-
Kanalschalter für Hochfrequenzgeräte, insbesondere Fernsehgeräte Die
Erfindung geht aus von einem Kanalschalter für Hochfrequenzgeräte, insbesondere
Fernsehgeräte, mit einer Reihe von aufeinanderfolgenden, in einer Halterung zusammengefaßten
und in ihrer Gesamtheit durch Betätigungsglieder in festgelegte Stellungen ortsveränderbaren
Trägerelementen, die zur Kontaktierung mit feststehenden Kontakten bei Ortsveränderung
Kontakte tragen und von denen jedem eine Druck- oder Schiebetaste eines Tastenaggregates
zugeordnet ist.
-
Es ist eine Reihe von verschiedenen Schaltvorrichtungen -bekannt,
die wegen des zur einwandfreien Kontaktierung notwendigen großen Kontaktdruckes
schwer zu betätigen sind. Dies ist ganz besonders bei Rundfunkgeräten und Fernsehgeräten,
die von Laien bedient werden, von großem Nachteil.
-
Zur Einstellung der Kanäle eines Fernsehgerätes wird im allgemeinen
ein Drehknopf verwendet, mit dem ein auf einer Trommel befindlicher Spulensatz über
Kontaktfedern in die gewählte Stellung gedreht wird und dort einrastet. Diese Anordnung
benötigt zwar verhältnismäßig wenig Platz, hat aber den großen Nachteil, daß infolge
des erforderlichen großen Kontaktdrucks die Trommel sehr schwergängig ist, so daß
der Bedienende eine erhebliche Kraft aufwenden muß, um die Verstellung von einem
Kanal in einen anderen vorzunehmen. Die Folge dieses großen, nicht abzuschätzenden
Kraftaufwandes ist oft ein zu großes Drehmoment, wodurch die Trommel über die Raststellung
des gewünschten Kanals hinausdreht und sich ein falscher Kanal einstellt.
-
Eine gut zugängliche und außerdem noch sehr dekorative Bedienungsvorrichtung
stellen Drucktasten dar, wie sie für verschiedene Einstellungen in der Rundfunktechnik
seit langem bekannt sind.
-
Bei einem bekannten Drucktastenschalter sind die den Tasten zugeordneten
Kontaktschlitten strahlenförmig gegenüber einem im Mittelpunkt angeordneten gemeinsamen
Gegenkontakt angebracht und werden bei Betätigung der Tasten gegen diesen gedrückt.
Die Verbindung der Kontaktschlitten mit den Tasten erfolgt hierbei über gelenkig
angebrachte Gestänge.
-
Bei einem ähnlich aufgebauten Drucktastenkanalschalter werden die
Kontaktstreifen von einer Taste aus über Bowdenzüge oder Zugmagnete betätigt, wobei
die Auswahl des gewünschten Kanals über Schienen mit Freigabe- und Sperrschlitzen
und,loder Kontaktkombinationen erfolgen kann, die von der Taste gesteuert werden.
Nachteilig ist dabei, daß die Taste mehrere vom Drehwinkel oder der Eindrücktiefe
abhängige Stellungen aufweisen muß, wodurch eine einfache und vor allem übersichtliche
Bedienung nicht mehr möglich ist. Werden zur Betätigung der Kontaktstreifen Zugmagnete
verwendet, um die auf Grund des geforderten großen Kontaktdruckes auftretende hohe
Kontaktreibungskraft nicht an der Taste aufbringen zu müssen, verteuert das den
Kanalschalter erheblich; zudem wird er störanfälliger.
-
Weiterhin sind auch Drucktastenkanalschalter bekannt, bei denen in
einem verschiebbaren Magazin mit Kontakten versehene Spulenträgerstreifen in parallelen
Ebenen angeordnet sind. Die Verschiebung des Magazins erfolgt direkt durch die Drucktasten,
wobei die Kontakte der Spulenträgerstreifen durch feststehende Gegenkontaktfedern
geschoben werden. Als Nachteil wirkt sich hierbei aus, daß durch den begrenzten
Tastenhub auch nur eine begrenzte Anzahl von Spulenträgerelementen angeordnet werden
können. Außerdem muß beim Durchschalten über einen oder mehrere Spulenträgerstreifen
hinweg der an sich sehr hohe Kontaktreibungsdruck aller dazwischenliegenden Spulenträgerstreifen
überwunden werden, wodurch sich der Tastendruck beim Eindrücken mehrmals sprunghaft
ändert und ein zügiges Eindrücken der Tasten unmöglich wird; zudem tritt ein unnötiger
Kontaktverschleiß ein. Daneben ist von jeder Taste zum Magazin ein eigenes Verbindungsglied
nötig.
