrisches Heizsystem.
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In den F i g. 1 und 2 ist gezeigt, daß das nach herkömmlichen Verfahren
hergestellte Furnierblatt 1 zwischen die oberen Förderbänder 2 und 2' und die unteren
Förderbänder 3 und 3' eingeführt wird, zwischen welchen sich bereits das Furnier
4 befindet und an welchem das Furnierblatt 1 mit einer Seitenkante durch Verkleben
befestigt werden soll, so daß eine einzige, fortlaufende Furnierbahn entsteht. Die
endlosen Förderbänder werden durch Rollen, die in Förderrichtung versetzt angeordnet
sind, angetrieben. So treibt die Rolle A das obere Förderband 2, die Rolle
B das obere Förderband 2', die Rolle A' das untere Förderband 3 und
die Rolle B' das untere Förderband 3'. Auf den senkrecht zur Förderrichtung des
Furniers angeordneten Rollen A, B, A', B' sind die jeweiligen Bänder
2, 2' bzw. 3, 3' jeweils in der gleichen Paarung nebeneinander über
der ganzen Vorrichtungsbreite angeordnet, zur Vereinfachung der
Beschreibung
wird jedoch nur auf ein Paar Bezug genommen.
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Von dem jeweiligen Bandpaar liegen sich die Bänder 2 und 3 bzw. 2'
und 3' gegenüber und werden jeweils über den Motor 5 durch die die Geschwindigkeit
periodisch ändernden Antriebe 6 bzw. 6' angetrieben. Bevorzugt wird als Material
für das Förderband Stahl verwendet. Innerhalb der Bänder 2, 2' und 3, 3' sind Preßplatten
8 und 8' mit daran angebrachten Heizelementen 7 und 7' vorgesehen. Im allgemeinen
sind die Preßplatten 8' und die Heizelemente T, die in den Bändern 3 und 3' unterhalb
des Furniers 4 angeordnet sind, ortsfest eingerichtet (F i g. 3). Die Preßplatte
8 ist in einen Eintritts- und Austrittsteil aufgeteilt, wobei bei dem Band 2 bzw.
2' auf das Eintrittsteil die Einrichtungen 9 und 10 und auf das Austrittsteil die
Einrichtungen 9' und 10' für eine periodische Druckaufgabe wirken. Die Einrichtungen
9 und 9' des Bandes 2 für eine periodische Druckaufgabe sind mit dem die Geschwindigkeit
periodisch ändernden Antrieb 6 und die Einrichtun-(Yen 10 und 10'
des Bandes 2' für eine periodische Druckaufgabe sind mit dem die Geschwindigkeit
periodisch ändernden Antrieb 6' verbunden.
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Die die Geschwindigkeit periodisch ändernden Antriebe 6 und 6' steuern
die Einrichtungen für eine periodische Druckaufgabe 9, 9' und 10, 10' entsprechend
dem Antrieb der Förderbänder 2, 2' und 3, 3'.
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Eine Ausführungsform einer Einrichtung bzw. eines Antriebs für eine
periodische Geschwindigkeitsänderung ist in F i g. 4 gezeigt. Dabei ist ein Kettenrad
14 mit exzentrischer Welle auf der Antriebsseite und ein gewöhnliches Kettenrad
15 mit konzentrischer Welle auf der angetriebenen Seite angeordnet. Um beide Kettenräder
ist lose eine Kette 16 geführt und hängt dazwischen durch, wobei die geeignete Spannung
zu der Kette 16 mittels eines Kettenspanners 17 eingestellt wird. Das Kettenrad
15 auf der angetriebenen Seite wird mit einer sich periodisch ändernden Geschwindigkeit
angetrieben, die von der Exzentrizität des Kettenrads 14 auf der Antriebsseite gesteuert
wird. Der Grad der Exzentrizität des Kettenrades 14 kann entweder fest eingestellt
oder erforderlichenfalls variiert werden, so daß der Bereich der Geschwindigkeitsänderung
dieses die Geschwindigkeit ändernden Antriebes 6 und 6' einstellbar ist. Anstatt
der in F i g. 4 gezeigten Einrichtung können auch abgestufte Wellen oder ein fester
Nokken mit einer Schwinge verwendet werden, um die Furniere 4 kontinuierlich mit
sich periodisch ändernder Geschwindigkeit, zuerst schnell und dann langsam, zuzuführen.
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Eine Ausführungsform zum Aufbringen eines periodischen Druckes gemäß
der vorliegenden Erfindung ist in F i g. 5 gezeigt. Dabei ist eine exzentrisch angetriebene
Welle in einem Lager 11 gelagert, und das Ende des Arms 12 ist durch einen
Drehzapfen an dem Rahmen der Vorrichtung befestigt. Die Bewegung der exzentrischen
Welle wird auf die Preßplatte 8 durch einen Gelenkmechanismus mit einem oberen Drehpunkt
und einem Drehpunkt 13 übertragen. Der durch die Einrichtungen 9, 9', 10, 10' für
eine periodische Druckaufgabe aufgebrachte Druck kann fest oder verstellbar durch
Änderung der Lage des oberen Drehzapfens längs des Armes 12 oder durch Regulierung
der Exzentrizitätsgröße des mit dem Lager 11 verbundenen Mechanismus oder durch
Änderung des Hebels mit dem Drehzapfen 13 eingestellt werden.
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Die Förderbänder 2 und 3 und die Förderbänder 2', 3' werden so angetrieben,
daß die Förderbänder 2 und 3 mit der gleichen Geschwindigkeit laufen. Auf gleiche
Weise sind die Förderbänder 2' mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Förderbänder
3' angetrieben.
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~ In dem in F i g. 6 a dargestellten Diagramm ist gezeigt, daß der
Phasenunterschied. ausgedrückt durch die Zeit t, der Geschwindigkeit v zwischen
dem Förderband 2 bzw. 3 und dem Förderband 2' bzw. 3' 180° beträgt. In den in den
F i g. 6 b und 6 c gezeigten Diagrammen ergibt sich aus der Abhängigkeit des Druckes
p von der Zeit t, daß der Druck des Eingangs- und Austrittsteils des
gleichen Bandsatzes 2, 3 bzw. 2', 3' um l80° phasenverschoben ist. Wenn die Bänder
2, 3 eine hohe Geschwindigkeit erreicht haben, wird ein hoher Druck auf den Eintrittsteil
des Bandes 21, ausgeübt. Gleichzeitig laufen die Bänder 2', 3' mit einer niedrigen
Geschwindigkeit. Auf den Eintrittsteil des Bandes 2".' wird ein niedriger Druck
ausgeübt und auf den Austrittsteil des Bandes 2,4' ein hoher Druck. Umgekehrt gilt,
daß, wenn die Bänder 2', 3' eine hohe Geschwindigkeit erreicht haben, ein hoher
Druck auf ihre Eintrittsteile 21.' ausgeübt wird. In diesem Zeitpunkt haben die
Bänder 2, 3 eine niedrige Geschwindigkeit, und ihr Austrittsteil 2A ist einem hohen
Druck ausgesetzt.
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Auf diese Weise wirkt eine Bremskraft allmählich auf das Austrittsende
der Furnierbahn 4, auf deren Verbindungsseite ein stumpf aufstoßender Druck in periodischer
Weise, zuerst stark und dann schwach, aufgebracht wird. Die von den Heizelementen
7 und 7' erzeugte Wärme wirkt zusammen mit dem durch die Förderbänder 2, 2', 3 und
3' aufgebrachten Druck im Sinn einer stumpfen Verbindung (senkrechter und seitlicher
Druck), wobei gleichzeitig eine kontinuierliche Förderung des Furniers gegeben ist.
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Wenn der durch die Einrichtungen 9 und 10 auf den Eintrittsteil der
Preßplatte 8 ausgeübte Druck höher ist als der durch die Einrichtungen 9' und 10'
auf den Austrittsteil der Platte 8 ausgeübte, so werden die Furniere 1 und 4 durch
Fließpressen (Extrusion) miteinander verbunden. Wenn der Druck am Eintrittsteil
geringer ist als der am Austrittsteil, werden die Furniere durch stumpfes Aneinanderstoßen
verbunden. Auf diese Weise ist es möglich, die Verbindungsart zu variieren und gemäß
der vorliegenden Erfindung den zu verbindenden Furnieren anzupassen.
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Vergleichsweise dicke und steife Furniere können durch Stumpfstoßen
verbunden werden, dünnere, biegsamere Furniere werden durch Fließpressen verbunden.
Es ist ebenfalls möglich, den seitlich wirkenden Druck so einzustellen, daß ein
vergleichsweise hoher Druck auf die Furniere wirkt, bei welchen die Schnittflächen
nicht gerade oder die Kante rauh ist.
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Die Heizelemente 7, 7' können von innen mit Dampf, Heißwasser, heißem
Gas oder elektrisch beheizt werden.
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Zur Änderung der Phasenverschiebung zwischen den Förderbandgeschwindigkeiten
und den Anpreßkräften können auch Vorrichtungen wie stufenlos arbeitende Phaseneinstellvorrichtungen
verwendet werden. Weiterhin kann die mechanische Einrichtung für die periodische
Druckaufgabe durch eine hydraulisch oder mit Luftdruck arbeitende Einrichtung ersetzt
werden.
In diesem Fall kann die Rotationsperiode des die Geschwindigkeit periodisch ändernden
Antriebs mit dem Steuerventil dieser hydraulisch oder mit Luftdruck arbeitenden
Einrichtung mechanisch oder über einen elektrischen Steuerkreis, z. B. Begrenzungsschalter,
verbunden werden. Weiterhin können als Verbindungsmittel an den Furnierstößen anstatt
Klebstoff Klebestreifen verwendet werden.