DE1241005B - Anlage zum Regeln der Reaktivitaet eines Kernreaktors - Google Patents
Anlage zum Regeln der Reaktivitaet eines KernreaktorsInfo
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Description
DEUTSCHES #f# PATENTAMT
DeutscheK].: 21g-21/31
Nummer: 1241005
Aktenzeichen: S 83715 VIII c/21 g
j[ 24 1 005 Anmeldetag: 12.Februar 1963
Auslegetag: 24. Mai 1967
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Regeln der Reaktivität eines Kernreaktors, bei der die Konzentration
einer neutronenabsorbierenden Substanz im Primärkreislauf verändert wird. Die Regelung der
Reaktivität soll durch Ändern der Zusammensetzung des Moderators bewirkt werden.
Die Anlage findet Verwendung bei Leistungskernreaktoren, bei denen die Regelung durch Änderung
der Zusammensetzung eines aus mindestens zwei Komponenten bestehenden flüssigen Moderators bewirkt
wird.
Es ist bekannt, zur Regelung der Reaktivität statt der Ausgleichs- bzw. Regelstäbe neutronenabsorbierende
Materialien zu verwenden, die in einer den Kern durchlaufenden Flüssigkeit gelöst
sind und deren Konzentration verändert wird (vgl. die deutschen Auslegeschriften 1 054186, 1 042145,
1 069 303).
Bei den Reaktoren mit Regelung der Reaktivität durch Ausgleich- bzw. Regelstäbe ist die Kompensation
der Vergiftungserscheinungen durch Xe-135 ein Problem, das auf mannigfache Weise, z. B. durch
Hinzuführen zusätzlichen Spaltmaterials (deutsche Auslegeschrift 1121 239) oder auch durch Herausnehmen
der Ausgleichstäbe gelöst wird (Buch von Ludwig Merz, »Regelung und Instrumentierung von
Kernreaktoren«, Bd. 1, 1961, München, S. 242 und 243, sowie S. 327 bis 330).
Bei den Reaktoren, auf die sich die vorliegende Erfindung bezieht, bedeutet die Vergiftung durch
Xe-135 jedoch ein ganz besonderes Problem. Denn bei solchen Reaktoren, bei denen die Regelung also
nicht durch Regelstäbe, sondern durch Änderungen der Moderatorzusammensetzung bewirkt wird, zeigt
es sich, daß es für die Auslegung der Anlage zur Änderung der Moderatorzusammensetzung von großer
Bedeutung ist, daß der Einfluß der Änderung der Xenonkonzentration ausgeschaltet wird. In der Tat
wäre es außerordentlich nachteilig, die Einflüsse auf die Reaktivität, die durch Anwachsen und Abnahme
der Xe-135-Konzentration bewirkt werden, durch Ändern der Zusammensetzung des Moderators zu
kompensieren. Denn dies würde bedeuten, daß die verschiedenen Komponenten des Moderators jeweils
eingeführt oder abgezogen werden müßten, wozu dann ein bedeutender Vorrat an diesen Komponenten,
deren Kosten im allgemeinen sehr hoch sind, oder auch eine kostspielige und sperrige Einrichtung
zur Trennung dieser Komponenten notwendig wäre.
Zweck der Erfindung ist es nun, bei den beschriebenen Reaktoren die genannten Nachteile auszuschalten.
Anlage zum Regeln der Reaktivität eines
Kernreaktors
Kernreaktors
Anmelder:
Socieie anglo-belge Vulcain societe anonyme,
Brüssel
Brüssel
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Busselmeier, Patentanwalt,
Augsburg, Rehlingenstr. 8
Augsburg, Rehlingenstr. 8
1S Als Erfinder benannt:
Pierre Maldague, Brüssel;
Francois Albert de Waegh, St. Georges (Belgien)
Beanspruchte Priorität:
Luxemburg vom 13. Februar 1962 (41251)
as Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Einfluß der Änderung der Xenonkonzentration auszuschalten,
ohne daß größere Flußverzerrungen auftreten. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß in einem Kernreaktor, in dem die Regelung durch Änderung der Zusammensetzung eines
aus mindestens zwei Komponenten bestehenden flüssigen Moderators bewirkt wird, die Konzentration
der neutronenabsorbierenden Substanz stets so hoch ist, daß die Summe aus der Xe-135-Reaktivität und
der Reaktivität der neutronenabsorbierenden Substanz im Primärkreislauf gleich ist der Reaktivität
des Xe-135 im Gleichgewichtszustand bei Vollast.
