DE1226228B - Bewegbarer Praeparattisch fuer einen Korpus-kularstrahlapparat, insbesondere Elektronen-mikroskop oder Elektronenbeugungsgeraet - Google Patents
Bewegbarer Praeparattisch fuer einen Korpus-kularstrahlapparat, insbesondere Elektronen-mikroskop oder ElektronenbeugungsgeraetInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
HOIj
Deutsche Kl.: 21g-37/10
Nummer: 1226 228
Aktenzeichen: M 42231 VIII c/21 g
Anmeldetag: 24. Juli 1959
Auslegetag: 6. Oktober 1966
Die Erfindung betrifft einen bewegbaren Präparattisch für einen Korpuskularstrahlapparat, insbesondere
Elektronenmikroskop oder Elektronenbeugungsgerät.
Zur Untersuchung massiver Präparate entweder durch korpuskularoptische Abbildung der Oberfläche
oder durch Beugung von Korpuskularstrahlen an der Oberfläche ist es notwendig, das zu untersuchende
Präparat in eine bestimmte, definierte Lage und Orientierung relativ zu dem für die Untersuchung be- ίο
nutzten korpuskularoptischen System zu bringen. So muß ζ. B. bei der Abbildung der Oberfläche die zu
untersuchende Stelle der Präparatoberfläche in die Gegenstandsebene und auf die Linsenachse der Objektivlinse
des abbildenden korpuskularoptischen Linsensystems gebracht werden. Außerdem muß die Präparatoberfläche
um einen mehr oder weniger großen, durch die Art der Untersuchung bedingten Winkel
gegen die Linsenachse geneigt sein. Häufig wird es auch notwendig sein, das Präparat ohne Veränderung
der Lage seiner Oberfläche so zu drehen, daß der Winkel zwischen einer Vorzugsrichtung in der Präparatoberfläche
und der linsenachse des Objektivs eine bestimmte, für die Untersuchung erforderliche Größe
hat.
Ähnliche Forderungen ergeben sich auch bei der Untersuchung der Präparatoberfläche durch Korpuskularstrahlbeugung.
Hierbei muß ζ. B. der Korpuskularstahl meistens fast streifend auf die Oberfläche
einfallen und der Winkel zwischen einer Vorzugsrichtung des Präparats und dem einfallenden Strahl in der
für die Untersuchung erforderlichen Weise einstellbar sein. Schließlich muß auch hier das Präparat in solcher
Weise geradlinig verstellt werden können, daß man die zu untersuchende Präparatstelle in den Strahl
schieben kann.
Zur Erfüllung dieser Forderungen benötigt man bekanntlich Präparattische, mit denen man drei Translationskoordinaten
und zwei Rotationskoordinaten einstellen kann, denn das Drehen des Präparats um die Objektivlinsenachse ist für die korpuskularoptische Abbildung ohne Bedeutung, und gleichermaßen
ist das Drehen des Präparats um den einfallenden Korpuskularstrahl für die Beugungsuntersuchung
ohne Belang.
Die bisher bekannten Präparattische enthalten zwei Drehachsen, mit denen man die Rotationskoordinaten
einstellen kann, und einen oder mehrere Triebe zur geradlinigen Verstellung des Präparats, mit deren
Hilfe man — gegebenenfalls unter zusätzlichem Parallelverstellen des einfallenden Korpuskularstrahls ·—
die zu untersuchende Präparatstelle in den Strahl Bewegbarer Präparattisch für einen Korpuskularstrahlapparat,
insbesondere Elektronenmikroskop oder Elektronenbeugungsgerät
Anmelder:
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung
der Wissenschaften e.V.,
Göttingen, Bunsenstr. 10
der Wissenschaften e.V.,
Göttingen, Bunsenstr. 10
Als Erfinder benannt:
Dr. Wolfgang Dieter Riecke, Berlin
schieben kann. Zwar lassen sich mit diesen Präparattischen die obengenannten Einstellforderungen erfüllen,
aber das praktische Arbeiten ist wegen des folgenden, in der Konstruktion dieser Tische begründeten
Nachteils unübersichtlich und zeitraubend: weil nämlich bei den bisher bekannten Präparattischen das
Präparat stets an einer der drehbaren Wellen befestigt wird, wandert beim Drehen die gerade untersuchte
Präparatstelle im allgemeinen aus dem Korpuskularstrahl aus. Nur wenn diese untersuchte Stelle genau
auf dem Durchstoßpunkt der Drehachse durch die Präparatoberfläche liegt, wandert sie beim Drehen
nicht aus, und nur dann läßt sich auch das Justieren der untersuchten Präparatstelle in der korpuskularen
Abbildung oder an Hand des Korpuskularbeugungsdiagramms kontinuierlich verfolgen, was aber für ein
zügiges und übersichtliches Arbeiten notwendig zu fordern ist.
