DE1180620B - Photographische Kamera mit einem durch einen Belichtungsmesser gesteuerten Objektivverschluss - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: G 03 b

Deutsche Kl.: 57 a - 32/05

Nummer: 1180 620

Aktenzeichen: K 41648IX a/57 a

Anmeldetag: 9. September 1960

Auslegetag: 29. Oktober 1964

Die Erfindung betrifft eine photographische Kamera mit einem belichtungsmessergesteuerten Objektivverschluß, welcher sowohl einen Automatikbereich mit Zeitvorwahl als auch einen manuellen Einstellbereich besitzt.

Bei bekannten Kameras ist zur Sicherung einer einwandfreien Einstellung das Belichtungszeiteinstellorgan mit Rasten versehen, welche gleichzeitig eine gefühlsmäßige Einstellkontrolle ermöglichen. Darüber hinaus kann von der Rastvorrichtung eine im Innenraum des Verschlußgehäuses angeordnete Sperrvorrichtung gesteuert werden, welche den Verschlußauslöser verriegelt, wenn sich das Belichtungszeiteinstellorgan in einer von einer Raststellung verschiedenen Einstellage befindet. Ebenso ist es bekannt, durch lösbare Sperren auf den Übergang vom Tageslichtin den Blitzlichtbereich oder vom Automatik- in den Handeinstellbereich aufmerksam zu machen.

Bei Kameras mit Belichtungssteuerung durch einen Belichtungsmesser, vorzugsweise mittels Zeigerabtastung, ist es bekannt, die Auslösehandhabe dann zu sperren oder unwirksam zu machen, wenn das am Instrumentenzeiger anschlagende Tastglied einen Einstell wert außerhalb der an der Kamera einstellbaren Werte ergeben würde.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, die Einstellung der Belichtungszeit und der Blende am Objektiwerschluß so abzusichern, daß in keinem Fall eine Fehlbelichtung durch nicht korrektes Einstellen der von Hand zu bedienenden Belichtungssteller stattfinden kann. Bei einer photographischen Kamera dieser Art mit Objektivverschluß, welcher sowohl einem Automatikbereich mit Zeitvorwahl als auch einen manuellen Einstellbereich besitzt, wird diese erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Sicherung gegen Fehlbelichtung eine Sperre wirkend auf den Kameraauslöser oder den Verschlußauslöser in Abhängigkeit vom Einstellring für die Belichtungszeit oder vom Einstellring für die Blende in die Wirkstellung gesteuert wird bei eingestelltem Automatikbereich und gleichzeitiger Einstellung des Zeitstellers auf einen von der Belichtungssteuereinrichtung nicht erfaßbaren Wert oder bei Einstellung des Bereichwählers auf eine Zwischenstellung zwischen der Automatikstellung und dem manuell einstellbaren Blendenbereich.

Einzelheiten der Erfindung, die an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert wird, sind den Patentansprüchen zu entnehmen.

Die zeichnerische Darstellung eines Erfindungsbeispiels zeigt in

Abb. 1 eine perspektivische Darstellung einer Photographische Kamera mit einem durch einen Belichtungsmesser gesteuerten Objektiwerschluß

Anmelder:

Kodak Aktiengesellschaft,

Stuttgart-Wangen, Hedelfinger Str. 54,60 und 70

Als Erfinder benannt:

Kurt Steisslinger, Stuttgart-Hedelfingen

Kamera mit Objektivverschluß und eingestelltem Automatikbereich mit nicht gesperrtem Kameraauslöser,

A b b. 2 eine Teilansicht der Kamera nach A b b. 1 mit dem durch Einwirkung des Belichtungszeit-Einstellrings gesperrten Kameraauslöser,

A b b. 3 eine Teilansicht der Kamera nach A b b. 1 mit dem durch Einwirkung des Blendeneinstellrings gesperrten Kameraauslöser,

A b b. 4 eine Teilansicht der Kamera nach A b b. 1 mit im manuellen Einstellbereich befindlichen Einstellringen und nicht gesperrtem Kameraauslöser.

Mit dem am Kameragehäuse 1 angeordneten Träger 2 ist der Objektiwerschluß 3 verbunden. Vom Objektiwerschluß 3 sind nur die zum Gegenstand der Erfindung gehörenden und zu deren Erläuterung notwendigen Teile dargestellt. Auf die Darstellung der Belichtungssteuerung in Abhängigkeit von der photoelektrischen Zelle wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Der Einstellring 4 für die Einstellung der Belichtungsautomatik und der Blende bei manueller Einstellung ist ebenso wie der Einstellring 5 für die Belichtungszeit um den Objektiwerschluß 3 gelagert. Am Belichtungszeiteinstellring 5 ist fest oder justierbar eine Steuerkurve 6 angeordnet. Das Sperrglied 7 läßt sich parallel zur optischen Achse in axialer Richtung verschieben und wird unter dem Einfluß nicht dargestellter federnder Mittel mit der Spitze Ta in Anlage mit der Steuerfläche 6 a der Steuerkurve 6 und mit dem Ansatz 7 b in Anlage mit der Steuerfläche 4 a des Automatik- und Blendeneinstellrings 4 gehalten. Das hintere Ende des Sperrgliedes 7 ist mit einer Sperrplatte 7 c versehen. Der Kameraauslöser 8 ist im Kameragehäuse 1 gelagert und läßt sich entgegen der Kraft der Feder 9 verschieben. Das untere Ende des vorzugsweise zylindrischen Kameraauslösers 8 ist zu einer Nase 8 α etwa auf die Dicke der Sperrplatte

