DE1235949B

DE1235949B - Kondensatableiter hoher Leistung

Info

Publication number: DE1235949B
Application number: DEG39828A
Authority: DE
Inventors: Josef Lingnau
Original assignee: Gustav F Gerdts KG
Current assignee: Gustav F Gerdts KG
Priority date: 1964-02-12
Filing date: 1964-02-12
Publication date: 1967-03-09
Also published as: CH427850A; FR1429472A; AT252960B

Description

Kondensatableiter hoher Leistung Die Erfindung betrifft einen Kondensatableiter mit einem Haupt- und einem parallel dazu angeordneten und unabhängig davon absperrbaren Zusatzventil für das abzuführende Kondensat, bei dem das Absperrorgan des Hauptventils durch einen Thermostaten gesteuert ist und ausreicht, um die kontinuierlich anfallende Kondensatmenge abzuführen, während das Zusatzventil beim Anfall von großen Kondensatmengen durch das aus dem Hauptventil austretende, einen Prallteller beaufschlagende Kondensat in Öffnungsrichtung bewegt wird.
Es sind Kondensatableiter bekannt, welche mit einem absperrbaren Haupt- und einem unabhängig davon absperrbaren Zusatzventil versehen sind, bei denen das Absperrorgan des Hauptventils durch einen Schwimmer gesteuert wird, während das Zusatzventil durch den Druck des aus dem Hauptventil austretenden, eine Prallfläche beaufschlagenden Kondensats in Öffnungsrichtung bewegt wird.
Hierbei ist es bekannt, das Zusatzventil mittels des aus dem Hauptventil austretenden Kondensats über einen langarmigen Kipphebel zu öffnen.
Bei diesen bekannten Ausführungen soll eine schnelle Entleerung des schwimmergesteuerten Ableitergehäuses erreicht werden. Demzufolge erfolgt hier mit der Öffnung des Hauptventils gleichzeitig auch die Öffnung des Hilfsventils. Dieses Prinzip läßt sich jedoch nicht so ohne weiteres von schwimmergesteuerten auf thermisch gesteuerte Ableiter übertragen, da thermisch gesteuerte Ableiter zur Vermeidung von Stau schon bei Anfall kleiner Kondensatmengen öffnen, wobei aber der Durchlaßquerschnitt des Hauptventils voll ausreichend ist, um die kontinuierlich anfallenden Mengen abzuführen. Das Zusatzventil soll nur öffnen, wenn große Kondensatmengen anfallen, wie z. B. beim Anfahren einer Anlage oder bei starken Schwankungen der abzuleitenden Kondensatmenge infolge periodisch wechselnder Verfahrensprozesse.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen kleinbauenden, wirtschaftlichen thermisch gesteuerten Ableiter zu schaffen, dessen Hauptventil ausreicht, um die kontinuierlich anfallenden KondensatmenQen abzuführen und das beim Anfall von großen Kondensatmengen durch das Zusatzventil unterstützt wird.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß Hauptventil, Prallteller und Zusatzventil gleichachsig hintereinanderliegend angeordnet sind und der Prallteller in eine unterhalb des Hauptventils befindliche Erweiterung hineinragt, wobei zwischen dem Rand des Pralltellers und der Erweiterungswandung ein Ringspalt für den Durchtritt des Kondensats verbleibt. Der Ringspalt ist bei geschlossenem Zusatzventil im Querschnitt kleiner als der Querschnitt der Durchlaßbohrung des Hauptventils bei voller Öffnung, so daß sich erst bei voll geöffnetem Hauptventil über dem Prallteller ein Druck aufbaut, der bei Erreichen einer vorgegebenen Druckhöhe das Zusatzventil öffnet. Die Erweiterung ist derart kegelförmig ausgebildet, daß sie sich zur Abflußseite hin vergrößert, wodurch mit zunehmendem Hub des Zusatzventils der über der Prallfläche herrschende Druck abnimmt und sich ein Gleichgewichtszustand einstellt. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, zwischen der Querschnittsfläche der Durchlaßbohrung des Zusatzventils und derjenigen der Prallfläche ein Verhältnis von etwa 1: 4- zu schaffen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zusatzventilseitig eine flanschartig am Gehäuse befestigte Abdeckkappe vorgesehen, die den Zuflußraum für dieses Ventil bildet. Die Verbindung zwischen Einlaßkanal und Zuflußraum wird durch eine Bohrung hergestellt. Durch diese Maßnahme kommt der sonst übliche im Gehäuse eingegossene Umgehungskanal zum Fortfall. Auch wird hierbei der Kondensatstrom im Einlaßkanal geteilt; so daß die Durchlaßöffnungen im Gegenstrom durchflossen werden, während sich im Auslaßkanal beide Ströme wieder vereinen. Durch diese Maßnahme fließt der Schmutz zum größten Teil durch die den Einlaßkanal mit dem Zuflußraum verbindende Bohrung, was die Schmutzempfindlichkeit des Ableiter wesentlich verringert.