Diese letztgenannte Forderung wird bei einem bewegbaren Präparattisch erfindungsgemäß dadurch erfüllt,
daß der Präparattisch aus einer Kardananordnung besteht, wobei der Schnittpunkt der drei sich
genau schneidenden, aber nicht notwendig aufeinander senkrechten Drehachsen der Kardananordnung
in der zu untersuchenden Stelle des Präparats liegt.
Darüber hinaus sind bei der Auswahl günstiger Drehachsen und Translationsverstellrichtungen einige
weitere Gesichtspunkte berücksichtigt: Das Orientieren des Präparats wird nämlich besonders übersichtlich,
wenn
a) man bei Abbildungsgeräten die Neigung der Präparatoberfläche zur Objektivlinsenachse einerseits
und den Winkel zwischen dieser Achse und einer in der Präparatoberfläche liegenden Vorzugsrichtung
andererseits unabhängig voneinander einstellen kann,
b) man bei Beugungsgeräten den Einfallswinkel des Strahles einerseits und den Winkel zwischen die-
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sem und einer in der Präparatoberfläche liegenden
Vorzugsrichtung andererseits unabhängig voneinander wählen kann,
c) man das Präparat geradlinig verstellen kann, ohne daß sich seine Orientierung ändert, d. h.,
ohne daß es gleichzeitig mit der geradlinigen Verschiebung eine Drehung ausführt,
d) der Drehachsenschnittpunkt eine feste Lage im Korpuskularstrahlapparat hat und sich daher
auch während der Translationsverstellungen nicht verschiebt, so daß man jede interessierende
Präparatstelle in den Drehachsenschnittpunkt bringen kann.
is
Mit dem beschriebenen Präparattisch lassen sich diese Bewegungen des. Präparats in präziser Weise
vornehmen. Dabei ist wesentlich, daß alle Drehachsen sehr genau durch die untersuchte Stelle der Präparatoberfläche
gehen. In dieser Hinsicht vor allem unterscheidet sich die vorliegende Anordnung vorteilhaft
von den bisher bekannten Einrichtungen. Denn da bei Abbildungsgeräten der Durchmesser des abgebildeten
Bereichs, ebenso wie bei Beugungseinrichtungen die Größe des bestrahlten und daher untersuchten Oberflächenteils
nur wenige hundertstel Millimeter beträgt, müssen sich die Drehachsen etwa auf ein hundertstel
Millimeter genau schneiden. Diese Genauigkeit wird bei den bisher bekannten Geräten nicht erreicht.
Ein beschriebener Präparattisch ist in A b b. 1 sehematisch
dargestellt. Die drei Drehachsen 1, 2, 3 der Kardananordnung (die gerätefeste Achse ist mit 1 bezeichnet)
kann man dadurch sehr genau zum Schnitt bringen, daß man mindestens zwei der Achslager
durch Querverschieben mittels Stellschrauben justiert. Die Oberfläche des Präparats 4 wird durch geradliniges
Verstellen des Rohres 5 in Richtung der Kardanachse 3 in den Achsenschnittpunkt 6 geschoben. Benutzt
man den Präparattisch bei einer Beugungseinrichtung, so muß der Korpuskularstrahl durch seitliches
Verschieben der Korpuskularstrahlquelle oder mit Hilfe magnetischer oder elektrischer Ablenksysteme
auf den Drehachsenschnittpunkt 6 gerichtet werden; dann liegt auch die untersuchte Präparatstelle
im Drehachsenschnittpunkt.
