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Verfahren zur Schußeintragung bei Webstühlen mittels eines abwechselnd
von rechts und links frei fliegend durch das Webfach geschlagenen Greiferschützens
und einen Webstuhl zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Schußeintragung bei Webstühlen mittels eines abwechselnd von rechts und links
frei fliegend durch das Webfach geschlagenen Greiferschützens sowie einen Webstuhl
zur Durchführung des Verfahrens.
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Bekanntlich bietet verfahrensmäßig die Verwendung eines Greiferschützens
den Vorteil, daß sich ein Schußfadenwechsel sehr viel leichter durchführen läßt
als bei einem gewöhnlichen Webschützen mit eingelagertem Schußfadenkops. Vorrichtungsmäßig
weisen jedoch die bisher bekannten, mit einem frei fliegenden Greiferschützen ausgerüsteten
und mit abwechselndem Schußeintrag von rechts und links arbeitenden Webstühle erhebliche
Nachteile auf, durch welche die vorerwähnten verfahrensmäßigen Vorzüge praktisch
wiederaufgehoben werden.
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Um einen abwechselnd von rechts und links erfolgenden Schußeintrag
in das Webfach mit Hilfe eines frei fliegenden Greiferschützens zu ermöglichen,
muß der betreffende Webstuhl auf jeder Seite neben dem üblichen Schützenkasten eine
ortsfeste Lagerung für eine Schußfadenspule, eine Einrichtung zum Abschneiden des
jeweils eingetragenen Schußfadenstückes von der zugehörigen Fadenspule und eine
Zubringervorrichtung aufweisen, die das dabei entstehende freie Fadenende dem in
jedem zweiten Arbeitstakt auf die betreffende Webstuhlseite gelangenden Greiferschützen
darzubieten vermag. Bei einer bekannten Webstuhlausführung dieser Art bewegen sich
die beiden in Laufrichtung des Greiferschützens hin- und hergehenden Zubringervorrichtungen
ständig innerhalb der Bahn dieses Schützens, der dementsprechend als Maulschützen
ausgebildet sein muß. Ein Maulschützen kann aber nicht in einfacher Weise mittels
Schlagstock und Picker durch das Webfach geschlagen werden, hierfür ist vielmehr
ein wesentlich umständlicherer Schützenantrieb und eine diesem Antrieb angepaßte
Weblade erforderlich. Der jeweils von dem Maulschützen zu ergreifende Schußfaden
läuft ferner ständig durch ein Röhrchen der zugehörigen Zubringervorrichtung, indem
er sich unvermeidbar scheuert. Dieses Röhrchen, das dadurch einem Verschleiß unterworfen
ist und deshalb häufig erneuert werden muß, kann sich durch abgeriebene Fadenfasern
oder auch beim Durchgang eines Fadenknotens leicht verstopfen, was in der Regel
zu einem Schußfadenbruch führt.
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Bei einem anderen bekannten Webstuhl wird eine in der Bahn des Greiferschützens
liegende Bewegung der beiden vorerwähnten Zubringervorrichtungen dadurch vermieden,
daß jede Vorrichtung quer zur Laufrichtung des Greiferschützens hin- und hergeht.
Da hierbei der jeweils in das Webfach einzutragende Schußfaden dem einlaufenden
Greiferschützen von der Seite her dargeboten werden muß, kommt man ohne einen Maulschützen
mit verwickeltem Antrieb aus und kann einen Greiferschützen mit seitlich angeordneten
Klemmeinrichtungen zur Aufnahme des betreffenden Schußfadens verwenden, der sich
wie ein gewöhnlicher Webschützen mit eingelagertem Schußfadenkops mit Hilfe von
Schlagstock und Picker frei fliegend durch das Webfach schlagen läßt. Jedoch müssen
bei dem bekannten Webstuhl die vorerwähnten Abschneideeinrichtungen am Greiferschützen
sitzen und gewährleisten infolgedessen nicht im gleichen Maße wie ortsfeste Abschneideeinrichtungen,
daß von den beiden Schußfadenspulen immer Fadenstücke genau gleicher Länge bei gleichbleibender
Fadenspannung abgetrennt werden. Außerdem sind auch bei dieser Webstuhlbauart die
beiden Zubringervorrichtungen mit dem vorgenannten unvorteilhaften Röhrchen ausgerüstet,
durch das der zugehörige Schußfaden ständig läuft.
