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Hydraulisch betätigte Teilbelagscheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere
für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulisch betätigte Teilbelagscheibenbremse
für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei welcher beiderseits der Bremsscheibe
Reibbelagträger gehalten sind, die unter der Wirkung einer selbsttätigen Nachstellvorrichtung
stehen und über doppelarmige Schwinghebel durch Kolben beaufschlagt werden, welche
mit achsparallelem Abstand gegenüber den Reibbelag= trägem in einem gemeinsamen
Bremszylinder angeordnet sind.
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Bei den bekannten Ausführungen dieser Art ist jedem Betätigungskolben
eine von der Außenseite zugängliche Nachstellvorrichtung in Form von Stellschrauben
oder Anschlägen zugeordnet. Zur Einstellung von zwei in einem Bremszylinder angeordneten
Kolben ist es ferner bekannt, Rückstellfedern zu verwenden. Die Kolben wirken somit
hinsichtlich ihrer Ausgangsstellung relativ zur Bremsscheibe völlig unabhängig voneinander.
Eine gemeinsame Einstellung der Reibbelagträger gegenüber der Bremsscheibe ist dadurch
nicht möglich. Die Reibbelagträger vermögen deshalb nicht den Lageabweichungen der
Bremsscheibe zu folgen, die über das Lüftungsspiel hinausgehen. Zwangläufig ergeben
sich dadurch ungleiche Betätigungswege bis zum Ansprechen der Bremse, wodurch das
Gefühl für die Bremse und ihre Wirkung verlorengeht. Wechselnde Pedalwege können
nur dann sicher vermieden werden, wenn in der Bremsanlage ein Lüftungsspiel in der
Größenordnung von weniger als 0,15 bis 0,25 mm unter allen Betriebsbedingungen aufrechterhalten
werden kann. Diesen hohen Anforderungen an das Lüftungsspiel ging man bisher dadurch
aus dem Wege, indem man zwischen dem Hauptbremszylinder und dem Radbremszylinder
ein beispielsweise durch Unterdruck betätigtes Hilfsaggregat angebaut oder wechselnde
Pedalwege in Kauf genommen hat.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, bei Teilscheibenbremsen
der eingangs genannten Art das Arbeitsvolumen für die in einer Zylinderbohrung angeordneten
Bremszylinder konstant zu halten, ohne die Hilfe eines teuren Servoaggregates in
Anspruch zu nehmen.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die in Umfangsrichtung
der Bremsscheibe in bekannter Weise zwischen Anschlägen des Bremszylindergehäuses
abgestützten Reibbelagträger jeder Bremsscheibe zusammen mit ihren zugeordneten
Kolben durch eine gemeinsame selbsttätige Nachstellvorrichtung derart in kraftschlüssiger
Verbindung stehen, daß sie um die Drehachse der Schwinghebel den auftretenden Lageabweichungen
der Bremsscheibe folgen. Dadurch wird eine Ausführung erhalten, bei welcher das
vorgewählte Lüftungsspiel bei allen Betriebszuständen der Bremse einschließlich
der auftretenden Belagabnutzung gewahrt ist, so daß wechselnde Pedalwege sicher
vermieden sind.
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Für Backenbremsen ist es zwar vielfach bekannt, zwei in einem Arbeitszylinder
angeordnete Bremskolben durch eine Nachstellvorrichtung form- oder kraftschlüssig
miteinander zu verbinden, die einen selbsttätigen Ausgleich bewerkstelligt. Derartige
Verbindungen wurden jedoch ausschließlich zu dem Zweck vorgesehen, eine der beiden
sonst erforderlichen Einrichtungen zum Einstellen der Bremsbacke zu sparen. Eine
relative Ausrichtung der Bremsbacke zur Bremstrommel ist durch diese Vorkehrung
nicht beabsichtigt und auch nicht erforderlich.