Im einzelnen wird die Anlage wie folgt ausgeführt: Das Zuführen der absorbierenden Substanz in die
Primärflüssigkeit kann durch das Einbringen in Lösung oder durch Suspension bewirkt werden. Das
gilt auch für das Abführen der absorbierenden Substanz, was insbesondere erzielt werden kann durch
Kondensation und/oder durch Zentrifugieren und/ oder durch Destillieren und/oder durch Demineralisieren
und/oder durch Filtrieren.
Ist die Entnahmevorrichtung so ausgebildet, daß die Ausströmmenge konstant ist, so wird sich die
Konzentration der absorbierenden Substanzen in der Primärflüssigkeit entsprechend einem Exponentialgesetz
vermindern, wodurch dann eine mühelose Kompensation des exponentiell verlaufenden Anstiegs
709 587/439
der Konzentration des Xe-135 möglich ist, wenn der Reaktor gestartet wird oder wenn die Leistung des
Reaktors erhöht wird.
Zur Verdeutlichung der Erfindung dienen zwei Zeichnungen. Es zeigt
F i g. 1 ein Diagramm zur Erläuterung des Erfindungsgedankens,
F i g. 2 ein Ausführungsbeispiel der Anlage.
In F i g. 1 ist auf der Abszisse a die Zeit aufgetragen, während auf der Ordinate die Reaktivität des
Xe-135, der absorbierenden Substanz und der Summe dieser beiden aufgetragen ist.
Wenn der Reaktor zur Zeit Null gestartet wird, so gibt die Kurve 21 den beispielsweisen Verlauf der
durch das abnehmende Xe-135 bewirkten Reaktivitätsänderung wieder.
Wenn man nun eine Entnahme der neutronenabsorbierenden Substanz vorsieht, so wird man deren
Wert so wählen, daß die Menge der im Primärkreislauf enthaltenen absorbierenden Substanzen sich derart
vermindert, daß die Summe der beiden Teilreaktivitäten bzw. der Gesamteffekt der Vergiftung durch
Xe-135 und der absorbierenden Substanzen im wesentlichen konstant bleibt.
Die Kurve 22 der F i g. 1 zeigt einen solchen Reaktivitätsverlauf, und die Kurve 23 gibt den Gesamteffekt
auf die Reaktivität aus anwachsendem Xe-135 und sich vermindernder absorbierender Substanz
wieder.
Der Zeitpunkt Null kann auch gleich sein dem Augenblick, wo der bereits arbeitende Reaktor auf
höhere Leistung gebracht wird.
Bei konstanter Entnahme (z. B. konstanter Durchströmungsmenge des Nebenschlusses) arbeitet das
zum Entziehen der absorbierenden Substanzen vorgeschlagene System völlig automatisch und benötigt
keine elektronischen oder andere Regelvorrichtungen.
Als Vorteile der Anlage seien die folgenden Gesichtspunkte aufgeführt: Trotz der Änderungen der
Xe-135-Konzentration treten im Inneren des Kerns nur praktisch vernachlässigbare Änderungen der
Leistungsverteilung auf.
Das Entnahme- bzw. Entziehungssystem kann völlig selbstregelnd sein, und auf eine kostspielige
und großen Raum einnehmende Regelvorrichtung kann verzichtet werden.
Insbesondere wird jedoch der durch den Moderator beeinflußte Regelbereich zur Regelung des Abbrandes,
des Dopplereffekts, der Temperatureffekte usw. nicht noch zusätzlich belastet durch die Notwendigkeit,
den Xenoneffekt zu kompensieren.
