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DE12126C - Verfahren zum Färben von Holz, Horn, Knochen, Elfenbein und ähnlichen Stoffen - Google Patents

Verfahren zum Färben von Holz, Horn, Knochen, Elfenbein und ähnlichen Stoffen

Info

Publication number
DE12126C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
colors
wood
ivory
bone
colored
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT12126D
Other languages
English (en)
Original Assignee
E. A. BATONNIER und P. A. MICHEL in Paris
Publication of DE12126C publication Critical patent/DE12126C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/32Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)

Description

1880.
Klasse 8.
EUGEN AMEDEE BATONNIER und PIERRE ANDRIEN MICHEL
in PARIS.
Verfahren zum Färben von Holz, Horn, Knochen, Elfenbein und ähnlichen Stoffen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1880 ab.
Das Färbverfahren, welches den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet, hat den Zweck, auf Holz, Horn, Elfenbein, Knochen und dergl. solche Farbstoffe aufzutragen bezw. zu fixiren, welche man gewöhnlich beim Färben von Wolle, Baumwolle, Seide etc. verwendet, desgleichen auch animalische, vegetabilische und mineralische Mordants aufzutragen. Dies geschieht mit Hülfe eines ganz neuen Verfahrens, dessen Wesen darin besteht, dafs viele Farben und Nuancen der verschiedensten Art in einem einzigen Bade fixirt werden, ohne dafs dabei ein Zusammenfliefsen der einzelnen Farben stattfindet. Das Verfahren ist hauptsächlich dazu bestimmt, auf Holz minderer Qualität die Maserirung von kostbaren Holzarten nachzuahmen.
Auf Elfenbein, Horn, Knochen und dergleichen vermag man sehr schöne Wirkungen hervorzubringen, die durch Lackiren und Einstäuben noch erhöht werden können.
Das Verfahren selbst ist folgendes:
Man rührt mit irgend einem Mehle, Kornmehl, Weizenmehl, Maismehl, Kartoffelmehl, Kastanienmehl etc. einen dünnen Teig an und breitet diesen auf einen Bogen Papier oder Pappdeckel, auf ein dünnes Blech oder dergl. in einer Dicke von einem oder mehreren Millimetern aus. Auf diese Schicht wird die Farbe in Form von Pulver oder in flüssigem, passend verdicktem Zustande, wie man sie zur Herstellung von Buntpapier und zum Bedrucken von Webstoffen benutzt, aufgetragen und dann das Ganze mit der Farbenseite auf den zu färbenden Gegenstand aufgelegt. Um eine vollständige Berührung aller Theile zu erzielen, legt man am besten hinter den Papier- und Pappdeckelbogen ein gelochtes Blech und verbindet das Ganze durch Gurte oder mit Hülfe einer geeigneten Presse.
Das Ganze wird hierauf in kochendes Wasser getaucht oder in eine Dampfkammer gebracht. Dort lösen sich die Farbstoffe auf und legen sich auf die Oberfläche des Gegenstandes, gleichzeitig wird aber der Teig gekocht, er erhärtet oder erstarrt dabei und hält alsdann die Farben, denen er als Unterlage dient, an ihrer Stelle, so dafs neben einander liegende Farben nicht in einander laufen können.
Diese Isolirung der Farbstoffe mit Hülfe eines Teiges oder einer anderen, dieselbe Rolle spielenden Masse bildet das Wesen der vorliegenden Erfindung.
Die Färbung ist je nach der Härte des Holzes in kürzerer oder längerer Zeit vollendet.
Bei härterem Holz empfiehlt es sich, die Farben mehr aus einander zu halten, als bei weicherem, denn da bei jenem für die Imprägnirung eine längere Zeit erforderlich ist, so könnten doch die Farben durch den Teig hindurch in einander laufen.
Es kann mehrere Stunden dauern, bis die gewünschte Färbung erzielt ist; wo es sich jedoch, wie wohl in den meisten Fällen, nur um eine oberflächliche Färbung handelt, genügt eine halbe Stunde.
Nach vollendeter Färbung wäscht man den Teig mit viel Wasser ab und läfst die gefärbte Fläche im Schatten trocknen, worauf man sie einstäuben und lackiren kann.
Nach dem Einstäuben mufs man die Fläche gut abwischen, da, wenn Farbenstaub zurückbliebe, der Alkohol des Lacks die Farbe dieses Staubes auflösen würde, wodurch Flecken entständen.
Will man. Maserirungen hervorbringen, so wendet man die Farben in genügend verdickten Lösungen von Gummi, Dextrin etc. an. Diese Farben werden alsdann an gewissen Stellen des Teiges in mehr oder weniger dicken Tropfen in der Richtung der hervorzubringenden Maserirung aufgetragen und mit Hülfe eines Blasbalges ausgebreitet. Alsdann wird verfahren, ■wie oben beschrieben.
• Man kann die Farbe, welche die Maserirung bildet, auch mit Hülfe eines Pinsels direct auftragen, in welchem Falle auf den Teig nur die Grundfarbe aufgetragen wird.
Die mit dem Pinsel aufzutragende Farbe mufs mit Hülfe irgend eines Stoffes, z. B. Gummi, ziemlich stark verdickt sein.
