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Die Erfindung betrifft eine Brücke od. dgl. mit Stützen und von diesen
getragenen überbauabschnitten.
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Bei bekannten Brücken dieser Art ist zwischen jeweils zwei im Boden
verankerten Stützen ein von diesen getragener überbauabschnitt angeordnet, der die
Fahrbahndecke trägt. Die überbauabschnitte sind mit Bolzen an den oberen Enden der
Stützen angeschlossen, welche zwecks Einstellung der jeweils erforderlichen Höhe
teleskopartig ineinanderschiebbar sind. Bei diesen Brücken entstehen bei Neigungsänderungen
zwischen den jeweils aufeinanderfolgenden überbauabschnitten des Polygonzugs ziemlich
große Winkel, die einen entsprechend großen Spalt zwischen den einander benachbarten
Abschnitten zur Folge haben. Um einen annehmbar stoßfreien übergang zwischen den
durch den jeweiligen Spalt getrennten überbauabschnitten zu erreichen, sind Zwischenstücke
erforderlich, oder es müßten verschieden lange Stützenabstände gewählt werden, wodurch
die Verwendbarkeit der zerlegbaren Brücke eingeschränkt wird.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin,
eine Brücke der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der der Winkel und damit
der Spalt zwischen den jeweiligen überbauabschnitten merklich herabgesetzt wird,
so daß keine Füllstücke fÜr einen glatten übergang benötigt werden. Die Lösung dieser
Aufgabe besteht darin, daß der überbau aus mit den Stätzen fest verbundenen Abschnitten
und den Zwischenraum zwischen je zwei solchen Abschnitten überbrückenden,
an deren Enden abgestätzten Abschnitten besteht und daß die Stützen an ihrem unteren
Ende um eine quer zur Brückenlängsachse verlaufende Achse schwenkbar gelagert sind.
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Durch die überbrückung eines jeden überbaufelds durch einen Überbauabschnitt
und zwei Kragarme mit entsprechend kleinerer Länge wird ein glatter übergang an
den Stellen mit Neigungsänderungen auch bei Anwendung von typisierten, die Herstellungs-
und Montagekosten verringernden Fertigbauteilen erreicht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform haben zur Vereinfachung und
Erleichterung des Zusammenbaus die einander zugekehrten Enden der mit den Stützen
fest verbundenen Abschnitte und der den Zwischenraum überbrückenden Abschnitte in
derselben Richtung schräg von oben nach unten verlaufende Stimflächen, von denen
die Stimflächen an jedem Ende der den Zwischenraum überbrückenden Abschnitte derart
geneigt sind, daß die Abschnitte in der Seitenansicht einen trapezförmigen Umriß
haben, dessen untere Seite die längere ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsforin ist, um die Brücke od. dgl. in
der Draufsicht gekrümmt ausführen zu können, bei wenigstens einem der beiden
Ab-
schnitte die eine der sich in Längsrichtung erstreckenden Seiten länger
ist als die andere. Weiterhin kann wenigstens einer der beiden Abschnitte in der
Draufsicht gekrümmt sein.
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Weiterhin kann die Fahrbahndecke jedes Ab-
schnitts aus einer
Anzahl abnehmbarer Platten bestehen.
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Bei einer weiteren Ausführungsforrn ist jede Stütze V-förmig gegabelt;
die zugeordneten Abschnitte oder Hauptträger sind dann an dem oberen Ende der Stützenarme
angeschlossen. Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche
3, 6, 8, 9, 11 und 12.
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Den in den Unteransprächen aufgeführten Merkmalen kommt keine selbständige
Bedeutung zu.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Brücke, F i g. 2, 3 und 4
Seitenansichten anderer Ausführungsformen einer Brücke, F i g' 5 einen Querschnitt
einer Brücke, F i g. 6 drei Alternativausbildungen der Stützen, F i
g. 7 zwei Querschnitte mit einem Stahl- bzw. Betonverbindungsportal, F i
g. 8 die Anwendung einer Brücke zum Verbreitem einer vorhandenen Straße an
einer Böschung, F i g. 9 eine Seitenansicht eines Ausschnitts, F i
g. 10 den Querschnitt zu F i g. 9,
F i g. 11 die Draufsicht
auf einen Teil einer in der Horizontalen gekrümmten Brücke, F i g. 12 eine
Seitenansicht einer Ausführungsform aus Stahlbeton und F i g. 13 einen Querschnitt
eines Teils des Fahrbahntragwerks der Brücke nach F i g. 12.
