DE122671C - - Google Patents
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- DE122671C DE122671C DE1899122671D DE122671DA DE122671C DE 122671 C DE122671 C DE 122671C DE 1899122671 D DE1899122671 D DE 1899122671D DE 122671D A DE122671D A DE 122671DA DE 122671 C DE122671 C DE 122671C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C13—SUGAR INDUSTRY
- C13B—PRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- C13B10/00—Production of sugar juices
- C13B10/08—Extraction of sugar from sugar beet with water
- C13B10/10—Continuous processes
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Apparatuses For Bulk Treatment Of Fruits And Vegetables And Apparatuses For Preparing Feeds (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines möglichst concentrirten und
reinen Saftes aus Zuckerrüben, Zuckerrohr oder anderen zuckerhaltigen Pflanzen. Die bekannten
Saftgewinnungsmethoden sind das Prefsverfahren, das Macerations- und das Diffusionsverfahren; alle diese Verfahrensarten stellen sich die Aufgabe, möglichst wenig
Zucker in den Rückständen der betreffenden Pflanzen zu belassen und gleichzeitig möglichst
reine Zuckersäfte zu gewinnen. Das Prefsverfahren suchte die höchste Zuckerausbeute
dadurch zu erreichen, dafs die vom Zuckersaft bereits abgeprefsten Rückstände einer nochmaligen
Entzuckerung dadurch unterworfen wurden, dafs man sie mit Wasser aufmaischte und nochmals zur Saftabpressung brachte, oder
dafs man die von der ersten Pressung erhaltenen Prefslinge mit entsprechenden Mengen
Wasser einer Auslaugung unterwarf. Beide Verfahren hatten den Nachtheil, dafs durch
Verwendung grofser Mengen Wasser einerseits stark verdünnte Säfte, gewonnen wurden
und andererseits durch die Anwendung erheblicher Mengen Wasser auch schwer lösliche
Nichtzuckerstoffe der Pflanzenfaser aufgeschlossen wurden. Aufserdem lieferte dieses
Verfahren, weil man zur Abtrennung der Pflanzenfaser Prefstücher oder Metallgewebe
zur Abscheidung des Saftes von den Pflanzenbestandtheilen benutzen mufste, eine erhebliche
Menge Pflanzenrückstände in dem Safte, welche wieder durch eigene Vorrichtungen aus dem abgeprefsten Safte nur unter grofsen
Schwierigkeiten und nur theilweise zur Abscheidung gelangen konnten. Das Prefsverfahren
lieferte also einen verhältnifsmäfsig geringen Rückstand an Prefslingen, aber dünnen und nicht genügend reinen Saft, wenn
die Prefslinge gut entzuckert sein sollten.
Das Macerationsverfahren verarbeitet Rübenbrei in Extractionsgefäfsen unter allmählicher,
systematischer Auslaugung dieses Breies. Auch bei diesem Verfahren wurden
unter Anwendung von viel Wasser ziemlich verdünnte Zuckersäfte erhalten, welche aus
demselben Grunde, wie beim Prefsverfahren, ziemlich erhebliche Mengen von Pflanzenfasern
mit sich führten. Auch hier wurden durch die erheblichen Mengen Wasser sonst schwer
lösliche Pflanzenbestandtheile mit in den Saft übergeführt und aufserdem wurde eine viel
gröfsere Menge von nassen Rückständen erhalten, als sie das Prefsverfahren lieferte.
Infolgedessen wurde auch dieses Macerationsverfahren ebenso wie das vorher genannte
Preis verfahren schon vor vielen Jahren in der Zuckerindustrie aufgegeben und mufste
dem heute überall üblichen Diffusionsverfahren weichen.
Das Diffusionsverfahren kann im Gegensatz zu den vorgenannten Verfahren concentrirte
Säfte liefern unter gleichzeitiger Erzeugung von Rückständen mit sehr geringem Zuckergehalt.
