DE124503C

DE124503C -

Info

Publication number: DE124503C
Application number: DE1900124503D
Authority: DE
Filing date: 1900-04-23
Anticipated expiration: 1920-04-24

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Wie bekannt, erfordern Bajonnetschlauchkupplungen für Feuerlösch- und Industriezwecke und namentlich solche, welche mit dem Vortheil gleicher Kupplungshälften ausgestattet werden sollen, bisher noch eine äußerst genaue Ausführung.

Eine einfach, leicht und gleichmäßig zu verbindende Bajonnetschlauchkupplung, sowie die Herstellung geeigneter Kupplungsflächen hierfür ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung.

Eine weitere Eigenschaft dieser Kupplungen ist, daß sie gleichzeitig für Druck- und Saugzwecke verwendbar sind.

Auf der beiliegenden Zeichnung sind einige beispielsweise Ausführungsgestalten der Erfindung dargestellt.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt dieser Kupplung in zusammengekuppeltem Zustande.

Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Kupplungsring und die Kupplungshaken mit der Kupplungsflächenvorderansi.cht.

Fig. 3 ist ein Querschnitt durch den Kupplungsringund den Kupplungsflächensteg mit der Kupplungshakeninnenansicht.

Fig". 4 stellt die Abwickelung eines Theiles des Kupplungsringes dar und zeigt den Eingriff der Kupplungshaken in den Kupplungsringsteg sowie das Längsprofil der Kupplungsund Haken flächen.

Fig. 5 zeigt die Vorderansicht des Kupplungsringes von der Kupplungsseite.

Fig. 6 ist eine äußere Ansicht des Kupplungsringes auf der Rückseite.

Fig. 7 und 8 zeigen den Querschnitt des neuen Gummidichtungsringes für Druck- und Saugzwecke mit und ohne Metallscheibenausgleichsring.

Fig. 9 und io zeigen die Gestalt des Dichtungsringes in gekuppeltem und ungekuppeltem Zustande der Kupplung.

Fig. Ii und 12 zeigen einen Querschnitt durch Standrohr-, Spritzen- und Hydrantensowie Schlauchanschluß- und Vermittelungsstücke dieser Kupplung.

Fig. 13 ist ein Querschnitt durch das Kupplungsprüfungsstück zur Herstellung dieser Kupplung und leichten Ermittelung" der Kupplungshöhenstandsunterschiede.

Fig. 14 stellt die Außenansicht eines Strahlrohres mit Anschlußstück zu dieser Kupplung dar.

Die Schluchkupplung besteht im Wesentlichen aus dem Schlauchstutzen a, dem Kupplungsring b, dem Dichtungsring c mit dem Metallausgleichring d und dem Metalleinsprengring e zur Befestigung des Kupplungsringes am Schlauchstutzen.

Die Abdichtung der Kupplung geschieht mittels des in einen Innenfalz / (Fig. 9 und 10) des Schlauchstutzens eingesprengten, sowohl gegen Saugen als auch g'eg'cn Druck wirkenden Falzringes c aus Gummi oder dergl., dessen Vorderfläche eben und winkelrecht zur Schlauchläng'sachse hergestellt ist, aber auch mit einer Abschrägung" nach außen zu versehen werden kann, und der sich mit der Rückfläche gegen den Schlauchstutzen stützt.

Auf der Schlauchstutzeninnenseite wird der Dichtungsring sowie dessen Lager völlig frei-