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F i 1 zeigt eine als überführung ausgebildete Brücke, die eine
Anzahl Stützen 1 aufweist, deren Höhe bis zur Brückenmitte zunimmt. Zwei
Straßen, die die Brücke überspannt, sind mit 2 bezeichnet. Die Stützen
1 sind paarweise mit Abstand in Querrichtung voneinander angeordnet und von
VerlängerungsstÜcken 3 getragen, die auf geeigneten Fundamenten 4 stehen.
Jede Stütze 1 ist V-förmig gegabelt. Die Stützenarme 5 sind an ihren
unteren Enden um die Achse 6 an einem Fuß angelenkt, der von dem Verlängerungsstück
3 getragen ist. Da die Verlängerungsstücke verschieden hoch sind, ändert
sich die Höhe der Stützen. Jedes Stätzenpaar trägt einen Ab-
schnitt
8 des überbaus, dessen Länge etwas größer ist als der Abstand zwischen den
oberen Enden der Stützenarme 5. Jeder Abschnitt 8 weist ein Paar in
Querrichtung mit Abstand angeordneter Hauptträger 9 aus I-Profilträgern auf,
die mit den oberen Enden der Stützarme 5 verbunden und deren Enden derart
abgeschrägt sind, daß die Oberseite des Trägers kürzer ist als die Unterseite. Die
Oberseite der Träger trägt die Fahrbahn.
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Jeweils zwischen den Stützenpaaren erstreckt sich ein Abschnitt
10 von ähnlicher Bauart wie die Ab-
schnitte 8, zu dem ein Paar
in Querrichtung im Ab-
stand angeordneter Hauptträger 11 gehört, von
welchen die Fahrbahn getragen wird.
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Die Enden der Hauptträger 11 der Abschnitte 10
sind in
entgegengesetzter Richtung wie die Enden der Hauptträger 9 abgeschrägt. Der
Winkel zwischen der abgeschrägten Stimfläche und der Lotrechten beträgt etwa
300, so daß die schrägen Stimflächen der Hauptträger 9 den Abschnitt
10 mit stützen, wenn diese zwischen die Abschnitte 8 in seine Lage
abgesenkt wird. Bei der Ausbildung nach F i g. 1 ist der Abstand zwischen
den Stützen auf eine Einheitslänge typisiert, so daß der Abstand zwischen jeweils
zwei Stützen bekannt ist. Folglich kann ein typisierter Ab-
schnitt
10 verwendet werden, dessen Länge das Einfache, Zweifache oder Dreifache
einer Grundeinheit beträgt. Die schwenkbare Lagerung der Stützen und die abgeschrägten
Enden der Abschnitte 8 und 10 ermöglichen ein leichtes Nachgeben gegenüber
den Bewegungen infolge der Ausdehnung und Zusammenziehung einer Metallkonstruktion
und
tragen zum raschen Zusammensetzen der Brücke bei.
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An den äußeren Enden der Brücke, wo sie sich dem Boden nähert, sind
die gegabelten Stützen durch kurze einstielige Stützen 12 ersetzt. Damit weniger
Höhe gebraucht wird, nimmt auch die Höhe der Verlängerungsstücke 3 ab.
13 ist die Geländeoberseite, von der aus die Brücke ansteigt.
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Die gleichen Teile können zum Errichten einer ganzen Anzahl von Konstruktionen
verwendet werden, die als Überführungen oder Kreuzungen dienen können; einige weitere
Möglichkeiten sind in den F i g. 2, 3 und 4 gezeigt. In jedem der
gezeigten Fälle wird die Brücke dazu verwendet, eine Straße 2 mit zwei Fahrbahnen
zu überspannen.
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F i g. 5 zeigt einen Querschnitt durch einen mit drei Stützen
fest verbundenen Abschnitt, wie er für jede der obengenannten Ausführungsformen
verwendet werden kann. Die Stätzenarme 5 sind auf den Verlängerungsstücken
3 um dieselbe Achse schwenkbar gelagert. Jede Stütze trägt einen Hauptträger
9.
Auf diesen ist die Fahrbahn 14 gelagert.