-
Gegenüber dem Bekannten ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Tastenaggregat und der Halterung zwei Betätigungsglieder vorgesehen
sind, von denen das eine die Ortsveränderung
der Halterung bewirkt
und das andere vor der Ortsveränderung der Halterung den Kontaktdruck durch eine
relative Bewegung zwischen den Kontakten aufhebt und ihn nach erfolgter Ortsveränderung
durch eine umgekehrte Bewegung wiederherstellt, und daß die Betätigungsglieder über
jede Taste betätigbar sind.
-
Es erfolgt also das Einstellen der Halterung im praktisch reibungsfreien
Zustand ohne Kontaktdruck, da sich der Einstellvorgang in drei Phasen gliedert,
nämlich Aufheben des Kontaktdruckes, Einstellen der Halterung und Wiederherstellen
des Kontaktdruckes. Dadurch ist es möglich, die aus Gründen der übersichtlichkeit
jedem Trägerelement zugeordnete Taste selbst beim Durchschalten über mehrere Trägerelemente
hinweg zügig und mit normalem üblichen Tastendruck einzustellen. Durch die Verwendung
von lediglich zwei Betätigungsgliedem, z. B. Gestängen oder Seil- bzw. Bowdenzügen,
zwischen Tastenaggregat und Halterung kann in einfacher Weise eine getrennte Anordnung
beider Teile z. B. in einem Fernsehgerät vorgenommen werden. Eine weitere Besonderheit
ist die, daß beim Drücken einer Taste zunächst mittels einer Feder eine Arbeit gespeichert
wird, die erst nach dem Aufheben des Kontaktdruckes die Verstellung der Halterung
bewirkt.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Halterung für die
als Spulenträger ausgebildeten Trägerelemente nicht wie üblich eine Trommel oder
ein Diskus, sondern ein Spulenschlitten, der keine Dreh-, sondern nur Längsbewegungen
ausführt.
-
Die Erfindung ist im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher
beschrieben und in der Zeichnung dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt einen Drucktastenmechanismus mit Herzkurve; F
i g. 2 zeigt in Perspektive die Halterung der Träjzerelemente-, F i
g. 3 zeigt in Seitenansicht die Anordnung der Betätigungsglieder bei direkt
anschließender Halterung; F i g. 4 zeigt eine besondere günstige Anordnung
der Eingangsstufe eines Empfängers in Verbindung mit dem Kanalschalter; F i
g. 5 zeigt in Perspektive ein Trägerelement. Gleiche Bauteile sind dabei
in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Der aus dem Tastengehäuse 1 herausragende Drucktastenkopf 2
sitzt an einem dreiarmigen Winkelhebel 3 (F i g. 1), der um die Achse
4 schwenkbar ist. Ein zweiter, einarmiger Hebel 36, dessen Drehpunkt ebenfalls
durch die Achse 4 gebildet wird, liegt an dem Winkelhebel 3 -an (F i
g. 1). Um die Achse 4 ist eine Feder 5 geschlungen, die durch den
Schlitz 6 am Ende 3 c hindurch sich in einem analogen Schlitz in dem
Hebel 36 abstützt. Beim Niederdrücken des am Hebelarin 3 a befindlichen
Tastenkopfes 2 entgegen der Rückholfeder 12 bewegt sich der Hebel 3, 3
a, 3 b, 3 c um die Achse 4. Dabei drückt der Hebelarm 3 c eine
Schiene 10 nach vorn, an der ein am Ende der Achse 4 angebrachter Hebel
11 (F i g. 3) starr befestigt ist. Die Bewegung des Winkelhebels
3, 3 a, 3 b, 3 c wird durch die Feder 5
auf den einarmigen
Hebel 36 übertragen. Die Rolle 9
am Ende des Hebels 36 wird
dabei nach oben geführt und dreht - sobald die Halterung frei beweglich ist
- die Herzkurvenscheibe 8 so lange um die Achse 7, bis die
Rolle 9 im Herzkurventeil 8 a einrastet.
