DE1281833B

DE1281833B - Polsterkoerper

Info

Publication number: DE1281833B
Application number: DEM58609A
Authority: DE
Inventors: Lilian Frances Everest
Original assignee: Texfoam International Ltd
Current assignee: Texfoam International Ltd
Priority date: 1962-10-18
Filing date: 1963-10-18
Publication date: 1968-10-31
Also published as: US3464872A; SE321797B; DK111513B; BE638787A; NL299386A; ES292589A1; FR1372264A; GB1057364A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

A47c

Deutsche KJ.:. 56 a - 3

Nummer: 1281 833

Aktenzeichen: P 12 81 833,6-26 (M 58609)

Anmeldetag: 18. Oktober 1963

Auslegetag; 31. Oktober 1968

, Die Erfindung bezieht sich auf einen Polsterkörper aus einer Kombination von vulkanisiertem Gummilatex-Schaumstoff und erstarrtem Polyurethan-Schaumstoff.

Es ist bekannt, Schaumgummi- und Polyurethan.-Schaumstoff-Lagen miteinander zu verbinden, um zusammengesetzte Polsterkissen zu erhalten, und es ist vorgeschlagen worden, die flüssigen Bestandteile für Gummilatex-Schaunistoff und Polyuretharir Schaumstoff zn untermischen oder sehr kleine Teilchen des einen Schaumstoffs als Grundgefüge im anderen zu dispergieren, um auf diese Weise einen aus diesen beiden Bestandteilen zusammengesetzten Schaumstoff zu erzielen.

Gummilatex-Schaumstoff ist ein weiches Material, das entsprechend seiner Dichte mehr oder weniger leicht zusammendrückbar ist, während Polyurethan-Schaumstoff, obwohl er härter und widerstandsfähiger gegen anfängliches Zusammendrücken ist, unter wachsender Belastung plötzlich zusammenfällt.

In jedem der bekannten zusammengesetzten Polster, die aus Schichten oder anderweitig miteinander verbundenen Teilen der beiden Schaumstoffarten bestehen, können die Schaumstoffteile entsprechend ihrer Belastungs-Durchfederungs-Charakteristiken nur in Reihe nacheinander wirken.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den eingangs erwähnten Polsterkörper so auszugestalten, daß die beiden Schaumstoffe unter Belastung gleichzeitig parallel wirken, so daß sie eine verbundene BelastungsJDurchfederungs-Charakteristik haben, die sanft ansteigt, derjenigen des Gummilatex-Schaum» stoffs ähnlidh, aber höher als diese ist und nicht die schroffe Zusammeodirück-Charakteristik des Polyurethan-Schaunastoffs hat

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die beiden Schaumstoffbestandteile jeweils im wesentlichen über das Polsteryolumen ausgedehnt sind und jeweils ihre eigene individuelle durchgehende Gitterstruktur aufweisen, wobei die beiden Strukturen ineinandergreifen, indem der Gummilatex-Schaumstoff die Gitterstruktur des Polyurethan-Schaumstoffes abdeckt und die Hohlräume des Polyurethaa-^Schatimstoffes durchsetzt.

Die beiden individuellen Gitterstruktureii wirken unter Belastung gleichzeitig parallel über den gesamten Belastungsbereich, so daß sie eine verbundene Belastungs-Durchfederungs-Charakteristik aufweisen, die gleichmäßig progressiv ist. Der Effekt ist bedeutend besser als bei der bekannten einfachen Aneinanderfügung der Eigenschaften. Die Ausgestaltung gemäß der Erfindung weist den weiteren prak-Pols.terkörper

Anmelder: . .

Texfoam International Limited, London

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Leinweber

und Dipl.-Ing, H. Zimmentnaan, Patentanwälte,

8000 München 2, Rosental 7

Als Erfinder benannt:

Lilian Frances Everest,

Biddenham, Bedford (Großbritaanieü)

Beanspruchte Priorität:

Großbritannien vom 18. Oktober 1962 (39 442)

tischen Vorteil auf, daß das Polster eine beträchtliche Gewichtsersparnis im Vergleich zu einem Latex-Schaumpolster derselben Größe und mit einer Dichte, die eine vergleichbare Abstützung ergibt, mit sich bringt, wobei das Gewichtsverhältnis etwa 2:5 ist. Diese Einsparung hat nicht nur bezüglich des Gewichtes eine Bedeutung, sondern auch bezüglich der Kosten, da Latex-Schaum ein teures Material ist.