Bei einem Korpuskularstrahlapparat zur korpuskularoptischen Abbildung der Präparatoberfläche
liegt die untersuchte Präparatstelle in der Gegenstandsebene und auf der Objektivachse des korpuskularoptischen
Abbildungssystems. Benutzt man den in A b b. 1 dargestellten Präparattisch für einen derartigen
Korpuskularstrahlapparat, so schneiden sich die drei Drehachsen der Kardananordnung ebenfalls
in der zu untersuchenden Präparatstelle, d. h. in der Gegenstandsebene und auf der Objektivachse des
korpuskularoptischen Abbildungssystems. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß man die
Objektivlinse mittels Stellschrauben in geeigneter Weise justiert. Man kann aber auch alle drei Kardanachsen
mit Hilfe von Einstellschrauben verschiebbar machen und sie in den auf der Objektivachse liegenden
Gegenstandspunkt justieren. Natürlich müssen die Kardanachsen nicht notwendig senkrecht aufeinander
stehen, wie es in A b b. 1 dargestellt ist; manchmal werden von 90° abweichende Winkel konstruktiv günstiger
sein.
Es ist besonders vorteilhaft, auch Drehbewegungen, die nicht um eine der Kardanachsen stattfinden, mit
der beschriebenen Kardananordnung zu führen. Wenn man nur die drei Kardanachsen genau zum Schnitt
bringt, kann man das Präparat um jede beliebige, auch nicht mit den Kardanachsen zusammenfallende
Achse drehen, wobei diese Drehachse dann ebenfalls stets durch den Kardanmittelpunkt 6 geht. Die Drehbewegung
um die nicht mit den Kardanachsen zusammenfallende Achse setzt sich dann bekanntlich
aus Drehungen um die drei Kardanachsen zusammen. Dies ist in A b b. 1 a, 1 b, 1 c für eine Drehung um die
nicht mit einer Kardanachse übereinstimmende Drehachse 8 dargestellt.
Solche Drehbewegungen werden dann zweckmäßig mit Hilfe einer besonderen zum Präparattisch gehörenden
Verstelleinrichtung ausgeführt, die beispielsweise in der in A b b. 2 dargestellten Art aufgebaut
werden kann. Der Achsenschnittpunkt der hier nicht gezeichneten Kardanführung ist wieder mit 6 bezeichnet,
der das Präparat tragende Stab mit 5. Durch Verschieben des Führungsstücks 9 in der Kreuztischebene
10 kann die Präparatoberfläche senkrecht zur Drehachse 11 eingestellt werden. Beim Drehen des Präparats
um die Achse 11 wird der Kreuztisch mitsamt dem Stab 5 um die Achse gedreht. Schließlich kann
auch die Drehachse 11 durch Schwenken des Bügels 12 gegen den Korpuskularstrahl 7 oder bei Abbildungsgeräten
gegen die Objektivachse gekippt werden. Ein besonderer Vorzug der hier dargestellten
Verstelleinrichtung besteht darin, daß eine mit dem Kreuztisch senkrecht zur Drehachse 11 eingestellte
Präparatoberfläche auch beim Drehen um die Achse und beim Kippen der Achse 11 senkrecht zur Drehachse
11 bleibt und dadurch das Orientieren des Präparats nach dem Obengesagten besonders übersichtlich
wird.
Die Richtungen der Translationsverstellungen wählt man zweckmäßig so aus, daß zwei der Verstelleinrichtungen
aufeinander und auf der Drehachse 11 senkrecht stehen, weil dann eine einmal senkrecht zu dieser
Achse eingestellte und durch den Kardanmittelpunkt 6 gehende Oberfläche auch nach der Querverstellung
durch den Punkt 6 geht. Das Führungsstück 9 der A b b. 2 ist daher in der in Ab b. 3 a und 3 b dargestellten
Weise aufgebaut. Da die Kardanachse 3 mit der Drehachse 11 im allgemeinen nicht zusammenfällt,
muß der Stab 5 bei der Querverstellung eine Bewegung in Richtung der Kardanachse 3 ausführen.
