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Vorrichtung zum Ausstreichen sowie zum Abbürsten und Absaugen des
Staubes von der Oberfläche des zu bedruckenden Papiers an Bogendruckmaschinen, insbesondere
Hochdruckflachfornunaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausstreichen
sowie zum Abbürsten und Absaugen des Staubes von der Oberfläche des zu bedruckenden
Papiers an Bogendruckinaschinen, insbesondere Hochdruckflachformmaschinen, die in
Bogenlaufrichtung vor der Drucklinie angeordnet ist.
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Damit der an den Druckzylinder von Bogendruckmaschinen angelegte und
von den Zylindergreifem erfaßte Papierbogen glatt und sauber mit der Druckform in
Berührung kommt, werden in bekannter Weise zwischen dem beispielsweise an Schnellpressen
üblichen Zylinderfarbwerk und dem Druckzylinder Bogenleitzungen oder Bogenleitbleche
angeordnet, die das Zusammenfallen des Bogens vor dem Druckeinsatz verhindern sollen.
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Weiter ist bekannt, kurz vor der Drucklinie eine Bürste zum Ausstreichen
der Bogen anzubringen; bei manchen Maschinen wird durch eine Kurvensteuerung der
Bürste verhindert, daß beim Durchgang der Bogenvorderkante diese durch die Bürste
beschädigt wird und daß der in der Bürste angesammelte Staub durch die Zylindergreifer
aus der Bürste herausgeschlagen wird und auf die eingefärbte Form fällt. Es sind
auch schon Bogenleitvorrichtungen bekannt, an denen zusätzlich oben am Beginn dieser
Leitvorrichtung eine sogenannte Vorbürste angeordnet ist.
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Alle diese bekannten Bürsten haben lediglich die Aufgabe des Ausstreichens
des Bogens; ihre Reinigungswirkung ist nur gering und außerdem insofern unerwünscht,
als der abgebürstete Staub sich teilweise sammelt und dann in Flockenform in die
Maschine, und insbesondere auf die Druckform, gelangt Außerdem ist eine
- vornehmlich an Gummidruckmaschinen verwendbare - Vorrichtung bekanntgeworden,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß eine dem Zylinderumfang angepaßte, kreisförmig
gekrümmte Mundstückfläche einer Saugdüse eine durch eine erhebliche hintere Einschnürung
des Düsenrohres bedingte trompetenartige Gestalt besitzt und an der Hinterkante
des Mundstücks ein federndes Plättchen befestigt ist, das Bürstchen od. dgl. trägt,
deren freie Enden mit der Zylinderoberfläche in Berührung stehen. Der durch die
Saugdüse gebildete Saugkasten ist um eine in Nähe seines oberen Endes liegende Achse
schwenkbar gelagert und wird über ein Getriebe nach Durchgang des Bogenendes vom
Druckzylinder abgeschwenkt und nach Auslauf der nächsten Bogenvorderkante wieder
herangeschwenkt. Oberhalb des Saugkastens ist eine weitere, am Druckzylinder anliegende
Bürste angebracht, die um dieselbe Achse wie der Saugkasten selbst verschwenkt wird.
Diese bekannte Vorrichtung ist für viele Druckmaschinen, insbesondere für Hochdruckflachformschnellpressen,
deshalb nicht anwendbar, weil hier der Raum zwischen Druckzylinder und Farbwerk
für den Einbau einer solchen Vorrichtung viel zu klein ist. Außerdem ist die Reinigungswirkung
dieser Vorrichtung unbefriedigend, weil infolge der geringen Düsenschlitzbreite
die Zeitdauer der Saugwirkung zu gering ist. Infolgedessen werden der anfallende
Papierstaub und das beim Aufdruck einer zweiten und jeder weiteren Farbe von der
vorhergehenden Farbe her auf dem Druckbogen haftende Bestäubungsmittel nicht vollständig
genug entfernt, um ein Verschmutzen der Druckform und des Farbwerkes zu verhindern.
