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Lenkvorrichtung für Fahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine
Lenkvorrichtung für Fahrzeuge mit zwei gelenkten Rädern, die um vertikale Lenkzapfen
um 360° in gleicher Drehrichtung beliebig drehbar sind, wobei zwischen den vertikalen
Lenkzapfen, vorzugsweise in der Längsmitte des Fahrzeuges, ein z. B. durch eine
Kurbel oder ein Steuerrad zu betätigendes Verzweigungsgetriebe angeordnet ist, das
aus zwei im Abstand voneinander drehbar gelagerten, mit den Lenkzapfen in Verbindung
stehenden Zahnrädern und einem zwischen den Zahnrädern angeordneten und gleichzeitig
in diese eingreifenden Antriebsmittel beseht.
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Es ist zwar bei Fahrzeugen mit einer Lenkvorrichtung der beschriebenen
Art bekannt, die beiden gelenkten Räder so zu steuern, daß sich die Achsverlängerungen
dieser Räder mit der Achsverlängerung der nicht lenkbaren Räder in einem Punkte
schneiden. Die Konstruktionen, mit denen dies erreicht wird, sind jedoch sehr kompliziert
und daher störanfällig und teuer. Trotzdem gelingt es bei den bekannten Lenkvorrichtungen
nur in einem einzigen Punkt die gelenkten Räder so zu steuern, daß sich ihre Achsverlängerungen
genau auf der Achsverlängerung der beiden nicht lenkbaren Räder schneiden.
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Es ist ferner eine Lenkvorrichtung bekannt; bei der ebenfalls zwei
gelenkte Räder um vertikale Zapfen in gleicher Drehrichtung .beliebig drehbar sind
und wobei zwischen den vertikalen Zapfen ein Verzweigungsgetriebe ,angeordnet ist,
das mit den vertikalen Längszapfen in Verbindung steht. Mit jedem Lenkzapfen ist
ein Schneckenzahnrad exzentrisch verbunden: Das Schneckenrad wird durch eine Schnecke
angetrieben, die in einem Schneckengehäuse gelagert ist; welches gleichzeitig als
Lagerung des Schneckenrades dient. Bei dieser Lenkvorrichtung ist der Nachteil vorhanden,
daß bei einer Drehung des Lenkzapfens das exzentrische Schneckenrad um die Hauptachse
des Längszapfens kreist. Diese kreisende Bewegung verursacht eine hin- und hergehende
Bewegung des Schneckenradgehäuses in zwei Ebenen. Diese Bewegung muß von Gelenkwellen
aufgenommen werden, deren Länge veränderlich ist. Dadurch ergibt sich nicht nur
eine verwickelte Konstruktion, vielmehr tritt auch die Schwierigkeit auf, daß eine
Welle mit veränderlicher Länge die durch die Reaktion hervorgerufenen Schubkräfte
der Schnecke nicht aufnehmen kann. Darüber hinaus ist auch bei dieser bekannten
Lenkvorrichtung der Nachteil vorhanden, daß sie nur in einem einzigen Punkt eine
richtige Einstellung der gelenkten Räder gewährleistet. Zweck der Erfindung ist
es, den Aufbau einer Lenkvorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung zu vereinfachen
und zugleich sicherzustellen, daß die gelenkten Räder auch in allen Zwischenlagen
in die richtige Stellung- gesteuert werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß das Antriebsmittel als zwischen den Zahnrädern längs verschiebbar gelagerter,
,endloser Kettentrieb ausgebildet ist, der durch die Kurbel oder das Steuerrad in
Bewegung setzbar ist, ,.wobei die Längsverschiebung in Abhängigkeit von der Drehung
der Kurbel erfolgt. , Infolge der Ausbildung ges Antriebsm@,tels , als endloser
Kettentrieb ist die erfindungsgemäße Lenk vörrichtung sehr einfach in der Herstellung.
Insbesondere sind an die. Präzision der Teile keine allzu großen Anforderungen zu
stellen. , Die längsverschiebbare Anordnung des Kettentriebes gibt die Möglichkeit,
mit Hilfe einfacher Kurven oder einer geschlitzten Nockenscheibe der durch die Kurbel
bzw. das Steuerrad verursachten Drehbewegung des Antriebsmittels eine Längsbewegung
zu überlagern, welche eine genaue Steuerung der gelenkten Räder in die gewünschte
Lage über den gesamten Lenkbereich sicherstellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht eines mit einer Lenkvorrichtung nach der Erfindung
ausgestatteten Kamerawagens, F i g. 2 einen Aufriß der Lenkvorrichtung in Richtung
des Pfeiles A der F i g. 1,
F i g. 3 einen Grundriß einer geänderten
Lenkvorrichtung nach der Erfindung und F i g. 4 einen der F i g. 3 entsprechenden
Aufriß. Der in F i g. 1 und 2 dargestellte Kamerawagen weist ein Fahrgestell
10 auf und bewegt sich auf zwei nichtgelenkten Laufrädern 11 und 12 und zwei
gelenkten Rädern 13 und 14 Die gelenkten Räder 13 und 14 sind in Gabeln an den unteren
Enden senkrechter Lenkzapfen 15 und 16 gelagert, welche durch eine Montageplatte
17 geführt sind und an deren oberen Enden äußere Kettenräder 18 und
19
befestigt sind. Zwei innere Kettenräder 20 und 21
sind auf
feststehenden Wellen 22 und 23 angeordnet, die an der Montageplatte
17 direkt oder durch feste Führungen 24 und 25 nahe der Mittellinie des Fahrzeuges
befestigt sind, und zwei gekreuzte Ketten 26 und 27 umgeben die inneren und äußeren
Kettenräder 18 und 20 bzw. 19 und 21. Zwischen den Führungen
24 und 25 ist unterhalb und zwischen den inneren Kettenrädern 20 und 21 ein Antriebsmittel
in Form einer Gleitplatte 28 angeordnet, auf welcher zwei Kettenräder
(29 und 30) drehbar gelagert sind. Die Kettenräder 29 und
30 sind auf senkrechten, von der Gleitplatte 28 getragenen Wellen 31 und
32 gelagert. Eine endlose Kette 33 läuft um die Kettenräder 29 und 30 und steht
mit den Kettenrädern 34 und 35 im Eingriff, die an den inneren Kettenrädern
20 bzw. 21 befestigt sind. Eine Kurbel 36 und eine geschlitzte Exzenterscheibe
37 sind mit der Welle 32 verbunden, so daß die Kurbei 36 und das Kettenrad 30 sowie
die Exzenterscheibe 37 sich zusammen drehen.
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Eine Platte 38 trägt einen ortsfesten Zapfen 39, welcher in den Schlitz
der Exzenterscheibe 37 eingreift, so daß sich die Gleitplatte 28 entsprechend der
Bewegung der durch die Kurbel 36 gedrehten Exzenterscheibe 37 längs verschiebt.
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Wenn sich die Kurbel 36 in der gezeichneten Stellung befindet,
stehen die beiden gelenkten Räder 13 und 14 parallel zueinander. Wird
die Kurbel 36
gedreht, so wird diese Drehung durch die Kettenräder und Ketten
auf die Räder 13 und 14 übertragen; der Schlitz in der Exzenterscheibe
37 ist so geformt, daß die durch die Drehung der Kurbel 36
verursachte Längsbewegung
der Gleitplatte 28 den Kettenrädern 34, 20 bzw. 35, 21 unter Vermittlung
der Kette 33 eine Zusatzdrehung mitteilt, die sich der durch Drehung der Kurbel
36 hervorgerufenen Drehung derart überlagert, daß die Räder 13 und
14
in der gewünschten Weise gesteuert werden. Durch diese Steuerung ist sichergestellt,
daß sich in allen Lenkstellungen die Achsverlängerungen der Räder 13, 14
auf der Achsverlängerung der Laufräder 11,
12 schneiden.
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Die in F i g. 3 und 4 gezeigte, abgeänderte Lenkvorrichtung ist im
wesentlichen der in F i g. 1 und 2 dargestellten ähnlich; gleiche Teile sind mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei der Ausführung nach F i g. 3 und 4 ist eine Oberplatte
45 durch Säulen 46 und Bolzen oder Schrauben 47 mit der Montagebodenplatte
17 verbunden. An Stelle der drei endlosen Ketten der F i g. 1 und 2 wird hier eine
einzige endlose Kette 48 verwendet, welche mit Hilfe von zwei Führungskettenrädern
49 und 50 geführt ist. Die endlose Kette 48 legt folgenden Weg zurück: Ausgehend
vom Kettenrad 18 läuft die Kette zum Führungskettenrad 49, von da
um das innere Kettenrad 20, von diesem um das bewegliche Kettenrad 30, sodann
um das innere Kettenrad 21, um das Führungskettenrad 50
zum Kettenrad
19, dann um das Kettenrad 35, hierauf um das bewegliche Kettenrad
29 und sodann um das Kettenrad 34 zum Kettenrad 18 zurück.
Die beweglichen Kettenräder 29 und 30 sind auf der Gleitplatte 28
wie bei der in F i g. 1 und 2 gezeigten Ausführung montiert. Eine nicht dargestellte
Kurbel od. dgl. ist zur Betätigung der Lenkvorrichtung an der Welle 32 befestigt,
und die gelenkten Räder sind, wie oben beschrieben, an den unteren Enden von Lenkzapfen
15 und 16 angeordnet, an welchen die Kettenräder 18 und
19 befestigt sind.
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Selbstverständlich können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen,
verschiedene Änderungen vorgenommen werden; so können z. B. Stirnränder oder andere
Übertragungseinrichtungen verwendet werden, um die Bewegung von den inneren Kettenrädern
20 und 21 auf die Lenkräder 13 und 14 zu übertragen.
An Stelle einer Kurbel kann ein Steuerrad und an Stelle einer Gleitplatte irgendein
anderes hin- und hergehendes Teil verwendet werden, auch kann an die Stelle der
geschlitzten Exzenterscheibe 37 ein Exzenternocken treten.