Endlich haben ganz besonders die Reaktoren mit spektraler Verschiebung, bei denen also die Änderungen
der Xenonvergiftung durch eine Erhöhung des Gehalts entweder des schweren Wassers oder des
leichten Wassers in der Primärflüssigkeit kompensiert werden, den Nachteil, daß es hier notwendig ist, daß
man entweder sehr beträchtliche Reserven an schwerem Wasser vorsehen muß oder daß man eine Einrichtung
oder Anlage zur Rekonzentrierung von schwerem Wasser anzuordnen hat, was teuer und
raumfressend ist. Auch dies entfällt durch Verwendung der vorliegenden Anlage.
Zur beispielhaften Erläuterung sei die Anlage nachfolgend bei einem Reaktor beschrieben, der mit
Druckwasser und spektraler Verschiebung arbeitet.
Die wesentlichen Merkmale eines solchen Reaktors sind: Der Moderator wird moderiert, gekühlt und ge-
gebenenfalls reflektiert durch eine Mischung von schwerem und leichtem Wasser (Primärflüssigkeit).
Die spektrale Verschiebung wird teilweise oder zur Gänze erzielt durch diskontinuierliche Änderung des
Gehalts an leichtem Wasser in der Primärflüssigkeit.
Der Kernbrenstoff wird gebildet durch Pastillen aus Uranoxyd, die leicht mit Uran 235 angereichert
sind und in Röhrchen aus nichtrostendem Stahl eingebettet sind.
Die mit dem Dopplereffekt verbundenen Reaktivitätsänderungen werden hier kompensiert durch die
Änderungen der mittleren Temperaturen der Primärflüssigkeit. Die mit den Änderungen der Konzentration
des Xe-135 verknüpften Reaktivitätsänderungen werden kompensiert durch Änderungen der Konzentration
einer oder mehrerer in die Primärflüssigkeit eingeführter absorbierender Substanzen. Die mit dem
Verbrauch an spaltbaren Stoffen und mit der Ansammlung der Spaltprodukte verbundene Reaktivitätsänderung
wird kompensiert durch die Erhöhung des Gehalts an leichtem Wasser in der Primärflüssigkeit.
Ein Prinzipschema der Vorrichtung zur Kompensation der Xenon-Vergiftung gemäß der Erfindung
ist in der Zeichnung in F i g. 2 gezeigt. Hierin bedeutet Bezugszeichen 1 einen regenerativen Wärmeaustauscher,
dessen warmer bzw. heißer ZweigAB von der aus dem Primärkreislauf abgeleiteten Primärflüssigkeit
durchlaufen wird; Bezugszeichen 2 einen Verdampfer, der auf der Primärseite durch das
von dem heißen Teil des regenerativen Wärmetauschers 1 kommende Wasser und auf der Sekundärseite
von dem Wasser, das in einem Behälter 4 enthalten ist, gespeist wird. Bezugszeichen 3 bezeichnet
zwei Entspannungsschieber (Druckreduzierventile), welche regelbar sein können, durch welche ein Teil
des Wassers durchtritt, welches beim Punkt C hinter dem Ausgang des Verdampfers abgeleitet ist. Bezugszeichen 4 bezeichnet einen Behälter, in welchem bei
E das in den Reduzierventilen 3 entspannte Wasser eingeführt wird und in welchem dieses Wasser infolge
der Wärmezufuhr im bzw. zu dem Verdampfer 2 verdampft wird. Ein System 5 dient der Reinigung
der Borsäure und für die Aufnahme der Schmutzoder Schlammablagerungen, die sich am Boden des
Behälters 4 ansammeln bzw. absetzen. Eine Verbindungsöffnung ist zwischen den oberen Teilen der
Behälter 4 und 7 vorgesehen. Der Wasserdampf, der im Behälter 4 erzeugt wird, tritt durch die öffnung 6
in den Behälter 7 über, wo er in dem Kondensator
18 kondensiert wird, der auf seiner Sekundärseite von dem Kühlwasser 14 durchströmt wird. Das kondensierte
Wasser wird alsdann in dem Wärmetauscher
19 gekühlt, und zwar bis zu einer Temperatur, die so ist, daß es direkt in den DemineraIisator eingeführt
werden kann. Bezugszeichen 8 bezeichnet einen Behälter, der Borsäurekristalle enthält, die eingetaucht