-
Es sind natürlich auch anders ausgebildete Kurven denkbar; jedoch
ist die Herzkurve besonders vorteilhaft, weil sie praktisch auf jede Winkelstellung
eingestellt werden kann, so daß jedem der zehn üblichen Kanäle eine Drucktaste mit
dem beschriebenen Mechanismus und einer Herzkurvensüheibe in spezifischer Stellung
zukommt.
-
Mit der bereits erwähnten Schiene 10, die über alle zehn Hebelarme
3 c läuft, ist ein Hebelsystem 11,
13, 14,
15, 24 (F i 1-. 3) verbunden, das zur Betätigung des jeweils gewählten
Trägerelements bestimmt ist. Ein zweites Hebelsystem 16, 17, 22, das an der
gleichen Achse 7 wie die Kurvenscheiben 8 sitzt, bewegt die gesamte
Halterung (28).
-
Die Halterung (28) umfaßt, wie F i g. 2 zeigt, die einzelnen
Trägereleinente 26, und gleitet in einem Schlitz 27 im Boden der Wanne
21. Mit 28a ist eine Führungsnase bezeichnet. Die einzelnen Trägerelemente
26 sind als Rahmen ausgebildet (F i g. 5), in dem eine Spule
29, die eventuell mit einer Trimmerschraube 30 versehen sein kann,
eingesetzt ist.
-
F i g. 4 zeigt die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen
Kanalschalters: Das Trägerelement kann direkt an der Eingangsstufe 31 (nicht
näher dargestellt) wirksam werden, wobei auch die Röhren 32 besonders günstig
untergebracht sind.
-
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Kanalschalters ist nun folgende:
Der Einstellvorgang gliedert sich in drei Phasen: a) Aufhebung des Kontaktdruckes;
b) Einstellen des Trägerelements im reibungsfreien Zustand; c) Wiederherstellen
des Kontaktdruckes.
-
Durch einen leichten Druck auf den Tastenkopf 2 wird der Hebel
3, 3 a, 3 b, 3 c um seine Achse 4 geschwenkt und drückt dabei
die Schiene 10 nach vorn. Der an dieser Schiene starr befestigte Hebel
11
bewegt sich dadurch ebenfalls aus der gestrichelt gezeichneten Ruhelage
nach vorn und zieht das Betätigungsglied 13 mit. Dieses Glied 13,
das im Ausführungsbeispiel als starrer Hebel dargestellt ist, betätigt nun eine
Hebelübersetzung zur Aufhebung des zur Zeit vorhandenen Kontaktdruckes am Trägereleinent.
An der Führungswanne 21 ist vorzugsweise beidseitig eine solche Hebelübersetzung14,
15, 18, 19, 20, 24 angeordnet, damit sich beim Einstellvorgang die einzelnen
Trägerelemente nicht verkanten können. Durch die Vorwärtsbewegung des Betätigungsgliedes
13 wird der Hebel 14 über ein Zwischenstück 24 entgegen der Rückstellfeder
19
nach vorn und nach unten bewegt und zieht den Hebel 15 dabei in
dem Langloch 18 aus der gestrichelt gezeichneten Ruhestellung mit nach unten.
Ein am Hebel 15 befestigter Stift, der in die Kerbe 34 am Trägerelement
26 eingreift, zieht dieses nach unten und löst somit den Kontakt zwischen
den Kontaktnieten 25 und der Kontaktfeder 33
(s. F i g. 4).
Vorteilhafterweise wird eine Kniehebelübersetzung verwendet, denn diese hat einen
nichtlinearen Verlauf der Arbeitskennlinie. Diese Nichtlinearität ist erforderlich,
damit die Kraft erst in der Kontaktstellung starkt ansteigt bzw. um einen genügend
großen Weg für die Bewegung der Trägerelemente von und zu den feststehenden Konktakten
zu erhalten, damit die aufzuwendende Arbeit an der Drucktaste möglichst gering ist.