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Die Reibbelagträger und die diesen zugeordneten Kolben sind mit den
Schwinghebeln vorteilhaft durch Klammern verbunden, welche die Enden der zylindrisch
ausgebildeten Schwinghebelarme spielfrei umgreifen. Dadurch wird eine einfache formschlüssige
Verbindung zwischen den Reibbelagträgern und den Kolben erzielt, die leicht lösbar
ist. Die schwimmend gelagerten Kolben sind durch eine selbsttätige, in der Zylinderachse
angeordnete Nachstellvorrichtung mit einem reibungsabhängig verschiebbaren Halteglied
verbunden. Die kraftschlüssige Verbindung der beiden Reibbelagträger jeder Bremsseite
ist somit geschützt untergebracht. Das vorzüglich durch einen Reibring gebildete
Halteglied arbeitet mit einer Ausnehmung des einen Kolbens zusammen und ist unter
Vermittlung einer Rückzugfeder zwischen Anschlägen gehalten, die auf einem Schaft
angebracht sind, der mit dem anderen Kolben verbunden ist. Die Anordnung kann jedoch
mit denselben Vorteilen
auch in solcher Weise ausgeführt sein, daß
in jedem Kolben ein reibungsabhängig verschiebbares und unter Federwirkung stehendes
Halteglied zwischen Anschlägen angeordnet ist, die mit einem Bolzen verbunden sind,
welcher sich zwischen den Kolben erstreckt.
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In Ausführungen, bei welchen 'mehrere parallel zueinander angeordnete
Kolbenpaare auf einen gemeinsamen Reibbelagträger wirken, kann den Kolbenpaaren
jeder Beaufschlagungsseite eine gemeinsame Nachstellvorrichtung zugeordnet sein,
welche aus zwei in Reibhemmverbindung stehenden Teilen besteht, die sich parallel
zu den Kolben zwischen deren Zylinder erstrecken. Dadurch kommt man für die Nachstellung
mit wenigen Teilen aus, wodurch eine erhebliche Einsparung erzielt wird. Die durch
einen Reibring verbundenen Teile der Nachstellvorrichtung stehen unter der Wirkung
einer Rückzugfeder und sind über ein Gestänge mit den den gemeinsamen Reibbelagträger
beaufschlagenden Schwinghebeln verbunden.
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Da es, um gleiche Betätigungswege zu gewährleisten, erforderlich ist,
die Reibbelagträger stufenlos nachzustellen, hat der Fahrer keine Möglichkeit, den
Verschleißzustand der Reibbeläge festzustellen. Um Unfallgefahren durch Verklemmen
der Reibbelagträger zwischen der Bremsscheibe und dem Bremsgehäuse zu vermeiden,
sind bei der erfindungsgemäßen Ausführung den Reibbelagträgern nachgiebige Mittel
zugeordnet; welche ausschließlich im Bereich einer vorgewählten Belagabnutzung wirksam
sind und eine zunehmende Vergrößerung des Pedalweges -herbeiführen. Die nachgiebigen
Mittel bestehen vorzüglich aus einem in den Reibbelagträger eingesetzten federbelasteten
Fühler; welcher in den Reibbelag ragt und nach einem vorbestimmten Belagabrieb an
der Bremsscheibe zur Anlage kommt. Dadurch wird eine allmähliche vom Fahrer wahrnehmbare
Vergrößerung des Betätigungsweges bis zum Ansprechen der Bremse erreicht. Aus der
stetigen Vergrößerung des sonst konstanten Pedalweges kann der Fahrer feststellen,
daß ein Belagwechsel vorgenommen werden muß.
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An Stelle eines Fühlers können zur Sicherung gegen vollständige Belagabnutzung
auch die die Kolben mit den Schwinghebeln verbindenden Klammern dienen, die zu diesem
Zweck mit nachgiebigen Anlageflächen versehen sind, welche sich an den Endwänden
der Zylinderbohrung abstützen. Des weiteren können zur Sicherung gegen vollständige
Belagabnutzung die achsgleich zueinander angeordneten Kolben durch einen federbelasteten
Anschlag gegeneinander abgestützt werden, der in der Zylinderachse in einer Ausnehmung
des Kolbens angeordnet ist.
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In den Zeichnungen, welche drei beispielsweise Ausführungsformen der
Erfindung veranschaulichen, ist F i g. 1 ein senkrechter Mittellängsschnitt durch
den Betätigungszylinder und die Reibbelagträger einer Scheibenbremse mit den umliegenden
Teilen eines Fahrzeugrades, F i g. 2 ein Schnitt nach der Linie II-II der F i g.
1 durch die Arbeitszylinder mit einem Teil der Bremsscheibe in kleinerem Maßstab,
Fi g. 3 ein Mittellängsschnitt durch die Betätigungskolben jeder Beaufschlagungsseite
mit der diesen zugeordneten Nachstellvorrichtung nach der F i g.1, F i g. 4 ein
senkrechter Mittellängsschnitt durch den Betätigungszylinder und die Reibbelagträger
einer Scheibenbremse, deren Bremsscheibe konisch zueinander verlaufende Bremsflächen
besitzt, F i g. 5 ein Schnitt durch den Betätigungszylinder nach der Linie V-V der
F i g. 4 in kleinerem Maßstab, F i g. 6 ein Querschnitt durch die formschlüssige
Verbindung eines der Betätigungszylinder mit dem Schwinghebel nach der F i g. 4,
F i g. 7 ein Mittellängsschnitt durch die Bremszange einer Scheibenbremse mit einer
weiteren Ausführungsform, F i g. 8 ein Schnitt nach der Linie VIH-VIII der F i g.
