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Kettenfadenbremsvorrichtung für Rundwebmaschinen Die Erfindung betrifft
eine Kettenfadenbremsvorrichtung, die für das Abbremsen der Kettenfäden bei Rundwebmaschinen
geeignet ist.
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Aus der deutschen Patentschrift 838 724 ist eine Kettenfadenbremsvorrichtung
für Rundwebmaschinen bekannt, die zwei im Abstand parallel zueinander angeordnete
gerade Bremsstangen umfaßt, die sich quer zur Kettenfadenlaufrichtung erstrecken.
Die Kettenfäden laufen etwa S-förmig über die beiden Bremsstangen, so daß sie durch
Reibung an der Umfangsfläche der Stangen abgebremst werden. Um eine Änderung in
der Bremswirkung zu ermöglichen, sind die Bremsstangen in Haltern gelagert, welche
in längs des Webmaschinenumfangs im Abstand angeordneten Stützelementen in einer
die Webmaschinenachse enthaltenden Ebene drehbar gelagert sind. Durch Verdrehen
der Halter ändert sich der Winkel, den die Verbindungslinie zwischen den beiden
Stangen mit der durch Führungen vor und hinter den Bremsstangen festgelegten Laufrichtung
des Kettenfadens bildet, wodurch eine mehr oder weniger starke Umschlingung der
Bremsstangen durch die Kettenfäden erreicht wird. Auf diese Weise läßt sich die
Bremswirkung der Vorrichtung einstellen.
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Der Nachteil dieser bekannten Vorrichtung liegt darin, daß die über
die gleichen Bremsstangen laufenden Fäden in ungleichem Maße gebremst werden. Dieses
ergibt sich daraus, daß die geraden Bremsstangen nach Art von Sehnen eines zur Webmaschinenachse
konzentrischen Kreises bzw. tangential zu einem zur Webmaschinenachse konzentrischen
Kreis angeordnet sind, so daß die Enden der Bremsstangen größeren Abstand von der
Webmaschinenachse haben als die Stangenmitte. Aus diesem Grunde werden die an sich
im gleichen Abstand zur Webmaschinenachse geführten Fäden im Bereich der Stabenden
in stärkerem Maße aus ihrer Bahn abgelenkt, so daß sie die Bremsstangen über einen
größeren Umfangswinkel berühren und stärker gebremst werden. Die Unterschiede in
der Bremswirkung sind zwar gering, wirken sich jedoch insbesondere dann nachteilig
aus, wenn hohe Güteanforderungen an die auf der Rundwebmaschine herzustellenden
Erzeugnisse gestellt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den vorgenannten Nachteil
zu beseitigen und eine Kettenfadenbremsvorrichtung zu schaffen, bei der eine gleichmäßige
Bremswirkung auf die Kettenfäden ausgeübt wird, unbeschadet der Möglichkeit, diese
Bremswirkung zu verändern bzw. einzustellen.
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Gemäß der Erfindung ist die Kettenfadenbremsvorrichtung für Rundwebmaschinen
mit zwei im Abstand parallel zueinander sich quer zu den Kettenfäden erstreckenden
Bremsstangen, über die die Kettenfäden in S-Form laufen und die zum Verändern der
Bremswirkung in Haltern gelagert sind, welche an längs des Webmaschinenumfanges
im Abstand angeordneten Stützelementen in einer die Webmaschinenachse enthaltenden
Ebene verdrehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bremsstangen nach
zur Webmaschinenachse konzentrischen Kreisen gebogen und in Bogenstücke unterteilt
sind und daß die Halter die Enden je zweier benachbarter Bogenstückpaare in zur
Drehachse der Halter parallelen Bohrungen aufnehmen.
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Durch die Anordnung der Bremsstangen nach zur Webmaschinenachse konzentrischen
Kreisen wird erreicht, daß die Kettenfäden in gleichem Ausmaße aus ihrer Bahn abgelenkt
und in gleichem Maße gebremst werden. Diese konzentrische Anordnung wird auch beim
Drehen der Halter nicht geändert, obwohl sich dabei der Abstand der Bremsstangen
von der Webmaschinenachse ändert. Da die Bohrungen in jeder Stellung des Halters
tangential zu dem durch den Abstand der Bohrungen von der Webmaschinenachse bestimmten,
zur Webmaschinenachse konzentrischen
Kreis verlaufen, bewirken
sie stets eine diesem Kreis entsprechende Krümmung der elastischen Bremsstangen,
so daß im Vergleich zu einer mittleren Krümmung der Bremsstangen vor ihrer Verlagerung
die von der Webmaschinenachse fortbewegte Bremsstange eine Abflachung und die der
Webmaschinenachse genäherte Bremsstange eine stärkere Krümmung erfährt. Die durch
die Verlagerung der Bremsstangen hervorgerufenen Längenunterschiede der Kreisbögen
zwischen den Haltern werden dadurch ausgeglichen, daß die Enden der Bremsstanaen
bzw. Bogenstücke mehr oder weniger tief in die Bohrungen hineinragen. Ferner führt
die Lagerung der Bremsstangen in je zwei Bohrungen dazu, daß die Bremsstangenenden
bei einer Drehung der Halter eine entgegengesetzte Drehung in ihren Bohrungen ausführen,
so daß die Bremsstangen stets in einer zur Webmaschinenachse senkrechten Ebene liegen
und trotz der Drehung der Halter nur eine Parallelverschiebung erfahren.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung besteht der Halter
aus einem zylindrischen Bauteil, der in einer entsprechenden Bohrung des Stützelements
drehbar angeordnet ist. Diese Ausbildung erweist sich als konstruktiv einfach und
ermöglicht ein leichtes Ändern bzw. Einstellen der Bremswirkung.