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In F i g. 6 sind Stützen mit unterschiedlich langen Stützenarmen
5 und Verlängerungsstücken 3 gezeigt. Wie aus dem rechten Teil der
Fi-ur ersichtlich ist, kann auch auf ein Verlängerungsstück verzichtet und der Stützenfuß
7 unmittelbar -auf einem Fundament um die Achse 6 schwenkbar gelagert
sein, Die in der Figur gezeigten Stützen können aus vorgespannten C el und
vorgefertigten Stahlbetouteilen oder aus Profilstahlträgern unterschiedlicher Länge
gefertigt und unter verschiedenen Winkeln gegabelt sein.
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F i g. 7 zeigt die Verwendung von Verbindungsportalen
15 zwischen den Stützen. Das Portal kann aus jedem geeigneten Baustoff bestehen,
beispielsweise Stahlbeton oder Stahl, und ist so angeordnet, daß es sich quer zwischen
einem Paar Stützenarme 5
erstreckt. In dem in F i 7 links -ezeigten
Beispiel C el sind die Verlängerungsstücke 3 hoch, und das Verbindungsportal
15 hat nur eine geringe Höhe, wogegen in dem rechts gezeigten Beispiel das
Verbindungsportal 15 lange Stiele 16 hat und die gegabelten Stützenarme
5 höher sind, die um die Achse 6
am Stützenfuß 7 auf dem Boden
schwenkbar gelagert sind. Die Verwendung eines solchen Portals erhöht die lichte
Höhe unter der aufgeständerten Straße; wo aber eine solche lichte Höhe nicht erforderlich
ist, können Versteifungsfachwerke verwendet wer-C den, wie sie beispielsweise in
F i 5 gezeigt sind.
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In F i g. 8 dient die gezeigte Brücke dazu, eine bereits bestehende
Straße zu verbreitern. In diesem Fall ist nur an der einen Seite der Abschnitte
8 und 10 eine Stütze angeordnet. Gleiche Teile sind wiederum mit denselben
Bezugszahlen gekennzeichnet wie oben. Die Böschung der Straße 2 ist mit
17 bezeichnet.
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Die F i g. 9 und 10 zeigen eine Einzelheit einer Stütze.
Diese besteht aus vorgefertigten Stahlteilen. Die unteren Enden der Stützenarme
5 tragen Schwenkplatten 18, durch welche ein Schwenkzapfen
19 hindurchgeht, um jede Stütze 1 mit dem Stützenfuß 7
schwenkbar
zu verbinden. Der Fuß ruht auf einer Grundplatte 20, die auf einer Säule aus vorgefertigten
Betonblöcken 21 gelagert ist. Die Blöcke sind durch Stahlstäbe 22 in ihrer Lage
gehalten, die durch sie hindurchgehen und an ihren oberen Enden mit Muttern
23 versehen sind. Die unteren Enden der Stäbe sind in einer Grundplatte 24
fest verankert, die über dem Boden angeordnet ist. Die Höhe der Verlängerungsstücke
3 kann leicht geändert werden, indem die Anzahl der Betonblöcke 21 entsprechend
verändert wird.
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Diagonalverstrebungen aus Winkelstahlträgem 25
erstrecken sich
zwischen jedem der in Querrichtung im Abstand angeordneten Stützenarme einer Stütze
1,
um die erforderliche Steifheit zu erzeugen; sie könnten auch durch ein
Verbindungsportal ei-setzt sein, wie es in F i g, 7 gezeigt ist. Das obere
Ende jedes Stützenarms 5 ist mit einem Hauptträger 9 verschweißt,
der aus einem I-Profilträger besteht. Zwischen den Hauptträgern erstreckt sich ein
Paar Querträger 26, die ebenfalls ein I-Profil haben. Die Querträger sind
fest mit den Hauptträgern 9 verbunden und liegen auf Konsolen 27 auf.
Die Querträger sind ausgeschnitten, so daß sie sich über die Breite zwisehen den
Hauptträgern 9 hinaus erstrecken. Der überstehende Teil ist in F i
g. 10 mit 28 bezeichnet. In Längsrichtung erstrecken sich die aus
kleinen I-Profilträgern bestehenden Längsträger 29, die auf der Oberseite
des Querträgers 26 befestigt sind und die Fahrbahn 14 tracren.