Auch besitzen die Diffusionssäfte nicht mehr die erheblichen Mengen von Pflanzen faserbestandtheilen wie die Säfte der
zuerst genannten beiden Verfahren. Es ist aber eine Bedingung des Diffusionsverfahrens,
wenn man entsprechend zuckerarme Rück-
stände und stark concentrate Säfte erzielen will, dais der Diffusionsprocefs in solchen
Diffusionsbatterien ausgeführt wird, in denen eine lange Reihe von Gefäfsen den Diffusionsvorgang in entsprechend langer Zeit durchführen
läfst, oder dais man bei kurzer Diffusionsdauer
und einer geringeren Anzahl von Gefäfsen in der Batterie dünnere Säfte erzielt, . wenn man einen gleichen Grad der Entzuckerung
der Rückstände erreichen will. Hieraus ergiebt sich, wenn' man schnell diffundiren
will, dafs dies nur mit Anwendung einer gröfseren Menge Wasser möglich ist, und wenn concentrirte Säfte erhalten werden sollen,
so ist dies nur durch Aufwendung von viel Zeit während des Diffusionsvorganges zu erreichen.
Da bekanntlich in der Zuckerrübe und dem Zuckerrohr Nichtzuckerstoffe vorhanden sind,
welche durch die für den Diffusionsproceis angewendeten Wassermengen in Lösung gebracht
werden können, und da für diese Lösungsfähigkeit einerseits die Menge dieses Wassers, andererseits die Zeitdauer, in welcher
diese Pflanzen der Einwirkung des zugesetzten Wassers während des Extractionsprocesses
unterworfen sind, eine Rolle spielt, so mufs naturgemäfs in beiden Fällen für einen gewissen
Zuckergehalt in den Rückständen eine gewisse Menge von diesen löslichen Nichtzuckerstoffen
in den Saft übergehen. Die Erfahrung hat nun gelehrt, dafs durch den Diffusionsprocefs
eine allerdings mechanisch sehr vollkommene Saftgewinnung geschaffen wird, dafs aber die Reinheit der Diffusionssäfte im
Vergleich zu einem richtig ausgepreisten Saft nicht besser als letzterer ist.
W'enn man die entzückerten Rückstände des
Diffusionsverfahrens zur Abpressung bringt und den so gewonnenen Saft einer gleichen
Scheidung mittelst Kalk und Saturation mit Kohlensäure wie den Rübensaft unterwirft, so
kann man aus diesem Safte durch Eindampfen Syrupe von hoher Reinheit herstellen, welche
sich aber im Gegensatz zu den nach dem Diffusionsverfahren gewonnenen Zuckerfüllmassen
dadurch auszeichnen, dafs sie nahezu keine Alkaliasche besitzen. Es ist dies auch
erklärlich, da durch den Diffusionsprocefs infolge der langsamen Arbeit und der dünnen
Lösung am Ende des Batteriestranges selbstverständlich alle Alkalisalze aus den Rübenrückständen
diffundiren mufsten.
Was von den Alkalisalzen gilt, gilt auch in entsprechendem Verhältnifs von den schwer
löslichen Nichtzuckerstoffen.
Die in Nachstehendem noch ausführlicher zu behandelnde Erfindung hat Folgendes festgestellt:
Wenn man Rübenschnitte bei den für den Diffusionsprocefs üblichen hohen Temperaturen
mit" den entsprechenden Concentrationen der Diffusionsflüssigkeit dem Diffusionsprocefs
unterwirft, so tritt eine aufserordentlich rasche Diffusion in den oberen Grenzen, d. h. vom Beginn des Diffusionsprocesses
bis zur Entzuckerung der Schnitte bis auf etwa 2 pCt. Zuckergehalt ein, während
die weitere Diffundirung von da ob bis zu den unteren Grenzen der gebräuchlichen Diffusion
eine sehr viel längere Zeit erheischt, immer unter der Voraussetzung, dafs es sich um die
Erzielung entsprechend concentrirter Diffusionssäfte handelt.
Daraus geht hervor, dafs man bei dem Diffusionsverfahren in den gebräuchlichen Batterien
wegen der unteren Grenzen den ganzen Extractionsprocefs auf eine lange Dauer ausdehnen
mufs, und dafs dieser Zeitaufwand nothwendig eine ungünstige Beeinflussung der
gewonnenen Säfte zur Folge haben mufs. Berücksichtigt man, dais die Rübendiffusion in
den unteren Grenzen der Batterie bei niedriger Flüssigkeitstemperatur ausgeführt wird und
dafs dünne Zuckerlösungen bei mittleren oder niedrigen Temperaturen leicht der Verderbnifs
unterworfen sind, so kann man auf den schädlichen Einflufs dieses \"erfahrens mit Recht
schliefsen.
