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Leichter Infanteriemörser mit zweibeinigem Stützgestell Die Erfindung
bezieht sich auf die Ausbildung von leichten Infanteriemörsern, die gewöhnlich in
einem Erhöhungswinkel von mehr als 45° feuern und deren Lauf sich hinten gegen eine
Bodenplatte abstützt, die den Rückstoß aufnimmt, und vorn von einem zweibeinigen
Gestell getragen wird.
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Bei bekannten Mörsern dieser Art sind das Laufhinterteil und die Bodenplatte
durch ein Kugelgelenk verbunden. Vorn wird der Lauf in eine an dem zweibeinigen
Gestell angebrachte Wiege festgeklemmt, die eine Rücklaufvorrichtung trägt. Eines
der beiden Beine des Gestells ist über eine Vorrichtung mit Feineinstellgewinde
mit einem als Stütze der Wiege für das Werferrohr dienenden Tubularstück verbunden.
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Durch das Einstellen dieser mit Feingewinde versehenen Vorrichtung
wird der Winkel zwischen dem Tubularstück und dem einen Bein des Gestells verändert,
so daß die Höhe der Wiege und damit des Vorderteils des Mörserlaufes höher oder
niedriger eingestellt wird. Da dieses Einstellen bisher mit Hilfe eines Feingewindes
erfolgte, wurde eine gewisse Einstellzeit beansprucht.
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Infolge der Verwendung des Feingewindes und der Mindesthöhe des Beindreiecks
ist der Einstellbereich begrenzt. Zwischen den Gestellbeinen kommen bisher in der
Praxis nur Winkel von 60 bis 90° in Betracht, so daß die Höhe des Beindreiecks nur
in geringem Maße veränderlich ist.
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Außer dem Höhenausgleich durch dieses Verstellen kann theoretisch
noch ein weiterer geringer Höhenausgleich dadurch erzielt werden, daß die Klemme
der Wiege näher oder weiter von der Mündung des Werferlaufes befestigt wird. Auch
kann die Höheneinstellhülse, die in das Tubularstück gleichachsig eingesetzt ist
und die Wiege trägt, mehr oder weniger aus dem Tubularstück herausgezogen werden.
Aber diese und ähnliche Verstellarten sind zu umständlich und zeitraubend und daher
beim Einsatz des Mörsers unbrauchbar.
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Falls beispielsweise der Lauf an einem nach vorn ansteigenden Abhang
eingestellt werden soll, ergeben sich kaum überwindbare Schwierigkeiten. Bei geeigneter
Bodenbeschaffenheit kann zwar eine Vertiefung zum Einsetzen der Beine des Zweibeins
gegraben werden, aber hierzu wird Zeit benötigt. In steinigem Gelände sind die Schwierigkeiten
noch größer.
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Um die beschriebenen Nachteile zu beheben und um es zu ermöglichen,
daß das zweibeinige Gestell besonders schnell, zumindest grob an die Bodenform angepaßt
werden kann, ist bei einem leichten Infanteriemörser der eingangs genannten Art
gemäß der Erfindung zwischen die an das Bein angelenkte Vorrichtung für das Feineinstellen
und das Tubularstück eine Vorrichtung zum Grobeinstellen eingefügt, die eine Schnellkupplung
aufweist, welche zum Zusammenkuppeln einer Hülse der Vorrichtung für das Feineinstellen
mit einer in diese ragenden Stange bzw. einem Rohr eingerichtet ist. Die Schnellkupplung
kann beispielsweise so ausgebildet sein, daß ein Verstellen innerhalb eines Bereiches
von mindestens 1: 2 möglich ist.