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Die Bauart der Abschnitte 10 ist ähnEch wie die der Abschnitte
8. Sie bestehen aus den im Abstand angeordneten Hauptträgern 10, einer
Anzahl auf Konsolen 32 gelagerter Querträger 30 und kleineren 1-Profilträorern
als Längsträgem 31. Die äußeren Enden der Querträ-er 30 sind in ähnlicher
Weise ausaeschnitten wie die der Querträger 26.
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Zwischen den schrägen Berührungsflächen 35 und 36 an
den Enden der Hauptträger 9 bzw. 11 sind Abstandsstücke
33 angeordnet, um etwaige Unterschiede zwischen den Berührungsflächen ausgleichen
zu können. Die Abstandsstücke 33 sind flächenparallel ausgebildet, wie in
F i g. 9 gezeigt ist, können aber auch keilförmig sein. Sie sind durch überlappungsstücke
34, die an den Enden der Abschnitte 8 und 10 befestigt sind, in ihrer
Lage, gehalten.
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Die Fahrbahn 14 besteht aus einer Anzahl abnehmbarer Platten
37. Jede Platte hat nach den F i 9 und 10 eine solche Länge,
daß zu jedem mit einer Stütze verbundenen Abschnitt zwei solcher Platten gehören.
Jede Platte weist ein-. Lage Holzbohlen 38 auf, die miteinander verbunden
und mit dem die Fahrfläche 39 bildenden Asphalt versehen sind. Jede Platte
37 liegt auf den Längsträgem 29
auf, Von diesen trägt der am weitesten
zur Mitte gelegene Träger eine Reihe hochstehender Bolzen 40. Ähnliche Bolzen 41
sind in vorbereiteten Abständen an den äußeren Längsträgern 29 angeordnet,
mit denen die äußeren Ränder der Platten gehalten sind. Die Platten können schnell
verlegt werden. Wenn alle Platten verlegt sind, werden mit Löchern versehene Metallstreifen
42 als Halteklemmen über die Bolzen gelegt, die mit Muttern in ihrer Lage gehalten
sind. Die Plattenstöße in der Längsrichtung sind mit geteertem Sisal abgedichtet.
Jede Platte ist mit Vertiefungen 43 für die Bolzen 40 und 41 versehen, damit diese
tiefer liegen als die Oberseite der Fahrbahn 14.
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Ein hölzerner Schrammbord 44 ist an den Außenseiten der Fahrbahn angeordnet
und durch Abstandhalter 46 in bestimmter Entfernung von Geländerstützen 45 gehalten.
Jede Geländerstütze ist starr mit dem äußeren Ende des Querträgers 26 verbunden.
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Der Raum unter dem Abstandhalter 46 und dem Schrammbord 44 kann zur
Aufnahme elektrischer
Leitungen dienen. Für die Entwässerung der
Fahrbahn 14 dient nach F i g. 10 eine Abflußleitung 51.
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Die F i g. 12 und 13 zeigen aus Stahlbeton bestehende
Stützen, deren gegabelte Stützenarme 5 mit dem Hauptträger 9 in einem
Stück gegossen sind. In diesem Fall besteht das Schwenkgelenk aus einem Paar zusammenwirkender
gekrümmter Flächen 52
und 53, die am Fuß der Arme und dem oberen Ende
des Verlängerungsstücks 3 angeordnet sind. Die Querträger 26 bestehen
ebenfalls aus Stahlbeton. In diesem Fall kann die Fahrbahn aus einer vorgefertigten
oder an Ort und Stelle gegossenen Stahlbetonplatte bestehen. Bei dieser Ausbildung
bestehen die Verbindungen zwischen den Hauptträgem 9 und 11 aus Ortbeton.
Sie werden in einer trogförmigen, abnehmbaren Stahlform 54 hergestellt, die gestrichelt
dargestellt ist und auch die Halterung beim Bau bildet.
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Nach Fig. 11 werden Kurven in horizontaler Richtung in dem
Stahltragwerk nach den Fig.9 und 10 dadurch erreicht, daß die Hauptträgerll
eine sehr kurze Länge haben und entsprechend geknickt sind. Die Längen der nebeneinanderliegenden
Hauptträger 11 sind so gewählt, daß einer kürzer als der andere ist. Die
durch die Querträger 26 verbundenen Hauptträger 9 haben hingegen die
gleiche Länge.
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Nötigenfalls können zwischen den Verlängerungsstücken 3 Querverstrebungen
55 angeordnet sein, wie in F i g. 1 gezeigt ist.