DE1197953B

DE1197953B - Leistungsschalter

Info

Publication number: DE1197953B
Application number: DEL39709A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walter Gielessen
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1961-08-04
Filing date: 1961-08-04
Publication date: 1965-08-05

Description

Leistungsschalter Bei einem Leistungsschalter besteht allgemein die Gefahr, daß der Ausschaltlichtbogen die Kontaktoberfläche der Schaltstücke durch seine Wärmewirkungen ungünstig beeinflußt.
Es sind daher verschiedene Maßnahmen bekanntgeworden, um die stromübertragenden Kontaktflächen vor derartigen Einwirkungen zu schützen, wie z. B. durch die Anordnung einer parallel zu einer Hauptschaltstrecke liegenden Lichtbogenlöschstrecke, die erst betätigt wird, nachdem die den Strom führende Hauptschaltstrecke ohne Lichtbogen geöffnet wurde. Eine andere Maßnahme besteht darin, den Lichtbogen möglichst schnell von den Kontaktflächen auf besondere Lichtbogenelektroden zu leiten. Dabei kann aber auch die Strahlungswärme des Lichtbogens auf die Kontaktfläche zerstörend wirken, wenn z. B. der Lichtbogen durch das Schaltstück hindurchgeführt ist. Um einen Abbrand der Kontaktfläche in einem solchen Fall zu vermeiden, wird bei einem Leistungsschalter mit einem strömenden Löschmittel ein düsenförmiges Schaltstück durch ein Abschirmrohr aus. Metall oder Isolierstoff abgedeckt, das sich beim Ausschaltvorgang vor dieses Schaltstück legt. Bei anderen Leistungsschaltern tritt ein zylinderförmiges Isolierstück nach Entfernen eines beweglichen Schaltstiftes in das feste Gegenschaltstück ein, um dessen Kontaktfläche vor der Strahlungswärme des Lichtbogens zu schützen.
Die Erfindung betrifft nun einen Leistungsschalter, dessen beide Schaltstücke so ausgebildet sind, daß ihre kontaktgebenden Flächen während des Ausschaltvorganges nicht oder nur ganz geringfügig von den Lichtbogenfußpunkten erfaßt werden, mit Abschirmmitteln, die während des Ausschaltvorganges vor die kontaktgebenden Flächen treten und sie vor der Strahlungswärme des Lichtbogens schützen. Dieser Schalter wird nun dadurch verbessert, daß erfindungsgemäß die Abschirmmittel beiden Schaltstükken zugeordnet sind.
Bei den bekannten Schaltern ist immer nur an einem Schaltstück ein Abschirmmittel vorgesehen, so daß das andere Schaltstück nach wie vor an seiner Kontaktfläche beschädigt werden kann, zumal wenn der Schalter ohne ein Lichtbogenlösehmittel arbeitet. Die Erfindung ist daher besonders für solche Schalter wertvoll, die kein kühlendes Löschmittel, wie ein Druckgas oder eine Flüssigkeit, benutzen, also beispielsweise für Luftschalter mit oder ohne magnetische Beblasung, Vakuumschalter oder Lasttrennschalter. Für diese Schalter hat die erfindungsgemäße Maßnahme noch den Vorteil, daß durch die Bewegung der Abschirmmittel vor die Schaltstücke oder durch die Bewegung der Schaltstücke hinter die Abschirmmittel der Lichtbogen mit seinen Fußpunkten sehr schnell von den Kontaktflächen entfernt wird.
Die Erfindung wird z. B. bei Schaltern mit einem feststehenden und einem bewegten Schaltstück in der Weise verwirklicht, daß die Schaltstücke mit sich bei der Ausschaltung in sie hinein- bzw. sich darüberschiebenden Metall- oder Isolierstoffhülsen versehen werden. Sind Leistungsschalter mit zwei gegeneinanderbewegten Schaltstücken vorgesehen, wie z. B. aufeinander abrollende Kontakte, so werden letztere zweckmäßig während des Ausschaltvorganges hinter entsprechend gerundete Metall oder Isolierstoffschirme geführt.
Die Zeichnung zeigt die Erfindung in F i g. 1 an einem Luftschalter und in F i g. 2 an einem Rollenkontaktsystem.
Nach F i g. 1 arbeitet das mit 1 bezeichnete Schaltmesser mit dem festen Schaltstück 2 zusammen. Der zwischen den beiden Schaltstücken gezogene Lichtbogen wird in einer schematisch dargestellten Löschkammer 3 gelöscht. In. das Schaltstück 2 dringt beimAusschalten einAbschirmstück 4, das unter dem Druck einer Feder 5 steht. Auf diese Weise wird eine Einwirkung des Lichtbogens auf die innere Kontaktfläche des Schaltstückes 2 verhindert. Das Schaltmesser 1 weist eine metallische Hülse 6 auf, die sich beim Ausschaltvorgang über das Schaltmesser 1 schiebt und dadurch dieses ebenfalls gegen eine längere Einwirkung des Lichtbogens schützt. Die Hülse 6 kann mit einer Abbrandelek trode 7 versehen sein, auf die der Lichtbogen von der Schaltmesserspitze gleitet, um dann auf die ihr zugeordnete hörnerartige Elektrode 8 an der Wand der Löschkammer 3 überzugehen. Eine gleichartige Elektrode 8 ist mit dem festen Schaltstück 2 verbunden. Sobald der Bolzen 9 in dem Langloch 10 des Schaltmessers an das vordere Ende dieses Loches gelangt, wird die Hülse 6 von dem Schaltmesser 1 mitgenommen. Auch die Hülse 6 steht unter dem Druck von Federn 11, während die Schaltstücke ihren Kontaktdruck durch weitere Federn 12 erhalten. Besteht die Hülse 6 aus Isolierstoff, so kann sie ein metallisches Leitstück für den Lichtbogenfußpunkt erhalten.
In F i g. 2 sind zwei aufeinander abrollende Schaltstücke 13 und 14 dargestellt, die sich in der Einschaltstellung bei K berühren (2a). Während des Ausschaltvorganges (2b) wandern die Kontaktstellen K hinter zwei Abschirmteile 15. In der Ausschaltstellung (2c) sind die Kontakflächen völlig von den Teilen 15 abgedeckt, so daß die Lichtbogenfußpunkte auf die Teile 15 übergehen, falls diese aus Metall sind oder bei ihrer Herstellung aus Isolierstoff metallische Leitschienen haben.

