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Die Erfindung betrifft eine Filmtransporteinrichtung, die einen mit
im wesentlichen gleichbleibender Geschwindigkeit einer Führung zu- und abgeführten
Film schrittweise an einem Bildfenster vorbeibewegt, mit einem Sperrstift, der beim
Eingriff in die Perforierung des Filmes diesen kurzzeitig anhält und sich dadurch
vor dem Sperrstift eine in ihrer Größe der weiterzubewegenden Bildteilung entsprechende
Schlaufe ausbildet.
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Vorrichtungen der eingangs genannten Gattung sind bereits bekannt.
So beschreiben z. B. die deutschen Patentschriften 892 861, 1209 422 Filmtransporteinrichtungen,
die auf dem Prinzip beruhen, einen Film mit im wesentlichen gleichbleibender Geschwindigkeit
einer Filmführung zuzuführen, in der vor dem Bildfenster der Film durch einen dort
befestigten, in die Perforation des Filmes eingreifenden Sperrstift so lange angehalten
wird, bis der Film sich infolge der vor dem Stift aufbauenden Wölbung wieder vom
Sperrstift löst und auf Grund seiner eigenen, durch das Wölben verursachten Elastizitätskraft
um einen Schritt, d. h. um eine Bildteilung, vorgeschnellt wird. Die sich vor dem
Sperrstift aufbauende Wölbung des Filmes nimmt jeweils kurzzeitig die durch die
gleichmäßig laufenden Zuführungsrollen herangeführte Filmstrecke auf, die einer
Bildteilung entspricht und die jeweils nach Lösung vom Sperrstift weiterbewegt wird.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen wird die den Film am Bildfenster vorbeischiebende
Kraft durch die in der Wölbung aufgespeicherte elastische Spannung des Filmes erzeugt.
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Problematisch bei den bekannten Anordnungen ist die Abhängigkeit der
Filmvorschubkraft von den elastischen Eigenschaften des Filmes. Da die elastischen
Eigenschaften der Filmbänder nicht über die ganze Länge des Filmes gleichbleibend
angenommen werden können, besteht dadurch stets die Gefahr von Änderungen in der
Vorschubgeschwindigkeit, mit der der Film am Filmfenster vorbeibewegt wird. Ein
besonderes Problem stellt aber insbesondere bei höheren Filmgeschwindigkeiten die
Verstopfungsgefahr durch den einlaufenden Film dar, die bei der älteren Vorrichtung
gemäß der Patentschrift 892 861 durch den Aufbau großer Schlaufen und bei der Vorrichtung
gemäß der Patentschrift 1209 422 durch den Wegfall von Abziehrollen erhöht wird.
Da an dem Filmband, das an dem Filmfenster vorbeigeschoben wird, nicht lediglich
die Vorspannkräfte auf Grund der Eigenelastizität der Wölbung angreifen, sondern
auf die Wölbung auch noch die Massenkräfte des einschießenden Filmes wirken, besteht
bei großen Schlaufen sehr leicht die Gefahr, daß die sich vor dem Bildfenster aufbauende
Schlaufe bei großer Filmgeschwindigkeit, d. h. bei großen Massenkräften, plötzlich
eine geschlossene Schlinge bildet, deren Vorspannkräfte sich aufheben, der Film
sich dadurch nicht mehr vom Sperrstift abheben kann und die beabsichtigte Funktion
ausbleibt. Durch die vorgesehene Filmführung beider jüngeren vorbekannten Vorrichtung
ist die Stauungsgefahr zwar wesentlich verringert, jedoch nicht sicher beseitigt.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun
darin, eine Filmtransporteinrichtung vorzuschlagen, bei der ebenfalls der Film mit
gleichbleibender Geschwindigkeit eingeführt, durch einen Sperrstift kurzzeitig gestaut
und dann unter Ausgleich der durch .die Stauung entstandenen Schlaufe weiterbewegt
wird, bei der jedoch auf die Eigenelastizität des Filmbandes als bewegende Kraft
verzichtet wird, mit Sicherheit auch bei sehr hohen Filmgeschwindigkeiten der Filmdurchlauf
gewährleistet ist und ausschließlich erschütterungsfreie rotierende Elemente hierzu
zur Anwendung gelangen. Diese Aufgabe wird bei einer Filmtransportvorrichtung eingangs
genannter Art dadurch gelöst, daß der Film in einem engen Spalt zwischen einem feststehenden
Teil und einem umlaufenden Führungsglied geführt ist und im umlaufenden Führungsglied
zur Aufnahme und Weiterführung der Schlaufe in gleichmäßigem Abstand voneinander
angeordnete Lücken vorgesehen sind.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
ist das umlaufende Führungsglied ein Rotor mit zylindrischer, in Umfangsrichtung
gleichmäßig unterbrochener Oberfläche. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist
als umlaufendes Führungsglied ein endloses, über Rollen laufendes Förderband vorgesehen.