7 in kleinerem Maßstab, und F i g. 9 ein Mittellängsschnitt nach der Linie IX-IX
der F i g. 8 durch die Nachstellvorrichtung in größerem Maßstab.
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Die Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugvorderrades nach den F i g.
1 bis 3 umfaßt eine die Bremsscheibe 1 von innen umgreifende Bremszange 2, welche
in an sich bekannter Weise mittels Flansche 3 an einem nicht umlaufenden Teil 4
der Halterung des angedeuteten Fahrzeugrades 5 befestigt ist. Die Bremsscheibe 1
wird von Armen 6 eines sternförmigen Trägers 7 gehalten, welcher drehbar auf dem
Achsschenkel des Rades gelagert ist. An dem Träger 7 ist zugleich die Radfelge 8
abnehmbar befestigt. Die einteilige Bremszange 2 besitzt mit Abstand von der Bremsscheibe
1 zwei parallel zueinander verlaufende Zylinderbohrungen 9 und 10, welche das Bremszylindergehäuse
11 vollständig durchsetzen und durch in die Zylinderbohrungen eingesetzte Endwände
12 zu beiden Seiten geschlossen sind. In jeder Zylinderbohrung 9 und 10 sind einander
zugekehrte Kolben 13, 14 angeordnet; zwischen welchen ein Druckmittelraum 15 belassen
ist. Dem Druckmittelraum 15 wird durch eine Leitung 16 Druckmittel von dem nicht
gezeigten Hauptbremszylinder der Bremsanlage zugeführt. Eine Querbohrung 17 (F i
g. 2) verbindet die Druckräume 15 der beiden Zylinder 9 und 10, denen zugleich eine
Entlüftungsschraube 18 zugeordnet ist.
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Da das Betätigungssystem der Reibbelagträger für beide Zylinder 9
und 10 gleich ausgebildet ist, werden im folgenden nur die der Zylinderseite 9 beschrieben.
Die Kolben 13, 14 sind auf ihrer, der Endwand 12 der Zylinderbohrung zugekehrten
Seite mit Klammern 19 versehen, in welche die zylindrisch ausgebildeten Enden 20
von doppelarmigen Hebeln 21 spielfrei eingreifen. Die doppelarmigen Schwinghebel
21 sind um Bolzen 22 schwenkbar in Ansätzen 23 des Bremszylindergehäuses 11 gehalten.
Mit den zylindrisch ausgebildeten Enden 24 des Schwinghebels 21 sind durch Klammern
25 Reibbelagträger 27 und 28 verbunden. Die Reibbelagträger 27, 28 besitzen aufgeklebte
Reibbeläge 29 und sind mit einem geringen Lüftungsspiel s von beispielsweise 0,1
bis 0,2 mm gegenüber den Bremsflächen 30 der Bremsscheibe 1 in Lage gehalten. In
Umfangsrichtung sind die Reibbelagträger 27, 28 durch Ansätze 31 und 32 (F i g.
2) abgestützt, welche mit dem Bremszangengehäuse 11 aus einem Stück bestehen.
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Zur Aufrechterhaltung des Lüftungsspiels s sind die Kolben 13, 14
durch eine selbsttätige Nachstellvorrichtung 33 kraftschlüssig verbunden. Die Nachstellvorrichtung
33 (F i g. 3) besitzt einen Reibring
34, welcher mit einer Ausnehmung
35 des Kolbens 14 in Reibhennnverbindung steht. Der Reibring 34 ist in axialer Richtung
zwischen Anschlägen 36 und 37 gehalten, welche mit einem Bolzen 38 verbunden sind,
der mit dem Kolben 13 aus einem Stück besteht. Zwischen dem Reibring 34 und dem
Anschlag 37 ist eine Tellerfeder 39 eingefügt, welche als Rückzugfeder für die Reibbelagträger
27, 28 dient.