Claims

Patentansprüche: 1. Leistungsschalter, dessen beide Schaltstücke so ausgebildet sind, daß ihre kontaktgebenden Flächen während des Ausschaltvorganges nicht oder nur ganz geringfügig von den Lichtbogenfußpunkten erfaßt werden, mit Abschirnunitteln, die während desAusschaltvorganges vor die kontaktgebenden Flächen treten und sie vor der Strahlungswärme des Lichtbogens schützen, d a -durch gekennzeichnet, daß die Abschirmmittel (4, 6) beiden Schaltstücken zugeordnet sind.
2. Leistungsschalter nach Anspruch 1 mit einem feststehenden und einem bewegten Schaltstück, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltstücke mit sich bei der Ausschaltung in sie hinein- bzw. sich darüberschiebenden Metall- oder Isolierstoffhülsen versehen sind.
3. Leistungsschalter nach Anspruch 1 mit zwei gegeneinanderbewegten Schaltstücken, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schaltstücke während des Ausschaltvorganges hinter ihrer Form angepaßte Metall- oder Isolierstoffschirme geführt werden.
4. Leistungsschalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmmittel mit einer Abbrandelektrode bzw. mit einem Leitstück für den Lichtbogenfußpunkt versehen sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 478 801, 500 531, 592 265, 690 203, 693 602, 696 787, 714 778, 959 660; deutsche Auslegeschrift Nr.1010 618.