Der Polsterkörper gemäß der Erfindung ist durch jedes Verfahren herstellbar, bei dem im allgemeinen die flüssige Gummilatexverbindung dazu gebracht wird, sich in Form von Schaum durch die Hohlräume eines erstarrten Polyurethan-Schaumstoffes auszudehnen, mit anschließendem Erstarren und Vulkanisieren des Gummilatex-Schaums,
Die Gunimilatexyerbindung und der erstarrte Polyurethan-Schaumstoff könaen gemeinsam in eine Form eingebracht werden, wobei ein Kissen od. dgl, aus erstarrtem Polyurethan-Schaumstoff in die bereits die Gummilatexverbindung enthaltende Form eingebracht wild¹, oder indem die Gummilatexyerbindung in die das Kissen od. dgl. aus erstarrtem Polyurethan-Schaumstoff enthaltende Form eingespritzt wird, bevor die Ausdehnung des Gummilatex-Schaunjs bewirkt wird.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, erstarrten Polyurethan-Schaumstoff mit einer flüssigen Gummilatexverbhidung zu tränken, z. B- durch Einführen in Walzen, die mit ungeschäumter öder einer eine

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große Dichte aufweisenden geschäumten flüssigen GummUatexverbindung beschickt werden, die von dem Polyurethan-Schaumstoff bei seinem Erholen von der Komprimierung im Walzenspalt wie von einem Schwamm aufgenommen wird. Der so vollgesaugte oder mit «der Gummilatexverbindung imprägnierte· Polyureihan^chaumstoff wird anschließend einer Behandlung: unterworfen, durch die der Gummilatex zum Schäumen oder Erweitern seines gegenwärtigen, geschäumten· Zuständes gebracht wird, bis xo er das gleiche Volumen einnimmt wie der Polyurethan-Schaumstoff, und zwar vor dem üblichen Gelieren, Vulkanisieren oder der üblichen Endbearbeitung. — — . _ - --.

Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt

F i g. 1 eine Vertikalschnittansicht eines Forüfrahmens, L. ■:.-:Λ ^ao

F i g. 2 eine Ansicht entsprechend derjenigen nach ^lj Fig. 1 mit geschlossener Form und" ' "

Fig. 3 in vergrößertem Maßstab eine schematisehe Ansicht der Struktur des Schaummaterials gemäß der Erfindung. ---■··· _a5

In.den Rahmen^' einer "Form wird- Masse Z- der '· viskosen Gummilate^vferbinduäg eingebracht, und zwar in Form vpn_dichtemSchaum oder unter V.ec? wendung eines gasentwickelnden Mittels, wie· z. B. Wasserstoffsuperoxyd. " . * .

Ein Kissen 3 aus erstarrtem, ■ vorher" geformtem '■' Polyurethan-SohauimSiÖff-wird in den Formrahmen 1 eingebracht und-dttrdh: eine'Formverschlußplatte 4 auf die Masse der Gummüätexverbindung. niedergepreßt. Diese. .Pjlajfe:^verläuft, über eine .um die Öffnung des _ForjniaiJynensi angeordnete Wasser^ ■ rinne 5 und liegt auf einer halbdurchlässigen Innendichtung 6 sowie einem Außendichtungsring 7 auf.

Durch Anlegen eines IJnterdrucks an die Wasser^ rirme 5 wird nun'"die^Form luftleer gemacht, -Wqdurch die Ausdehnung:: der Gummilatexverbindürig '■'' als Schaum durerP'die Struktur : des. Polyurethanr Schäumkissens 3 bewirkt wird. Diese Ausdehnung^ nimmt' Ihren; Fortgang,¹ bis der Gummilatex-Schaum den Formraum-erfüllt-hat und eine Oberfläche!!- abdichtung gegenüber-'der halbdurchlässigen* Diel· ^: tang 6 bildet, Worauf dann die Dfuckreduzierurig iin^: der Form aufhört;

Der Gummilatex-Schaum wird durch ein geeig-r netes Verfahren, wie-*. B-. durch Abkühlen und Einspritzen von Konlendioxyd, zum Gelieren gebracht uridanschließend in der Form vulkanisiert. . .

^; Das'fertige Kissen wird aus der Form entnommen, gewaschen und durch ein für Gummilatex-Schaum bekanntes Verfahren getrocknet. _

In der schematischen Darstellung der Struktur des Sdhaummaterials gemäß. F i g. 3 ist mit den dünn ausgezogenen Linien die Schaumstoffstruktur des Pplyurethan-Schaumstpffkissens 3 und mit den dicker ausgezogenen Linien 'diejenige des Gummilatex-Schaumstoffs! wiedergegeben, wobei letzterer nur im unteren Teil der-Figur eingezeichnet ist.