In gewissen Fällen, wie ζ. B. wenn Blumenbouquets oder andere Ornamentirungen aufgetragen werden sollen, kann man zuerst die Isolirmasse in einer dünnen Schicht auftragen. Sollen z. B. Blumen auf Holz aufgemalt werden, so überzieht man die Holzfläche zuerst mit einer Albuminschicht und malt auf diese alsdann die Blumen mit Hülfe eines Pinsels oder trägt dieselben mit Hülfe der weiter unten zu beschreibenden Farbstifte auf und setzt sie dann der Wirkung von heifsem Wasser oder Dampf aus. Die Farben dringen dabei in das Holz ein, während das Albumin unter der Einwirkung der Hitze coagulirt und die Farben an ihrer Stelle hält.
Zur Erzielung der verschiedensten Wirkungen kann man die aufzutragenden Farben auch von Sägespänen oder einem anderen indifferenten Pulver aufsaugen lassen und dieses mit dem Farbstoffe stark imprägnirte Pulver in der oben beschriebenen Weise auf den Teig aufstreuen, den man alsdann auf die zu färbende Fläche bringt. Unter dem Einflüsse der Nässe und Feuchtigkeit geben die Sägespäne einen Theil des Farbstoffes ab, der sich alsdann auf die zu färbende Fläche festsetzt. Dieses Verfahren ist weniger kostspielig, als wenn man die Farbe in Pulverform für sich und direct auftrüge.
Zum Fixiren gewisserFarben bringt man vorher Beizen, wie z. B. Alaun, essigsaure Thonerde, Chromalaun, Zinnsalze und andere in der Färberei verwendete Stoffe auf die zu bemalende Fläche.
Was die Farben betrifft, so kann man bei dem vorliegenden Verfahren alle in der Färberei benutzte verwenden.
Man kann bei dem vorliegenden Verfahren auch Metallsalze anwenden, welche durch doppelte Zersetzung unlösliche, gefärbte Niederschläge ergeben. Diese Salze werden auf den Teig aufgetragen und dann mit diesem auf die zu färbende Fläche gebracht. Unter Einwirkung eines geeigneten Reactivs bilden sich alsdann farbige Niederschläge, welche in das Holz eindringen. Auf diese Weise wird das Holz gleichzeitig gefärbt und conservirt.
Da der Teig die Salze isolirt, so kann man begreiflicherweise mehrere Salze gleichzeitig auftragen und erhält auf diese Weise gleichzeitig mehrere Farben, wobei das Reactiv allen gemeinsam ist und das Farbebad bildet.
Man kann dabei in der Weise verfahren, dafs man mit Hülfe des Teiges in der eingangs beschriebenen Weise die Salze so aufträgt, als hätte man es mit definitiven Farben zu thun; nachdem man alsdann den Teig, sowie die überschüssigen Salze entfernt hat, taucht man die Holzfläche in das Reactiv, worauf die verschiedenen Farben an ihrer Stelle erscheinen, nach Mafsgabe der Verschiedenheit der angewendeten Salze und der Beschaffenheit der Metallbasen.
Um das Eindringen der Farben noch zu befördern, kann man sich auch eines Vacuums bedienen oder Dampf anwenden, der, nachdem er die Poren des Holzes geöffnet hat, sich condensirt.
Zur Herstellung von feinen Fasern, Blumen und Blätterwerk kann man sich auch besonders präparirter Farbstifte bedienen.
Zur Herstellung dieser Stifte mengt man die Farben in Pulverform mit Talk, Kaolin oder einem anderen indifferenten Stoffe nach Mafsgabe der zu erzielenden Farbennüance. Das Gemenge wird alsdann mit irgend einem Bindemittel (Gummilösung etc.) zu einem Brei angerührt, in Stangen geformt und trocknen gelassen.
Man kann der Masse, aus welcher die Stifte hergestellt werden, auch Beizen beimengen, wenn das zu färbende Holz nicht schon vorher mit solchen Beizen imprägnirt worden ist. Endlich können die Stifte auch irgend einen hygroskopischen Stoff enthalten, so dafs, wenn die zu färbende Fläche der Wirkung von Dampf ausgesetzt wird, dieser Stoff das Condensationswasser absorbirt und eine Lösung der beigemengten löslichen Stoffe bewirkt.
Die farbigen Zeichnungen, welche mit diesen Stiften auf den Gegenstand aufgetragen wurden, werden mit heifsem Wasser oder Dampf unter Zuhülfenahme des oben beschriebenen, stärkemehlhaltigen, albuminhaltigen etc. Teiges fixirt.
Das Verfahren dient hauptsächlich zur Imitation ausländischer Hölzer, läfst sich aber, wie bemerkt, auch für andere Zwecke mit Vortlieil verwenden.
Auf Holz angewendet, bietet es den grofsen Vortheil, dafs die Textur des Holzes nicht verdeckt wird, wie dies bei dem gewöhnlichen Färben der Fall ist. Da ferner die Farbe nicht eine Schicht auf dem Holze bildet, so kann man dieses ohne Nachtheil poliren, wie andere Hölzer.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren, Holz, Elfenbein, Knochen und ähnliche Stoffe gleichzeitig mit verschiedenen Farben zu färben, darin bestehend, dafs man die verschiedenen Farben mit Hülfe eines weichen, unter der Einwirkung von Wärme erhärtenden oder erstarrenden Teiges, welchen man auf die zu färbende Fläche bringt, von einander isolirt hält.
DENDAT12126D Verfahren zum Färben von Holz, Horn, Knochen, Elfenbein und ähnlichen Stoffen Active DE12126C (de)

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