DE1253888B

DE1253888B - Mehrtrommelnetzwinde

Info

Publication number: DE1253888B
Application number: DEJ24722A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hellmut Engelbrecht
Original assignee: Institut fuer Schiffbau
Current assignee: Institut fuer Schiffbau
Priority date: 1963-11-11
Filing date: 1963-11-11
Publication date: 1967-11-09

Description

Mehrtrommelnetzwinde Die Erfindung betrifft eine Mehrtrommelnetzwinde mit ein- und auskuppelbaren Seiltrommeln und einer über ein Planetengetriebe angetriebenen Zentralwelle.
Bei den bislang bekannten Seiltrommelwinden erfolgt der Antrieb aller lose auf einer gemeinsamen Hauptwelle sitzenden Seiltrommeln über ein- und ausrück-bare Klauenkupplungen; hierbei kann wahlweise die eine oder die andere Seiltrommel angetrieben und gleichzeitig die nicht angetriebene Seiltrommel durch eine Bremsvorrichtung, nämlich von einem am Außenumfang der Trommel angreifenden Bremsband gegen das Ablaufen des Seiles festgehalten bzw. stillgesetzt werden. Bei einer anderen bekannten Seilwinde werden mehrere Seiltrommeln über mehrere Klauenkupplungen und eine auf der gemeinsamen Welle befestigte Bremse betrieben oder stillgesetzt. Diese Seiltrommelwinden haben den Nachteil, daß sie nicht oder nur unter erheblichem Materialverschleiß während des Betriebes ohne Stillsetzen ein- und ausgekuppelt werden können.
Insbesondere sind diese Winden genauso wie Winden mit Reibungskupplungen als Netzwinden auf Schiffen ungeeignet, da der Betrieb sehr rauh ist, erhebliche Kräfte und Momente auftreten und die auf dem Schiffsdeck den vollen Witterungseinflüssen aus-(jesetzten Anlagen zu störanfällig sind.
Die Verwendung eines einzigen Planetengetriebes ist bei Eintrommelwinden und insbesondere Speicherwinden bekannt, wobei der Antrieb der einzigen Trommel über das Innenrad eines Umlaufgetriebes und das Bremsen über das Außenrad erfolgt. Ferner sind auch als Mehrtrommelwinden ansprechbare Schrapperhaspeln mit Zugtrommel und Rückzugtrommel bekannt, bei der die Trommeln auf einer gemeinsamen Antriebswelle drehbar gelagert sind und bei der die Zugtrommel mittels eines Planetengetriebes mit der Antriebswelle verbunden ist und wobei die Rückzugtrommel über Reibungskupplungen mit der Antriebswelle gekuppelt werden kann und der Betrieb in der Weise erfolgt, daß jeweils nur eine Trommel von der Antriebswelle angetrieben wird.
Abgesehen davon, daß diese Winden ebenfalls beim Abbremsen erhebliche Bremsmomente aufweisen, sind sie nicht als Netzwinden geeignet, bei denen während des Betriebes, also wenn beide Trommeln laufen, die eine oder die andere Trommel kurzzeitig zur Korrektur der Kurrleinen, beim Einholen des Netzes oder beim Bogenfahren ausgekuppelt werden soll.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Antrieb der Seiltrommeln derart zu gestalten, daß die Trommeln jederzeit ohne Stillsetzen der Netzwinde aus- und eingerückt werden können, wobei ferner durch eine zentrale Anordnung der Kupplungsgetriebe raumsparende und robustere Winden ermog licht werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher eine Mehrtrommelnetzwinde mit ein- und auskuppelbaren Seiltrommeln und einer über ein Planetengetriebe an-Cretriebenen Zentralwelle vorgeschlagen, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß mehrere zentral angeordnete Planetengetriebe vorgesehen sind, deren Antrieb von ihrem gemeinsamen Außenrad erfolgt, und daß die Umlaufräderträger jeweils mit einer Seiltrommel und die auf koaxialen Hohlwellen befestigten Innenräder jeweils über eine Hohlwelle einer Bremseinrichtung verbunden sind.
Die neuen Winden erfüllen die angegebene Aufgabe, sind ferner leichter und geschmeidiger zu bedienen, sind weniger störanfällig und erfordern einen geringen Platzbedarf. Als Netzwinden sind sie insbesondere deswegen von Vorteil, weil die Kurrleinen des Netzes beim Schleppen nur durch kurzzeitige Betätigung der betreffenden Bremsvorrichtung einzeln korrigiert werden können.
Die Erfindung, läßt sich ohne weiteres für eine Viertrommelwinde mit zentral gelegenem Netzwindentriebwerk in Anwendung bringen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel, das in der Zeichnung schematisch dargestellt ist, näher erläutert werden.
Die in den Lagern 1, 2 und 3 gehaltene Zentralwelle 4 ist einerseits mit der Seiltrommel 5 und an ihrem anderen Ende mit dem Umlaufräderträger 6 fest verbunden. Die Umlaufräder 7 des Umlaufräderträgers 6 stehen im Eingriff mit dem Innenrad 8, das über die Hohlwelle 9 fest mit der Bremsscheibe 10 verbunden ist. Weiterhin ist die Seiltrommel 1.1 in den Lagern 12 und 13 gelagert und über der Hohlwelle 14 fest mit dem Umlaufräderträger 15 verbunden. Die Umlaufräder 16 des Umlaufräderträgers 15 kämmen mit dem Innenrad 17, welches über die Hohlwelle 18 mit der Bremsscheibe 19 in fester Verbinduna steht. Die Umlaufräder 7 und 16 stehen gemeinsam im Einerriff mit dem innenverzahnten Außenrad 20, das an den Stellen 21 und 22 gelagert ist und durch das Ritze] 23 mit dem übriaen Netzwindentriebwerk in Verbinduna steht. Der Bremsseheibe 10 ist die Bremsbacke 24 vorgesetzt, während der Bremsscheibe 19 die Bremsbacke 25 zugeordnet ist. Ferner ist gegenüber der Trommelwand 26 die Bremsbacke 27, gegen- über der Trommelwand 28 die Bremsbacke 29 an-,aeordnet.
7 Wird durch das nicht dargestellte Netzwindentriebwerk über das Ritzel 23 das innenverzahnte Außenrad 20 angetrieben, so werden bei stillstehenden Seiltrommeln 5 und 11 infolge der ebenfalls stillstehenden Umlaufräderträger 6 und 15 über die Umlaufräder 7 und 16 die Innenräder 8 und 17 in Drehuna versetzt. In gleicher Weise rotieren die mit den Innenrädern 8 und 17 mittels der Hohlwellen 9 und 18 fest verbundenen Bremsscheiben 10 und 19. Wird durch Anziehen der Bremsbacke 24 beispielsweise die Bremsscheibe 10 und damit das Innenrad 8 festgehalten, so wälzen sich auf dem Innenrad 8 die Umlaufräder 7 ab und nehmen den Umlaufräderträger 6 mit der Seiltrommel 5 mit. Die Seiltrommel 5 ist also durch Betätigen der Bremsbacke 24 eingerückt worden. Das Ausrücken der Seiltrommel 5 erfolgt in umgekehrter Weise durch Lösen der Bremsbacke 24.
In analoger Weise wird die Seiltrommel 11 durch Anziehen oder Lösen der Bremsbacke 25 ein- oder ausgeschaltet.

Claims

Patentanspruch: Mehrtrommelnetzwinde mit ein- und auskuppelbaren Seiltrommeln und einer über ein Planetenaetriebe angetriebenen Zentralwelle, d a - durch gekennzeichnet, daß mehrere zentral angeordnete Planetengetriebe vorgesehen sind, deren Antrieb von ihrem gemeinsamen Außenrad (20) erfolgt, und daß die Umlaufräderträger (6 bzw. 15) jeweils mit einer Seiltrommel (5 bzw. 11) und die auf koaxialen Hohlwellen (9 bzw. 18) befestigten Innenräder (8 bzw. 17) jeweils über eine Hohlwelle mit einer Bremseinrichtung (10, 24 bzw. 19, 25) verbunden sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1127 562, 817 029, 134808-. USA.-Patentschrift Nr. 3 016 228.