sind in eine Mischung schweren und leichten Wassers, die mit Borsäure gesättigt ist. Die Füllung dieses Behälters
8 wird auf der stromauf gelegenen Seite von dem Ventil 10 und auf der stromab gelegenen Seite
von dem Ventil 11 gesteuert. Der Demineralisator 9 wird auf der stromauf gelegenen Seite durch das
Ventil 12 und auf der stromab gelegenen Seite von dem Ventil 13 gesteuert. Ein Ventil 15 liegt zwischen
den Punkten G und M des Kreislaufs. Eine Pumpe 16 führt die Flüssigkeit des Niederdruckkreislaufs in
den Hochdruckprimärkreislauf zurück. Ein Reduzier-
ventil 17 mit variablem Durchfluß liegt zwischen den Punkten K und /, also im Zweig HKJ. Ein Kondensator
18 ist im oberen Teil des Behälters 7 angeordnet. Ein Wärmeaustauscher 19 ist im unteren Teil
des Behälters 7 angeordnet.
Beim ersten Leistungsstart des Reaktors wird der Vergiftungseffekt des Xe-135 kompensiert durch eine
Erhöhung des Gehalts von leichtem Wasser in der Primärflüssigkeit; man stellt die Zuführung oder Einspritzung
von leichtem Wasser ab, sobald die Gleichgewichtskonzentration an Xe-135 bei voller Leistung
des Reaktors erreicht ist. Im Fall eines Stillsetzens des Reaktors für eine genügend lange Zeit, so daß
die Xenon-Vergiftung teilweise oder ganz verschwunden ist, führt man Bor in Lösung in den Primärkreislauf
ein, und zwar in der Form von Borsäure. Der Anteil oder Gehalt an eingeführtem Bor wird so sein,
daß der gesamte Vergiftungseffekt des Xe-135 und des Bors praktisch konstant bleibt, und zwar gleich
dem des Xe-135 in Gleichgewichtskonzentration bei voller Leistung. Man führt das Bor zu, indem man
einen Teil der Primärflüssigkeit durch den Behälter 8 hindurchleitet, der die Borkristalle enthält, die in
einer Mischung von schwerem und leichtem Wasser eingetaucht sind, welche mit Borsäure gesättigt ist.
Die Einführung von Bor in die Primärflüssigkeit ist notwendig, um ein Wiederanlaufen des Reaktors zu
gestatten, ohne daß man auf Regelstäbe angewiesen wäre. Dieses Einführen vollzieht sich in kontinuierlicher
oder diskontinuierlicher Weise, so daß der Vergiftungseffekt aus Bor und Xe-135 praktisch
demjenigen des Xe-135 bei Gleichgewichtskonzentration bei voller Leistung entspricht. Die Eintrittsund
Austrittstemperaturen der Primärflüssigkeit im Kern werden sich dann automatisch auf ihre Betriebswerte
einstellen, ohne durch die Änderung der Konzentration an Xe-135 gestört zu werden. Bei
einem Wiederanlaufen des Reaktors schließt man die Ventile 10 und 11; die Ventile 12 und 13 und/oder
das Ventil 15 sind bzw. bleiben offen. Das vom Primärtrimkreis kommende abgeleitete Wasser geht
durch den regenerativen Wärmeaustauscher 1 hindurch, dann durch den Verdampfer 2, wobei es die
Wärme liefert, die notwendig ist zum Verdampfen des in den Entspannungsventilen 3 entspannten
druckreduzierten Wassers. Durch Destillation des Wassers im Behälter 4 trennt man das Bor vom
Wasserdampf, und zwar in der Form von Borsäure. Diese Destillation erlaubt auch, das verdampfte
Wasser im wesentlichen total zu reinigen. Die festen Verunreinigungen, welche es in Lösung und/oder
Suspension enthält, können periodisch mit dem Ablauf 5 entfernt werden. Der Wasserdampf geht in den
Behälter, wo er kondensiert wird. Das erforderliche Entziehen von Wärme wird bewirkt durch den Kondensator
18, der sekundärseitig von Kühlwasser gespeist wird. Das kondensierte Primärwasser wird
rückgekühlt im Wärmeaustauscher 19, und es wird dann bei F von der Umlaufpumpe 16 aufgenommen,
wobei es gegebenenfalls durch den Demineralisator 9 läuft. Es wird alsdann wiederum in den Primärstromkreis
zurückgeführt.