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Zur Vermeidung aller dieser Nachteile hat man zur Durchführung des
eingangs erwähnten Webverfahrens unterschiedliche Sonderkonstruktionen entwickelt,
bei denen sich aber ausnahmslos anderweitige Mißhelligkeiten einstellen. Das gilt
insbesondere für alle Webstühle, bei denen der Greiferschützen in jedem Arbeitstakt
eine geschlossene Kurve durchläuft, so daß die Schußeintragung in das Webfach entweder
nur von der rechten oder nur von der linken Webstuhlseite, aber nicht abwechselnd
von rechts und links erfolgt. Auf einem Webstuhl mit einseitiger Schußeintragung
lassen sich aber alle diejenigen webtechnischen Verfahren, die eine Schußeintragung
abwechselnd von rechts und links erfordern, überhaupt nicht durchführen.
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Bei einer anderen, gleichfalls bekannten Sonderausführung ist zwar
eine Schußeintragung mit Hilfe
eines abwechselnd von rechts und
links durch das Webfach fliegenden Greiferschützens möglich, jedoch nur in Form
einer Fadenschlaufe. Es wird also bei jedem Durchgang des Schützens durch das Webfach
ein doppelter Schußfaden eingetragen, so daß ein verhältnismäßig grobes Gewebe entsteht.
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Es besteht demnach die bisher ungelöste Aufgabe, die Schußeintragung
in das Webfach jeweils in Gestalt eines einfachen Fadens mit Hilfe eines Greiferschützens
vorzunehmen, der sich mit Hilfe von Schlagstock und Picker abwechselnd von rechts
und links durch das Webfach schlagen läßt, wobei durch Anordnung ortsfester Abschneidevorrichtungen
auf jeder Webstuhlseite das Abtrennen von Fadenstücken genau gleicher Länge unter
gleichbleibender Fadenspannung von der zugehörigen, ortsfest gelagerten Schußfadenspule
gewährleistet wird. Vorbedingung zur Lösung dieser Aufgabe ist es selbstverständlich,
daß jeder der beiden abwechselnd in vorgegebener Länge in das Webfach eingebrachten
Schußfäden am Ende des betreffenden Arbeitstaktes des Webstuhles beiderseits des
Gewebes, d. h. sowohl von seiner zugehörigen Fadenspule als auch vom Greiferschützen
abgeschnitten und das dabei entstehende freie Fadenende von der zugehörigen Zubringervorrichtung
erfaßt wird, die es im nächsten Arbeitstakt dem dabei zu dieser Vorrichtung zurückkehrenden
Greiferschützen darreicht. Die erfindungsgemäße Lösung der vorgenannten Aufgabe
besteht verfahrensmäßig im wesentlichen darin, daß der von dem jeweils eingetragenen
Fadenstück abgetrennte Schußfaden mit seinem freien Ende kurz vor dem Abschneidevorgang
von der zugehörigen Zubringervorrichtung einklemmend erfaßt, in an sich bekannter
Weise seitlich aus der Bahn des Greiferschützens herausgebracht, sodann mittels
der in Laufrichtung des Greiferschützens hin- und hergehenden Zubringervorrichtung
in Richtung auf seine Fadenspule zu bewegt und am Ende dieser Bewegung von der Seite
her in die Bahn des Greiferschützens zurückgebracht wird, so daß dieser das dargebotene
Fadenende mit der an seinem äußeren Ende seitlich angeordneten Klemmeinrichtung
ergreift, während in gleichfalls an sich bekannter Weise die am inneren Ende des
Greiferschützens befindliche Klemmeinrichtung geöffnet und das von dieser festgehaltene
Fadenrestchen entfernt wird.
