DE1259994B - Kontaktvorrichtung zum UEbertragen elektrischer Stroeme zwischen relativ zueinander drehbaren Leitern - Google Patents
Kontaktvorrichtung zum UEbertragen elektrischer Stroeme zwischen relativ zueinander drehbaren LeiternInfo
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Description
- Kontaktvorrichtung zum Übertragen elektrischer Ströme zwischen relativ zueinander drehbaren Leitern Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontaktvorrichtung zum Übertragen elektrischer Ströme zwischen relativ zueinander drehbaren Leitern, bei welcher elektrisch leitende, gegeneinander isolierte Scheiben in einen in ringförmigen Kammern aus elektrisch leitendem Material befindlichen flüssigen elektrischen Leiter eintauchen.
- Bekannte Kontaktvorrichtungen der vorstehenden Art weisen elektrisch leitende Ringkammern für die Aufnahme des flüssigen Leiters auf, welche in radialer Richtung im wesentlichen gleichmäßigen Querschnitt besitzen. Solche Kammern haben zur Folge, daß sich je nach der Umlaufgeschwindigkeit der Kontaktscheiben verschiedene Formen des flüssigen elektrischen Leiters ergeben. Beim Stillstand befindet sich der flüssige elektrische Leiter im unteren Teil der Kammer, wodurch sich zwischen dem unteren und dem oberen Teil einer Kontaktscheibe unterschiedliche Kapazitätsverteilungen ergeben. Bei geringer Umlaufgeschwindigkeit wird der flüssige elektrische Leiter nur durchgewirbelt. Es ergeben sich in diesem Geschwindigkeitsbereich von der Umlaufgeschwindigkeit stark abhängige Kapazitätsänderungen, bis sich oberhalb einer bestimmten Geschwindigkeit ein geschlossener Ring aus dem flüssigen elektrischen Leiter bildet. Demzufolge müssen mit den bekannten Anordnungen verhältnismäßig starke Kapazitätsschwankungen in Kauf genommen werden, so daß z. B. die Übertragung von Wechselströmen mit einer Frequenz oberhalb von 5 kHz für Meßzwecke praktisch nicht möglich ist.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kontaktvorrichtung mit in einem flüssigen Leiter umlaufenden Kontaktscheiben zu schaffen, bei welcher insbesondere Kapazitätsänderungen auf Grund der sich mit der Umlaufgeschwindigkeit ändernden Form des flüssigen Leiters vermieden werden können.
- Nach der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Querschnitt der Kontaktkammern auf deren Umfangsseite vergrößert und deren Achsseite verengt ist, d-aß der Querschnitt der Kontaktscheiben an deren Umfang vergrößert ist und daß die Kontaktscheiben mit dem im Querschnitt vergrößerten Teil in die Querschnittsvergrößerung der Kontaktkammern eingreift.
- Hierdurch läßt sich eine verhältnismäßig große, mit dem flüssigen elektrischen Leiter in Berührung stehende Oberfläche mit den Kontaktscheiben und ein geringer Spalt zwischen ,den umlaufenden und den stillstehenden Teilen erreichen, wodurch eine Mitnahme des flüssigen Leiters auch schon bei geringen Drehzahlen erfolgt. Oberhalb einer gewissen Mindestdrehzahl bildet sich bereits ein Flüssigkeitsring aus, dessen Form sich mit wachsender Drehzahl nicht mehr wesentlich verändert.
- Die kapazitiven Schwankungen lassen sich daher außerordentlich niedrig halten, so daß auch hochfrequente Ströme ohne wesentliche Fehlereinflüsse übertragen werden können. Praktische Untersuchungen haben ergeben, daß die kapazitiven Schwankungen selbst bis zu einer Frequenz von 5 MHz vernachlässigbar sind.
- Zweckmäßig ist der Umfangsrand der Kontaktscheiben etwa halbkreisförmig nach außen und der diesen umgebende Kammerinnenumfang entsprechend hohl gerundet.
- Erfindungsgemäß empfiehlt es sich, zwischen den stromübertragenden Kontaktstellen umlaufende Abschirmscheiben anzuordnen. Auf diese Weise wird eine vollständige Abschirmung zwischen benachbarten Kontaktscheiben erreicht und werden gegenseitige Beeinflussungen verschiedener Stromkreise vermieden.
- Vorteilhaft weisen die ringförmigen Kontaktkammern einen solchen Querschnitt auf, daß jede Kammer unabhängig von der Lage der Achse der Vorrichtung bei stillstehender Vorrichtung den flüssigen elektrischen Leiter aufnimmt und zurückhält. Dies gibt die Möglichkeit, die Kontaktvorrichtung in jeder beliebigen Lage zu verwenden.
- Der die Kontaktscheiben tragende Vorrichtungsteil ist vorzugsweise als Hohlwelle ausgebildet. Die Hohlwelle kann aufsteckbar oder auch anfianschbar sein. In letztgenanntem Fall weist die Hohlwelle an dem einen Ende oder an beiden Enden einen Befestigungsflansch auf.
- Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- A b b. 1 gibt die eine Längshälfte der Kontaktvorrichtung im Längsschnitt schematisch wieder; A b b. 2 läßt eine Kontaktvorrichtung mit einer Hohlwelle zum Aufstecken auf eine Meßwelle im Längsschnitt erkennen; A b b. 3 und 4 verdeutlichen zwei weitere Ausführungsbeispiele im Längsschnitt.
- In A b b. 1 ist mit 10 eine Hohlwelle angedeutet, welche mit einem elektrisch isolierenden Überzug 17 versehen ist. Auf der Hohlwelle 10 sind die Kontaktscheiben 11 angeordnet, welche durch Abstandsstücke 12 aus Isolierstoff voneinander getrennt sind. Der Querschnitt des Kontaktscheibenteils 11 b ist verringert, während am Umfang 11a der Querschnitt des Kontaktscheibenteils wieder vergrößert ist.
- Mit 13 sind durch Abstandsstücke 14 voneinander getrennte Metallscheiben bezeichnet. Die Abstandsstücke 14 bestehen aus elektrisch isolierendem Werkstoff. Die Metallscheiben 13 sind aus .den Teilen 13a und 13 b zusammengesetzt. Sie enthalten die Kontaktkammern, welche einen im Querschnitt verengten Ringteil 15 b und einen im Querschnitt erweiterten Außenteil 15a aufweisen. In den Kammern befindet sich ein flüssiger elektrischer Leiter 16, z. B. Quecksilber oder Gallium, in den die Kontaktscheiben 11 eintauchen, wodurch der elektrische Kontakt zwischen den Kontaktscheiben und den die Kontaktkammern enthaltenden Ringscheiben 13 hergestellt wird.
- Die Abnahme des Meßstromes erfolgt beispielsweise an den strichpunktiert angedeuteten Leiterklemmen 50. Die Leiter für den zu messenden Strom sind mit 51 angedeutet. Sie befinden sich in einer Hohlwelle 10 und führen zu den Kontaktscheiben 11.
- Der Querschnitt der Kontaktkammern ist so bemessen, daß der flüssige elektrische Leiter auch bei stillstehender Vorrichtung nicht aus der Kammer ausläuft, gleichgültig, welche Achslage die Vorrichtung hat.
- In A b b. 1 ist beispielsweise in :der linken Kontaktkammer der Flüssigkeitsstand bei stillstehender Vorrichtung und waagerechter Achslage, in der Mitte bei umlaufender Vorrichtung und rechts bei stillstehender Vorrichtung mit senkrechter Achslage angedeutet.
- Am Außenrand sind die Kontaktscheiben 11 gerundet. Der Außenrand der Kontaktkammern ist entsprechend hohl gerundet. Durch die Rundung wird ein ruhiges Strömen des Kontaktmediums auch bei größeren Drehzahlen gewährleistet. Die Verjüngung 11 b der Kontaktscheiben und die Spaltverringerung 15 b der Kontaktkammern verhindert den Austritt des Kontaktmediums aus den Kontaktkammern sowohl bei einer senkrechten Stellung der Kontaktvorrichtung als auch bei Erschütterungen und Vibrationen.
- Die Vorrichtung kann für die Übertragung von Strömen beliebiger Art verwandt werden. Sie läßt sich mit besonderem Vorteil für die Übertragung von elektrischen Meßströmen hoher Frequenz anwenden, welche durch unterschiedliche Kapazitätswerte zwischen den Kontaktelementen beeinflußbar sind. Da beim Erfindungsgegenstand die Außenformen der Abschirmung zwischen den Kontaktkammern stets gleich i bleiben, bleiben auch die Kapazitäten konstant.
- Sollen auch induktive Beeinflussungen zwischen den Meßströmen ausgeschaltet werden, so kann z. B. zwischen zwei stromübertragenden Kontaktelementen jeweils ein zusätzliches Kontaktelement vorgesehen i werden, das geerdet wird.
- A b b. 2 zeigt eine Ausführung der Kontaktvorrichtung mit vier Kontaktstellen zur Übertragung der von Dehnungsmeßstreifen 22 beeinflußten Meßströme. Mit 20 ist die Hohlwelle bezeichnet, welche die Kontaktscheiben 23 trägt, die durch die Abstandsstücke 28 aus elektrisch isolierendem Werkstoff voneinander getrennt sind. Die Kontaktkammern sind mit 24 bezeichnet. Sie sind durch isolierende Abstandsstücke 28' voneinander getrennt. Die Hohlwelle ist mit einer Schicht 17 aus isolierendem Kunststoff versehen. 29 sind Endkappen, welche die Kugellager 27 aufnehmen, mit denen der Außenteil der Vorrichtung auf der Hohlwelle 20 gelagert ist.
- 25 sind die mit den Ringscheiben in Verbindung stehenden Anschlußklemmen, an welche die Leitungen 26 angeschlossen sind. Die Leitungen 26 dienen beispielsweise für die Zu- und Ableitung hochfrequenter Meßströme.
- In die Hohlwelle 20 ist eine Maß- oder Prüfwelle 21 eingesetzt, deren Drehmomentschwankungen beispielsweise mit Hilfe der Dehnungsstreifen 22 gemessen werden sollen. Die Hohlwelle weist einen im Innendurchmesser vergrößerten Teil 20a auf, in den die Prüfstelle 21 mit einem Bund 21a eingesetzt ist. In dem Bund 21 a kann eine Bohrung 21 b für den Fall vorgesehen sein, daß sich die Meßstelle außerhalb der Hohlwelle 20 befindet. Mit 22a ist eine Gewindebohrung für eine Madenschraube bezeichnet, mit welcher die Maßwelle 22 an der Hohlwelle 20 festgelegt ist.
- Bei dem Ausführungsbeispiel nach A b b. 3 sind die Kontaktscheiben auf einer Hohlwella 30 engeordnet, deren eines Ende 30 a in dem die Kontaktkammern enthaltenden Gehäuse liegt, während das andere Ende der Hohlwelle als Flansch 30 b ausgebildet ist, der an irgendeinem umlaufenden Teil befestigt werden kann.
- Die Kontaktvorrichtung ist baukastenmäßig aufgebaut, d. h. es können nach Wunsch mehr oder weniger Kontaktelemente nebeneinander angeordnet werden, so daß sich eine große Anzahl von Strömen übertragen läßt, beispielsweise Meßwarte für Kraft, Drehmoment, Arbeit, Leistung, Geschwindigkeit, Beschleunigung, Temperatur, Wasserstoffionenkonzentration usw. Es können auch alle anderen denkbaren Signale elektronischer Schaltungen übertragen werden, z. B. Signale von Radaranlagen oder von Fernsehanlagen, auch bei verschiedenen Trägerfrequenzen.
- Die Zahl der hintereinandergeschalteten Kontaktelemente in einer Kontaktvorrichtung läßt sich wegen der verhältnismäßig engen zulässigen Längentoleranzen nicht beliebig vergrößern. Diesem Umstand kann dadurch begegnet werden, daß mehrere abgeschlossene Kontaktvorrichtungen hintereinander angeordnet werden. Zu diesem Zweck ist - wie A b b. 4 zeigt -die Hohlwelle 40 an beiden Enden mit einem Flansch 40 a bzw. 41 versehen. Der Flansch 40 a kann z. B. mit einer umlaufenden Meßwelle und der Flansch 41 mit einer weiteren Kontaktvorrichtung verbunden werden.
- Als Kontaktmedium läßt sich jede elektrische gut leitende Flüssigkeit verwenden, die bei dem in Frage kommenden Temperaturbereich den flüssigen Aggregatzustand beibehält. Vorzugsweise ist Quecksilber oder auch Gallium als Kontaktmedium verwandt. Wesentlich ist es, daß der chemische Zustand des Kontaktmediums so ist, daß sowohl bei Stillstand als auch bei langsamer und schneller Drehung auf die Dauer eine chemische Veränderung des Kontaktmaterials weitgehendst vermieden ist.
Claims (6)
- Patentansprüche: 1. Kontaktvorrichtung zum Übertragen elektrischer Ströme zwischen relativ zueinander drehbaren Leitern, bei welcher elektrisch leitende, gegeneinander isolierte Scheiben in einen in ringförmigen Kammern aus elektrisch leitendem Material befindlichen flüssigen elektrischen Leiter eintauchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Kontaktkammern auf deren Umfangsseite (15a) vergrößert und deren Achsseite (15b) verengt ist, daß der Querschnitt der Kontaktscheiben (11) an deren Umfang (11 a) vergrößert ist und daß die Kontaktscheiben (11) mit dem im Querschnitt vergrößerten Teil (11a) in die Querschnittsvergrößerung (15b) der Kontaktkammer eingreifen.
- 2. Kontaktvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangsrand der Kontaktscheiben (11) etwa halbkreisförmig nach außen und der diesen umgebende Kammerinnenumfang entsprechend hohl gerundet ist.
- 3. Kontaktvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Strom übertragenden Kontaktstellen umlaufende Abschirmscheiben angeordnet sind.
- 4. Kontaktvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmigen Kontaktkammern (15a, 15 b) einen solchen Querschnitt aufweisen, daß jede Kammer unabhängig von der Lage der Achse der Vorrichtung bei stillstehender Vorrichtung den flüssigen elektrischen Leiter aufnimmt und zurückhält.
- 5. Kontaktvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die Kontaktscheiben tragende Vorrichtungsteil als Hohlwelle ausgebildet ist.
- 6. Kontaktvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlwelle an dem einen oder an beiden Enden mit einem Befestigungsflansch versehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 664 792, 815 989; schweizerische Patentschrift Nr. 361043; VDI-Zeitschrift, Bd. 100, 1958, Nr. 22, S. 1041 und 9.042.
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