Andererseits darf sich bei Drehbewegungen der Stab 5 nicht in Richtung der Kardanachse 3 verschieben, damit
die untersuchte Präparatstelle im Kardanmittelpunkt 6 festgehalten wird. Deshalb koppelt man bei
Drehbewegungen den Stab 5 mit der Klemmvorrichtung 13 an eine Führung 14, die über das Rohr 15 mit
der Welle 16 der Kardanachse 3 verbunden ist. Die Führung 14 verhindert eine Bewegung des Stabes 5
in Richtung der Kardanachse 3 (A b b. 3 a). Zur Querverschiebung des Präparats wird das Klemmstück 13
gelöst und der Stab 5 mit dem Klemmstück 17 an die Führung 18 gekoppelt, die nur Bewegungen senkrecht
zur Drehachse 11 zuläßt (A b b. 3 b).
Ein Ausführungsbeispiel eines für eine Beugungseinrichtung bestimmten Präparattisches zeigt A b b. 4.
Die dort eingezeichneten Bezugsnummern sind die gleichen, die für entsprechende Einzelheiten der
A b b. 1 und 3 verwendet sind. Darüber hinaus bedeutet: 19 Triebe zur Querverstellung; 20 Triebe zum
Einstellen der Präparatoberfläche senkrecht zur Drehachse 11; 21 Gehäuse des Beugungsapparates; 22 An-
koppelung an die Kardanführung; 23 Ankoppelung zur Verstellung senkrecht zur Drehachse 11; 24 Trieb
zum Verstellen des Präparats in Richtung der Kardanachse 3; 25 Beugungsdiagramm.
Claims (8)
1. Bewegbarer Präparattisch für einen Korpuskularstrahlapparat, insbesondere Elektronenmikroskop
oder Elektronenbeugungsgerät, dadurch gekennzeichnet, daß der Präparattisch
aus einer Kardananordnung besteht, wobei der Schnittpunkt der drei sich genau schneidenden,
aber nicht notwendig aufeinander senkrechten Drehachsen der Kardananordnung in der zu
untersuchenden Stelle des Präparates liegt.
2. Präparattisch nach Anspruch 1 für einen Korpuskularstrahlapparat zur korpuskularoptischen
Abbildung der Präparatoberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt der
Kardanachsen in der Gegenstandsebene und auf der Objektivachse des korpuskularoptischen Abbildungssystems liegt.
3. Präparattisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kardananordnung eine
leicht lösbare Klemmvorrichtung angebracht ist, die den Präparatträger mechanisch starr mit der
Kardananordnung verbindet.
4. Präparattisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kardananordnung zum
geradlinigen Verstellen des Präparatträgers in zwei nicht notwendig mit den Kardanachsen zusammenfallenden
und vorzugsweise aufeinander senkrechten Richtungen ein Kreuztisch angebracht ist.
5. Präparattisch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einem schwenkbaren
Bügel starr verbundene Führung vorgesehen ist, mit der der Präparatträger mittels einer leicht
lösbaren Klemmvorrichtung verbunden werden kann und die eine geradlinige Verstellung nur
senkrecht zu einer nicht notwendig mit einer Kardanachse zusammenfallenden Drehachse zuläßt.
6. Präparattisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kardananordnung eine
Einrichtung zum geradlinigen Verstellen des Präparatträgers angebracht ist, deren Verstellrichtung
in Richtung einer Kardanachse liegt.
7. Präparattisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem schwenkbaren Bügel
ein Kreuztisch angeordnet ist, mit dem — durch Verschieben eines Führungsstückes — eine der
Kardanachsen gegen eine vorgegebene Drehachse gekippt werden kann.
8. Präparattisch nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Kippen einer Kardanachse
dienende Kreuztisch in einem mit einem schwenkbaren Bügel verbundenen Lager drehbar
angeordnet ist, wobei die Lagerachse durch den Kardanachsenschnittpunkt geht, so daß beim
Drehen der Winkel zwischen der Drehachse und der mittels der Kreuztischführung gekippten
Kardanachse konstant bleibt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 724 183.
Deutsche Patentschrift Nr. 724 183.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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