Nach Abnahme der Abdeckkappe ist das Zusatzventil mit Prallfläche leicht montierbar.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäß ausgebildeter Kondensatableiter dargestellt.
Das Gehäuse des dargestellten Kondensatableiters besteht aus einem Unterteil 1 und einem Oberteil 2. Es wird durch eine Trennwand 3 in eine Zuflußseite mit Einlaßkanal4 und eine Abflußseite mit Auslaßkanal5 unterteilt. Durch eine einschraubbare, als Ventilsitz dienende Sitzbuchse G mit Bohrung 7 ist die Zuflußseite mit der Abflußseite verbunden. Der Schaft 8 des mit dem Betriebsdruck öffnenden Absperrorgans 9 durchdringt die zentrale Bohrung 7 und ist auf der Zuflußseite beispielsweise mit einem als Bimetallsäule ausgebildeten Thermostaten 10 verbunden. Die Teile 6 bis 9 bilden das Hauptventil. In der Sitzbuchse 6 befinden sich außerdem noch Durchtrittskanäle 11, welche den Durchfluß des Kondensats zum Absperrorgan hin ermöglichen.
Selbstverständlich ist auch die Möglichkeit gegeben, als Hauptabsperrorgan eine starre, selbstregelnde Düse oder ein anderes Absperr- und Regelorgan zu verwenden.
Gemäß der Erfindung ist in der unterhalb des Hauptventils liegenden Wandung des Auslaßkanals 5 ein Zusatzventil angeordnet. Es besteht aus einer einschraubbaren Sitzbuchse 12 mit Bohrung 13 und einem mit dem Betriebsdruck schließenden Absperrorgan 14, das kugelförmig ausgebildet ist. Selbstverständlich können hier auch anders geformte Absperrorgane verwendet werden. Obwohl das Absperrorgan vom Arbeitsdruck auf den Sitz gepreßt wird, kann zusätzlich auch noch eine Feder 15 vorgesehen sein, welche, falls notwendig, den Schließvorgang unterstützt. Außerdem kann die Feder als Führungselement für das Absperrorgan des Zusatzventils dienen. Als Führungsmittel können selbstverständlich auch am Ventilschaft 16 vorgesehene Führungsrippen verwendet werden. Der Schaft 16 des Absperrorgans 14 durchdringt die Bohrung 13 und trägt an seinem freien Ende einen Prallteller 17, der in eine unterhalb des Absperrorgans 9 des Hauptventils befindliche Erweiterung 18 der Bohrung 7 hineinragt. Die Erweiterung hat zweckmäßig Kegelform. Zwischen Prallteller 17 und der Wandung der Erweiterung 18 verbleibt ein ausreichender Ringspalt, dessen Querschnitt so bemessen ist, daß er bei geschlossenem Zusatzventil und voller Öffnung des Hauptventils kleiner ist als der volle Durchlaßquerschnitt am Hauptventil.
Der außerhalb der unteren Wandung 19 des Auslaßkanals 5 befindliche Teil des Zusatzventils wird von einer beispielsweise flanschartig am Gehäuse befestigten Abdeckkappe 20 umschlossen, wodurch ein Zuflußraum 21 zum Zusatzventil Gebildet ist, der seinerseits durch eine Bohrung 22 mit dem Einlaßkanal 4 Verbindung hat.
Die Wirkungsweise des dargestellten Kondensatableiters ist wie folgt: Wenn Kondensat in den Zuflußkanal 4 eintritt und den Thermostaten 10 umspült, öffnet dieser das Hauptventil, so daß das Kondensat durch den Auslaßkanal 5 den Ableiter verlassen kann. Steigt der Kondensatanfall erheblich an, etwa bei Inbetriebnahme der Anlage, dann baut sich dadurch, daß bei geschlossenem Zusatzventil und voller öffnung des Hauptventils der Ringspalt am Prallteller kleiner ist als der volle Durchlaßquerschnitt am Hauptventil, der Druck in der Erweiterung 18 über dem Prallteller 17 auf und bewegt das Absperrorgan 14 bei Erreichen einer vorgegebenen Druckhöhe in Öffnungsrichtung. Da sich die Erweiterung zur Abflußseite hin kegelförmig öffnet, fällt mit zunehmendem Hub des Zusatzventils der Druck ab, bis sich ein Gleichgewichtszustand einstellt. Verringert sich der Kondensatanfall, so läßt der Kammerdruck weiter nach und das Zusatzventil wird durch den auf das Absperrorgan 14 wirkenden Arbeitsdruck wieder geschlossen.