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Zweckmäßigerweise sind die einander benachbarten Stützelemente starr
miteinander verbunden. Hierdurch wird ausgeschlossen, daß Verbiegungen oder Auslenkungen
der Stützelemente und der Teile der Bremsvorrichtung auftreten, so daß der zur Webmaschinenachse
konzentrische Verlauf der Bremsstangen auch insoweit sichergestellt ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Achse
jeder zur Aufnahme eines Endes des Bremsstangenbogenstückes dienenden Bohrung in
einem Abstand von der Umfangsfläche des zylindrischen Bauteiles angebracht, der
etwas kleiner ist als der Halbmesser der Bohrung. Durch eine solche Ausbildung wird
die Gegendrehung der Bremsstangenstücke beim Verdrehen der Halter unterstützt, da
die Stangenenden im Sinne einer Gegendrehung an dem ortsfesten Stützelement abrollen,
in dem der Halter gelagert ist.
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Bei einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform der Kettenfadenbremsvorrichtung
ist jeder Halter von einem im Stützelement unverdrehbar gehaltenen Klemmring umgeben.
Mit Hilfe des Klemmringes kann die Lage der Halter und damit die eingestellte Bremswirkung
fixiert werden, so daß eine ungewollte Änderung der Bremswirkung ausgeschlossen
ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
schematisch näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen sektorförmigen Ausschnitt einer
Rundwebmaschine, die mit einer Kettenfadenbremsvorrichtung gemäß der Erfindung ausgerüstet
ist, im Grundriß, F i g. 2 einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem
die Webmaschinenachse enthaltenden Schnitt, F i g. 3 die in einem Stützelement angeordneten
Halter für die Bremsstangenenden in einem durch die Achse der Halter gelegten Schnitt
längs der Linie III-111 in F i g. 4 und F i g. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV
in Fig.3. Aus den Figuren sind die am Webmaschinenumfang verteilt angeordneten Stützelemente
1 zu erkennen, zwischen denen sich eine untere Führungsstange 2 und eine obere Führungsstange
3 für die Führung der Kettenfäden 4 konzentrisch zur Webmaschinenachse erstrecken.
Dabei laufen die einzelnen Kettenfäden durch Löcher 5, 6, die in den Führungsstangen
2, 3 vorgesehen sind.
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Zwischen den beiden Führungsstangen 2, 3 sind zwei Bremsstangen 7,
8 angeordnet, die sich in Form von zur Webmaschinenachse konzentrischen Bogenstücken
zwischen benachbarten Stützelementen 1 in einer zur Webmaschinenachse normalen Ebene
erstrecken. Wie F i g. 2 zeigt, sind die Kettenfäden 4
jeweils S-förmig um
die beiden Bremsstangen 7, 8
geführt, so daß sie an einem Teil des Umfanges
der Bremsstangen 7, 8 anliegen. Die einander benachbarten Enden eines jeden Bogenstückpaares
sind jeweils in zwei Bohrungen 12, 13 eines Halters 9 gelagert, der
seinerseits im betreffenden Stützelement l gelagert ist. Die Halter 9 bestehen aus
einem zylindrischen Bauteil 10, das einen Flansch 11 aufweist, der seitlich am Stützelement
1 anliegt. Die Bohrungen 12, 13 erstrecken sich jeweils parallel zur Achse des zylindrischen
Bauteiles 10 und nehmen die Enden der Bremsstangen 7, 8 mit enger Passung auf.
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Wie die F i g. 3 und 4 zeigen, sind die Bohrungen 12, 13 so weit am
Rande des zylindrischen Bauteiles 10 angebracht, daß die von den Bohrungen
12, 13
aufgenommenen Enden der Bremsstangen 7, 8 frei am Umfang des
zylindrischen Bauteiles 10 liegen, so daß sie die ortsfeste Lagerfläche für den
zylindrischen Bauteil 10 berühren und an dieser abrollen, wenn der vom zylindrischen
Bauteil 10 gebildete Halter 9 gedreht wird.
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An den einander zugewandten Seiten der von einem Stützelement
1 unterstützten zylindrischen Bauteile 10 ist jeweils eine ringförmige
Aussparung vorgesehen, die eine Nut für die Aufnahme eines unverdrehbar gehaltenen
Klemmringes 14 bilden. Mittels einer Schraube 1.6 lassen sich die
beiden radial abgebogenen Enden 15 des Klemmringes 14
zusammenziehen,
so daß die Halter 9 dann nicht mehr gedreht werden können und in ihrer Lage gesichert
sind. Soll die Bremswirkung der Bremsstangen 7, 8 geändert werden, so ist zunächst
die Schraube 16 zu lösen, und dann die gewünschte Bremswirkung durch entsprechendes
Verdrehen des Halters 9 einzustellen, bevor der Klemmring 14
wieder festgezogen
wird.