DE1229725B - Verfahren zum Stabilisieren von hochkristallinem Polypropylen - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von hochkristallinem PolypropylenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche Kl.: 39 b-22/06
Nummer: 1 229 725
Aktenzeichen: St 20124IV c/39 b
Anmeldetag: 22. Dezember 1962
Auslegetag: !.Dezember 1966
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Stabilisieren von hochkristallinem Polypropylen, insbesondere
zur Hemmung des Abbaus bei erhöhten Temperaturen durch phenolische Disulfide, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß man als phenolisches Disulfid 4,4'-Dithio-bis-(2-cyclohexylphenol) verwendet.
Das kristalline Polypropylen hat in letzter Zeit große Bedeutung erlangt. Wegen seiner überlegenen
physikalischen Eigenschaften hat man intensiv an der Entwicklung dieses kristallinen Polymeren gearbeitet,
und es ist nun in vielerlei Formen — Gußstücken, Filmen und Faser — im Handel erhältlich.
Die stark kristallinen Polypropylene haben bei einer Temperatur von 1900C Schmelzindizes zwischen
0,01 und 50 und eignen sich daher besonders gut zur Herstellung von synthetischen Fasern und Filmen.
Weitere erwünschte und vorteilhafte physikalische Eigenschaften des kristallinen Propylens sind außergewöhnliche
Transparenz, starke mechanische Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Chemikalien
und Lösungsmitteln.
Trotz der ausgezeichneten physikalischen und chemischen Eigenschaften des kristallinen Polypropylens
besteht ein großer Nachteil dieses Stoffes darin, daß seine Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen
schlechter werden, offenbar als Folge eines oxydativen Abbaus. Wie schnell kristallines Polypropylen
der Luftoxydation unterliegt, wird am besten deutlich, wenn man in der Schmelze gesponnene
Polypropylenfasern in einem Luftumwälzungsofen bei 125 0C erhitzt. Nach 50 Stunden haben die
Fasern etwa 50% ihrer Festigkeit verloren, und setzt, man sie 100 Stunden dieser Behandlung aus, so
werden sie zu einer pulverigen Substanz.
Zwar unterliegen alle Polypropylene mehr oder weniger der oben beschriebenen Luftoxydation, jedoch
ist die kristalline stereoreguläre Form einem derartigen Abbau besonders stark ausgesetzt.
Aus den genannten Gründen ist es notwendig, Polypropylen in seiner hochkristallinen Form gegen
oxydativen Abbau zu stabilisieren, und es sind bereits viele verschiedene Antioxydationsmittel zur
Lösung dieses Problems vorgeschlagen worden. So ist es z. B. bekannt, daß Bis-(dialkylphenol)-sulfide,
-monosulfide und -disulfide eine stabilisierende Wirkung gegen oxydativen Abbau haben, wenn sie
Polyäthylen zugegeben werden. Werden diese Bisphenolsulfide jedoch in Polypropylene eingearbeitet,
vor allem in solche mit überwiegender Kristallinität, so ergibt sich eine bedeutend geringere Festigkeit
Verfahren zum Stabilisieren von hochkristallinem Polypropylen
Anmelder:
Stauffer Chemical Company,
New York, N.Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil, A. Hoeppener und Dr. H. J. Wolff,
Rechtsanwälte, Frankfurt/M., Adelonstr. 58
Als Erfinder benannt:
Silvio Louis Giolito, Whitestone, N.Y.;
Gerald Levine, Brooklyn, N.Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. Dezember 1961
(163 069)
V. St. v. Amerika vom 29. Dezember 1961
(163 069)
gegenüber dem oxydativen Abbau als etwa bei auf diese Weise stabilisiertem Polyäthylen.
Nunmehr wurde gefunden, daß eine ausgezeichnete Stabilisierung von kristallinem Polypropylen möglich
ist, wenn ein spezifisches Bisphenol verwendet wird, nämlich 4,4' - Dithio - bis - (2 - cyclohexylphenol) der
Formel
HO
Eine ausgezeichnete Stabilisierung gegen oxydativen Abbau bei hohen Temperaturen wird mit etwa
0,05 bis 5% des Antioxydationsmittels der hierin beschriebenen Art erreicht. In den meisten Fällen
führen bereits etwa 0,5% Antioxydationsmittel zu einem ausgezeichneten Schutz für das kristalline
Polypropylen, ohne jedoch eine Änderung der physikalischen Eigenschaften des Polymeren, also
beispielsweise der Farbe und der Festigkeit, zu bewirken.