Die Herstellung des' Gümmi'latex-Schaumstoffs im Sdhaummaterial wird vorzugsweise mit Hilfe des' · sogenannten »TaläTäy- Verfahrens« und dessen Weiterentwicklungen vorgenommen. ^ -

Nachstehend wird ein erfindungsgemäßer Versuch näher beschrieben. -^;--^: -

^: Materialien

Bei dem Versuch wurde ein unter dem Handelsnamen »AOP 22« erhältlicher Polyäther-Schaumstoff der Fa. Aeropreen Products Ltd., England, mit einer Dichte von 22 kg/m^s verwendet sowie ein unter dem Handelsnamen »INDEX 100« erhältlicher, synthetischer Butadienstyrol-Latex der Fa. International Synthetic Rubber Ltd., England.

Vom Polyäther-Schaumstoff wurden zwei gleiche, rechteckige Sitzkissen abgeschnitten, von denen das eine zur Herstellung eines Schaumstoffpolster^ nach der Erfindung und das andere zur Vergleichsprüfung verwendet wurde.

Der Gummilatex wird auf herkömmliche Weise mit Vulkanisiermitteln, Beschleunigern und Antioxydationsmitteln vermischt, um ihn für .die Herstellung von /Gummilatex-Schaum geeignet zu machen. •^■•'-- - " - -

Die Gummilatexverbin'dung wurde in. zwei Teile geteilt. Aus dem einen Teil wurde auf herkömmliche Weise ein Sitzkissen, ähnlich den; Polyäther-Kissen, angefertigt, und zwar unter Verwendung von Wasser-' stoffsuperoxyd ünü- Hefe als- gasentwickelnde^Mittel. Das getrocknete Kissen aus vulkanisiertem Gummfe latex-Schaum wies eine Dichte von llOTcg/m³ auf;

Der restliche Teil der Gummilatexverbindung' wurde mit einem der Polyäther-Kissen zur Herstellung eines Schaunistoffpolsters' gemäß der Erfindung verwendet. Nach dem Vulkanisieren und Trocknen; wies das Schaumstoffpolster eine Dichte von 58 kg/m³' auf, wobei' das Verfialtnis von Polyäther-Schaumstoff zum" Gummilatex-Schaumsfdff · 22:36 betrug. -JEsstellte sich heraus, daß das Schaumstoffpolster gßmaßl der Erfindung viel fester war als das nur aus Gümmi-^J latex-Schaumstoff ^gefertigte, obwohl es beträchtlich, leichter war, nämlich im Verhältnis von 58:110. Bei einem Vergleichenden Komprimierungstest, bei dem jedes Kissen--auf „60% seiner ursprünglichen DiGke zusammengepreßt "wurde, war für das Schaum-, Stoffpolster gemäß der Erfindung ein größeres Ge-, wicht notwendig, und zwar im Verhältnis von 57:55«

Das Schaumstoffpolster- und das Gummilatex-Schaumstoffkissen wurden unter gleichen Bedingungen geprüft. Sie wurden von einem Lieferwagenfahrer .6- Monate lang als Sitzkissen benutzt. Nach' · dieser Prüfung wies das Schaumstoffpolster keinerlei offensichtliche Beschädigung auf, und es war keinerlei Verlust in bezug auf die ursprüngliche Stärke*' und nur weniger als 5% Verlust an ursprünglicher Härte festzustellen. Das Gummilatex-Schaumstoffkissen war etwas in sich zusammengefallen und wies, trotz seiner höheren Dichte, einen ziemlich großen Härteschwund von ungefähr 16% auf.

Das Kissen aus reinem Polyäther-Schaumstoff eignete sich nicht für einen Sitzkissen-Vergleichsversuch, da es ja eine große ursprüngliche Härte aufweist, jedoch bei steigender Belastung schnell zusammengedrückt wird.

Claims

Patentanspruch:

Polsterkörper aus einer Kombination von vulkanisiertem Gummilatex-Schaumstoff und erstarrtem Polyurethan-Schaumstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schaumstoffbestandteile jeweils im wesentlichen über das. Polstervolumen ausgedehnt sind und jeweils ihre eigene individuelle durchgehende Gitterstruktur aufweisen, wobei die beiden Strukturen inein-

andergreifen, indem der Gummilatex-Schaumstoff (2) die Gitterstruktur des Polyurethan-Schaumstoffes (3) abdeckt und die Hohlräume des Polyurethan-Schaumstoffes durchsetzt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1107 922; deutsche Patentanmeldungen C 7418IV c/39b (bekanntgemacht am 29.9.1955) und L1206XII/39a (bekanntgemacht am 24.4.1952); deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1708430; österreichische Patentschrift Nr. 140 594; britische Patentschrift Nr. 902267; USA.-Patentschrift Nr. 2469084.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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