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Die Teile, die die Verbindung zwischen Tubularstück und Bein darstellen
- Schellen, Stangen- bzw. Rohrteile und die Schnellkupplung -, können derart ausgebildet
und angeordnet sein, daß durch Zusammenschieben und/oder Verschieben dieser Teile
am Tubularstück bzw. Bein ein Zusammenklappen des zweibeinigen Gestells möglich
ist. Mit Hilfe der Schnellkupplung kann in kürzester Zeit ein Grobeinstellen des
Erhöhungswinkels durchgeführt werden, der dann anschließend mittels des Feineinstellens
berichtigt werden kann. Dadurch wird ein sehr schnelles und einfaches Einstellen
des Mörsers ermöglicht, und auch das Zielen kann schnell und leicht durchgeführt
werden. Vor allem kann der gemäß der Erfindung ausgebildete Mörser zum Schießen
aus ausgehobenen Löchern oder zum Einsatz auf sehr unebenem Gelände verwendet werden,
beispielsweise an einem Abhang in Einstellung hangaufwärts.
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Zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen leichten Infanteriemörsers
bringen die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel.
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F i g. 1 ist eine Seitenansicht des aufgestellten leichten Infanteriemörsers;
F i g. 2 zeigt eine Seitenansicht, teils einen Schnitt der Verbindungsteile zwischen
Tubularstück und einem Bein des Zweibeins; F i g. 3 ist eine perspektivische Darstellung,
zum Teil ein Schnitt des Tubularstückes mit einem Teil des angelenkten Zweibeins,
der in F i g. 1 gezeigten
Verbindungsteile, der Höheneinstellhülse,
der Wiege und anderer zugehöriger Teile.
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Wie aus F i g. 1 zu ersehen ist, weist der leichte Infanteriemörser
ein Rohr A auf, das mit einem Erhöhungswinkel a eingestellt ist, eine Bodenplatte
B, gegen die sich das Rohr A mittels eines Kugelgelenkes D abstützt, und ein Zweibein,
von dem die Hülse K, das Tubularstück P und ein Bein Min der Figur zu erkennen sind.
Der obere Teil des Rohres A ruht auf der Wiege E, die über die Stangen F der Rücklaufvorrichtung
mit einem Querbalken G verbunden ist, in welchem die Enden einer Spindel H gelagert
sind. Die Spindel H und das auf diese geschraubte T-Stück J dienen zum Seitenverstellen
des Werferrohres A.
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Das T-Stück J ist an das obere Ende der Höheneinstellhülse K angelenkt.
Die Höheneinstellhülse K ist axial verschiebbar in einem Tubularstück P gelagert.
An dieses sind seitlich Gelenke L für die beiden Beine 147 und N des Zweibeins angebracht.
Der Winkel zwischen den Beinen M und N ist mit (3 bezeichnet und kann - außer durch
die Schnellkupplung S - innerhalb eines gewissen Bereiches mit Hilfe der Feineinstellvorrichtung
O bestimmt werden.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die gemäß der Erfindung
vorgesehene Vorrichtung zum Grobeinstellen im wesentlichen aus den Teilen
Q, R, S und T (F i g. 2).
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An dem Tubularstück P ist eine Schelle Q befestigt, an die eine Stange
R angelenkt ist. Mittels der Schnellkupplung S kann die Stange R zum Grobeinstellen
fest mit einem Rohrstück T verbunden werden, das Innengewinde aufweist, um ein darin
befindliches Rohrteil T' zum Verkürzen oder Verlängern der Einheit aus den Teilen
R, S, T und T'
einwärts und auswärts schrauben zu können. Das Ein-
und Auswärtsschrauben erfolgt mittels einer Kurbel U.
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Bei dem in F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Bein
N des Zweibeins eine Schelle V angebracht, die über ein Gelenk mit der Schutzhülle
W der Rohre T und T' verbunden ist. Die Schutzhülle W ist ihrerseits
an dem Rohr T' befestigt.
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Statt der festen Schellen Q bzw. V können auf dem Tubularstück P und/oder
einem der Beine des Zweibeins auch feste oder verschiebbare Hülsen vorgesehen werden,
gegebenenfalls mit Außengewinde und einer aufgeschraubten Mutter, an die dann die
Stange R bzw. das Rohr W oder ein entsprechendes Teil angelenkt ist. Die feste oder
verschiebbare Hülse und die aufgeschraubte Mutter dienen dabei zum Feineinstellen
der Beine des Zweibeins und damit des Erhöhungswinkels.