Zweckmäßigerweise sind zur Verminderung der Reibung die Kanten der Lücken an-den
umlaufenden Führungsgliedern mit Nadelrollen versehen. Bei der Ausführungsform,
bei der ein Rotor als umlaufendes Führungsglied vorgesehen ist, ist der feststehende
Teil entsprechend als Halbkreiszylinder ausgebildet, der das Bildfenster enthält.
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Bei .der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Film ständig im Spalt
zwischen dem feststehenden Teil und dem umlaufenden Führungsglied geführt und wird
durch eine Zu- und eine Abführrolle gleichmäßig bewegt. Eine unerwünschte Stauung
ist somit ausgeschlossen. Die sich während des kurzzeitigen Anhaltens durch den
Sperrstift aufbauende Wölbung des Filmes weicht in eine .der auf dem umlaufenden
Führungsglied angeordneten Lücken aus und wird in der Lücke mit Drehgeschwindigkeit
des Führungsgliedes weiterbewegt. Der Bildwechsel erfolgt mechanisch durch die von
dem umlaufenden Führungsglied in Umfangsrichtung ausgeübte Kraft. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist es durch Steigerung der Lückenanzahl möglich, auch bei gleichbleibender
Drehzahl des umlaufenden Führungsgliedes hohe Bildfrequenzen zu erhalten.
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Nachfolgend wird .die vorliegende Erfindung an Hand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen F i g. 1 und 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
des der Erfindung zugrunde liegenden bekannten Prinzips, F i g. 3, 4 und 5 eine
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Filmtransporteinrichtung in drei verschiedenen,
aufeinanderfolgenden Stellungen im Verlauf eines Bildbewegungszyklüs und F i g.
6 und 7 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemüßen Filmtransporteinrichtung.
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Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Prinzip wird durch
die- Darstellung in den F i g. 1 und 2 veranschaulicht. Gemäß F i g. 1 ist ein Filmstreifen,
der um eine Bildeinheit länger als eine Platte ist, mit beiden Enden auf dieser
befestigt. Die überschüssige Länge des Filmes wird von einer Schlaufe aufgenommen,
durch .deren Weiterführung ein mit einem Kreuz markierter Bildausschnitt sich gegenüber
einer Markierung auf der Platte um eine Bildteilung verschiebt. Wenn in ein auf
diesem Prinzip beruhendes System ein Film kontinuierlich hineingefördert wird, dann
nimmt einerseits die Schlaufe die über die Länge der Platte hinausgehende Filmstrecke
auf,
und andererseits wird bei Weiterförderung der Schlaufe um diese Strecke ein auf
dem Film vorhandener Abschnitt weiter bewegt.
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Ein Stator S hat die Form eines feststehenden Halbkreiszylinders.
An seiner Innenfläche ist eine Führung vorgesehen, die den Film so führt, daß eine
Beschädigung der Bildfläche verhindert wird. Der Stator besitzt ein Bildfenster
C, dessen Größe einer Bildeinheit des Filmes entspricht. Sperrstifte P sind neben
dem Bildfenster C am Stator S angeordnet, so daß sie bei Eingreifen in eine entsprechende
Perforierung des Filmes diesen mit jeweils einer Bildeinheit vor dem Bildfenster
C halten. In dem Stator S rotiert ein zylindrischer Segmentrotor R konzentrisch
zum Stator S. Dieser Rotor R besitzt an seiner Außenfläche ebenfalls eine Führung
für den Film sowie Nuten, in denen die Sperrstifte P laufen. Der Rotor R besteht
aus vier symmetrisch angeordneten Segmenten, die auf der Rotorumfangsfläche Lücken
1, 2, 3, 4 bilden. Die Kanten der Segmente sind mit reibungsmindernden,. eingekehlten
Nadelrollen versehen.
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Der Spalt zwischen dem Stator S und dem Rotor R ist so bemessen, daß
der Film gerade passieren kann; er besitzt beispielsweise eine Größe von 0,2 mm.
In der Zeichnung ist aus Darstellungsgründen der Ringspalt größer gezeichnet.
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In dem in F i g. 3 dargestellten Stadium ist der Film in den Sperrstiften
P eingehängt. In diesem Augenblick besteht keine überschüssige Länge zwischen den
Sperrstiften und einer oberen Zuführrolle A. Es besteht jedoch eine überschüssige
Länge von der Größe einer Bildteilung zwischen den Sperrstiften P und einer unteren
Abführrolle B, die von einer sich in die Lücke 1 des Rotors R hinein erstreckenden
Schlaufe aufgenommen ist.
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Gemäß der Darstellung in F i g. 4 ist durch Drehung des Rotors R die
Lücke 1 zusammen mit der Filmschlaufe weitergewandert. Diese hat sich infolge der
Drehung der unteren Abführrolle B bereits etwas verkleinert. Das Filmstück F zwischen
den Lücken 1 und 2 besitzt eine unveränderliche Länge, während jedoch eine zusätzliche
Filmstrecke, die durch die obere Zuführrolle A nachgefördert wird, eine zweite,
sich in die Lücke 2 hinein erstreckende Schlaufe auszubilden beginnt. Bei der weiteren
Drehbewegung des Rotors R bleibt die Filmlänge zwischen den Lücken 1 und 2 gleich.
Die in der Lücke 1 befindliche Schlaufe nimmt somit progressiv ab, während die in
der Lücke 2 befindliche Schlaufe progressiv zunimmt.
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Wenn der Durchlauf des Filmes und die Drehbewegung des Rotors die
in F i g. 5 dargestellte Stellung erreicht haben, hat sich die auslaufende, in die
Lücke 1 hineinragende Filmschlaufe fast vollständig abgebaut, während die in die
Lücke 2 hineinragende Schlaufe sich von den Sperrstiften P abzulösen beginnt. In
diesem Augenblick tritt der Bildwechsel ein, währenddessen die Zuführrolle A und
die Abführrolle B in diese Schlaufe hineinfördern bzw. von ihr Filmlänge abziehen.
Schließlich wird durch Weiterbewegen der Schlaufe unter überspringung eines Perforationslochpaares
der Film in die Sperrstifte P wieder eingehängt, so daß der in F i g. 3 dargestellte
Ausgangszustand wiederhergestellt ist. Damit ist ein Bildwechselvorgang beendet.
Dieser Wechselvorgang erfolgt viermal je Umdrehung des Rotors und der Zu- bzw. Abführrolle.
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Die vorstehend geschilderte Arbeitsweise läßt sich auch auf ein geradliniges
System gemäß den F i g. 6 und 7 übertragen. Dabei ziehen Förderrollen 1 und K eine
entsprechende Filmlänge U durch einen Spalt, der zwischen einem mit einer Öffnung
versehenen feststehenden Block L und einem endlos umlaufenden Band Q ausgebildet
ist. Das endlose Band Q
besteht vorzugsweise aus gelenkig miteinander verbundenen
Gliedern geeigneter Form. Es kann auch einfach als flexible Folie ausgebildet sein.
Der Spalt zwischen dem Block L und dem endlosen Band Q ist für eine ungestörte Filmbewegung
entsprechend groß gehalten. Der Block L trägt Sperrstifte N und ein Bildfenster
O. Die durch die Sperrstifte N bewirkte Blockierung des Filmes läßt Schlaufen entstehen,
die sich in gleichen Abständen in auf dem Band Q vorgesehene Lücken vor und hinter
den Sperrstiften erstrecken. Diese Lücken entsprechen den Lücken 1, 2, 3, 4 am Rotor
R gemäß den F i g. 3 bis 5 und besitzen auch dieselbe Funktion. Das Band Q wird
in einem feststehenden Geschwindigkeitsverhältnis zu den Förderrollen 1 und K durch
geeignete, an sich bekannte Mittel angetrieben. Zweckmäßigerweise werden sowohl
bei der Ausführungsform gemäß den F i g. 3 bis 5 als auch der gemäß den F i g. 6
und 7 die Zu- und Abführrollen A, B bzw. 1, K mit Führungen V, W für
den Film versehen.
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Die Länge eines Bildausschnittes braucht nicht notwendigerweise auf
eine bestimmte Anzahl von Perforationen beschränkt zu sein. Es ist eine Abänderung
möglich, entweder indem der Durchmesser der Zu- und Abführrollen oder die übersetzung
zu dem umlaufenden Führungsglied R oder Q verändert wird, so daß eine größere oder
kleinere Anzahl von Perforationen in die jeweilig entstehenden Schlaufen eingefördert
bzw. aus diesen abgezogen wird. Die Anordnung des Rotors und des Stators kann ebenfalls
in Anpassung an eine veränderte Anwendung modifiziert werden. Es ist nicht erforderlich,
daß der Rotor vier Lücken besitzt. Es kann irgendeine beliebige Anzahl gewählt werden,
wobei dann die Lücken mit entsprechender Geschwindigkeit relativ zu den Zu- und
Abführrollen rotieren. Ebenfalls kann die Lückengröße geändert werden, um die Wechselperiode
zwischen den Bildausschnitten zu verlängern oder zu verkürzen. Die Sperrstifte können
in irgendeiner geeigneten Stelle auf der Statoroberfläche angeordnet werden. Sie
brauchen nicht notwendigerweise in unmittelbarer Nachbarschaft des Bildfensters
zu liegen. Auch ist ihre Anzahl nicht auf zwei beschränkt. Es können beispielsweise
zwei Stifte oberhalb und zwei Stifte unterhalb des Bildfensters vorgesehen sein.
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Bei der Anwendung der Erfindung auf einen 35-mm-Film werden die Zu-
und Abführrollen A, B
(F i g. 3, 4, 5) und 1, K (F i g. 6, 7) zweckmäßigerweise
mit 16 Zähnen versehene Förderrollen sein. Das übersetzungsverhältnis zwischen den
Rollen und dem umlaufenden Führungsglied beträgt 1:1, so daß diese drei sich bewegenden
Teile mit derselben konstanten Geschwindigkeit in den angezeigten Richtungen rotieren.