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Gewebeband, insbesondere Rolladengurt Die Erfindung betrifft ein Gewebeband,
insbesondere einen Rolladengurt.
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Zur Antriebsübertragung im allgemeinen und zur Betätigung von Rolladen
im besonderen werden Gewebebänder benötigt, die, um nur die hauptsächlichsten Erfordernisse
zu nennen, an ihrer Oberfläche griffig und rutschfest sein müssen. Des weiteren
sollen derartige Gewebebänder bei einem Minimum an Bandstärke eine hohe Seitenstelfe
aufweisen und dabei flexibel sein.
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Diese Eigenschaften sollten insbesondere Rolladenaufzugsgurte in jedem
Falle aufweisen, damit ein Aufwickeln des Rolladengurtes auf einer entsprechenden
Gurtscheibe bzw. auf einem Gurtwickler durch die Kraft eines in diesem angeordneten
Federmotors erfolgen kann.
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Außerdem sollten Rolladengurte so beschaffen sein, daß eine relative
Verschiebung der einzelnen Gurtlagen unter der Wirkung des Rolladengewichtes und
damit ein Senken des Rolladens verhindert wird.
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Ein Gewebe, das diesen Erfordernissen gerecht werden soll, muß an
seiner Oberfläche, um die gewünschte Rauheit zu erhalten, Erhöhungen aufweisen,
die beim übereinanderlegen von Gurtbändern gegenseitig forinschlüssig ineinandergreifen.
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Es gehören nun bereits Gewebebänder, insbesondere Rolladengurte, zum
Stand der Technik, die an ihrer Oberfläche Erhöhungen aufweisen. Die Gewebekonstruktion
dieser Gewebebänder führt jedoch zwangläufig nur zu einer nicht ganz glatten Oberfläche,
deren Struktur bei weitem nicht ausreicht, den an solche Gurte bzw. Bänder cestellten
Erwartungen zu genügen.
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Eines dieser bekannten Gewebebänder weist an seiner Oberfläche im
Abstand zueinander parallelliegende, quer zur Gurtrichtung verlaufende, verhältnismäßig,
schwach in Erscheinung, tretende Wellen auf, die dadurch zustande kommen, daß sowohl
die Ober- als auch die Unterkette zueinander entgegengesetzt eingebundene Kettenfäden
aufweist, wobei jede Kette ein gleichtretendes Keltenfadenpaar hat, und die vorhandene
Bindekette über jeweils den Schuß geführt ist, der eine Hebung des betreffenden
Kettenfadenpaares bewirkt. Damit ergibt sich eine wellenaffi -e Oberflächenstruktur,
wobei die einzelnen Wellen un ' gefähr in dem Maße aus der Gewebeoberfläche
hervortreten, wie die Bindekette stark ist, da das Kettenfadenpaar auf der Bindekette
aufliegt.
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Bei einem weiteren bekannten Gewebeband, wie es beispielsweise auch
die USA.-Patentschrift 2 799 916
zeigt, sind die Erhöhungen an der Bandoberfläche
dadurch gebildet, daß die ein Ober- und ein Untergewebe, die jeweils beide zwei
gleichtretende Kettenfäden haben, aufeinanderbindenden Kettenfäden der Bindekette
einander entgegentreten. Die sich durch diese Einbindung der Bindekette ergebenden
Erhöhungen treten jedoch so geringfügig in Erscheinung, daß sie beim Abfühlen eines
solchen Gewebebandes kaum feststellbar sind.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, an ihrer Oberfläche
Erhöhungen aufweisende Gewebebänder, insbesondere Rolladengurte, mit einer einen
Oberschuß umschlingenden Oberkette und einer einen Unterschuß umschlingenden Unterkette,
die beide jeweils zwei gleichtretende Kettenfäden haben und durch eine Bindekette
aufeinandergebunden sind, dahingehend zu verbessern, daß die Erhöhungen markant
aus den Gewebeoberflächen hervortreten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Erhöhun-en
durch eine zwischen zwei gleichtretenden Ober- und zwei gleichtretenden Unterkettenfäden
eingebundene, gegen die Ober- und Unterkettenfäden tretende weitere Kette gebildet
sind, deren um den Ober- und Unterschuß herumgeführte Bögen die Hebungen der Ober-
und Unterkettenfäden überra en. Die erfindun-s-emäße Ver-9 & C
wendune
einer weiteren Kette, die nicht zum Aufeinanderbinden von Ober- und Untergewebe
dient, sowie deren Einbindung in das Gewebe, bringt es mit sich, daß Umkehrbögen
der Fäden dieser weiteren Kette aus der Ge-,vebeoberfläche besonders markant heraustreten
und dadurch einzelne, »noppenartige« Erhöhungen schaffen, welche eine gänzlich neuartige
Oberflächenstruktur solcher Gewebebänder bilden. Die noppenartigen Erhöhungen schaffen
hierbei eine äußerst rauhe und griffige Oberfläche, bei großer Seitensteife und
guter Flexibilität in Verbindung mit einer hohen Reißfestigkeit bei einem Minimum
an Bandstärke.
Die erfindungsgemäße Gewebekonstruktion bietet vor
allem auch eine Verwendungsmöglichkeit der ein geringes Haftvermögen aufweisenden,
synthetischen Chemiefasern, die jedoch für Gurte vorteilhafte Eigenschaften, wie
wesentlich erhöhte Reißfestigkeit bei geringer Fadendicke, früher nie gekannte Scheuertüchtigkeit
u. ä. aufweisen.
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Solche Fasern können sowohl in Kombination mit Naturfasern als auch
für sich allein Verwendung finden, wobei der Gegenstand der Erfindung in jedem Falle
eine gleich starke Rauheit der Gewebeoberfläche garantiert. Des weiteren ist es
möglich, in Zahl und Stärke verschiedenes Zwimmaterial zur Gewebeherstellung zu
verwenden. So kann beispielsweise die weitere Kette aus mehreren, gegenüber
&r Ober-und Unterkette bzw. Bindekette aus wesentlich stärkeren, vorzugsweise
aus Kunststoff gefertigten Zwirnfäden bestehen, während mindestens die Ober- und
Unterkettenfäden aus von Naturfasern gefertigten Zwirnfäden hergestellt sind. Die
Anordnung kann auch in umgekehrtem oder abgewandeltem Verhältnis erfolgen.
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Es lassen sich auch die Ober- und Unterkette mit Schuß und die weitere
Kette aus Kunstfaser fertigen, wobei die Fadengruppierungen und die Anordnung der
noppenartigen Erhöhungen auf der Gewebeoberfläche beliebig sein kann.
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Besonders günstig ist es, die nebeneinanderliegenden Erhöhungen um
einen Schuß gegeneinander zu versetzen. Es kommt so in regelmäßigem Versatz eine
verhältnismäßig dichte Anordnung einzelner Erhöhungen zustande, wodurch die Gewebeoberfläche
ein waffelähnliches Relief erhält. Bei übereinanderliegenden Gurtlagen, wie sie
beim Aufrollen der Rolladengurte gegeben sind, greifen die so geschaffenen Erhöhungen
und Vertiefungen derart forinschlüssig ineinander, daß eine Relativbewegung zwischen
den Gurtlagen unmöglich ist.
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Gegebenenfalls kann zwischen der Oberkette und der Unterkette noch
eine aus geeignetem Fasermaterial bestehende Einlagekette"die mit den erstgenannten
Ketten keine Bindung eingeht, vorgesehen sein, wodurch die Reißfestigkeit und Seitensteife
des betreffenden Gewebebandes noch wesentlich erhöht werden kann. Des weiteren wirkt
sich ein nachträgliches Ausrüsten eines in Art der erfmdungsgemäßen Gewebe- bzw.
Bindetechnik gefertigten Gewebebandes auf die vorerwähnten Eigenschaften vorteilhaft
aus, da hierbei das Material in Längs- und Querrichtung einläuft, was der weiteren,
die Einzelerhöhungen bildenden Kette zwischen den gleichtretenden Ober- bzw. Unterkettenfäden
einen strammen, unverrückbaren Sitz verleiht. Zugleich wird durch diese Eigenschaft
die Flexibilität des Gewebes in Längsrichtung noch begünstigt.
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Das Gewebe kann außerdem an sich noch auf einfache und vorteilhafte
Weise dadurch verfestigt werden, daß je weitere Kette eine Bindekette vorgesehen
ist und beide Ketten gegenläufig treten. Dabei kann die Bindekette so eingewebt
werden, daß sie nach außen hin nicht in Erscheinung tritt. Besonders zweckmäßig
ist es dann, wenn die Fäden der weiteren Kette stärker sind als jene der Bindekette
bzw. der Ober- und Unterkette.
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In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß sich der Gegenstand der
Erfindung nicht nur auf Gewebebänder, d. h. auf Gurte mit relativ geringer
Breite bezieht, sondern auch auf Bänder größerer Breite, beispielsweise auf solche
zur Verwendung als Förderbänder.
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Die sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüche genießen
nur als echte Unteranspräche Patentschutz.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindunc, an Hand eines Ausführungsbeispieles
dar-C Crestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch ein Gewebeband,
stark vergrößert, und F i g. 2 eine Teildraufsicht auf das Gewebeband Cremäß
F i g. 1.
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Das in der Zeichnung veranschaulichte Gewebeband weist eine als Ganzes
mit 10 bezeichnete Oberkette und eine als Ganzes mit 12 bezeichnete Unterkette
auf, wobei die Oberkette 10 in herkömmlicher Art einer Leinwandbindung einen
Oberschuß 14 bzw. die Unterkette 12 in gleicher Art einen Unterschuß 16 umschlingt.
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Sowohl die Oberkette 10 als auch die Unterkette 12- wird hierbei
von einem Paar gleichtretender Ober- bzw. Unterkettenfäden 18 und 20 gebildet
(s. F i g. 2).
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Der Ober- und Unterschuß 14,16 bzw. die Ober-und Unterkette
10, 12 sind mit Hilfe einer Bindekette 22, die im Gewebe so eingewebt ist,
daß sie nach außen hin nicht in Erscheinung tritt, aufeinandergebunden. Außerdem
ist zwischen den beiden Ketten 10, 12 vorzugsweise in an sich bekannter Weise
noch eine Einlage 23 eingewebt, die keine Bindung eingeht.
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Um nun dem Gewebeband eine rauhe Oberfläche zu verleihen und dasselbe
rutschfest auszubilden, ist eine weitere Kette 24 vorgesehen, die gemäß F i
g. 1
jeweils durch das Gewebe hindurchtritt und einen Oberschuß, dann den
nächsten Unterschuß und im Anschluß daran wieder den nächsten oder gegebenenfalls
übernächsten Oberschuß usw. umschlingt. Durch diese Bindung der weiteren Kette 24
ist letztere stets in entgegengesetzter Richtung zur Ober- bzw. Unterkette
10 bzw. 12 bzw. der Bindekette 22 in das Gewebe eingebunden. Hierdurch wird
die Bildung von mit 26 bezeichneten, über die Bandoberfläche herausragenden
Bögen erreicht, die markante »Noppen« bilden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt,
daß die weitere Kette 24 gegebenenfalls auch den übernächsten Oberschuß und Unterschuß
umschlingen kann. Die Anordnung der weiteren Kette 24 ist so getroffen, daß dieselbe
jeweils zwischen zwei gleichtretenden Ober- bzw. Unterkettenfäden 18, 20
angeordnet ist (s. F i g. 2). Diese Maßnahme begünstigt hierbei die Bildungder
Bögen 26, und zwar dadurch, daß die weitere Kette 24 an ihren Bögen
26 zwischen den gleichtretenden Kettenfäden 18, 20 eingeklemmt ist,
so daß eine Lageveränderung der weiteren Kette 24 innerhalb des Gewebes durch eventuelle
Zugkräfte verhindert wird. Wie aus F i g. 2 zu ersehen ist, sind dabei am
Gewebe die Bögen 26 von nebeneinanderliegenden Kettenfäden der weiteren Kette
24 um je einen Schuß gegeneinander versetzt angeordnet.
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Alles, was in der Beschreibung über den Inhalt der Ansprüche hinausgeht,
ist nicht Gegenstand der Erfindung.