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Bei dem Webverfahren nach der Erfindung gelangt das von dem jeweils
eingetragenen Schußfadenstück abgeschnittene Fadenende mit Hilfe der zugehörigen
Zubringervorrichtung außerhalb der Bahn des Greifersch$tzens und unabhängig von
der Schützenbewegung zu einer Stelle, wo es durch entsprechendes Einschwenken der
Zubringervorrichtung in die Schützenbahn dem in den zugehörigen Schützenkasten wieder
einlaufenden Greiferschützen von der Seite her dargeboten wird. Für eine derartige
Bewegung des Schußfadenendes genügt ein einfaches, an der außerhalb der Schützenbahn
hin- und hergehenden Zubringervorrichtung sitzendes Klemmmittel, das den Schußfaden
an seinem späteren freien Ende kurz vor dem Abschneidevorgang erfaßt, dann seitlich
ausgeschwenkt wird und während der Bewegung der Zubringervorrichtung in die Abgabestellung,
also auf die zugehörige Schußfadenspule hin nach außen vollkommen außerhalb der
Schützenbahn bleibt und erst in Abgabestellung der Zubringervorrichtung wieder in
diese Bahn einschwenkt. Da bei dem Verfahren nach der Erfindung jedes Schußfadenende
ständig gehalten wird, nämlich entweder von der zugehörigen seitlichen Klemmeinrichtung
des Greiferschützens oder von dem Klemmittel der Zubringervorrichtung, spart man
das vorerwähnte Leitröhrchen, das bisher vorgesehen werden mußte, mit a11 seinen
unvermeidbaren Nachteilen völlig ein.
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Ein Webstuhl zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung muß
auf jeder Seite einen Schützenkasten für einen abwechselnd von rechts und links
frei fliegend durch das Webfach zu schlagenden Greiferschützen, eine feststehende
Abschneidevorrichtung und eine ortsfest gelagerte Schußfadenspule aufweisen, ferner
eine ortsbewegliche gesteuerte Zubringervorrichtung, die das von dem jeweils eingetragenen
Schußfadenstück abgetrennte Fadenende aufzunehmen und dem einlaufenden Greiferschützen
darzubieten vermag. Bei dem erfindungsgemäßen Webstuhl weist jede der beiden Zubringervorrichtungen,
die in an sich bekannter Weise in Laufrichtung des Greiferschützens hin- und hergehend
angeordnet sind, ein zur Aufnahme eines Schußfadenendes dienendes zangenartiges
Klemmittel auf, das unter der Einwirkung einer Druckfeder seitlich aus der Bahn
des Greiferschützens ausschwenkbar und durch an ortsfesten Armen des Webstuhles
gelagerte Stoßbolzen in den Endstellungen der Zubringervorrichtung wieder in die
Schützenbahn einschwenkbar vorgesehen ist. Ein derart ausgebildetes Klemmmittel
bietet das jeweils ergriffene Schußfadenende der Klemmeinrichtung, die am äußeren
Ende des an den zugehörigen Schützenkästen einlaufenden Greiferschützens sitzt,
von der Seite her dar.