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Beim. Betätigen der Bremse strömt über die Leitung 16 von dem nicht
gezeigten Hauptbremszylinder Druckmittel in den Druckmittelraum 15, wodurch die
Kolben 13, 14 auseinandergleiten, so daß über die Schwinghebel 21 die Reibbelagträger
27 und 28 gegen die Bremsscheibe 1 gepreßt werden. Durch Reibungsschluß zwischen
dem Reibbelag 29 und den Bremsflächen 30 der Bremsscheibe wird das Fahrzeug abgebremst.
Bei diesem Vorgang wird durch Betätigungskolben 13, 14 die auf dem Bolzen 38 gehaltene
Tellerfeder 39 zwischen den Anschlag 37 und den Reibring 34 gespannt. Wird die Bremse
gelöst, so entspannt sich die Tellerfeder, wodurch die Kolben 13, 14 zueinander
gleiten, so daß über die Schwinghebel 21 die Reibbelagträger 27, 28 um das Maß s
des Lüftungsspiels von den Bremsflächen 30
der Bremsscheibe abgehoben werden.
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Tritt während des Betriebes des Fahrzeuges eine schiefwinklige Lageabweichung
der Bremsscheibe, z. B. in Richtung des Reibbelagträgers 27, ein und wird dieser
unter Aufhebung des Lüftungsspiels s mit Bezug :auf die Zeichnung nach rechts gedrückt,
so führt der Schwinghebel 21 eine Drehbewegung um den Bolzen 22 aus. Durch diese
Bewegung wird der Kolben 14 mit Bezug auf die Zeichnung der F i g'. 1 nach links
geschoben und :drückt über den Reibring 34 der Nachstellvorrichtung und den Anschlag
36 den Kolben 13 gleichfalls nach außen. Auf diese Weise wird über den Schwinghebel
21 der gegenüberhiegende Reibbelagträger 28 entsprechend der Lageabweichung (der
Bremsscheibe nachgeführt. In umgekehrter Reihenfolge des Bewegungsablaufes pendeln
auch die Reibbahagträger 27,28 in eine neue Ausgangslage relativ zur Bremsscheibe,
wenn der Reibbelagträger 28 von der Bremsscheibe nach .außen gedrückt wird. Der
Bewegungsablauf wird dabei stets über die kraftschlüssige Verbindung der Kolben
durch schwimmende Anordnung derselben über die Nachstellvorrichtung erzielt. Das
Volumen des Druckraumes 15 erfährt durch :die schwimmende Anordnung der Kolben keine
Änderung.
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Nutzen :sich im Laufe des Betriebes :der Bremse die Reibbeläge 29
ab, so werden die Reibbelagträger 27, 28 stufenlos uni d=as Maß des Abriebes nachgestellt,
indem durch Vergrößerung des Druckmittelraumes 15 (F i g. 3) :die relative Ausgangslage
der Reibbelagträger gegenüber der Bremsscheibe konstant gehalten wird. Zu .diesem
Zweck wird in Abhängigkeit :des in den Druckmittelraum 15 eingebrachten Druckvolumens
der Reibring 34 proportional zum Belegabrieb auf der Ausnahmung 35 :des Kolbens
14 nach außen geführt. Gelangt der Reibbelag 29 in den Bereich seiner maximal zulässigen
Abnutzung, so wird ein in die Reibbelagträger 27 und 28 eingesetzter Fühler
40 (F i g. 1) wirksam, der eine Nase 41 besitzt, die teilweise in den Reibbelag
29 hineinragt. Der Fühler 40, welcher in einer Bohrung 42 der Reibbelagträger verschiebbar
gehalten ist, steht unter der Wirkung von gegeneinan:dergestellten Tellerfedern
43, die sich ;am Ende :der Bohrung 42 abstützen. Läuft ,die Nase 41 (des Fühlers
gegen die Bremsfläche 30 der Bremsscheibe 1 an, so wird der Fühler 40 .gegen die
Tellerfedern 43 gedrückt, was eine Vergrößerung des Bremspedalweges bis zum vollständigen
Ansprechen der Bremse zur Folge hat. 7e nach dem Grad der auftretenden Reibbelagabnutzung
wird der Betätigungsweg allmählich größer, so @daß (dem Fahrer ,angezeigt wind,
.daß ein Austausch der R:eibbelagträger erforderlich ist. Zum Austausch .derselben
sind lediglich die Träger mit Hilfe eines Stiftes 44 von den Schwinghebelenden 24
abzuziehen .und können :danach von ihren Anschlägen 31 und 32 herausgenommen werden.
Hilfswerkzeuge sind hierfür nicht erforderlich.