Claims

Patentansprüche: 1. Kondensatableiter mit einem Haupt- und einem parallel dazu angeordneten und unabhängig davon absperrbaren Zusatzventil für das abzuführende Kondensat, bei dem das Absperrorgan des Hauptventils durch einen Thermostaten geteuert ist und ausreicht, um die kontinuierlich anfallende Kondensatmenge abzuführen, während das Zusatzventil beim Anfall von großen Kondensatmengen durch das aus dem Hauptventil austretende, einen Prallteller beaufschlagende Kondensat in Öffnungsrichtung bewegt wird, d a -durch gekennzeichnet, daß Hauptventil (6 bis 9), Prallteller (17) und Zusatzventil (12 bis 14) gleichachsig hintereinanderliegend angeordnet sind und der Prallteller (17) in eine unterhalb des Hauptventils befindliche Erweiterung (18) hineinragt, wobei zwischen dem Rand des Pralltellers und der Erweiterungswandung ein Ringspalt für den Durchtritt des Kondensats verbleibt.
2. Kondensatableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei geschlossenem Zusatzventil und voller Öffnung des Hauptventils der Querschnitt des Ringspaltes kleiner ist als der volle Durchlaßquerschnitt am Hauptventil.
3. Kondensatableiter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erweiterung (18) derart kegelförmig ist, daß der zwischen dem Prallteller (17) und der Erweiterungswandung bestehende Ringspalt sich mit zunehmender Öffnung des Zusatzventils vergrößert.
4. Kondensatableiter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen den Flächenquerschnitten von Prallteller (17) und Durchlaßbohrung (13) des Zusatzventils etwa 4: 1 beträgt.
5. Kondensatableiter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (7 und 13) beider Ventile, im Gegenstrom durchflossen, gemeinsam in den Auslaßkanal (5) münden.
6. Kondensatableiter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuflußraum (21) des Zusatzventils aus einer lösbar am Gehäuse befestigten Abdeckkappe (20) besteht und zwischen Einlaßkanal (4) und Zuflußraum eine Verbindungsbohrung (22) vorgesehen ist.
7. Kondensatableiter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzventil (12 bis 14) durch eine Feder (15) in Schließstellung gehalten und/oder geführt ist. B.
Kondensatableiter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der den Prallteller (17) mit dem Absperrorgan (14) verbindende Schaft (16) mit Führungsrippen versehen ist.
9. Kondensatableiter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Prallteller (17) in der Erweiterung (18) unterhalb des Hauptventils mittels Führungsrippen geführt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 416145.