liegend und zugänglich angeordnet, und damit derselbe nach rückwärts frei nachgeben kann, wird die Breite der Vorderplatte desselben so bemessen, daß die letztere nicht über den Vordersteg g des Schlauchstutzens hinübergreift. Zur Verstärkung des Gummiringhöhenwiderstandes dieser Kupplung, sowie um das Durchschlagen des Dichtungsringes nach innen zu beim Saugen zu verhindern, wird derselbe mit dem zwischen der Dichtungsvorder- und Rückseite in einem Innenfalz h (Fig. 7 und 8) gelagerten Metallscheibenverstärlcungsring d (Fig. i) versehen, der gleichfalls zur Ausgleichung der Kupplungshöhenstandsunterschiede angeordnet ist. Durch die vorstehende Verbindung von Gummi- und Metallringtheilen mit einander wird nun zunächst erreicht, daß der Dichtungsring c, da derselbe gegen das Entweichen bei Innendruck nach außen zu durch die Schlauchstutzenaußenwandung und gegen das Durchbiegen nach innen zu beim Saugen mittels des Metallscheibenverstärkungsringes d geschützt ist, sowohl für Druck- als Saugzwecke gleichzeitig verwendbar ist.

Von Wichtigkeit ist außerdem noch, daß die Falzringgestalt des Dichtungsringes dieser Kupplung eine sehr starke und widerstandsfähige Gestalt dieser Ringe an und für sich und namentlich in A^erbindung mit der zur weiteren Verstärkung derselben vorgesehenen Metallscheibenzwischenlage d besitzt, was sowohl die Erhaltung des Höhenstandes dieser Ring'e als die Sicherheit derartiger Kupplungen gegen Rückgang ebenfalls ganz wesentlich erhöht.

Die leichte Ausgleichung der bei der Anfertigung derartiger Kupplungen sich einstellenden Metall- und Gummiringhöhenunterschiede wird dadurch erzielt, daß der in den Falz h des Dichtungsringes c dieser Kupplung eingefügte Metallscheibenverstärkungsring ei in verschiedenen Wandstärken- oder Dickennummern hergestellt und zum Ausgleich der Kupplungshöhenunterschiede herangezogen wird.

Zum Querschnitt des Höhenstandsausgleichs- und Verstärkungsringes d dieser Kupplung ist noch anzuführen, daß, obwohl der scheibenförmige und daher einen glatten Wasserdurchgang· gestattende Querschnitt desselben der zweckmäßigste ist, derselbe jedoch auch noch andere Gestaltungen zuläßt und z. B. bei Schlauchkupplungen, welche ausschließlich für Druckzwecke dienen, durch Ausfalzung, Abschrägung oder Abrundung auf der Innenseite desselben auch zur Verstärkung der selbsttätigen Wirkung der Gummiringe bezw. des Wassers noch ausgenutzt werden kann.

Inbetreff der Kupplungsflächen zu dieser Schlauchkupplung ist noch zu erläutern:

Um trotz der starken Gestalt des Druck- und Saugringes dieser Kupplung und der infolge der Metallscheibcneinlage d bedeutend erhöhten Spannkraft desselben dennoch ein leichtes An- und Abkuppeln dieser Kupplung zu erzielen und die Sicherheit derselben gegen Rückgang zu einer durchaus genügenden zu gestalten, kommen bei derselben völlig ebene und nur am Anfange und Ende kurz abgeschrägte Kupplungsflächen in Anwendung, da sich andere meist einen zu großen Pressungsgrad der Dichtungsringe erfordernde Kupplungsflächen hierfür nicht eignen.

Ebenso mußte bei der Herstellung von für den Druck- und Saugring c dieser Kupplung geeigneten Kupplungsflächen auch darauf noch Bedacht genommen werden, daß sich in Fällen, wo zwei durch Einlage dickerer Metallscheibenringe d auf den normalen Höhenstand gebrachte Kupplungshälften im Betriebe zusammenstoßen, der Dichtungsring'widerstand infolge der Ausspannung der Gummiteile noch vermehrt.