Im Fall von Änderungen der Leistung, die eine merkliche Änderung der Konzentration von Xe-135
nach sich ziehen, arbeitet die Anlage ähnlich, wie für den Fall des Stillsetzens oder des Wiederingangsetzens
des Reaktors beschrieben wurde. Bei einer Verminderung der Leistung unter den Betriebswert führt
man Bor entsprechend dem weiter oben angegebenen Prinzip zu, und zwar in der Art, daß der globale Vergiftungseffekt
Xe-135+Bor praktisch konstant gehalten wird.
Das Öffnen und Schließen der Ventile 10 und 11 für das Einführen des Bors kann automatisch gesteuert
sein, beispielsweise in Abhängigkeit von einem Wärmefühler (thermoelektrisches Element),
der die Temperatur des Hauptkühlmittels beim Ausgang aus dem Kern mißt, wobei eine Erhöhung oder
eine Verringerung dieser Temperatur entsprechend das Öffnen oder das Schließen der Ventile verursacht.
Um ein zu rasches Einführen von Bor im Fall rasch vorübergehender Änderungen zu vermeiden, kann
man gegebenenfalls eine genügend große Verzögerung (20 bis 30 Minuten) in die Steuerung der Ventile
durch den Wärmefühler vorsehen. Bei bzw. nach einer Erhöhung der Leistung wird das Bor automatisch
in der vorgängig angegebenen Art entzogen.
Wenn das gesamte Bor aus dem Primärkreislauf entfernt ist, dann kann man in unveränderter Weise
das System, wie oben beschrieben, arbeiten lassen, oder man kann das Reduzierventil 3, das in dem
ZweigHE liegt, schließen und das funktionierende Ventil 17 mit variablem Durchgang öffnen, das bei
G direkt die abgeleitete Flüssigkeit dem Primärstromkreis zuführt.
Bei dem beschriebenen Beispiel sind die hauptsächlich erzielten Vorteile durch die Kompensation
des Xenoneffektes durch das Bor die folgenden:
Man vermeidet die bei Verwendung von Ausgleichsstäben bewirkte Verschlechterung oder Störung
der Leistungsverteilung und die Verwendung eines teuren und platzfressenden elektronischen Geräts.
Die bei Kompensation des Xenoneffektes durch Änderung der Temperatur der Primärflüssigkeit eintretende
wesentliche Erniedrigung der Temperatur des Kühlmittels (von 20 bis 50° C) und so die Verminderung
des thermodynamischen Wirkungsgrades des Reaktors bei Volleistungsbetrieb des Reaktors
wird vermieden. Man kann ein völlig automatisches System der Kompensation des Xenoneffektes verwirklichen,
also bei oder nach dem Anlaufen, nach oder bei Ansteigen bzw. Absinken der Reaktorleistung.
Man entfernt durch Destillation einen beträchtlichen Teil der Unreinigkeiten der Primärflüssigkeit,
was wiederum gestattet, sehr wesentlich und erheblich die Abmessungen des Demineralisators
und die Häufigkeit des Ersetzens der Harze zu vermindern.
Als Ausführungsbeispiel werden jetzt die verschiedenen Zahlen und sonstigen Daten bei der Anwendung
der Anlage in dem schon weiter oben beschriebenen Reaktor angegeben, wobei dieser im übrigen
die hier angegebenen Nenncharakteristiken besitzt.
Das Verhältnis der im Inneren des Kerns vorhandenen ausgefüllten Volumina, nämlich einerseits des vom gesamten Moderator (Mischung »schweres und leichtes Wasser«) ausgefüllten Volumens und andererseits des vom Brennstoff (UO2) ausgefüllten Volumens, hat einen Wert, der im wesentlichen gleich 4 ist. Der Druck im Primärkeis ist 120 kg/cm2. Die thermische Leistung des Reaktors ist 65 000 kW. Das Wasservolumen des gesamten Primärstromkreises ist 35001. Die Mitteltemperatur der Primärflüssigkeit im Betrieb ist 300° C. Der Druck in dem Verdampfungsbehälter 4 und dem Kondensationsbehälter 7 ist 3,5 kg/cm2, was einer Sättigungstemperatur
Das Verhältnis der im Inneren des Kerns vorhandenen ausgefüllten Volumina, nämlich einerseits des vom gesamten Moderator (Mischung »schweres und leichtes Wasser«) ausgefüllten Volumens und andererseits des vom Brennstoff (UO2) ausgefüllten Volumens, hat einen Wert, der im wesentlichen gleich 4 ist. Der Druck im Primärkeis ist 120 kg/cm2. Die thermische Leistung des Reaktors ist 65 000 kW. Das Wasservolumen des gesamten Primärstromkreises ist 35001. Die Mitteltemperatur der Primärflüssigkeit im Betrieb ist 300° C. Der Druck in dem Verdampfungsbehälter 4 und dem Kondensationsbehälter 7 ist 3,5 kg/cm2, was einer Sättigungstemperatur
Claims (3)
1. Anlage zum Regeln der Reaktivität eines Kernreaktors, bei der die Konzentration einer
neutronenabsorbierenden Substanz im Primärkreislauf verändert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Kernreaktor, in dem die Regelung durch Änderung der Zusammensetzung
eines aus mindestens zwei Komponenten bestehenden flüssigen Moderators bewirkt wird,
die Konzentration der neutronenabsorbierenden Substanz stets so hoch ist, daß die Summe aus
der Xe-135-Reaktivität und der Reaktivität der neutronenabsorbierenden Substanz im Primärkreislauf
gleich ist der Reaktivität des Xe-135 im Gleichgewichtszustand bei Vollast.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Entfernen der neutronenabsorbierenden
Substanzen durch Destillieren durchgeführt wird.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einführen der neutronenabsorbierenden
Substanzen dadurch bewirkt wird, daß ein Teil des Primärmittels einen die neutronenabsorbierenden
Substanzen enthaltenen Behälter durchströmt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1042145,
1054186, 1069 303, 1121239;
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1042145,
1054186, 1069 303, 1121239;
Riezler—Walcher, Kerntechnik, 1958, Stuttgart, S. 687;
L. Merz, Regelung und Instrumentierung von Kernreaktoren, Bd. 1, 1961, München, S. 242, 243,
bis 330.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 587/439 5.67 © BundesdruckereiBerlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
LU41251 | 1962-02-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1241005B true DE1241005B (de) | 1967-05-24 |
Family
ID=19722861
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES83715A Withdrawn DE1241005B (de) | 1962-02-13 | 1963-02-12 | Anlage zum Regeln der Reaktivitaet eines Kernreaktors |
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CH (1) | CH403998A (de) |
DE (1) | DE1241005B (de) |
GB (2) | GB627551A (de) |
LU (1) | LU41251A1 (de) |
NL (1) | NL288852A (de) |
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- NL NL288852D patent/NL288852A/xx unknown
- BE BE627551D patent/BE627551A/xx unknown
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- 1945-07-10 GB GB17614/45A patent/GB627551A/en not_active Expired
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- 1963-02-01 GB GB4166/63A patent/GB1006187A/en not_active Expired
- 1963-02-12 DE DES83715A patent/DE1241005B/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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