DE1224715B - Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Stickstoffmonoxyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem StickstoffmonoxydInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
COIb
Nummer: 1224715
Aktenzeichen: B 79926IV a/12 i
Anmeldetag: 29. Dezember 1964
Auslegetag: 15. September 1966
Es ist bekannt, zur Herstellung von hochprozentigem Stickstoffmonoxyd Ammoniak mit Sauerstoff an einem
platinhaltigen Katalysator zu verbrennen, wobei man dem Gasgemisch Wasserdampf als Verdünnungsmittel
zusetzt. Gemäß der Reaktionsgleichung
4NH3 + 5O2
4NO + 6H2O
sind pro Liter Ammoniak 1,251 Sauerstoff erforderlich.
Um jedoch gute Verbrennungsausbeuten am Katalysator zu erhalten, wählt man etwa 1,28 bis 1,401 Sauerstoff.
Nach Verlassen des Katalysatorraumes weist das Reaktionsgas neben Stickstoffmonoxyd und Wasserdampf
und geringen Mengen von Stickstoff und Distickstoffmonoxyd noch Sauerstoff auf. Beim Abkühlen
des Gases und Kondensieren des Wasserdampfes bildet sich Stickstoffdioxyd, das mit dem kondensierten
Wasser reagiert und eine dünne Säure liefert, die etwa 2 bis 4% HNO3 und 1 bis 2% HNO2 enthält.
Diese dünne Säure stellt einen störenden Zwangsfall dar. Sie kann zwar in einer Salpetersäure-Absorptionsanlage
als Absorptionsflüssigkeit herangezogen werden, beeinträchtigt jedoch eine einwandfreie Absorption
der stickoxydhaltigen Gase. Beim Fehlen einer solchen Anlage kann die Säure wegen ihrer niedrigen Konzentration
nicht in wirtschaftlicher Weise verwendet werden.
Es wurde nun gefunden, daß man diesen Nachteil dadurch beseitigen kann, daß man aus den heißen
Reaktionsgasen in einer ersten Stufe durch indirekte Kühlung auf Temperaturen von 80 bis 90°C den
größten Teil des Wasserdampfes unter Gewinnung einer Salpetersäure mit einer Konzentration von
weniger als 1 Gewichtsprozent kondensiert und den restlichen Wasseranteil sowie das in den Reaktionsgasen noch enthaltene Stickstoffdioxyd in einer zweiten
Stufe durch direkte Kühlung mit der sich bildenden, im Kreislauf geführten Salpetersäure mit einer Konzentration
von über 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 18 bis 21 Gewichtsprozent, entfernt.
Die in der ersten Stufe gebildete sehr dünne Säure, die in der Regel eine Konzentration von 0,3 bis 0,5 Ge^-
wichtsprozent aufweist, kann ohne Schwierigkeiten in einem Absorptionsturm als Absorptionsflüssigkeit für
die Herstellung von Salpetersäure eingesetzt werden. Sie kann jedoch wegen ihrer geringen Konzentration
auch ohne weiteres verworfen werden. Die in der zweiten Stufe in relativ geringer Menge anfallende
stärkere Säure kann einer geeigneten Verwendung zugeführt werden.
Die die Verbrennungsapparatur verlassenden Gase, die eine Temperatur von etwa 130 bis 150° C aufweisen,
werden in einem Indirektkühler von der Hauptmenge,
Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem
Stickstoffmonoxyd
Stickstoffmonoxyd
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Kurt Jockers,
Dr. Kurt Krauss,
Dr. Heinz Theobald, Ludwigshafen/Rhein
etwa 70 bis 85 % des Gesamtgehalts, des in ihnen enthaltenen Wasserdampfes befreit. Die Kondensation
ao wird so geführt, daß von der sich ausscheidenden Flüssigkeit nur eine geringe Menge Stickstoffdioxyd
absorbiert wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man die Gase auf Temperaturen von 80
bis 90° C kühlt. Bei höherer Abgastemperatur wird zuwenig Wasserdampf kondensiert, während bei tieferen
Temperaturen die Säurekonzentration ansteigt. Es ist ferner zweckmäßig, die Gasbelastung des Kühlers
möglichst hoch zu wählen oder, mit anderen Worten, die Verweilzeit des Gases im Kühler möglichst klein zu
halten.