Aufser den bereits angeführten ungünstigen Eigenschaften des Diffusionsverfahrens zur
Erzielung von reinen Säften tritt noch der Nachtheil hinzu, welchen die grofse Gewichtsmenge der Diffusionsrückstände schafft. Diese
grofse Gewichtsmenge von nassen Schnitten des Diffusionsverfahrens bildet einen Uebelstand,
welcher eine vollkommene Verwerthung erschwert und besonders in grofsen Betrieben
sehr lästig empfunden wird.
Die vorliegende Erfindung beseitigt die Uebelstände der gekennzeichneten bekannten
Preis- und Macerationsverfahren, sowie auch des Diffusionsverfahrens, welches den vorgenannten
beiden Verfahren gegenüber aus den dargelegten Gründen als überlegen anzusehen ist. Das neue Verfahren gestattet die Gewinnung
von reineren und concentrirteren Diffusionssäften unter gleichzeitiger Vermeidung .
der grofsen Menge an nassen Rückständen und gewährleistet die Gewinnung der nach
dem üblichen Diffusionsverfahren verloren gehenden Nährstoffe der Rückstände.
Gleichzeitig beseitigt das neue Verfahren die lästigen Abwässer des üblichen Diffusionsverfahrens.
Die Ausführung der Arbeitsweise geschieht in folgender Weise:
Die Rüben, das Rohr oder dergl. werden in bekannten Schneidmaschinen zu Diffusionsschnitzeln
zerschnitten und gelangen in den Diffusionsapparat; derselbe kann aus einem
oder mehreren zu einer Batterie vereinigten Gefäfsen bestehen. Die Schnitte werden hier
nur einem theilweisen Diffusionsprocefs mit
der Diffusionsflüssigkeit des Apparates unterworfen,
wodurch nur eine theilweise Entzuckerung eintritt. Sodann werden diese theilweise
entzuckerten Schnitte mit der sie in diesem Stadium umgebenden Diffusionsflüssigkeit
durch geeignete Zerkleinerungsapparate (Nafsmühlen) einem nassen Zennalmungs- und Zerreibungsprocefs
unterworfen, so dafs aus der genannten Diffusionsflüssigkeit und den theilweise extrahirten Schnitten ein homogener
(gleichmäfsiger), flüssiger Brei erzeugt wird. Dieser Brei wird durch Pumpen oder gleichwirkende
Mittel in geeignete Vorrichtungen (Filter-, Walzen-, Schneckenpressen oder dergl.) gefördert, in denen mittelst hydraulischen
oder mechanischen Druckes eine Trennung der zerkleinerten Pflanzenrückstände von
der Flüssigkeit stattfinden kann. Der Ablauf der Treiinungsvorrichtung wird dem Diffusionsapparat
an dem Ende wieder zugeführt, wo die zuckerärmsten Schnitte sich befinden, und zwar um eine Gewichtsmenge Wasser vermehrt,
welche etwa dem Gewicht des ausgeschiedenen Rückstandes im Trennungsapparat gleichkommt. Diese Wassermenge kann entweder
den ausgeschiedenen Rückstand auslaugend durchdringen oder dem Diffusionsapparat unmittelbar zugeführt werden. Dieses
Wasser hat die Aufgabe, das in dem ausgeschiedenen Rückstande verbleibende Saftgewicht
zu ersetzen und die angestrebte theilweise Diffusion in der Diffusionsvorrichtung
zu vollziehen.
Während dieser Zurückführung der abgetrennten Diffusionsflüssigkeit zuzüglich des
Wasserzusatzes wurden gleichzeitig am zuckerreichen Ende der Diffusionsvorrichtung
frische Rüben- oder Rohrschnitte eingebracht, wodurch ein stetiger Kreisproceis geschaffen
wird, bei welchem concentrirter Diffusionssaft am zuckerreichen Ende der Diffusionsvorrichtung abfliefst bezw. zum Abziehen gelängt.
Die Menge des abgezogenen Saftes entspricht der Menge der eingeführten frischen
Schnitte, vermehrt um das am anderen Ende der Vorrichtung mit der abgetrennten Flüssigkeit
zugeführte Frischwasser, vermindert indessen um die Menge der abgeschiedenen Rückstände.
Durch den günstigen Naismahlproceis und
die nachfolgende Abpressung erhält man etwa 25 pCt. Rückstände; der Zuckerverlust beträgt
auf 100 Gewichtstheile Rüben stets weniger als J/2 pCt Zucker, da die ausgeschiedenen
Prefslinge stets erheblich unter 2 pCt. Zucker besitzen.
Die bei dem Verfahren einzuhaltenden Temperaturen können die im alten Diffusionsverfahren
gebräuchlichen sein, d. h. am zuckerreichen Ende der Diffusionsvorrichtung
können hohe Temperaturen angewendet werden, während am zuckerarmen Ende verminderte
Temperaturen zur Anwendung gelangen. Der Procefs hat aber ebenfalls einen sehr günstigen Verlauf, wenn an allen Stellen der
Diffusionsvorrichtung mit hohen Temperaturen gearbeitet wird.
Bei der auf der Zeichnung als Beispiel behandelten Ausführungsform der Diffusionsvorrichtung ist die Art und Weise, wie die
Erwärmung" während des Diffusionsvorganges auszuführen ist, gekennzeichnet.
Die vorstehende Beschreibung des neuen Saftgewinnungsverfahrens zeigt die Benutzung
des Diffusionsvorganges nur in seinen oberen Grenzen. Hierdurch wird nach der gegebenen
Begründung 1. eine kurze Diffusionsdauer ermöglicht, und 2. wird durch die nasse Zertrümmerung
der theilweise entzückerten Diffusionsschnitte und das Abpressen dieses homogenen
Breies eine verliältniismäisig sehr kleine Menge Rückstand erhalten und eine kleine
Menge Frischwasser für den Diffusionsprocefs benöthigt.
Es werden somit die beiden Hauptübelstände des alten Diffusionsverfahrens, nämlich
lange Diffusionsdauer bei wenig Wasser oder grofse Mengen Wasser bei kurzer Diffusionszeit,
vollständig vermieden, indem durch die beschriebene Ausführung des Verfahrens eine
sehr kurze Diffusionszeit bei Verwendung von sehr kleinen Mengen Wasser unter Erzielung
sehr geringer Zuckerverluste und kleiner Rückstandsmengen möglich gemacht ist. Die Zeichnung
veranschaulicht als Beispiel und schematisch ohne Rücksicht auf Constructionseinzelheiten,
welche eine mannigfache Aenderung erfahren können, eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Fig. ι ist ein Verticalschnitt durch den
Apparat,
Fig. 2 ein Horizontalschnitt durch das untere Ende des Diffusionsbehälters in gröiserem
Mafsstabe.
Die zu entzuckernden Rüben, Zuckerrohr oder dergl. werden in einer Schneidmaschine 1
bekannter Einrichtung zerkleinert bezw. in Schnitte verwandelt, wie sie für das bekannte
Diffusionsverfahren hergestellt werden. Diese Schnitte gelangen in das obere Ende eines
bei dem dargestellten Beispiel rohrförmigen Diffusionsbehälters 2 und erfüllen diesen als
Säule, in welcher die diffundirende Flüssigkeit einen gewissen Stand hat. An das untere
Ende des Rohres 2 schliefst das Gehäuse 3 einer geeigneten Zerkleinerungsvorrichtung
(Nafsmühle) an, welche nach der beispielsweisen Darstellung als Mühle mit einem festen und einem sich drehenden Ringe aus
Hartgufs besteht, zwischen denen die theilweise diffundirten Schnitte mit der sie in diesem
Stadium umgebenden diffundirenden Flüssig"-
keit zu einem homogenen Brei vermählen werden. An das untere Ende des Mühlengehäuses
schliefst eine Rohrleitung 4 an, durch welche mittelst einer geeigneten doppeltwirkenden
Pumpe 5 oder dergl. der Brei abgezogen wird, urn durch die Druckleitung 6 ■ einer Vorrichtung
7 zum Abtrennen der Flüssigkeit von den festen Rückständen, z. B. einer Filterpresse
oder anderen geeigneten Vorrichtung, zugeführt zu werden. Die festen abgepreisten
Rückstände werden in ein geeignetes Gefäfs 8 entleert, während die aus der Abtrennvorrichtung
durch deii Ablauf 9 tretenden flüssigen Antheile des Breies durch ein Rohr 10 am
unteren Ende des Rohres 2 bezw. oben in das Mühlengehäuse 3 der Diffusion wieder zugeführt
werden. In der Höhe des Wasserstandes der Diffusionsflüssigkeit in dem Rohre 2 ist
ein Ring 11 zur Bildung eines Ringraumes angeordnet, dessen innere, durch das Rohr 2
gebildete Wand mit Löchern oder Schlitzen versehen ist, so dafs aus dem Rohr 2 nur
Flüssigkeit bezw. Saft austritt, welcher in ein mit Ablafs versehenes Mefsgefäis 12 abgelassen
werden kann.