Dieser scheinbar ungünstige Einfluß des Metallscheibenringes d auf den Dichtungsring c dieser Kupplung" wird aber dadurch wieder mehr als ausgeglichen, daß die bei den bisher hierfür gebräuchlichen Dichtungsringen für die vollständige Kupplung erforderliche Vor- und Kupplungsflächensicherheitsspannung von insgesamt 4 mm vermöge der Neuanordnung der Kupplungsflächen der vorstehenden Kupplung und der im Uebrigen jedoch nur vortheilhaften höheren Spannkraft des Druck- und Saugringes c dieser Kupplung auf die Hälfte vermindert werden konnte, wodurch sich und vermöge der nicht durch einen Metallanschlag· wie sonst begrenzten freien Rückwärtsbewegung des Dichtungsringes dieser Kupplung das An- und Abkuppeln auch beim Zusammentreffen beiderseits verstärkter Metallscheibenausgleichsringe oder starker Kupplungshöhenstände noch leicht gestaltet.

Ein besonderer Vorzug, der, wie hieraus ersichtlich, im engsten Zusammenhange mit der Bauart des Dichtungs- und Metallscheibenverstärkungs- und Ausgleichsringes dieser Kupplung stehenden Kupplungsflächen ist noch, daß eben hergestellte und nur an den Enden auf eine kurze Strecke abgeschrägte bezw. abgefräste Kupplungsflächen gegenüber reinen Schraubenflächenkupplungen selbst bei nur halber Kupplungsflächeneingriffshöhe wesentlich mehr Kupplungsflächenneigung anzuwenden gestatten als solche, wodurch die Sicherheit derartiger Kupplungen gegen Rückgang ohne Verkürzung der dabei erforderlichen Kupplungsflächenbahn länge von 6 bis 7 cm

Claims

ganz erheblich verstärkt wird. Auch gestaltet sich die Herstellung derartiger Kupplungsflächen wesentlich einfacher und solider, während die Abnutzung des Kupplungsflächenhöhenstandes dabei eine erheblich geringere ist als bei allen bisher gebräuchlichen Kupplungsflächenprofilen.

Zur Eigenart und dem Zusammenhange der Hauptconstructionstheile dieser Kupplung ist noch anzuführen, daß der Druck- und Saugsowie Metallscheibenverstärkungs- und Ausgleichsring' c d eine erfolgreiche Anwendung nur in Verbindung mit den vorstehend angewandten, nicht aber auch mit Kupplungsflächen anderer Gattung gestattet, während sich umgekehrt die zu dieser Kupplung angewandten Kupplung'sflächen bei entsprechendem Anpassen an den Gesammthöhenstand derartiger Kupplungen auch in Verbindung mit Dichtungsringen anderer Anordnung' noch vortheilhaft verwenden lassen.

Zur Bauart des Kupplungsverschlusses dieser Schlauchkupplung ist noch zu erwähnen, daß die in der Zeichnung enthaltenen Abbildungen diese Kupplung mit dem sogen, gedeckten Bajonnetverschluß darstellen, daß sich die Dichtungs- und Ausgleichsring- sowie Kupplungsflächentheile dieser Kupplung jedoch auch ohne Weiteres bei solchen mit sogen, ungedeckten (äußeren) Bajonnetverschluß und bei gleich- oder ungleichhälftig gestalteten Bajonnetschlauchkupplungen anwenden lassen, sowie daß die Kupplungsringe dieser Kupplang nach Bedarf, lose oder fest mit dem Schlauchstutzen verbunden, angeordnet werden können.

Pate ν τ-An SPRU cn :

Rohr- und Schlauchverbindung mit Bajonnetverschluß, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Rohr- oder Schlauchende an der Verbindungsstelle ein mit einem Lag'erfalz h versehener Ring c aus Gummi oder dergl. eingelegt ist, der in dem Falze h einen je nach Bedarf dicken oder dünnen metallenen Ring d aufnimmt, um sowohl für Druck- als auch Saugleitungen Dichtung und eine leichte Ausgleichung der Kupplungshöhenunterschiede zu erzielen, während die An- und Abkupplung sowie Sicherung der Kupplung gegen Rückgang mittels eben angeordneter und nur am Anfange und Ende abgeschrägter Kupplungssteg- und Hakenfläclien i k erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.