In der zweiten Stufe soll aus den Reaktionsgasen der restliche Wasseranteil sowie das in ihnen noch enthaltene
Stickstoffdioxyd möglichst vollständig entfernt werden, wobei das kondensierte Wasser und das Stickstoffdioxyd
zu Salpetersäure umgesetzt werden. Hierfür wird erfindungsgemäß ein Direktkühler eingesetzt, der
mit der sich bildenden, mindestens 15gewichtsprozentigen Säure, die im Kreislauf geführt wird, betrieben
wird. Die Kondensationswärme des Wasserdampfes wird durch Kühlung der Kreislaufsäure abgeführt.
Das 80 bis 90° C heiße Gas wird in den unteren Teil eines Direktkühlers eingeführt. Hierdurch wird die
Kreislauf säure in diesem Teil stark erwärmt, wobei die Bildung von Salpetersäure aus im oberen, kälteren
Teil des Turmes gelöstem Stickstoffdioxyd zu Ende geführt und das dabei entstehende Stickstoffmonoxyd
aus der Säure ausgetrieben wird.
Bestimmend für den NO2-Gehalt des Abgases ist
dessen Temperatur, die ihrerseits wieder durch die Temperatur der zulaufenden Kreislaufsäure bestimmt
wird. Diese Verhältnisse werden in der folgenden Tabelle veranschaulicht.
609 660/363
Temperatur der zulaufenden Säure 0C |
Temperatur des Abgases .0C |
NOü-Gehalt des Abgases in Volumprozent |
42 29 17 13 |
45 32 19 15 |
1 0,8 0,2 0,1 |
Man kann mit Kühlwasser mit einer Temperatur von etwa 25°C die Kreislaufsäure auf etwa 30°C kühlen.
Das den-Kühler verlassende Abgas weist dann eine
Temperatur von etwa 32° C auf. Bei dieser Temperatur enthält es etwa 0,8 Volumprozent Stickstoffdioxyd,
was-als: befriedigend betrachtet werden kann. Man
kann die Säure in einem weiteren Kühler mit Hilfe von Kühlsole auch auf etwa 20° C kühlen, wobei das Gas
einen Stickstoffdioxydgehalt von etwa 0,2 Volumprozent aufweist. Diese Kühlung mit Sole kann auch in
einem zweiten getrennten Säurekreislauf im oberen Teil des Turmes selbst vorgenommen werden.
In der Zeichnung ist eine Anlage für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise und schematisch veranschaulicht.
Die etwa 130° C heißen Reaktionsgase werden durch Leitung 1 in den Indirektkühler 2 eingeführt, der mit
Wasser gekühlt wird. Die auf 80 bis 9O0C gekühlten
Gase werden durch Leitung 3 in den Direktkühler 4 eingeleitet, während die gleichzeitig gebildete dünne
Säure durch Leitung 5 aus dem System abgezogen wird. Der obere Teil des Kühlers 4 wird mit gekühlter,
im Kreislauf geführter Säure beschickt. Durch Leitungö wird die gebildete Säure in den Behälter 7 abgezogen;
von dort wird sie durch Pumpe 8 in den mit Wasser betriebenen Kühler 9 eingeführt. Zwecks weiterer
Kühlung kann die Säure gegebenenfalls im Kühler 10 mit Kühlsole weiter abgekühlt werden und wird dann
durch Leitung 12 in den Direktkühler 4 aufgegeben.
Die Produktsäure kann durch Leitung 11 aus dem
Behälter 7 entsprechend, ihrer Bildungsgeschwindigkeit abgezogen werden. Durch Leitung 13 werden die gereinigten
Reaktionsgase abgeführt.
Ein Gas, das neben 14 Volumprozent Ammoniak 19,20 Volumprozent Sauerstoff und als Rest Wasserdampf
enthält, wird an einem Platin-Rhodium-Katalysator verbrannt. Das Gas verläßt die Reaktionsapparatur
mit einer Temperatur von 137° C, nachdem es den größten Teil seiner Reaktionswärme bereits zur
Erzeugung von Wasserdampf abgegeben hat. 22 Nm3 werden stündlich in den in der Zeichnung dargestellten.
Kühler 2 eingeführt. Dieser Kühler besitzt eine Austauschfläche von 1000 cm2. Das Gas wird mit einer
Temperatur von 92° C in den Direktkühler 4 eingeführt. Aus dem Kühler 2 werden stündlich 13 bis 141 verdünnte
Salpetersäure mit einem Gehalt von etwa 0,3 Gewichtsprozent HNO3 und 0,1 Gewichtsprozent
HNO2 und einer Temperatur von 92° C abgezogen.
Die Eintrittstemperatur des Kühlwassers beträgt etwa 31° C. Beim Verlassen des Kühlers weist das Kühlwasser
eine Temperatur von 41° C auf. Bezogen auf die eintretende Gasmenge beträgt die Verweilzeit des
Gases im Kühler nur etwa 0,02 Sekunden. Der K-Wert
kcal
des Kühlers beträgt somit etwa 1000 -r— . Als
des Kühlers beträgt somit etwa 1000 -r— . Als
zweiter Kühler wird ein mit Füllkörpern beschickter Waschturm verwendet, der ein Volumen von etwa 51
aufweist. Er wird mit etwa 501 Kreislaufsäure pro
■ Stunde beschickt, die in einem mit Wasser beaufschlagten Kühler 9 gekühlt wird. Aus diesem Waschturm
werden stündlich 3 1 einer Salpetersäure mit einer Konzentration von 18 bis 20 Gewichtsprozent HNO3
abgezogen. Der Gehalt der bei 12 abziehenden Gase an Stickstoffdioxyd hängt von deren Temperatur bzw.
der Temperatur der Kreislaufsäure ab. In der folgenden Tabelle 2 sind die Verhältnisse für zwei Parallelversuche
wiedergegeben.
Gas | Menge | Eingang | Tabelle 2 | Menge | Kreislauf | Kondensat | Temperatur | Menge | Analyse | Menge | Analyse | ,34 | 0 | %HNO2 | |
Ausgang | Nm3/h | 0C | Kühler 2 | l/h | l/h | °C | l/h | VoHNO3 | l/h | % HNO, | 0,07 | ||||
°C | 1 22 ί | 31 | Wasser | Ϊ f | 92 | 13,5 | 0,25 | 3,9 | 20,05 | 0,07 | |||||
Eingang | 92 | I 22 ι | 32 | Ausgang | I 87° ι | j 50 j | 92 | 14,0 | 0,14 | 4,0 | 19 | ||||
0C | 92 | 0C | Kühler 4 | ||||||||||||
137 | 41 | Säure | Kondensat | ||||||||||||
137 | Gas | Volumprozent | Zulauf | 43 | Ablauf | /„HN02 | |||||||||
Ausgang | NO2 im Abgas | 0C | 0C | 0,30 | |||||||||||
0C | 0,8 | 27 | 85 | 0,23 | |||||||||||
Eingang | 30 | 0,8 | 28 | 87 | |||||||||||
°C | 31 | ||||||||||||||
92 | |||||||||||||||
92 | |||||||||||||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Stickstoffmonoxyd durch katalytische Oxydation von Ammoniak mit Sauerstoff in Gegenwart von Wasserdampf als Schutzgas und anschließende Kondensation des Wasserdampfes und des gleichzeitig gebildeten Stickstoffdioxydes, dadurch gekennzeichnet, daß man aus den heißen Reaktionsgasen in einer ersten Stufe durch indirekte Kühlung auf Temperaturen von 80 bis 90°Cden größten Teil des Wasserdampfes unter Gewinnung einer Salpetersäure mit einer Konzentration von weniger als 1 Gewichtsprozent kondensiert und den restlichen Wasseranteil sowie das in den Reaktionsgasen noch enthaltene Stickstoffdioxyd in einer zweiten Stufe durch direkte Kühlung mit der sich bildenden, im Kreislauf geführten Salpetersäure mit einer Konzentration von über 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 18 bis 21 Gewichtsprozent, entfernt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen609 660/363 9.66 © Bundesdruckerei Berlin
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Legal Events
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---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |