DE1195769B - Thermodynamischer Kondenswasserableiter - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

F22g

Deutsche Kl.: 13d-24

Nummer: 1195 769

Aktenzeichen: G 337741 a/13 d

Anmeldetag: 7. Dezember 1961

Auslegetag: 1. Juli 1965

Die Erfindung betrifft einen thermodynamischen Kondenswasserableiter, dessen Steuerraum, in welchen als Ventilsitze ausgebildete Eintritts- und Austrittsöffnungen hineinragen, durch einen frei beweglichen Ventilteller in eine Druck- und eine Austrittskammer unterteilt ist, und bei dem die den Ventilsitzen zugekehrte Ventiltellerseite mit diesen zusammenarbeitet.

Bei derartigen Ableitern ist es bekannt, Leckagen, beispielsweise Haarrisse, als Entlüftungsquerschnitte vorzusehen, um bei Luftanfall vor allem eine direkte Luftabführung zu ermöglichen. Es ist auch bekannt, diese Leckagen durch einen den Hub des Ventiltellers im Schließsinne begrenzenden Anschlag zu ermöglichen, so daß· zwischen Ventilteller und Ventilsitzen Durchtrittsspalte verbleiben.

Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, die Entlüftungsleistung derartiger Ableiter, insbesondere für den Anfahrvorgang bei Dampf anlagen, noch' weiter zu verbessern. Die Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß darin gesehen, daß in der Austrittskammer zwischen dem Ventilteller und dem Boden eine in an sich bekannter Weise bei absinkender Temperatur im Öffnungssinne auf den Ventilteller einwirkende Bimetall- oder Spencer-Scheibe lose eingelegt ist, welche spätestens kurz vor Erreichen der Sattdampftemperatur außer Wirkungsverbindung mit dem Ventilteller tritt.

Durch die vorgeschlagene Maßnahme wird bei einer noch kalten Anlage erreicht, daß, solange nur Luft anfällt, der thermodynamische Ableiter stets voll geöffnet ist, wodurch die größtmögliche Menge an Luft abgeführt werden kann. Die Anlage wird somit beim Anfahren äußerst schnell von der ihre einwandfreie Arbeitsweise störenden Luft befreit, so daß nicht nur lästige Unterbrechungen vermieden werden, sondern vor allem auch die Gesamtanlage in wesentlich kürzerer Zeit auf volle Leistung kommt. Um eine ungehinderte thermodynamische Funktion des Ableiters in warmem Zustand der Anlage zu gewährleisten, ist das Bimetallelement derart bemessen, daß es spätestens kurz vor Erreichen der Sattdampftemperatur oder bei Heißdampf mehr oder weniger darüber außer Wirkung tritt. Auch dann, wenn während des Betriebes unverhältnismäßig viel Luft anfällt und das Kondensat deshalb stark mit Luft vermischt ist, wird infolge der hierbei absinkenden Temperatur durch den Abfall des Partialdruckes das Bimetallelement zum Ansprechen gebracht und damit der Ventilteller wieder in die Offenstellung bewegt.

Es ist zwar bei schwimmergesteuerten Ableitern, Thermodynamischer Kondenswasserableiter

Anmelder:

Gustav F. Gerdts K. G., Bremen, Hemmstr. 130

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Hans-Martin Pape, Bremen-Horn;
Johannes Tetzner, Bremen

^X5 die sich schon allein in ihrem Aufbau und ihrer Funktionsweise ganz erheblich von den thermodynamischen Ableitern unterscheiden, bekannt, zur besseren Entlüftung in den Kraftfluß zwischen dem '-" Schwimmer und dem Absperrorgan ein Bimetallelement zwischenzuschalten. Jedoch ist hier das Bimetallelement so angeordnet, daß es auf das Absperrorgan sowohl im Öffnungssinne als auch im Schließsinne einwirkt, d. h., daß bei diesen bekannten Ableitern die bei Erwärmung auftretende Kraft auch für die Durchführung der Schließbewegung erforderlich ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Querschnitt durch den Erfindungsgegenstand und

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie ΙΙ-Π der F i g. 1 in Draufsicht.

Gemäß Fig. 1 besteht der thermodynamische Ableiter beispielsweise aus einem Gehäuseteil 1 mit dem Eintrittskanal 2 und dem Ventilsitz la sowie dem Austrittskanal 3 und dem Ventilsitz 3 a. Die Ventilsitze 2 a und 3 a ragen in den freien Steuerraum 4 hinein und bilden so, zusammen mit einem in gleicher Ebene liegenden Randbund 5, eine Dicht- und Auflagefläche für den Ventilteller 6, der nach diesem Ausführungsbeispiel den Steuerraum 4 in eine Druckkammer 7 und eine Austrittskammer 8 aufteilt. Der Steuerraum ist nach außen hin durch eine auf das Gehäuse aufschraubbare Verschlußkappe 9 abgeschlossen.

Gemäß der Erfindung ist zwischen dem Ventilteller 6 und dem Boden 10 der Austrittskammer 8 eine Bimetall- oder Spencer-Scheibe 11 angeordnet, die mit ihrem freien Rand beispielsweise auf einen Randbund 12 im Gehäuse aufliegt. Da die Bimetalloder Spencer-Scheibe 11 zwischen dem Ventilteller 6 und dem Boden 10 der Austrittskammer angeordnet

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ist, wurde diese mit Durchtrittsöffnungen 11a für die aus dem Boden 10 herausragenden Ventilsitze versehen.

Ferner ist noch eine Verdrehsicherung für die Scheibe vorgesehen, die z. B. aus zwei einander S gegenüberliegenden Nasen 13 am Gehäuse bestehen kann, die in zwei an der Scheibe vorgesehene Ausnehmungen 14 eingreifen.

Die Scheibe 11 ist so in den Ableiter eingebaut und derart bemessen, daß sie in erwärmtem Zustand außer Wirkung bleibt und damit den Ventilteller 6 unbeeinflußt läßt. Der Ableiter arbeitet dann in bekannter Weise nur noch thermodynamisch. Mit abnehmender Temperatur wölbt sich die beispielsweise aus Bimetall bestehende Scheibe 11 in Richtung auf den Ventilteller zu und hebt diesen von seinen Sitzen ab, so daß der Ableiter bei kalter Anlage stets weit geöffnet ist und die anfallende Luft sofort in großen Mengen ohne jeden Stau voll abgeführt werden kann.

Wird an Stelle einer einfachen Bimetallscheibe eine Spencer-Scheibe verwendet, so erfolgt bei entsprechendem Temperaturwechsel ein Durchspringen der Scheibe von der einen Endlage in die andere, so daß der Übergang von der Öffnungsstellung zur Schließstellung und umgekehrt schlagartig und plötzlieh erfolgt.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Thermodynamischer Kondenswasserableiter, dessen Steuerraum, in welchen als Ventilsitze ausgebildete Eintritts- und Austrittsöffnungen hineinragen, durch einen frei beweglichen Ventilteller in eine Druck- und eine Austrittskammer unterteilt ist, und bei dem die den Ventilsitzen zugekehrte Ventiltellerseite mit diesen zusammenarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß in der Austrittskammer (8) zwischen dem Ventilteller (6) und dem Boden (10) eine in an sich bekannter Weise bei absinkender Temperatur im Öffnungssinne auf den Ventilteller (6) einwirkende Bimetall- oder Spencer-Scheibe (11) lose eingelegt ist, welche spätestens kurz vor Erreichen der Sattdampftemperatur außer Wirkungsverbindung mit dem Ventilteller (6) tritt.

2. Kondenswasserableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bimetall- oder Spencer-Scheibe (11) mit Durchtrittsöffnungen (11 d) für die Ventilsitze (2 a; da) versehen ist.

3. Kondenswasserableiter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bimetalloder Spencer-Scheibe (11) im Gehäuseteil (1) verdrehungssicher gelagert ist.

4. Kondenswasserableiter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuseteil (1) ein zusätzlicher Randbund (12) vorgesehen ist, auf welchem sich die Bimetall- oder Spencer-Scheibe (11) bei ihren Arbeitsbewegungen abstützt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1000 397;
USA.-Patentschrift Nr. 1550690;
Zeitschrift »Brennstoff, Wärme, Kraft«, Nr. 11
(1958), S. 539.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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