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In den F .i g. 4 bis 6 ist :eine Scheibenbremse für die Hinterräder
:eines Fahrzeuges gezeigt, welche einen einzigen Betätigungszylinder besitzt und
sich von :dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel im wesentlichen durch
eine konisch ausgeführte Bremsscheibe und einen anderen Aufbau der Nachstellvorrichtung
unterscheidet.
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An den Armen 45 eines umlaufenden Radnabensternas 46 ist eine Bremsscheibe
47 befestigt, :deren Bremsflächen 48 und 49 konisch in solcher Weise zueinander
verlaufen, daß die Mittelebene X-X der Schneiden der Bremsflächen horizontal zu
liegen kommt. Mit Abstand von der Mittelebene X-X ist ein die Bremsscheibe 47 @durchsetzendes
Bremsgehäuse 50 mit einer Zylinderbohrung 51 befestigt. In der Zylinderbohrung 51
sind Kolben 52 und 53 angeordnet. Jeder der Kolben 52 und 53 ist durch eine Klammer
54 über einen Schwinghebel 55 mit einem Reibbelagträger 56 verbunden, der mit den
Bremsflächen 48 bzw. 49 zusammenarbeitende Reibbeläge 57 besitzt. Die Schwinghebel
55 sind um einen Bolzen 58 schwenkbar in einem Ansatz 59 des Bremsgehäuses
50 .gehalten. Zu beiden Seiten des Bremsgehäuses 50 sind @an diesem Anschläge 60
und 61 befestigt (F i g. 5), zwischen welchen die Reibbelag -träger 56 mit Umfangsrichtung
gehalten sind. Die Kolben 52, 53 sind, wie bei dem erstgenannten Ausführungsbeispiel,
durch eine selbsttätige Nachstellvorrichtung 62 kraftschlüssig miteinander verbunden.
Die Nachstellvorrichtung 62 besteht aus in Ausnehmungen 52' der Kolben 52 und 53
angeordneten Reibhemmringen 63, 64 sowie einem Bolzen 65, welcher Anschläge 66 und
67 für jeder der Reibhemmrin ge 63, 64 besitzt. Die Reibhemmringe stehen unter der
Wirkung einer als Tellerfeder 68 ausgebildeten Rückstellfeder zur Aufrechterhaltung
eines Lüftungsspiels zwischen den Rei#bbeläg:en und den Bremsflächen 48, 49 der
Bremsscheibe.
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Die Wirkungsweise der Bremse entspricht im wesentlichen dem vorstehend
beschriebenen AusführungsbeispM, indem durch Zuleitung von Druckmittel in den Druckmittelraum
69 zwischen den Kolben 52 und 53 diese unter Spannern der Tellerfedern 68
auseinandergadrückt und dadurch über die Schwinghebel 55 die Reibbelagträger 56
gegen die Bremsscheibe 47 gepreßt werden. Wird der Bremsdruck gelöst, so entspannen
sich die Tellerfedern 68 und führen über die Kolben und die Schwinghebel die Reibbelagträger
56 in ihre Ausgangsstellung zurück.
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Bei einer Lageänderung der Bremsscheibe, wie sie beispielsweise bei
Kurvenfahrt durch Zwangskräfte auftritt, wird der von der Bremsscheibe ablaufende
Reibbelagträger, wie bereits ausgeführt, selbsttätig
dadurch der
Bremssehei#be nachgeführt, d aß die Ausgangsstellung der schwimmend :gelagerten
Kolben entsprechend berichtigt wird.
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Die im Laufe der Betriebszeit auftretende Belegabnutzung wird selbttätig
ausgeglichen, indem die Reibhemmringe 63 und 64 proportional des Abriebes der Reibbeläge
von ihrer in der Zeichnung gezeigten Ausgangslage in den Kolbenausnehmungen 52'
sich relativ unter Vergrößerung :des Druckraumes 69 zu den Kolben 52, 53 verstellen.
Die Mittel zur Sicherung gegen vollständige Belegabnutzung werden bei dieser Ausführung
durch die mit den Kolben verbundenen Klammern 54 gebildet. Die Klammern 54 sind
zu diesem Zweck mit federnd nachgiebigen Anlageflächen 70 (F i g. 6) versehen, welche
im Bereich des maximal zulässigen Belegabriebes sich an der Endwand 71 der Zylinderbohrung
51 abstützen. Durch die nachgiebige Abstützung wird eine allmähliche Vergrößerung
der Betätigungsweise bis zum Anspreche. der Bremse erzwungen, was sich dem Fahrer
durch Vergrößerung :des Bremspedalweges bemerkbar macht.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Scheibenbremse ist in den Fi:g.7
bis 9 gezeigt, wobei in Abweichung von den beschriebenen Beispielen eine gemeinsame
Nachstellvorrichtung für jeweils zwei parallel zueinander angeordneten Kolbenpaare
vorgesehen ist.