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Zweckmäßig ist zum Antrieb jeder Zubringervorrichtung ein an sich
bekannter Zahnstangentrieb vorgesehen, der aus einer vom Webstuhlantrieb in eine
hin- und hergehende Bewegung zu versetzenden Zahnstange, einem in diese eingreifenden
Ritzel, einem mit dem Ritzel starr verbundenen und achsgleichen Zahnrad sowie einer
weiteren, mit dem Zahnrad kämmenden und an der Zubringervorrichtung angeordneten
Zahnstange besteht. Um die vorerwähnte Abtrennung jeweils eines Fadenstückes von
genauer Länge unter genau gleichbleibender Fadenspannung zu gewährleisten, ist vorzugsweise
am Ladenbalken des erfindungsgemäßen Webstuhles in der Nähe jeder Abschneideeinrichtung
ein Gabelhebel mit maulartig ausgebildeten freien Hebelenden schwenkbar und gegen
die Einwirkung einer Druckfeder, die ihn aus der Bahn des Greiferschützens zu schwenken
sucht, beim Vorgehen des Ladenbalkens durch Auftreffen auf einen ortsfest angeordneten
Stoßbolzen so in die Schützenbahn einschwenkbar gelagert, daß seine Enden im Zusammenwirken
mit der zugehörigen Zubringervorrichtung den jeweils eingetragenen Schußfaden zum
Zwecke des Abschneidens gegen eine ortsfest am Webstuhlgestell sitzende Messerschneide
drücken.
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Da sich bei dem erfindungsgemäßen Webstuhl jede der beiden Zubringervorrichtungen
außerhalb der Bahn des frei fliegenden Greiferschützens bewegt, stehen sowohl für
den Rückgang dieser Vorrichtungen von der Aufnahme- zur Abgabestellung als auch
für den Leerlauf zur Aufnahmestellung hin nahezu je eine fast völlige Umdrehung
der Antriebswelle des Webstuhles zur Verfügung. Infolgedessen kann man mit entsprechend
langsamen Hin- und Rückläufen der Zubringervorrichtungen arbeiten und mit vergleichsweise
sehr
kleinen Beschleunigungs- und Bremskräften auskommen. Nach Wegfall jedes Leitröhrchens
der Zubringervorrichtung besteht auch nicht mehr die Gefahr einer schädlichen, durch
das Röhrchen verursachten Fadenspannung. Weiterhin wird durch die seitliche Ablenkung
des Schußfadens während jedes Hinganges der zugehörigen Zubringervorrichtung von
der Aufnahme- zur Abgabestellung aus der Bahn des frei fliegenden Greiferschützens
die Gefahr eines Einklemmens des Schußfadenendes im Schützenkasten mit Sicherheit
vermieden.
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In den Zeichnungen ist eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dienende Vorrichtung beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt F i g.
1 den rechten Teil einer Weblade in vorderer Stellung kurz nach dem Einlaufen des
frei fliegenden Greiferschützens in den rechten Schützenkasten, F i g. 2 einen senkrechten
Querschnitt nach Linie A-B der F i g.1, F i g. 3 eine der F i g.1 entsprechende
Darstellung des rechten Webladenteiles kurz nach dem Abschlag des Greiferschützens
und F i g. 4 einen senkrechten Schnitt nach Linie C-D der F i g. 3.
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Ein Ladenbalken 1 und ein Ladendeckel 2 normaler Ausführung sind an
einer Ladenstütze 3 befestigt und führen, in der üblichen Weise durch eine Kurbelwelle
angetrieben, eine hin- und hergehende Bewegung aus. Das zwischen dem Ladenbalken
1 und dem Ladendeckel 2 eingespannte Webeblatt 4 kann an sich von beliebiger Bauart
sein, darf aber nur eine solche Länge aufweisen, daß rechts und links von ihm eine
Lücke bis zu der zugehörigen Ladenstütze 3 frei bleibt. Außerhalb der Ladenbahn
sind in der üblichen Weise Schützenkästen 40 für einen frei fliegenden Greiferschützen
5 vorgesehen. Der in bekannter Weise durch einen Schlagstock 6 und einen Picker
7 abwechselnd aus dem rechten und linken Schützenkasten 40 durch das Webfach geschlagene
Greiferschützen 5 kann so lang bemessen sein, daß er in seiner Ruhelage in einem
der Schützenkästen 40 mit seiner inneren Spitze bis nahe an den Rand des herzustellenden
Gewebes reicht.
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An jedem Ende des Ladenbalkens 1 sind auf dessen Vorderseite zwei
Führungsstangen 8 befestigt, auf denen der Schlitten 9a einer Zubringervorrichtung
9 für die Schußfadenführung hin- und hergleitet. Zum Antrieb jeder der beiden Zubringervorrichtungen
9 dient je ein Zahnstangentrieb 10 bis 13, und zwar versetzt eine von dem Webstrahlantrieb
gesteuerte auf- und abwärts gehende Zahnstange 10 ein Ritzel 11 und
ein auf dessen Achse sitzendes Zahnrad 12 in eine entsprechende Drehbewegung. Dadurch
wird eine mit dem Zahnrad 12 kämmende und mittels einer Schraube 14 am Schlitten
9a gehaltene Zahnstange 13 in eine hin- und hergehende Bewegung in Laufrichtung
des Greiferschützens 5 gebracht. Die Verhältnisse sind dabei so gewählt, daß auf
jeder Webstuhlseite die Zubringervorrichtung 9 aus der äußeren Abgabestellung (F
i g. 1) leer in die innere Aufnahmestellung (F i g. 3) vorläuft, sobald der Greiferschützen
5 das ihm von der Vorrichtung dargereichte, vorher abgeschnittene Schußfadenende
ergriffen hat und den betreffenden Schußfaden in das Webfach einträgt. Der Rückgang
der Zubringervorrichtung mit dem von ihr ergriffenen freien Ende 39 des eingetragenen
und nahe am zugehörigen Geweberand 36 abgeschnittenen Schußfadens 20 erfolgt,
während der Greiferschützen 5 im linken Schützenkasten 40 das ihm dort dargereichte
Ende des von der linken Fadenspule 37 kommenden Schußfadens ergreift und den linken
Faden in das Webfach einträgt.
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Auf einem Lagerbolzen 15 des Schlittens 9a jeder Zubringervorrichtung
9 ist ein Klemmittel 16, 17 schwenkbar gelagert, das aus einer Zange 16 und einer
Blattfeder 21 besteht und der Einwirkung einer Feder 17 ausgesetzt ist. Die Feder
17 sucht das Klemmittel 16, 21 aus der voll gezeichneten Stellung gemäß F
i g. 2 und 4 in die gestrichelt gezeichnete Stellung gemäß F i g. 4 zu drücken,
wobei ein am Schlitten 9a sitzender Anschlag 18, gegen den sich ein Ansatz 19 der
Zange 16 legt, diese Schwenkbewegung begrenzt.
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In der Abgabestellung der Zubringervorrichtung trifft die Zange 16
auf einen einstellbar in einem ortsfesten Arm 23 des Webstuhlgestelles gelagerten
und an seinem freien Ende abgerundeten Stoßbolzen 22 auf, der die Zange 16 gegen
die Wirkung der Feder 17 in die Bahn des Greiferschützens 5 drückt, so daß der Greiferschützen
mit seinem äußeren Ende das zwischen der Zange 16 und der Blattfeder 21 eingeklemmte
freie Ende 39 des Schußfadens 20 ergreifen und diesen Faden nach dem Abschlag mit
Hilfe des Schlagstockes 6 und des Pickers 7 in das Webfach eintragen kann.
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Zweckmäßig sind die Zange 16 und die Blattfeder 21 an der Einklemmstelle
des zugehörigen Schußfadens 20 mit Längsriefen versehen, so daß der Schußfaden
zwar in Bewegungsrichtung des Schlittens 9a der Zubringervorrichtung 9 haltbar eingeklemmt
ist, sich aber aus deren Klemmittel 16, 21 quer zu dieser Richtung verhältnismäßig
leicht herausziehen läßt. Das Herausziehen erfolgt selbsttätig, sobald beim Zurückgehen
des Ladenbalkens 1 der Stoßbolzen 22 die Zange 16 freigibt und diese unter
dem Einfluß der Feder 17 um den Lagerbolzen 15 aus der Bahn des Greiferschützens
5 ausschwingt.
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In der Lücke zwischen jeder Ladenstütze 3 und dem Webeblatt 4 ist
ein dem Stoßbolzen 22 entsprechender Stoßbolzen 32 einstellbar an einem ortsfest
mit dem Webstuhlgestell verbundenen Lagerarm 31 angeordnet. Wenn die Zubringervorrichtung
9 beim Vorgehen des Ladenbalkens 1 in ihre in F i g. 3 gezeigte Aufnahmestellung
gelangt ist, drückt der Stoßbolzen 32 die Zange 16 wieder gegen die Einwirkung der
Feder 17 in die Bahn des Greiferschützens 5, wie in F i g. 4 voll gezeichnet ist.
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An dem Lagerarm 31 sitzt unterhalb des Ladenbalkens 1 ein weiterer
einstellbarer Stoßbolzen 30. Beim Vorgehen des Ladenbalkens 1 vermag sich ein Ansatz
26 eines gabelartigen Hebels 25, der schwenkbar auf einem am Ladenbalken 1 angeordneten
Gelenkbolzen 24 sitzt, gegen den Stoßbolzen 30 zu legen und dadurch den Gabelhebel
25 gegen die Einwirkung einer Feder 27 aus seiner strichpunktiert in die voll gezeichnete
Stellung (F i g. 4) zu drücken. Wenn beim Rückgang des Ladenbalkens 1 der Stoßbolzen
30 den Ansatz 26 wieder freigibt, schwingt der Gabelhebel 25 in die strichpunktierte
Lage zurück, wobei ein zweckmäßig einstellbar an ihm angeordneter Anschlag 28 durch
Auftreffen auf einen am Ladenbalken angeordneten Nocken 29 das Maß des Zurückschwingens
begrenzt.
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Beim Vorschwingen des Gabelhebels 25 in die voll gezeichnete Lage
gemäß F i g. 4 ergreifen die maulartig ausgebildeten und beiderseits des Stoßbolzens
32
angeordneten freien Hebelenden 33 den durch den Greiferschützen 5 in das Webfach
eingetragenen Schußfaden 20 und drücken ihn gegen eine ortsfeste, z. B. an
dem Lagerarm 31 angeordnete Messerschneide 34, wodurch der Schußfaden in der Nähe
des Geweberandes 36 abgeschnitten wird.
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An jedem Ende 38 des Ladenbalkens 1 sitzt eine Öse 35, durch die der
von der zugehörigen feststehenden Spule 37 kommende Schußfaden 20 läuft. Sobald
der Greiferschützen 5 den rechten oder linken Schußfaden, richtiger gesagt das zurückgeführte
freie Ende 39 des betreffenden Schußfadens, gepackt hat und die Klemmittel
16, 21 der zugehörigen Zubringervorrichtung dieses Fadenende freigegeben
haben, ist nur noch die ganz geringe Fadenreibung in der Öse 35 während des nun
folgenden Schußeintrages vorhanden.
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Die Arbeitsweise mit einem von rechts beginnenden Schußeintrag ist
folgende: Etwa in der Mitte zwischen vorderer und hinterer Endstellung des Ladenbalkens
1 wird der Greiferschützen 5 aus dem rechten Schützenkasten 40 mit Hilfe des Schlagstockes
6 und Pickers 7 nach links abgeschlagen und zieht den von ihm gepackten rechten
Schußfaden 20 hinter sich her. Der solchermaßen eingetragene Schußfaden liegt im
offenen Webfach, wobei seine Fadenspannung gegebenenfalls durch eine zwischen der
feststehenden Spule 37 und dem zugehörigen Ende 38 des Ladenbalkens bzw. der an
diesem Ende sitzenden Öse 35 angeordnete Brems-und Ausgleichseinrichtung geregelt
werden kann. Der eingetragene Schußfaden wird unter Beibehaltung seiner Fadenspannung
von dem mit dem Ladenbalken 1 vorgehenden Webeblatt 4 an die Anschlagkante geschoben.
Wenn der eingetragene Schußfaden 20 zwischen den bindungsgemäß wechselnden oberen
und unteren Kettenfadengruppen festgeklemmt ist, also etwa in der vorderen Stellung
des Ladenbalkens 1, ist der Greiferschützen 5 bereits in den linken Schützenkasten
40 gelangt und ruht in diesem Kasten. Der vorgehende Ladenbalken 1 drückt die Ansätze
26 der Gabelhebel 25 gegen die zugehörigen Stoßbolzen 30, wodurch die Gabelhebel
25 einschwingen und mit ihren maulförmigen freien Enden 33 ihrerseits den eingetragenen
Schußfaden 20 gegen die zugehörige Messerschneide 34 drücken, wodurch der Faden
20 zu beiden Seiten der Ware in der Nähe des zugehörigen Geweberandes 36 abgeschnitten
wird. Durch die Schwenkbewegung der Gabelhebel 25, die der Bewegung des Ladenbalkens
1 voreilen, erhält der auf jeder Gewebeseite von den Maulöffnungen 33 der Gabelhebel
25 erfaßte Schußfaden 20 eine zusätzliche Spannung, so daß er durch die ortsfesten
Messerschneiden 34 sauber abgeschnitten wird, und zwar in der Nähe des linken Geweberandes
36 von dem im linken Schützenkasten ruhenden Greiferschützen 5, dessen in der üblichen
Weise sich öffnende, am rechten Schützenende angebrachte Greifereinrichtung das
kleine abgeschnittene Schußfadenstück anschließend freigibt. Dieses lose Fadenstück
kann in bekannter Weise, z. B. durch Absaugen, entfernt werden.
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Auf der rechten Webstuhlseite hat gleichzeitig der dort befindliche
Gabelhebel 25 den Schußfaden 20 abgeschnitten und sein freies Ende in die Maulöffnung
zwischen der Zange 16 und Blattfeder 21 der zugehörigen Zubringervorrichtung 9 eingeklemmt.
Die Klemmittel 16, 21 dieser Vorrichtung befanden sich zu diesem Zeitpunkt
bereits in der in F i g. 4 voll gezeichneten Lage, also innerhalb der Bahn des Greiferschützens
5, was das Hineingleiten des abgeschnittenen Schußfadenendes in die Maulöffnung
des Klemmittels 16, 21 wesentlich erleichtert. Das freie Ende des rechten Schußfadens
20 wird somit sicher von der rechten Zubringervorrichtung gehalten.
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Bei dem nun folgenden Rückgang des Ladenbalkens 1 gibt der Stoßbolzen
32 die Zange 16 frei, die dementsprechend unter der Einwirkung der Feder 17 ausschwingt
und das ergriffene Schußfadenende aus der Bahn des Greiferschützens 5 herausbringt.
Nunmehr läuft der Schlitten 9a der rechten Zubringervorrichtung 9, während der Greiferschützen
5 mit seinem linken Ende das ihm von der linken Zubringervorrichtung dargereichte
Ende des linken Schußfadens mit der an seinem linken Ende vorgesehenen Einrichtung
ergreift, nach dem rechten Ende 38 des Ladenbalkens 1 zurück, wodurch die rechte
Zubringervorrichtung in Abgabestellung gelangt. Ist der Greiferschützen 5 nach einer
Schußeintragung von links nach rechts wieder im rechten Schützenkasten 40 angekommen
und hat der Ladenbalken 1 wieder seine vordere Endlage nahezu erreicht, so drückt
auf der rechten Webstuhlseite der Stoßbolzen 22 die Zange 16 in der aus F i g. 2
ersichtlichen Art in die Bahn des Greiferschützens 5, so daß die am rechten Schützenende
befindliche Greifereinrichtung den dargereichten Faden packen und sich schließen
kann. Die rechte Zubringervorrichtung 9 läuft anschließend leer in ihre Aufnahmestellung
(F i g. 3) wieder vor. Damit ist ein Arbeitsspiel des Webstuhles beendet.