. Ein Behälter 13 für Wasser ist durch ein ab-,
sperrbares Rohr 14 mit der Abtrennvorrichtung 7 verbunden und gestattet auch durch
ein Rohr 15 die Abgabe von Wasser (zur Verdünnung des Ablaufes der Vorrichtung 7)
unmittelbar an das Rückleitungsrohr 10.
Die geregelte Abgabe der Schnitte nach ihrer theilweisen Diffundirung an die Zerkleinerungsvorrichtung
wird durch die rostartig in einander greifenden Arme 18 zweier angetriebener Wellen 16, 17 gesichert, wobei
die Arme einerseits das freie Herabfallen der Schnitte in die Mühle verhindern, andererseits
ein Festsetzen der Säule in dem Rohre 2 ausschliefsen. Ueber dem Niveau der Diffusionsflüssigkeit lastet auf der Säule der Schnitte
eine von Diffusionsflüssigkeit nicht durchsetzte Säule, welche das regelniäisige Vorschieben der
Säule in dem Rohre 2 veranlafst. An den von dem Ringe 11 gebildeten, die übergetretene
Flüssigkeit aufnehmenden Ringraum schliefst unten eine Rohrleitung 19 an, in welche eine
Flügelpumpe 20 oder dergl. und eine geeignete Erhitzungsvorrichtung (z. B. Röhrenheizvorrichtung)
21 eingeschaltet ist. Es wird infolge dieser Einrichtung die Flüssigkeit durch
die Pumpe 20 abgesaugt, durch die Erhitzungsvorrichtung 21 gedrückt und durch ein Rohr 22
oben in das Diffusionsrohr 2 zurückgeführt, so dafs die frisch zugeführten Schnitte mit
der heifsen Flüssigkeit in Berührung kommen. Um ein regelmäfsiges Arbeiten der Zerkleinerungsvorrichtung
zu sichern, empfiehlt es sich, das Druckrohr 6 der Pumpe S durch ein
Rohr 23 mit dem Gehäuse 3 zu verbinden. Nach Oeffnen des Hahnes in dem Rohre 23
wird abgedrückter flüssiger Brei der Zerkleinerungsvorrichtung unter Druck zugeführt und
auf diese Weise ein Verpacken der Mahlkörper verhindert.