609 729/446
Wird beispielsweise 4,4'-Dithio-bis-(2-cyclohexylphenol) in einer Konzentration von 0,5% in kristallines
Polypropylen eingearbeitet, so ergibt sich eine Versprödungszeit von etwa 700 Stunden, während
unter gleichen Testbedingungen mit dem entsprechenden Monosulfid eine Versprödungszeit von nur
220 Stunden erzielt wird. Ähnliche Ergebnisse erzielt man in Vergleichsversuchen mit anderen Phenolsulfiden
und -disulfiden.
Das nun folgende Beispiel erläutert das Verfahren zum Stabilisieren von hochkristallinem Polypropylen.
10 g pulverisiertes Polypropylen mit einem Antioxydationsmittelgehalt
von 0,5% wurden in der Mitte einer Platte aus rostfreiem Stahl (Größe 15,2 χ 15,2 cm) aufgeschüttet. Eine Stahlplatte der
gleichen Art wurde dann über das Pulver gelegt und leicht nach unten gedrückt. Das Ganze wurde dann
in die Mitte der Unterplatte einer hydraulischen Presse gelegt, die zuvor auf 177°C erhitzt worden
war. Die untere Preßfläche wurde gehoben, bis beide Flächen die untere tind obere Platte aus rostfreiem
Stahl berührten. Man ließ die Pulverprobe sich erwärmen, bis etwa 4 Minuten verstrichen waren oder
bis das Harz schmolz. Als das Harz zu schmelzen begann, wurde die untere Preßfläche noch etwas
angehoben, um zu sichern, daß auch beide Flächen die die Probe umschließenden Stahlplatten
berührten. Nach weiteren 4 Minuten oder wenn das Harz schmolz, wurde die untere Fläche angehoben,
bis sich eine Belastung von etwa einer Tonne ergab, und dieser Druck wurde 2 Minuten lang eingehalten.
Dann wurde das Abzugsventil geöffnet, um den Dampf abzulassen, und danach wurde kaltes Wasser
zugeleitet, um Pressenflächen und Platten auf eine Temperatur von 100C abzukühlen. Das geformte
Harzplättchen war rund und hatte eine Dicke von ungefähr 0,62 bis 0,76 mm.
Scheibchen von 25,4 mm Größe wurden von der Platte abgeschnitten, in Petri-Schalen gegeben und
dann in einem Unterwindofen einer Temperatur von 15O0C ausgesetzt. Die Proben wurden einige Stunden
später untersucht und auf Anzeichen von Verfärbung, Kristallisation, Trübung, Verschmoren der Kanten,
vollständige Versprödung und Rissigwerden geprüft. Nachdem die Proben aus dem Ofen genommen
waren, wurden sie mit Vergleichsproben, die kein Antioxydationsmittel enthielten, verglichen. Die bei
Verwendung des erfindungsgemäßen Stabilisators und herkömmlicher Bisphenolsulfide und -disulfide
erzielten Ergebnisse sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:
Ergebnisse der Ofen-Alterungsversuehe bei 1500C
Verbindung | Zeit bis | |
Ver | zur Ver | |
such | sprödung | |
Nr. | — (unstabilisiertes Polypropylen) .. | in |
4,4'-Thio-bis-(2-benzylphenol) .... | Stunden | |
1 | 2,2'-Thio-bis-(4-benzylphenpl) | 1 |
2 | 4,4'-Dithio-bis-(2-sec.butylphenol) | 88 |
3 | 2,2'-Dithio-bis-(4-sec.butylphenol) | 126 |
4 | 4,4'-Dithio-bis-(2-cyclohexylphenol) | 261 |
5 | 138 | |
6 | 707 | |
Diese Tabelle zeigt deutlich die Überlegenheit des erfindungsgemäß verwendeten Stabilisators.
Das in dem Versuch verwendete Gemisch aus pulverisiertem Polypropylen und Antioxydationsmittel
wurde hergestellt, indem Polypropylen und Antioxydationsmittel in einem Waring-Mischgerät
innig gemischt wurden, bis ein homogenes Gemisch der Bestandteile vorlag. Als Polypropylen wurde ein
nicht stabilisiertes, für allgemeine Verwendungszwecke brauchbares Polypropylen der isotaktischen oder
kristallinen Art mit hohem Molekulargewicht verwendet, das bei 2300C einen Schmelzindex von 4 und
ein spezifisches Gewicht von 0,905 hatte.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Stabilisieren von hochkristallinem Polypropylen durch phenolische Disulfide, dadurch gekennzeichnet, daß man als phenolisches Disulfid eine Verbindung der FormelHOH2
verwendet.H2'SH2In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 111 382;ausgelegte Unterlagen der belgischen Patentschriften Nr. 576 972, 598 732;britische Patentschriften Nr. 879 691, 857 448, 780 289.609 729/446 11.66 Bundesdruckerei Berlin
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US16306961A | 1961-12-29 | 1961-12-29 |
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Also Published As
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