DE1252076B - - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHE

int. Cl.:

B 62 b

DEUTSCHES

ψ PATENTAMT Deutsche Kl.: 63 b - 27

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

1 252 076
S78318 11/63b
3. März 1962
12. Oktober 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenk- und Bremsvorrichtung für Schlitten, bei der die das Bremsglied tragende Lenkkufe mit einer um eine etwa vertikal verlaufende Achse drehbaren und um eine horizontale Achse schwenkbaren Steuerstange verbunden ist.

Bei dieser bekannten Vorrichtung wird die Lenkkufe, die zugleich das Bremsglied in Form eines am hinteren Ende angeordneten Bremssporas trägt, über eine nach hinten reichende Lenkgabel in der Weise betätigt, daß beim Abwärtsbewegen der Lenkgabel der Bremsspom und beim Aufwärtsbewegen die Lenkkufe wirksam werden. Diese direkte Übertragung der Bewegung der Lenkgabel auf die Lenk- und Bremskufe verhindert z. B. bei Bodenunebenheiten oder in Kurven ein weiches bzw. elastisches Anpassen des Andruckes der Kufen auf den Boden, so daß insbesondere die Lenkung beeinträchtigt wird. Ferner ist es nicht möglich, von der Führung des Schlittens gleichmäßig zur Bremsung überzugehen und während des Bremsens gleichzeitig zu lenken.

Es sind zwar Vorrichtungen dieser Art bekannt, bei denen die Kufen ein gleichmäßiges Ubergehen von der Lenkung zur Bremsung und ein gleichzeitiges Bremsen und Lenken ermöglichen. Bei diesen ragen jedoch Lenk- und Bremskufen ungeschützt über den vorderen Umriß des Schlittens hinaus, wodurch sie störanfällig bei Anstoßen sind und die Fahrsicherheit beeinträchtigen, und v/erden die Kufen ebenfalls direkt durch Auf- und Abwärtsbewegen von Hebelmechanismen gesteuert, wodurch sie auf kleinste Bewegungen reagieren und ein weiches elastisches Andrücken der Kufen auf den Boden erschweren.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lenk- und Bremsvorrichtung für Schlitten mit einfachen Mitteln so auszubilden, daß ein mit ihr ausgerüsteter Schlitten sowohl feinfühlig gelenkt als auch unter Aufrechterhaltung des Lenkens im Bedarfsfall feinfühlig gebremst werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lenkkufe mit einem von dem Drehlager der Steuerstange aus nach vorn ragenden Ausleger um eine vertikale Achse schwenkbar verbunden ist und die Steuerstange einen Kurbelzapfen trägt, der in eine an der Lenkkufe angeordnete Längsführung eingreift.

Die erfmdungsgemäße Vorrichtung schafft die Möglichkeit, daß durch Verschwenken der Steuerstange um ihre horizontale Achse der Belastungsdruck in Anpassung an den Schlittenbahnzustand durch Vor- oder Zurückziehen der Steuerstange ver-Lenk- und Bremsvorrichtung für Schlitten

Anmelder:

SKS Metallbau Aktiengesellschaft, Schwanden
(Schweiz)

Vertreter:

Dipl.-Ing. Η. Barth, Patentanwalt,
Nürnberg, Bücher Str. 3

Als Erfinder benannt:

Rudolf Hefti, Schwanden (Schweiz)

Beanspruchte Priorität:

Schweiz vom 10. März 1961 (2946)

hältnismäßig leicht geändert werden kann, weil der Fahrer sich beim Vor- und Zurückziehen der Steuerstange mit den Füßen am Schlitten abstützen kann. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen erfolgt hier die Lenkung nicht mehr direkt, sondern indirekt.

Die erfindungsgemäße Lenk- und Bremsvorrichtung wirkt besonders vorteilhaft, wenn die Lenkkufe in an sich bekannter Weise eine vordere, in der Grundstellung der Steuerstange in der Ebene der Schlittenkufen liegende Gleitkante und eine im stumpfen Winkel an diese anschließende, an ihrem hinteren Ende eine Bremszahnung tragende hintere Gleitkante aufweist.

Durch die Übernahme der an sich bekannten Maßnahmen an einer Lenkvorrichtung nach dem erfindungsgemäßen Prinzip kann in sehr einfacher Weise unter Aufrechterhaltung des Lenkens gebremst werden. Hierzu genügt es, lediglich die Steuerstange ein wenig stärker zurückzuziehen.

In der Zeichnung, ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht des Schlittens in der normalen Lenkstellung,

F i g. 2 eine Vorderansicht zu F i g. 1,

F i g. 3 einen Querschnitt nach Linie III-III in Fig. 1,

F i g. 4 einen teilweisen Grundriß gemäß Schnittlinie IV-IV in Fig. 1,

709 677/40

Claims (2)

Fig. 5 eine Teilansicht des Schlittens mit der Lenkvorrichtung in der Stellung zur Erzeugung eines erhöhten Belastungsdruckes auf die Lenkkufe und F i g. 6 eine Seitenansicht des Schlittens in der Bremsstellung. Der dargestellte Schlitten besteht aus einem Stahlrohrgestell mit zwei Seitenteilen 1, die durch Querverbindungen 2, 3, 4, 5 miteinander verstrebt sind. Die Sitzfläche besteht aus dem üblichen Längslattenrost 6. Die Schlittenkufen 7 weisen als Gleitfläche Winkelprofilschienen 8 auf, durch welche ein Querrutschen oder Schleudern des Schlittens weitgehend verhindert wird. Die Lenkvorrichtung weist eine mit Handrad 9 versehene Steuerstange 10 auf, die in einem an zwei Armen 11 des Schlittengestells um eine horizontale, quer zur Fahrrichtung gestellte Achse 12 schwenkbaren Drehlager 13 gelagert und im Sinn der Winkel a bzw. β in F i g. 4 und 5 verschwenkbar ist. An einem nach vorn ausladenden Arm 14 des Drehlagers 13 ist mittels eines Gelenkes 15 eine Lenkkufe 16 angeordnet, welche im Gelenk 15 um eine zur Fahrbahn vertikale Achse verschwenkbar ist. Die Verschwenkung der Lenkkufe 16 wird durch einen im Unterende der Lenkstange 10 angeordneten Kurbelzapfen 17 bewirkt, der in eine Längsführung 18 der Lenkkufe 16 eingreift, und durch Drehen des Handrades 9 im einen Drehsinn die Lenkkufe nach links und im anderen Drehsinn nach rechts verschwenkt. Die Lenkkufe weist eine in der Grundstellung der Steuerstange horizontal verlaufende Gleitkante a und eine im stumpfen Winkel an diese anschließende schräge Gleitkante b mit einer Bremszahnung 16' am hinteren Teil derselben auf. Die Gleitkante a liegt in der Grundstellung der Steuerstange in der gleichen Ebene wie die Schlittenkufen 8, während durch Verschwenken der Steuerstange um den Winkel α die Gleitkante a vom Boden abhebbar und die schräge Gleitkante zur Auflage auf der Fahrbahn bringbar ist, derart, daß diese Kante b nach vorn zu über die Ebene der Kufen 8 vorsteht und demzufolge mit größerem Belastungsdruck auf der Fahr- bzw. Schlittenbahn aufliegt bzw. in diese eindringt. Die Steuerung mittels der Gleitkante b bei teilweise aus der Grundstellung verschwenkter Steuerstange gemäß F i g. 5, wobei nur der vordere Teil der Gleitkante b auf der Schlittenbahn wirksam aufliegt, kommt in Kurven oder bei Vereisung zur Anwendung. Durch eine größere Verschwenkung der Steuerstange 10, z. B. um den Winkel β gemäß Fig. 6, wird der Schlitten vorn angehoben und der Angriff des gezahnten Teiles der Lenkkufe auf der Schhttenbahn und damit eine äußerst wirksame Bremsung des Schlittens bewirkt. Während der Lenker seine Füße auf die Stoßstange 4 des Schlittens aufstellen kann, besteht für den Mitfahrer die Möglichkeit, seine Füße auf besondere, auf den Kufen 7 erhöht angeordnete Fußplatten 19 aufzustellen. Die Lenkung des Schlittens ist mit sehr geringem Kraftaufwand möglich, da die Kraftübertragung vom Lenkrad auf die Kufe mehrfach übersetzt ist. Patentansprüche:

1. Lenk- und Bremsvorrichtung für Schlitten, bei der die das Bremsglied tragende Lenkkufe mit einer um eine etwa vertikal verlaufende Achse drehbaren und um eine horizontale Achse schwenkbaren Steuerstange verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkkufe (16) mit einem von dem Drehlager (13) der Steuerstange (10) aus nach vorn ragenden Ausleger (14) um eine vertikale Achse schwenkbar verbunden ist und die Steuerstange (10) einen Kurbelzapfen (17) tragt, der in eine an der Lenkkufe (16) angeordnete Längsführung (18) eingreift.

2. Lenk- und Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkkufe (16) in an sich bekannter Weise eine vordere, in der Grundstellung der Steuerstange (10) in der Ebene der Schlittenkufen (7) liegende Gleitkante (a) und eine im stumpfen Winkel an diese anschließende, an ihrem hinteren Ende eine Bremszahnung tragende hintere Gleitkante (b) aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 199 894, 217 058;
schweizerische Patentschrift Nr. 34 192.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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