DE1269234B

DE1269234B - Schnellschaltgeraet zum Begrenzen und Unterbrechen von Kurzschlussstroemen

Info

Publication number: DE1269234B
Application number: DE19581269234
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Paul Brueckner; Dipl-Ing Theodor Keders
Original assignee: Calor Emag AG
Current assignee: Calor Emag AG
Priority date: 1958-11-19
Filing date: 1958-11-19
Publication date: 1968-05-30

Description

Schnellschaltgerät zum Begrenzen und Unterbrechen von Kurzschlußströmen Die Erfindung betrifft ein Schnellschaltgerät zum Begrenzen und Unterbrechen von Kurzschlußströmen, bei dem eine Sprengladung ein hohles, mit Längsschlitzen versehenes Leiterstück (Sprengbrücke) zerteilt und an der Trennstelle rosettenförmig aufspreizt, wobei die Sprenggase zur Beblasung des an der Trennstelle gebildeten Lichtbogens dienen und die Lichtbogenspannung den Strom auf einen parallelgeschalteten Schmelzleiter oder eine andere Strombegrenzungs- und Unterbrechungseinrichtung kommutiert.
Bei einem Schaltgerät der vorgenannten Art ist es erwünscht, die Lichtbogenspannung möglichst hoch zu treiben, damit die Kommutierung rasch von statten geht. Durch die Erfindung wird in dieser Hinsicht eine erhebliche Verbesserung erzielt.
Erfindungsgemäß ist das hohle, mit Längsschlitzen versehene Leiterstück mit einer ebenfalls mit Längsschlitzen versehenen Hülse umgeben, deren Längsschlitze gegen die Längsschlitze des hohlen Leiterstückes versetzt sind. Dadurch wird verhindert, daß ein größerer Teil der Sprenggase durch die sich beim rosettenförmigen Aufspreizen erweiternden Schlitze des hohlen Leiterstückes entweicht, ohne auf den Lichtbogen einzuwirken. Die Wirkung der Sprenggase auf den sich an der Trennstelle des Leiterstückes bildenden Lichtbogen wird demzufolge wesentlich stärker, und die Lichtbogenspannung vermag daher auf wesentlich höhere Werte anzusteigen.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Art ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung.
In der vor Kurzschlußströmen zu schützenden Leitung 1 befindet sich, wie F i g. 1 zeigt, die Sprengbrücke 2. Parallel zu ihr ist die Schmelzsicherung 3 geschaltet. Die Sprengbrücke 2 besteht aus zwei ineinandergeschobenen Rohren 4 und 5, die mit gegeneinander versetzten Längsschlitzen versehen sind, wie insbesondere aus F i g. 2, die den Schnitt A -B nach F i g. 1 darstellt, gut zu erkennen ist. Die Anordnung der Rohre 4 und 5 ist an den Enden verschlossen, was bei 6 und 7 angedeutet ist. In das Rohr 4 wird eine nicht gezeichnete Sprengladung eingesetzt, und zwar möglichst genau in der Mitte der Rohrlänge. Wird diese Sprengladung bei einem entstehenden Kurzschlußstrom mittels einer Zündeinrichtung, die auf die Steilheit des Stromanstieges anspricht, gezündet, so werden die Rohre 4 und 5 an der Stelle 8 (Sollbruchstelle) aufgebrochen, und die durch die Längsschlitze gebildeten Streifen der Rohrmäntel werden durch die Sprenggase nach außen gespreizt. Die Sprenggase entweichen fast ausnahmslos an der Stelle, an der sich der Lichtbogen bildet, denn durch die versetzte Anordnung der Längsschlitze ergeben sich hierbei keine nachteiligen Schlitzerweiterungen, durch die Sprenggase an unerwünschten Stellen entweichen könnten. Der Lichtbogen wird durch die Gesamtheit der Sprenggase sehr stark gekühlt und gelängt. Die Lichtbogenspannung steigt außerordentlich rasch auf die Höhe an, die erforderlich ist, den Strom auf die Sicherung 3 zu kommutieren. Die Schmelzleiter der Sicherung 3 unterbrechen dann den auf kleine Werte begrenzten Kurzschlußstrom.
Das Schaltgerät der Erfindung ist im besonderen Maße für hohe Spannungen, insbesondere 30 kV und darüber, geeignet. Mit seiner Hilfe ist es beispielsweise möglich, den vollen, zur Zeit der Sprengung vorhandenen Strom in weniger als 100 Mikrosekunden auf den parallelgeschalteten Schmelzleiter zu kommutieren und an der aufgesprengten Stelle in weniger als 300 Mikrosekunden die für die vollständige Abschaltung notwendige Sperrfähigkeit zu erreichen.

Claims

Patentanspruch: Schnellschaltgerät zum Begrenzen und Unterbrechen von Kurzschlußströmen, bei dem eine Sprengladung ein hohles, mit Längsschlitzen versehenes Leiterstück (Sprengbrücke) zerteilt und an der Trennstelle rosettenförmig aufspreizt, wobei die Sprenggase zur Beblasung des an der Trennstelle gebildeten Lichtbogens dienen und die Lichtbogenspannung den Strom auf einen parallelgeschalteten Schmelzleiter oder eine andere Strombegrenzungs- und Unterbrechungseinrichtung kommutiert, dadurch gekennzeichnet, daß das hohle, mit Längsschlitzen versehene Leiterstück (4) mit einer ebenfalls mit Längsschlitzen versehenen Hülse (5) umgeben ist, deren Längsschlitze gegen die Längsschlitze des hohlen Leiterstückes versetzt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1093 120; britische Patentschrift Nr. 26 693; USA.-Patentschrift Nr. 723183; ETZ, Ausgabe A, 1958, H.
2, S. 33 bis 40; Firmenschrift Calor-Emag-Mitteilungen, April 1956, S. 2 bis 8.