Die bekannte Vorrichtung hat außerdem den sehr schwerwiegenden Nachteil, daß man
nur sehr schwer an den unteren, unmittelbar von der Saugdüse getragenen Bürstensatz
sowie an den oberhalb dieser Saugdüse angebrachten zweiten Bürstensatz herangelangen
kann. In der Praxis ist aber verhältnismäßig häufig ein Ausbau dieser Bürsten zwecks
Reinigung erforderlich. In einer Flachdruckmaschine kann man aber nur sehr schwer
an die bei der bekannten Vorrichtuna vorhandenen Bürsten herangelangen bzw. diese
Bürsten aus der Maschine nur sehr schwierig ausbauen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung der geschilderten
Art, die diese Nachteile bekannter Vorrichtungen vermeidet und insbesondere auf
engem Raum unterbringbar und deshalb auch in Hochdruckflachformschnellpressen anwendbar
ist. Auch sollen der Saugkasten sowie die verschiedenen Bürstensätze an seinem oberen
und unteren Ende leicht zwecks Reinigung aus der Maschine
herausnehmbar
und anschließend wieder einsetzbar sein.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß auch die
obere Bürste unmittelbar am Saugkasten befestigt ist, daß ferner das unmittelbar
am oberen Ende des Saugkastens angeordnete Schwenklager des Saugkastens nach oben
offen oder zu öffnen ist und außerdem gleichzeitig auch als Vakuumanschluß des Saugkastens
dient und daß der Saugkasten, frei nach oben herausnehmbar, über Gleit- oder Rollflächen
vom Schwenkgetriebe des Saugkastens her bewegt wird. Ein solcher Saugkasten läßt
sich ohne Schwierigkeiten auf engem Raum, beispielsweise zwischen dem Druckzylinder
und dem Zylinderfarbwerk einer Hochdruckflachfonnschnellpresse, unterbringen und
bewirkt trotzdem eine sehr weitgehende Entstaubung der Papieroberfläche, da infolge
des wesentlich größeren Umfangswinkels des Saugkastens die zum Absaugen zur Verfügung
stehende Zeit wesentlich länger ist als bei vergleichbaren bekannten Vorrichtungen.
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Bei praktisch allen bisher bekannten Druckmaschinen macht das Herausnehmen
der Ausstreich-und Reinigungsbürsten zum Zweck der Reinigung oder des Austausches
erhebliche Schwierigkeiten. Ein Herausnehmen der Bürsten nach oben ist nicht möglich;
auch seitlich kann man die Bürsten, die sich ja über die gesamte Bogenbreite erstrecken
müssen, meistens nicht herausnehmen, weil die Maschinen zu eng an den Gebäudewänden
und zu eng nebeneinander stehen. Man muß daher meistens einige Maschinenteile ausbauen,
um von unten her, und zwar immer noch recht mühsam, an die Bürsten gelangen zu können.
Im Gegensatz hierzu kann man bei der erfindungsgemäßen Ausbildung den gesamten Saugkasten
mit allen von ihm getragenen Bürsten einfach nach oben aus der Maschine herausheben;
hierzu ist das Schwenklager des Saugkastens entweder so ausgebildet, daß es entweder
nach oben ganz offen, d. h. also in Form einer unteren Halbschale, ausgebildet
ist, oder aber durch Lösen irgendwelcher Verbindungsmittel nach oben zu öffnen ist,
indem man beispielsweise eine geschlossene Muffe koaxial zum Saugkastendrehzapfen
so weit verschiebt, bis dieser nach oben frei liegt. Da der Saugkasten von dem Schwenkgetriebe
auch nicht über geschlossene Gelenke, sondern über Gleit- oder Rollflächen, die
lediglich am Saugkasten anliegen, bewegt wird, kann man also den Saugkasten ohne
irgendwelche zusätzlichen Maßnahmen frei nach oben aus der Maschine herausheben,
die beiden von ihm getragenen Bürstensätze reinigen oder ersetzen und den Saugkasten
dann genauso leicht wieder von oben nach unten in die Maschine einsetzen. Da der
Vakuumanschluß des Saugkastens ebenfalls -über das Schwenklager des Saugkastens
erfolgt, das dementsprechend hohl ausgebildet ist, werden auch irgendwelche Schlauchanschlüsse,
die beim Herausnehmen des Saugkastens gelöst und beim Wiedereinbau wieder angeschlossen
werden müßten, vermieden.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht,
und zwar stellt dar F i g. 1 die Seitenansicht des Druckzylinders und des
Farbwerkes einer Hochdruckflachformmaschine und die Vorrichtung gemäß der Erfindung
mit dem Getriebe zur Bewegung des Saugkastens, F i g. 2 die Vorrichtung,
von vom gesehen (Richtung B, F i g. 1) mit dem Saugluftanschluß und der Einrichtung
zur Herausnahme des Saugkastens nach oben.
