DE1283442B - Verfahren zum waagerechten Stranggiessen von Aluminiumbaendern von weniger als 30 mm Dicke - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES flSßWWl· PATENTAMT Int. α.:

B22d

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 31 b2-11/12

Nummer: 1283 442

Aktenzeichen: P 12 83 442.3-24 (V 28969)

Anmeldetag: 24. Juli 1965

Auslegetag: 21. November 1968

Zur Herstellung dünner Bänder von weniger als 30 mm Dicke sind bereits Verfahren bekannt, bei denen sich die formgebenden Wände zusammen mit dem Strang in dessen Gießrichtung bewegen. Zur Formung des Stranges dienen dabei entweder sich mit dem Strang bewegende Bänder od. dgl., oder aber man führt den Strang zwischen gekühlten Walzen hindurch. Die bekannten Verfahren erfordern einen hohen apparativen Aufwand und haben außerdem den Nachteil, daß bei Betriebsstörungen oder bei Übergang zu einem anderen Format das Auswechseln der formgebenden Teile lange Zeit in Anspruch nimmt.

Die genannten Mängel werden durch Anwendung eines Verfahrens zum waagerechten Stranggießen von Aluminium in kurzen wassergekühlten Kokillen mit zusätzlicher Direktkühlung überwunden, bei dem

man den Strang unter Aufrechterhaltung eines langen Sumpfes zunächst im ersten Teil der Kokille indirekt und im zweiten Teil derselben mit unter Druck eingeführtem Kühlmittel direkt kühlt, wobei der Strang in diesem Teil der Kokille durch längsverlaufende Stege geführt und unterstützt wird, zwischen denen man das Kühlmittel mit einer das Mehrfache — mindestens das Dreifache — der Gießgeschwindigkeit betragenden Geschwindigkeit an der Oberfläche des Stranges entlangführt.

In konventionellen Wassergußkokillen hebt sich der gegossene Strang innerhalb der Kokille infolge Wärmeschrumpfung von der Kokillenwand ab. Hierdurch wird die Kühlung unterbrochen. Die gebildete erstarrte Schale kann sich vom flüssigen Sumpf her wieder aufheizen und kann infolgedessen zerstört werden. Bei der innerhalb der Kokille einsetzenden direkten Kühlung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Kühlwirkung von der Wärmeschrumpfung abhängig.

An sich ist es bekannt, Walzplatten aus Schwermetallen und Schwermetallegierungen in einer kurzen, wassergekühlten Senkrecht-Kokille mit zusätzlicher Direktkühlung zu gießen und dabei den Strang unter Aufrechterhaltung eines langen Sumpfes zunächst im ersten Teil der Kokille indirekt und anschließend im zweiten Teil der Kokille direkt zu ^ kühlen, wobei der Strang in diesem Teil der Kokille ¹^ durch längsverlaufende Stege geführt und unter-¹^ stützt wird, zwischen denen das Kühlmittel mit einer ^ das Mehrfache der Gießgeschwindigkeit betragenden 2® Geschwindigkeit an der Oberfläche des Stranges ent- ^ langströmt. Bisher war man jedoch der Meinung, "■* daß man dünne Aluminiumbänder von weniger als '—i 30 mm Dicke nach dem Wassergußverfahren direkt Verfahren zum waagerechten Stranggießen von
Aluminiumbändern von weniger als 30 mm Dicke

Anmelder:

Vereinigte Aluminium Werke AG, 5300 Bonn

Als Erfinder benannt:

Dr. phil. Günther Moritz, 5320 Bad Godesberg - -

überhaupt nicht erzeugen könnte, sondern zunächst einen Walzbarren herstellen müßte, der anschließend in einem Walzwerk weiterzuverarbeiten wäre (vgl. Beilage »Technik«, Anlage der »Neuen Zürcher Zeitung« vom 31. 3.1965, Mittagsausgabe, Blatt 4, linke Spalte, vorletzter Absatz, mit dem Titel »Gießen von Aluminiumband« von E. Herrmann.

Dem Erfinder ist es entgegen diesem Vorurteil der Fachwelt zum erstenmal gelungen, Aluminiumbänder in Stärken von weniger als 30 mm mit der an sich bekannten Kokille grundsätzlich zu gießen.
Durch die Erfindung wird ein bedeutsamer tech-

s5 nischer Fortschritt erzielt, da es nunmehr möglich wird, dünne Bänder von weniger als 30 mm Dicke unter Einsparung eines Walzwerks direkt im Wassergußverfahren zu gießen. Die Erfindung bietet gegenüber den bisher bekannten Arbeitsweisen zur Herstellung dünner Bänder der erwähnten Dicke die Vorteile geringerer Investitionskosten, bequemerer Handhabung und schnellerer Auswechselbarkeit der formgebenden Teile.

Eine zur Anwendung des Verfahrens geeignete Kokille zeichnet sich dadurch aus, daß für die indirekte Kühlung Bohrungen in der Kokille vorgesehen sind, deren Achsen in einem Winkel von etwa 15° zur formgebenden Fläche verlaufen und auf den Strang außerhalb der formgebenden Fläche im Bereich der Strangaustrittsseite weisen.

In der Zeichnung ist eine solche Kokille beispielsweise und schematisch dargestellt.

F i g. 1 zeigt in perspektivischer Wiedergabe einen Vordereinblick in das Innere der Kokille;

F i g. 2 gibt die Kokille im senkrechten Längsschnitt wieder, wobei der Schnitt durch einen zwischen den Stegen befindlichen Schlitz gelegt ist. Der formgebende Innenraum 1 der Kokille mit horizontaler Längsachse und in diesem Falle rechteckigem Querschnitt zum Gießen des Bandes ist an einer Seite durch eine Platte 2 aus feuerfestem, wärmeisolierendem Material abgeschlossen. Diese

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Platte hat einen Schlitz 3, durch den das flüssige Metall in den Kokilleninnenraum 1 eingeführt wird. In den Wänden des Kokilleninnenraumes befinden sich Bohrungen 4, die unter einem Winkel von etwa 15° gegen die Kokillenlängsachse geneigt sind. Diese Bohrungen sind durch etwa senkrecht dazu stehende Bohrungen 5 mit dem Wasserzulaufbehälter 6 verbunden. Das aus den Bohrungen 4 austretende Wasser fließt durch die Schlitze 7 ab, zwischen denen die Stege 8 stehengeblieben sind.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Anwendung eines Verfahrens zum waagerechten Stranggießen von Aluminium in kurzen wassergekühlten Kokillen mit zusätzlicher Direktkühlung, bei dem man den Strang unter Aufrechterhaltung eines langen Sumpfes zunächst im ersten Teil der Kokille indirekt und im zweiten Teil derselben mit unter Druck eingeführtem Kühlmittel direkt kühlt, wobei der Strang in diesem Teil der Kokille durch längsverlaufende Stege geführt und unterstützt wird, zwischen denen man das Kühlmittel mit einer das Mehrfache — mindestens das Dreifache — der Gießgeschwindigkeit beträgenden Geschwindigkeit an der Oberfläche des Stranges entlangführt, zum Gießen von dünnen Bändern von weniger als 30 mm Dicke.

2. Kokille für die Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die indirekte Kühlung Bohrungen (4) in der Kokille vorgesehen sind, deren Achsen in einem Winkel von etwa 15° zur formgebenden Fläche verlaufen und auf den -Strang außerhalb der formgebenden Fläche im Bereich der Strangaustrittsseite weisen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Herrmann, »Handbuch des Stranggießens«,
1958, Seite 214.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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