DE122725C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Schütz für Stauanlagen in Wasserläufen, welches sich selbstthätig entsprechend der Stauhöhe regelt und mit einer Vorrichtung versehen ist, welche bei einem eine gewisse Maximalhöhe übersteigenden Wasserstande das Schütz zur vollständigen Oeffnung bringt.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht die Erfindung.

Fig. ι zeigt eine Ausführungsform derselben im Längsschnitt.

Fig. 2 Ansicht vom Unterwasser her.

In der auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist das bewegliche Schütz α durch eine Kette b, welche über eine feste Rolle c läuft, mit dem unteren Arm eines doppelarmigen Hebels d verbunden, an dessen oberen Armder Schwimmer e mittelst der Gabel/ angreift, welche an dem Hebel d durch Bolzen g befestigt werden kann. Der Drehpunkt des Hebels d befindet sich bei h, zwischen den Schneiden zweier Klötze i i, die in einem Rahmen festgelagert sind, welcher aus den senkrechten Pfählen kk und dem sie verbindenden Querbalken / besteht. Es ist klar, dafs eine Bewegung des Schwimmers e mittelst des balkenartigen Hebels d und der .Kette b auf das bewegliche Schütz α übertragen wird, und zwar derart, dafs, wenn bei zu starkem Wasserzuflufs der Schwimmer e steigt, das Schütz α durch das herabgehende Ende des Hebels hochgezogen wird, so dafs also Wasser hinausströmen kann. Bei der hier dargestellten Ausführungsform ist es zweckmäfsig, das Schütz α durch Gewichte zu belasten, da es infolge seines Eigengewichtes abwärts gehen mufs, um den Abschlufs herzustellen. Das Schütz α wird, wie üblich, in Führungen gehalten (Fig. 2).

Wenn der Wasserzuflufs plötzlich übermäfsig steigt, so dafs das Wehr schnell geöffnet werden mufs, so kann dieser Zweck gemäfs vorliegender Erfindung in folgender Weise erreicht werden:

An dem Schütz α sitzen ein oder zwei Haken m m von der in der Zeichnung dargestellten Form. Beim Aufwärtsgehen des Schützes α stofsen diese Haken mit ihren schrägliegenden offenen Theilen gegen die Querstange w, die durch eine Kette p., die über eine feste Rolle q läuft, mit einem Gewicht r verbunden ist, und drängen diese aus ihren vertieften Lagern 0 0 in dem seitlich angeordneten Führungsrahmen heraus. Dadurch tritt das Gewicht r in Wirkung und zieht die Stange η hoch, die aber sofort durch die oberen gebogenen Theile der Haken m m aufgefangen wird, so dafs nunmehr die Wirkung des Gewichtes r sich auch auf das Schütz α üb'erträgt und dieses unabhängig von dem Steigen des Schwimmers e schnell hochzieht. Dadurch wird also bei einem übermäfsig starken Wasserandrang das Wehr vollständig geöffnet. Es wird sich hierbei zweckmäfsig erweisen, die vollständige Oeffnung des Wehres an irgend einer Stelle bemerkbar zu machen, und zu diesem Zweck ist ein elektrischer Contact an einer beliebigen Stelle vorgesehen, der durch das Gewicht r oder in einer ähnlichen Weise beeinflufst wird, so dafs ein Stromkreis geschlossen wird, der an irgend einer Stelle, z. B.

in einem Wärterhaus, ein Signal in Bewegung
setzt. Das Gewicht r wird nach erfolgtem
Wasserabflufs durch eine Handkurbel wieder
aufgewunden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Sich selbstthätig mittelst Schwimmers regelndes Schütz, dadurch gekennzeichnet, dafs bei

   plötzlich steigendem Wasserzuflufs das vom Schwimmer über eine bestimmte Höhe angehobene Schütz (a) selbstthätig mit einem Gegengewicht (r) gekuppelt wird, welches das Schütz, unabhängig vom Schwimmer (e), schnell vollständig über Wasser hebt, wobei durch das Oeffhen des Schützes ein Stromschlufs zur Abgabe eines elektrischen Signales hergestellt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.