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Der Saugkasten 1 ist zwischen dem Druckzylinder 2 und dem Farbwerk
3 (F i g. 1) in den fest am Maschinengestell 4 und 5 (F i
g. 2) angeordneten Büchsen 6 schwingbar gelagert. Er umschließt etwa
ein Viertel des Druckzylinderumfanges und kann, da er nur lose auf den Ansätzen
7 der Büchsen 6
durch sein Gewicht aufliegt, mittels der Griffe
8 nach oben in Richtung A (F i g. 1) aus der Maschine genommen
und ebenso einfach wieder eingesetzt werden. An der oberen Längskante des Saugkastens
1
ist eine Bürste 9 angebracht, die die Aufgabe hat, zunächst den zu
bedruckenden Papierbogen 10 faltenlos an die Druckfläche des Druckzylinders
2 zu streichen und dann auch den Papierstaub und hauptsächlich beim Mehrfarbendruck
den von der vorhergehenden Bestäubung herrührenden Puder vorzulockem und abzubürsten,
damit der Staub und der Puder dann von der durch die Sauglöcher 11 fließenden
Saugluft in den Saugkasten 1 eingesaugt werden kann. An der unteren Längskante
des Kastens 1 ist ebenfalls eine Bürste 12 angebracht, die die Aufgabe hat,
den noch auf dem Papierbogen befindlichen Rest des Staubes und des Puders abzubürsten
und vor allem den Druckbogen sauber auf seiner ganzen Länge an den Druckzylinder
anzudrücken, damit er vollkommen glatt zum Druckeinsatz gelangt. Diese Bürste 12
darf bekanntlich erst nach dem Durchgang der Bogenvorderkante 23 zur Wirkung
kommen, damit diese nicht verletzt wird. Aus diesem Grund ist der Saugkasten
1 in den Büchsen 6 schwingbar gelagert. Die Schwingbewegung des Saugkastens
1 wird auf folgende Weise bewerkstelligt: Auf einer ün Maschinengestell gelagerten
Welle 16
befinden sich der Rollenhebel 14 mit Rolle 15 und Nase
17. Die am Druckzylinderzapfen sitzende Kurvenscheibe 13 setzt die
Welle 16 pro Druck einmal in schwingende Bewegung. Die Zugfeder
18, die an der Nase 17 und an dem am Gestell befestigten Bolzen
19 eingehängt ist, verursacht, daß die Rolle 15
dauernd an der Kurvenscheibe
13 anliegt. Weiter befinden sich auf der Welle 16 auf beiden Seiten
nahe der Außenkanten des Saugkastens 1 je ein Rollenhebel 20 mit einer Rolle
21. Auf diesen Rollen stützt sich der Saugkasten 1 durch sein Gewicht ab.
Durch die Schwingbewegung der Rollen 21 wird also die Bürste 12 an den Druckzylinder
2 - während des Bogendurchlaufes entsprechend der Kurvenform der Scheibe
13 - angedrückt. Dadurch, daß die Rollen 21 nur am Saugkasten 1 anliegen,
kann dieser, wie oben schon erwähnt, frei nach oben aus der Maschine herausgenommen
und ebenso leicht wieder eingesetzt werden. An die an der Gestellwand 4 gelagerte
Hülse 6 ist eine Saugluftleitung angeschlossen. Der Saugkasten
1 ist auf seiner Breite und in der Höhe zwischen den Bürsten 9 und
12 auf der dem Druckzylinder zugekehrten Seite mit Sauglöchern 11 versehen,
deren Durchmesser und gegebenenfalls Verteilung so gewählt sind, daß die Saugluft
auf der ganzen Ansaugfläche gleichmäßig wirkt, so daß also der durch die Bürste
9 aufgewirbelte Staub gleichmäßig von dem Druckbogen abgesaugt wird.
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Auf der Absaugfläche sind auch Einzelbürstehen 24 angebracht, die
die Aufgabe haben, zu verhindern, daß der Druckbogen 10 beim Absaugen mit
dem Saugkasten 1 in Berührung kommt, und ihn am Druckzylinder zu führen.
Weiter dienen diese Einzelbürsten
ebenfalls zur Aufwirbelung des
Staubes, erhöhen also die Reinigungswirkung. Die Einzelbürsten 24 können gegebenenfalls
auch länger als dargestellt ausgeführt sein und maximal bis zum Druckzylinder reichen.
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Zwischen den Maschinenwänden ist unter der Bürste 12 ein Staubkasten
22 angebracht, der verhindert, daß von dieser Bürste noch abgelöster Staub auf die
Form und das Farbwerk gerät.