Die durch das Diffusionsrohr 2 hergestellte diffundirende Flüssigkeitssäule soll etwa 4 m
Höhe erreichen; es kann diese Höhe indessen auch beliebig höher gehalten werden. Es
richtet sich diese nach der Grenze des Zuckergehaltes, mit welchem man die Rückstände
fortgeben will. Die über dem Flüssigkeitsstande im. Rohre 2 angesammelte Menge frischer Schnitte, welche dem Diffusionspröcefs
zugeführt wird, kann etwa 1 m den Flüssigkeitsstand überragen; es ist indessen auch eine
beliebig höhere Anhäufung möglich. Das Wasser.aus dem Behälter 13 kann mit indirectem
oder directem Dampf angewärmt zur Verwendung gelangen; ebenso kann der durch
das Rohr 10 in die Diffusionsvorrichtung zurückgeführte Ablauf der Trennungsvorrichtung
7 im Rohre 10 selbst oder an einer anderen Stelle mit direct eingelassenem Dampf
oder auf indirecte Weise angewärmt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung von Saft aus Zuckerrüben, Zuckerrohr oder anderen
zuckerhaltigen Pflanzen durch Diffusion, dadurch gekennzeichnet, dafs die zerkleinerten
Pflanzen nach theilweiser Diffusion mit der sie umgebenden Diffusionsflüssigkeit
durch eine an die Diffusionsvorrichtung anschliefsende Zerkleinerungsvorrichtung
zu einem Brei zerkleinert werden und aus diesem Brei durch eine Prefsvorrichtung
(Filterpresse, Walzenpresse u. s. w.) zuckerhaltige Flüssigkeit abgeschieden wird, welche als Vor- oder Nachlauf oder
zusammen mit einer dem ausgepreisten Rückstande entsprechenden oder geringeren
Wassermenge wieder in die Diffusionsvorrichtung zurückkehrt.
2. Zur Ausführung des unter 1. genannten Verfahrens eine Diffusionsvorrichtung, gekennzeichnet
durch die Verbindung . des Behälters (2) zur Aufnahme der zu diffundirenden Schnitte mit einer die Zerkleinerung
der theilweise diffundirten Schnitte und der sie umgebenden Flüssigkeit zu einem Brei veranlassenden Vorrichtung
(3), sowie einer Pumpe (5) oder dergl. zwecks Förderung des Breies nach einer Prefsvorrichtung (Filterpresse, Walzenoder
Schraubenpresse).
3. An der Vorrichtung nach Anspruch 2 die Einrichtung,. wonach durch Einschaltung
am Einführungsende für die Schnitte einer Erhitzungsvorrichtung (21) und Pumpe
(20) oder dergl. zur Circulation der Diffu-
sionsflüssigkeit die frischen Schnitte in erwärmtem Zustande der Diffusion unterworfen
werden.
4. An der Vorrichtung nach Anspruch 2 die Einrichtung, wonach durch die Belastung
der Schnitzelsäule in der Diffusionsvorrichtung (2) durch die über dem Flüssigkeitsspiegel
angesammelten frischen Schnitte ein Hochtreiben der zu diffundirenden
Schnitte durch die verdrängende diffundirende Flüssigkeit verhindert und ein
Nachdrängen der Schnitte nach abwärts in der Diffusionsvorrichtung bewirkt wird.
5. An der unter 2. genannten Vorrichtung die Anordnung rostartig in einander greifender,
drehbarer Arme (18) am Austrittsende des Diffusionsbehälters (2) zur
Sicherung einer geregelten Zuführung der Schnitte zu der Zerkleinerungsvorrichtung.
6. An der unter 2. genannten Vorrichtung die Anordnung eines Rohres (23) zur Verbindung
der Zerkleinerungsvorrichtung (3) und der Druckleitung (6) der Pumpe (5),
um die geregelte Arbeit der Zerkleinerungsvorrichtung durch Zurückdrücken von flüssigem Brei in dieselbe zu sichern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE122671T | 1899-05-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE122671C true DE122671C (de) | 1901-10-09 |
Family
ID=391576
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1899122671D Expired DE122671C (de) | 1899-05-31 | 1899-05-31 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE122671C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1019643B (de) * | 1956-06-23 | 1957-11-21 | Hoechst Ag | Kontinuierliches Gegenstromverfahren fuer den Stoffuebergang zwischen einer fluessigen und einer festen Phase |
DE1130794B (de) * | 1958-09-19 | 1962-06-07 | Hanrez Sa J Atel | Vorrichtung zur Herstellung von mit schlecht loeslichen Stoffen gesaettigten Loesungen |
-
1899
- 1899-05-31 DE DE1899122671D patent/DE122671C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1019643B (de) * | 1956-06-23 | 1957-11-21 | Hoechst Ag | Kontinuierliches Gegenstromverfahren fuer den Stoffuebergang zwischen einer fluessigen und einer festen Phase |
DE1130794B (de) * | 1958-09-19 | 1962-06-07 | Hanrez Sa J Atel | Vorrichtung zur Herstellung von mit schlecht loeslichen Stoffen gesaettigten Loesungen |
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