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Die Scheibenbremse besitzt einen der Bremse nach der F i g. 1 entsprechenden
Grundaufbau mit einem Bremsgehäuse 72, welches von zwei parallel zueinander verlaufenden
Zylinderbohrungen 73 und 74 durchsetzt wird. In jeder Zylinderbohrung sind Kolben
75, 76 angeordnet, welche über Schwinghebel 77 mit den Reibbelagträgern 78, 79 verbunden
sind. Die Träger sind zusammen mit den Reibbelägen 80 mit einem dem Lüftungsspiel
entsprechenden Abstand gegenüber :der Bremsscheibe 81 gehalten. Die Schwinghebel
77 und 77' (F i g. 8) beider Betätigungszylinder sind um einen gemeinsamen Bolzen
82 schwenkbar im Bremsgehäuse 72 gelagert und wirken auf einen einzigen, entsprechend
großen Reibbelag ,-träger. Parallel zu :den Zylinderbohrungen 73 und 74 ist mit
gleichem Abstand zwischen diesen eine weitere Bohrung 83 im Bremsgehäuse 72 angeordnet.
Die Bohrung 83 :dient zur Aufnahme von Gestängeteilen 84 und 85 (F i g. 9) einer
selbsttätigen Nachstellvorrichtung 86, welche mit einem Reibring 87 versehen ist.
Der Reibring 87 steht mit einer Ausnehmung 88 :des Gestängeteiles 84 in Reibhemmverbindung
und ist zwischen Anschlägen 89 und 90 eines Zapfens 91 des Gestängeteiles 85 unter
der Wirkung einer Rückzugfeder 92 gehalten. Die Gestängeteile 84 und 85 sind durch
quer dazuliegende Mitnehmerstifte 93 mit den Schwinghebeln 77 bzw. 77' verbunden.
Die Mitnehmerstifte 93 durchsetzen das Bremsgehäuse 72 in einer quer zu den Zylinderachsen
verlaufenden Bohrung 94, deren Durchmesser wesentlich größer ist als der Durchmesser
der Stifte.
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Bei Betätigen der Bremse werden durch die Kolben 75 und 76 über die
Schwinghebel 77,77' die Reibbelagträger 78 und 79 gegen die Bremsscheibe
81 gepreßt. Bei diesem Vorgang werden zugleich über die Mitnehmerstifte 93 die Gestängeteile
84 und 85 der Nachstellvorrichtung 86 voneinander bewegt, wodurch die Rückzugfeder
92 gespannt wird. Beim Loslassen der Bremse entspannt sich .diese Feder und führt
über die Mitnehmerstifte 93 die Betätigungsorgane der Bremse in ihre Ausgangslage
zurück.
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Nutzen sich die Reibbeläge 80 -allmählich ab, so werden beim Bremsvorgang
die Gestängeteile 84° und 85 nicht nur um das durch die Rückzugfeder 92 gegebene
und dem Lüftungsspiel entsprechende Maß, sondern :auch um das Maß des aufgetretenen
Belegabriebes auseinandergerückt. Dadurch wird der Reibring 87 relativ zur Au nehmung
88 nach außen gedrückt und bleibt beim Lösen der Bremse in dieser Stellung stehen,
wodurch die Reibbelagträger in ihrer neuen Ausgangslage festgelegt sind.
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Verändert die Bremsscheibe ihre festgelegte Lage gegenüber den Reibbelagträgern,
so wird der jeweils von der Scheibe ,ablaufende Reibbelagträger über die kraftschlüssige
Verbindung der Nachstellvorrichtung von der beaufschlagten Reibbelagträgerseite
nachgeführt.
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Zur Sicherung :gegen vollständige Belegabnutzung dient bei dieser
Ausführung eine mit dem Kolben 75 verbundene Anschlagscheibe 95, welche nach einer
bestimmten Abnutzung des Reibbelages 80 gegen Tellerfedern 96 gespannt wird. Die
Tellerfedern 96 sind in einer Ausnehmung 97 :des Kolbens 76 abgestützt. Die Wirkungsweise
des nachgiebigen Anschlages entspricht den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen.