DE121409C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M 121409 KLASSE 55 d.

Firma H. FÜLLNER in WARMBRUNN i. Schl.

Armen gelagerter oberer Walze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. Dezember igoo ab.

Infolge des einseitigen Antriebs der Papiermaschine und der sonstigen Betriebszufällig-, keiten ist es unvermeidlich, dafs die Zapfen der Walzen der Nafspressen, sowie die zugehörigen Lager eine ungleichmäfsige Abnutzung erfahren. Wenn nun diese Abnutzung auch insoweit, als sie ein gewisses freies Spiel der Walzen in lothrechter Richtung zur Folge haben würde, dadurch ausgeglichen wird, dafs die obere Walze von selbst nachsinkt, so hat doch diejenige Abnutzung, welche den Walzen im wagerechten Sinne ein gewisses freies Spiel giebt, zur Folge, dafs eine gewisse gegenseitige Achsenverdrehung, d. h. eine Art Kreuzung der Walzenachsen eintritt.

Bei einer solchen Kreuzung der Achsen hört aber die sachgemäfse Berührung der Walzen auf, da die Walzen alsdann eine verschränkte Lage zu einander annehmen, in welcher sie sich nur noch an der der Kreuzung entsprechenden Stelle berühren, während die Enden der regelrechten Berührungslinien entsprechend der Gröfse des Kreuzungswinkels aus einander rücken.

Bei der neuerdings immer mehr zunehmenden Breite der Papiermaschinen wird dieser Abstand an den Enden der regelrechten Berührungslinien schon bei einer ganz geringen Nichtparallelität der Achsen ein verhältnifsmäfsig grofser und die Prefswirkung der Walzen auf die Stoffbahn eine dementsprechend ungleichmäfsige.

Die Prefswirkung ist bei einer solchen Kreuzung der Walzenachse an der Stelle, welche dem Kreuzungspunkte entspricht, eine viel zu starke, weil sich der ..von der oberen Walze ausgeübte Druck an dieser Stelle concentrirt, während die Pressung an den Walzenenden eine zu geringe ist, weil sich die Walzen hier gar nicht mehr oder nur unvollkommen berühren.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung, mittelst welcher die Parallelität der Achsen bei solchen Nafspressen, deren obere Walze in frei schwingenden Armen gelagert ist, leicht und schnell wieder hergestellt werden kann.

Die Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dafs entweder der eine oder beide Lagerarme der oberen Walze um einen excentrischen Theil ihrer Lagerbolzen schwingen und der betreffende oder beide Lagerbolzen in jeder Stellung im Lager feststellbar sind.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht die bezügliche Lagerung des einen Lagerarmes der oberen Walze in Fig. 1 in Vorderansicht, in Fig. 2 im Schnitt.

In dem einen Theil des Maschinengestells bildenden Lagerbock α ist um die Achse χ χ drehbar der Bolzen b gelagert.

Derselbe besitzt einen excentrischen Mitteltheil c, um welchen der im dargestellten Falle als Winkelhebel ausgebildete Lagerarm d der oberen Walze e schwingt.

Der Bolzen b ist an dem einen Ende als Kegel f ausgebildet.

Das andere cylindrische Ende ruht in einer mittelst Schraube g anziehbaren, aufsen ebenfalls kegelförmigen Buchse h.

Sobald infolge einer ungleichmäfsigen Abnutzung der Zapfen bezw. das Lager der beiden Walzen eine verschränkte Lage derselben eingetreten ist, was an der ungleichmäfsigen Pressung der Stoffbahn wahrgenommen wird, wird die Buchse h ein wenig gelöst und der Bolzen b mittelst des auf einer äufseren Verlängerung desselben sitzenden Stellarmes i in dem erforderlichen Sinne ein wenig gedreht.

Hierdurch tritt infolge der Lagerung des Lagerarmes d auf dem Excenter c eine geringe Horizontalverschiebung des Lagerarmes zur Achse x-x ein.

Diese Horizontalverschiebung wird so weit getrieben, bis eine an die beiden Walzen angelegte geeignete Lehre erkennen läfst, dafs wieder vollständige Parallelität der Walzenachsen eingetreten ist.

Die sonst bei Drehung eines Stellexcenters gleichzeitig auftretende verticale Bewegung tritt hier nicht in die Erscheinung, da der Lagerarm d infolge der Belastung durch die obere Walze um dieses Mafs
gleichzeitig nach abwärts schwingt.

Es wird daher die verticale Hebung ohne

der verticalen Hebung Weiteres durch einen.entsprechenden Ausschlag des Lagerarmes aufgehoben.

Es leuchtet ein, dafs die angestrebte Wirkung im vorliegenden Falle, wo die obere Walze in zwei selbstthätig schwingbaren Armen gelagert ist, schon durch die beschriebene Einstellung des einen Lagerarmes erreicht werden kann.

Selbstredend können aber auch beide Lagerarme mit der beschriebenen Stellvorrichtung versehen sein.

Nach erfolgter Einstellung des Excenters wird der Bolzen b durch Anziehen der Buchse h wieder festgestellt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zur Paralleleinstellung der Prefswalzen von Nafspressen mit in schwingbaren Armen gelagerter oberer Walze, dadurch gekennzeichnet, dafs der eine oder beide Lagerarme um einen excentrischen Mitteltheil (c) eines im Gestell (a) drehbaren und beispielsweise mittelst anziehbarer Kegelbuchse (h) feststellbaren Bolzens (b) schwingen, derart, dafs durch Drehung des letzteren eine waagrechte Verschiebung des einen oder beider Lagerarme bewirkt und hierdurch die infolge ungleichartiger Abnutzung der Zapfen oder Lager der Walzen verloren gegangene Parallelität der Walzenachsen wieder hergestellt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.