DE1296151B - Netz zum Halten und Abfangen schwerer Massen - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft ein Netz aus verseiltem Stahldraht oder synthetischer Faser zum Halten und Abfangen schwerer Massen.
• Es sind Netze bekannt, bei denen fortlaufende, nebeneinanderliegende Seilstränge an einzelnen Punkten mittels Hülsen zusammengehalten oder sich kreuzende Seilstränge mittels Kreuzfittingen zusammengehalten sind. Solche Netze sind zwar geeignet, starke Belastungen in Seilrichtung, d. h. in Längsrichtung bzw. in Längs- und Querrichtung entsprechend dem Seilverlauf, aufzunehmen. Bei Belastung in anderen Richtungen, wenn die Verbindungselemente die Last ganz oder teilweise aufnehmen müssen, jedoch reißen, weil die Hülsen oder Fittinge quer zu ihrer Länge beansprucht werden, in der sie nur wenig Widerstand leisten können.
• Geknüpfte oder geflochtene Netze kommen für den genannten Zweck wegen des verhältnismäßig starken und sperrigen Seihnaterials nicht in Frage.
• Es sind Netze oder Gitter aus Metalldrähten bekannt, die aus V-förmigen Einzelgliedern bestehen, welche an den Schenkelgliedern abgewinkelte Verhängeösen aufweisen und mittels dieser zusammengehängt sind. Netze dieser Art können jedoch keine wesentlichen Kräfte aufnehmen, weil sich sonst sowohl die V-Glieder als solche als auch ihre abgewinkelten Verhängeösen bleibend deformieren würden. Diese Nachteile werden bei anderen bekannten Metallnetzen, insbesondere für Lawinenschutzbauten, vermieden, und zwar dadurch, daß das Netz aus im wesentlichen linearen Gliederstäben aus Rundstahl od. dgl. zusammengesetzt ist und die Enden dieser Gliederstäbe geschlossene Verhängeösen bilden, welche im wesentlichen in Richtung der linearen Längserstreckung der Gliederstäbe liegen, wobei die Verhängeösen der in den Kreuzungspunkten des Netzes jeweils zusammentreffenden Gliederstäbe mit Spiel entweder unmittelbar ineinander oder in einem gemeinsamen Schließring od. dgl. verhängt sind. Derartige Netze verlieren jedoch auf Grund ihres Aufbaues aus starren Gliederstäben in erheblichem Umfang ihre Nachgiebigkeit und damit die Möglichkeit, sich starken Belastungen anzupassen und hierdurch die Belastung möglichst gleichförmig über das Netz zu verteilen.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Netz zu schaffen, das außergewöhnlich starken Belastungen standhält, und zwar auch dann, wenn diese Belastungen ungleichmäßig auf einzelne Flächen und/ oder in unvorhergesehenen, beliebigen Richtungen einwirken, und das ein hohes Maß an Elastizität aufweist.
• Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das Netz aus lose ineinandergehängten, mittels Seilhülsen endlos verpreßten Seilringen. Dadurch wird erreicht, daß die Hülsen bei jeder beliebigen Zugrichtung stets in ihrer Längsrichtung beansprucht werden, also keine Gefahr des Aufreißens der Hülsen besteht. Ein weiterer Vorteil dieses Netzes besteht darin, daß bei ungleichmäßiger oder teilweiser Belastung sich die Last gleichmäßig auf die benachbarten und weiter entfernten Ringe verteilt und somit jeder Netzring tragend wird. Auch zeichnet sich das Netz durch Nachgiebigkeit aus, weil die Ringe oder Netzglieder nicht fest miteinander verbunden sind, sondern sich gegeneinander verschieben und sich deformieren können, was für den besonderen Zweck vorteilhaft ist. Zweckmäßig ist durch die die Ränder des Netzes bildenden Ringe ein Randseil gezogen, das zur Befestigung des Netzes an den Trägem dient. Die Seilringe hängen vorzugsweise lose an dem Seil, um die Nachgiebigkeit des Netzes bei Teilbelastung zu wahren.
• Die Erfindung besteht schließlich in einer besonderen Verwendung zum Abfangen, Ableiten, Halten oder Verbauen wandernder oder wanderungsgefährdeter Massen. Als derartige Massen kommen an erster Stelle Schneemassen in Betracht, und zwar sowohl ruhende als auch wandernde, z. B. in Form von sich bildenden Lawinen, die entweder gehalten oder abgefangen oder in eine andere als der natürlich gegebenen Richtung abgeleitet werden. Aber auch zum Halten von Deichen, wanderungsgefährdeten Felsen, Halden und Schottermassen ist ein derartiges Netz mit besonderem Vorteil geeignet, im Gegensatz zu starren Verbauungen, bei denen sich Teilbelastungen nicht durch Nachgiebigkeit auf benachbarte, unbelastete Teile übertragen können.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Netzes gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Ausschnitt mit Randseil des Netzes und F i g. 2 in größerem Maßstab die Verbindung der Enden eines Seilabschnittes zu einem Seilring teilweise im Schnitt.
• Die Seilringe 1 bis 21 usw. hängen jeweils vierfach ineinander. Die Enden 22, 23 der Seitabschnitte 24 für die einzelnen Ringe sind mittels Seilhülsen 25 in an sich bekannter Weise endlos verpreßt. Die Art der Verbindung hat sich als praktisch unlösbar in vielen anderen Fällen bewährt. Bei einem Druck beispielsweise auf den mittleren Seilring 1 überträgt sich die Kraft unmittelbar gleichmäßig auf die benachbarten Seilringe 2 bis 5 und von diesen auf die weiteren Seilringe 6 bis 13 usw. Die auf den Seilring 1 ausgeübte Kraft verteilt sich also auf die in der Umgebung liegenden Ringe, die ihrerseits eine fortlaufend geringere Belastung aufzunehmen brauchen in bezug auf die Belastung des Seilringes- 1. Beim praktischen Gebrauch wird auch bei teilweiser Belastung des Netzes selbstverständlich nicht nur ein einzelner Seilring belastet, sondern eine größere Gruppe, von der aus sich die Last auf die entfernter liegenden, weniger belasteten oder unbelasteten Seilringe verteilt.
• Zur Verbauung beispielsweise lawinengefährdeter Hänge kann das Netz senkrecht zum Hang an Pfosten mittels eines Randseiles 26 aufgehängt werden, wobei die Schneemassen zunächst nur einen Druck von oben ohne Belastung des Netzes ausüben und erst im Falle eines beginnenden Abgleitens in Richtung des Hanges das Netz belasten, wobei zunächst ein Teil der Schneemasse durch die Ringe gepreßt werden kann, jedoch ein Abrutschen verhindert wird. Auch bei bereits in Bewegung befindlichen Schneemassen tritt die gleiche Wirkung auf, wobei die Wanderung allmählich zum Stillstand gebracht wird. Zum Ableiten wandernder Schneemassen kann das Netz schräg zum Hang aufgehängt werden, so daß wandernde Schneemassen an dem Netz entlanggleiten, wobei sie durch die Reibung und das teilweise aber ungefährliche zerstückelte Durchdringen durch die Netzringe aufgehalten werden. Eine ähnliche Wirkung wird erzielt, wenn das Netz z. B. zum Halten oder Abfangen von Halden, Felsen oder zur Befestigung von Deichen Anwendung findet.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Netz aus verseiltem Stahldraht oder synthetischer Faser zum Halten und Abfangen schwerer Massen, dadurch gekennzeichnet, daß es aus lose ineinander gehängten, mittels Seilhülsen (25) endlos verpreßten Seilringen (1 bis 21) besteht.
2. 2. Netz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Randringe (21, 10, 14 usw.) ein Randseil (26) gezogen ist. 3. Verwendung eines Netzes nach Anspruch 1 oder 2 zum Halten, Abfangen, Ableiten oder Verbauen wandernder oder wanderungsgefährdeter Massen.