Das Aufheben
des Kontaktdruckes erfolgt bei allen Drucktasten in
der gleichen Weise als erste Phase, da die Schiene 10 von allen gleichartig
betätigt wird.
-
Als zweite Phase erfolgt nun die eigentliche Einstellung des gewählten
Kanals, und zwar in praktisch reibungsfreiem Zustand. Nachdem beim Andrücken der
Drucktaste für den gewünschten anderen Kanal der Kontaktdruck beseitigt ist, wird
beim weiteren Niederdrücken die Feder 5 (F i g. 1) gespannt, indem
ihre Enden in dem Schlitz 6 bzw. dem dahinterliegenden Element
36, das einen analogen Schlitz aufweist, zusammengedrückt werden. Dabei drückt
die Rolle 9 auf die zugehörige Herzkurvenscheibe 8,
dreht diese und
damit die Achse 7, die ihrerseits diese Bewegung auf ein zweites Hebelsystem
16, 17,
22 (F i g. 3) überträgt. Die Drehbewegung der Achse
7 wird auf den Hebel 16 übertragen, welcher das Betätigungsglied
17 in einem Langloch 23 nur in Längsrichtung bewegt. Ein Zapfen oder
Stift 22 verbindet das Glied 17 durch das Langloch 23 mit der Halterung28,28a.
Beim Druck auf die entsprechende Taste führt das Betätigungsglied 17 die
Halterung 28 mittels einer Führung 28 a in dem Schlitz 27 entlang,
bis das in Frage kommende Trägerelement 26 erreicht ist. Die Feder
5 speichert die durch die Drucktaste eingegebene Einstellarbeit so lange,
bis die Halterung für die neue Einstellbewegung freigegeben ist; das ist dann der
Fall, wenn das zuvor eingerastete Trägerelement in die Halterung zurückgezogen ist.
-
Nun beginnt die dritte Phase des Einstellvorganges. Die Halterung
28 hat das gewählte Trägerelement 26 in reibungsfreiem Zustand unter
die Kontaktfedern 33 des Eingangskreises gefahren. Beim Loslassen des Tastenkopfes
2 geht die Schiene 10 wieder in ihre Ruhelage zurück, damit auch die Kniehebelübersetzung
14, 15; das Trägerelement wird in der Kerbe 34 gefaßt und in eine Aussparung
35 im Rand 21 a der Führungswanne 21 gehoben. Damit ist der Kontakt zur Eingangsstufe
hergestellt.
-
Das Herausheben des arbeitenden Trägerelementes hat neben der Möglichkeit,
den Kontaktdruck lösen zu können, noch einen weiteren sehr wesentlichen Vorteil.
Die Spule ist dadurch aus dem Einflußfeld der Nachbarspulen entfernt, so daß keine
unbeabsichtigte störende Induktion auftreten kann.
-
An Stelle der hier beschriebenen starren Hebel 11,
16, 17,
können sehr vorteilhaft Seil- bzw. Bowdenzüge verwendet werden. Man ist dann in
der Lage, die Führungswanne 21 an beliebiger Stelle und auch in beliebiger Stellung,
also auch z. B. hochkant anzuordnen. Dadurch ergeben sich für die Raumeinteilung
im Gehäuse besonders günstige Möglichkeiten, die vor allem der Gehäusegestaltung
zugute kommen.
-
Die Erfindung läßt sich selbstverständlich auch auf die konventionellen
Spulenträgerelemente übertragen.
-
Es wird in analoger Weise zuerst der Spulenträger, die Trommel oder
die Scheibe von der Kontaktfeder abgehoben oder weggeschwenkt, dann reibungsfrei
in die gewünschte Stellung gedreht (entspricht dem Fahren der Halterung) und beim
Loslassen der Taste der Kontakt wiederhergestellt, indem das Trägerelement wieder
an die Kontaktfeder angeschwenkt und angedrückt wird.
-
Da bei diesen Anordnungen zur Aufhebung des Kontaktdruckes nur ein
sehr kleiner Weg erforderlieh ist (es genügt eventuell schon, die Trommel
UM '/2 MM ZU Schwenken), ist keine unlineare Charakteristik der Hebelübersetzung
erforderlich; es läßt sich jedes geeignete lineare Hebelsystem mit gleichem Erfolg
verwenden.