DE1249885B - Wannenfarbwerk für schnellaufende flexo-druckmaschinen - Google Patents

Description

• Wannenfarbwerk für schnellaufende Flexo-Druckmaschinen Die Erfindung befaßt sich mit Einrichtungen zum Rückführen der Farbflotte bei Wannenfarbwerken von schnellaufenden Flexo-Druckmaschinen. Bei schnellaufenden Druckmaschinen besteht eine besondere Schwierigkeit in der ruhigen Rückführung des von der Tauchwalze eines Wannenfarbwerkes aus der Farbwanne entnommenen, aber nicht an die Auftragswalze übergebenen und somit überschüssigen Farbflottenanteils in die Farbwanne. Nach Überschreiten einer bestimmten Drehzahl der Farbwerkwalzen beginnt die Farbflotte bei Farbwerken, in denen die Tauchwalze, bedingt durch die Drehrichtung der Auftragswalze, die ihrerseits wieder von der Bahnbewegungsrichtung abhängig ist, die von unten aus der Farbwanne aufgenommene Farbflotte von oben her der Auftragswalze zuführt, zu spritzen und in Strahlen seitlich an den Stirnflächen von Tauchwalze und Auftragswalze entlangzulaufen. Hierbei gelangt die Farbflotte unter anderem auch auf die Wellenzapfen der Farbwerkwalzen, läuft an diesen entlang und tropft außerhalb der Farbwanne zu Boden.
• Es ist bereits bekannt, die bei Wannenfarbwerken mit der angegebenen Drehrichtung der Tauchwalze im Walzenspalt sich ansammelnde Farbflotte durch an den Stirnseiten der Farbwalzen angebrachte Abstreifer und Führungsbleche seitlich ab- und hier in die Farbwanne zurückzuleiten. Dies reichte aber nicht aus, um insbesondere ein seitliches Spritzen der Farbwerke und Herauslaufen der Farbe entlang der Walzenzapfen bei höheren Geschwindigkeiten zu verhindern.
• Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Wannenfarbwerk mit Rückführeinrichtung für die überschüssige, in den Walzenspalt geförderte Farbflotte zu schaffen, welches ein Überschäumen oder Verspritzen und ein unkontrolliertes seitliches Herunterlaufen der überschüssigen, nicht von der Auftragswalze übernommenen Farbflotte verhindert und die ruhige Rückführung des überschüssigen Farbflottenanteils in die Farbwanne sicherstellt.
• Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Wannenfarbwerk für schnellaufende Flexo-Druckmaschinen, bei welchem die Tauchwalze eine solche Drehrichtung hat, daß, sie die aus der Farbwanne mitgenommene Farbe von oben in den Spalt zwischen Tauch- und Auftragswalze fördert und bei welchem eine Rückführeinrichtung für die überschüssige, in den Walzenspalt geförderte Farbflotte vorgesehen ist, dadurch gelöst, daß die Rückführeinrichtung aus einem über der Tauchwalze angeordneten, sich über den Walzenspalt gegen die Auftragswalze unter Belassung eines Farbdurchtrittschlitzes zwischen seiner freien Kante und der Auftragswalzen-Mantelfläche erstreckenden geneigten Rückführblech besteht, welches mindestens über dem Walzenspalt die gleiche Breite wie die Farbwerkswalzen aufweist, an seinen seitlichen Rändern mit Erhöhungen versehen ist und an beiden Seiten mit gegen die beiden Walzen anliegenden, die Farbflotte im Walzenspalt zurückhaltenden Begrenzungsplatten verbunden ist.
• Durch das den Walzenspalt im wesentlichen überdeckende Abdeckblech wird ein Herausspritzen der Farbflotte aus dem Walzenspalt mit Sicherheit vermieden. Die überschüssige Farbflotte kann vielmehr durch den über die ganze Breite des Farbwerkes zwischen der Auftragswalze und der freien Kante des Abdeckbleches gebildeten Schlitz hindurch auf die Oberseite des Abdeckbleches gelangen und infolge seiner geneigten Stellung auf dieser Oberfläche in die Farbwanne zurückfließen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird auch sichergestellt, daß der Walzenspalt im vollen Betrieb stets bis zu dem Abdeck- und Rückführblech mit Farbflotte gefüllt ist, so daß auch aus diesem Grunde ein Spritzen und eine Schaumbildung vermieden sind. Deshalb ist auch die aus dem Schlitz zwischen dem Rückführblech und der Auftragswalze austretende Farbflotte bereits beruhigt, so daß sich auch beim Austreten durch den Schlitz hindurch kein Spritzen od. dgl. ergeben kann. Vorteilhaft ist auch die großflächige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Rückführbleches, welches sich über die gesamte Breite der Tauchwalze erstreckt, weil bei einer Verteilung der zurücklaufenden Farbflotte über eine möglichst große Fläche die Flüssigkeitsschicht relativ dünn ist und durch adhäsionsbedingte grenzflächennahe innere Reibung die Fließgeschwindigkeit klein gehalten werden kann. Auch dies trägt wesentlich zu einem ruhigen Rücklauf der Farbflotte bei. Während auf diese Weise ein ruhiger und spritzfreier Rücklauf der Farbflotte erreicht wird, soll andererseits ein seitliches Ablaufen der Farbe über die Flanken der Farbwalzen hinweg vermieden werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der mit Farbflotte gefüllte Raum zwischen den Farbwalzen und dem Ableitblech möglichst weitgehend seitlich durch beispielsweise keilförmige Begrenzungsplatten abgeschlossen ist.
• Zur Verarbeitung zähflüssiger Farbstofflösungen, z. B. Farbflotten mit kürzerem Flottenverhältnis, ist es erfindungsgemäß auch möglich, die Rückleitfläche des Rückführbleches aus flüssigkeitsabweisendem Werkstoff herzustellen, wenn nicht schon durch entsprechend starke Neigung des Rückführbleches zur Farbwanne hin, gegebenenfalls unter Anpassung an die Krümmung der Walzenumfangsfläche der Tauchwalze, eine hinreichende Rückflußgeschwindigkeit der Farbflotte sichergestellt werden kann.
• Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 in Draufsicht ein erfindungsgemäßes Wannenfarbwerk einer Flexo-Druckmaschine, F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der F i g. 1, F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-111 der F i g. 2 und F i g. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig.2.
• Ein zur Einfärbung eines auf einem Klischeezylinder 1 einer Flexo-Druckmaschine befestigten Klischees 2 dienendes Farbwerk 3 weist eine Tauchwalze 4 mit den Walzenzapfen 4 a und 4 b und einen gummierten Walzenkörper 4 c sowie eine Auftragswalze 5 mit den Walzenzapfen 5 a und 5 b und einem auf der Umfangsfläche gerasterten Walzenkörper 5 c auf. Die Walzenzapfen 4 a, 4 b und 5 a, 5 b sind in nicht dargestellten Gehäusewänden drehbar und gegen Längsverschiebung gesichert gelagert, wobei ein Farbableitblechpaar 6, 6', das auf den den Stirnwänden der Auftragswalze 5 zugekehrten Innenseiten rakelartige, als Stege ausgebildete Farbabstreifwerkzeuge 7, 7' trägt, die Walzenzapfen 5 a, 5 6 von oben umgreift und in seinen sich über den kantennahen Bereich der Stirn- und Umfangsflächen der Tauchwalze 4 erstreckenden Teilen als Auflage- und Befestigungsmedium für eine Farbflottenrückführungsvorrichtung 8 dient.
• Die Rückführeinrichtung 8 für die Farbflotte besteht im wesentlichen aus einem zum Teil der Krümmung der Tauchwalzenumfangsfläche angepaßten Blech 9, das an seinem parallel mit den Kanten der Tauchwalze verlaufenden Kanten Begrenzungsleisten 10, 10' trägt, welche der Führung der auf der Oberseite des Bleches 9 zurücklaufenden Farbflotte dienen. Das Blech 9 ist mit Hilfe von Stiften 11, 11' an den Farbableitblechen 6, 6' befestigt, wie die F i g. 1, 2 und 4 zeigen, wobei die Farbableitbleche wiederum mit Hilfe von in Bolzenhaltern 12, 12' angeordneten Bolzen 13, 13' an nicht dargestellten Gehäuseteilen gehalten werden. Jedes der beiden Farbableitbleche 6, 6' ist mit je einem keilförmigen Ansatz 14, 14' versehen, wobei diese Ansätze zusammen mit den Umfangsflächen der Walzen 4 und 5 einen möglichst kleinen Spalt bilden, um ein seitliches Abfließen der Farbflotte zu verhindern. Die Tauchwalze 4, die Auftragswalze 5, die Farbableitbleche 6, 6' und das Farbrückführungsblech 8 werden von einer aus Farbwanne 15 und Farbwannenabdeckhaube bestehenden Vorrichtung umschlossen, wobei die Farbwannenseitenwände 17, 17' die Walzenzapfen 4 a, 4 b der Tauchwalze 4 von unten umgreifen (F i g. 1 und 2).
• Im Betrieb entnimmt die Tauchwalze 4 einer in der Farbwanne 15 befindlichen Farbflotte 18 eine von der Walzenumfangsgeschwindigkeit abhängende gewisse Menge an Farbe, deren in den Walzenspalt zwischen der Tauchwalze 4 und der Auftragswalze 5 geförderter Anteil durch den zwischen der Tauchwalze 4 und dem Farbrückführungsblech 8 vorhandenen engen Spalt begrenzt wird. Von diesem begrenzten Farbanteil gelangt wiederum nur ein kleiner Teil, je nach Anstellung der Tauchwalze 4 gegen die Auftragswalze 5, über die Auftragswalze 5 auf das Klischee 2 des Klischeeträgers 1. Die nicht von der Auftragswalze 5 übernommene Farbe baut sich in dem Walzenspalt auf, wo sie infolge der seitlichen abdichtenden keilförmigen Ansätze 14,14' nur nach oben durch den von der Auftragswalze 5 mit der Vorderkante des Farbrückführungsbleches 8 gebildeten Spalt entweichen kann und auf der Außenseite des Bleches ruhig in die Wanne zurückströmt, ohne durch die sich in entgegengesetzter Richtung drehende Tauchwalze 4 wieder nach oben gerissen zu werden.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Wannenfarbwerk für schnellaufende Flexo-Druckmaschinen, bei welchem die Tauchwalze eine solche Drehrichtung hat, daß sie die aus der Farbwanne mitgenommene Farbe von oben in den Spalt zwischen Tauch- und Auftragswalze fördert und bei welchem eine Rückführeinrichtung für die überschüssige, in den Walzenspalt geförderte Farbflotte vorgesehen ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Rückführeinrichtung (8) aus einem über der Tauchwalze (4) angeordneten, sich über den Walzenspalt gegen die Auftragswalze (5) unter Belassung eines Farbdurchtrittsschlitzes zwischen seiner freien Kante und der Auftragswalzen-Mantelfläche erstreckenden geneigten Rückführblech (9) besteht, welches mindestens über dem Walzenspalt die gleiche Breite wie die Farbwerkwalzen (4, 5) aufweist, an seinen seitlichen Rändern mit Erhöhungen (10) versehen ist und an beiden Seiten mit gegen die beiden Walzen anliegenden, die Farbflotte im Walzenspalt zurückhaltenden Begrenzungsplatten (14, 14') verbunden ist.
2. 2. Wannenfarbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückleitfläche des Rückführbleches (9) aus flüssigkeitsabweisendem Werkstoff besteht.