409 709/179

lc verjüngt. Ein Stift 8& stellt über den Hebel 10 die Verbindung vom Kameraauslöser 8 zum Verschlußauslöser 11 her.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Der Blendeneinstellring 4 wird bei der Einstellung auf Belichtungsautomatik so weit gedreht, bis der Buchstabe »A« gegenüber der Einstellmarke 12 steht (Abb. 1 und 2). Im Belichtungszeiteinstellbereich von einer Dreißigstel- bis zu einer Fünfhundertstelsekunde, welcher dem Zeitvorwahlbereich in Zusammenarbeit mit der Belichtungsautomatik entspricht, läßt sich der Kameraauslöser 8 unbehindert durch das Sperrglied 7 zur Betätigung des Verschlußauslösers 11 verschieben (Abb. 1). Die Verdrehung des Belichtungszeiteinstellrings 5 in die »B«-Stellung müßte bei eingestellter Belichtungsautomatik einer Fünfzehntelsekunde entsprechen. Da bei Einstellung auf »B« diese Belichtungszeit durch den die Kamera Bedienenden frei geschätzt werden und damit die Zeitdauer des Drucks auf den Auslöser rein gefühlsmäßig erfolgen müßte, wäre in den meisten Fällen eine fehlbelichtete Aufnahme die Folge. Zur Vermeidung einer solchen wird mit dem Belichtungszeiteinstellring 5 die mit diesem fest verbundene Steuerkurve 6 mitverdreht, welche beim Übergang von einer Dreißigstelsekunde auf die Stellung »B« durch die Steuerfläche 6 a das Sperrglied 7 in eine Sperrstellung verschiebt. Die Sperrplatte Ic liegt dabei genau unter der Nase 8 α des Kameraauslösers 8 und läßt denselben nicht auf den Verschlußauslöser 11 wirksam werden (Abb. 2). In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung könnte die jeweilige Einstellung oder der jeweilige Betriebszustand im Sucher oder Entfernungsmesser sichtbar gemacht werden.

Beim Verlassen des Automatikbereiches wird beim Übergang in den Handeinstellbereich durch Drehen des als Bereichwähler dienenden Blendeneinstellrings 4 das Sperrglied 7 gleichfalls in Sperrstellung geschoben. Das geschieht, wenn der Blendeneinstellring 4, wie in A b b. 3 dargestellt, versehentlich verstellt oder der auf ihm angeordnete Buchstabe »A« nicht exakt auf die Einstellmarke 12 eingestellt wurde. Die Verschiebung erfolgt durch das Zusammenwirken des Ansatzes 7 b des Sperrgliedes 7 mit der Steuerfläche Aa. Eine Verschlußauslösung wird dann durch die Sperrplatte 7 c verhindert.

Wird jedoch der Blendeneinstellring 4 so weit gedreht, daß die Marke 12 einem der Blendenwerte gegenübersteht, so wird das Sperrglied 7 von der Steuerfläche 4 α noch weiter verschoben, und zwar so weit, daß die Sperrplatte 7 c hinter die Nase 8 α des Kameraauslösers 8 zu liegen kommt und für diesen in seiner Bewegung kein Hindernis mehr bildet (Abb.4). Diese Einstellung gestattet die freie Benutzung des gesamten Blenden- und Belichtungszeiteinstellbereiches bei manueller Einstellung.

Statt mit dem Kameraauslöser könnte das Sperrglied 7 auch unmittelbar mit dem Verschlußauslöser zusammenarbeiten. Allerdings wären dann zur Sicherung des Kameraauslösers gegen eine Betätigung zusätzliche Mittel erforderlich.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Photographische Kamera mit belichtungsmessergesteuertem Objektivverschluß, welcher sowohl einen Automatikbereich mit Zeitvorwahl als auch einen manuellen Einstellbereich besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß als Sicherung gegen Fehlbelichtung eine Sperre (7 c) wirkend auf den Kameraauslöser (8) oder den Verschlußauslöser (11) in Abhängigkeit vom Einstellring (6) für die Belichtungszeit oder vom Einstellring (4) für die Blende in die Wirkstellung gesteuert wird bei eingestelltem Automatikbereich und gleichzeitiger Einstellung des Zeitstellers (6) auf einen von der Belichtungssteuereinrichtung nicht erfaßbaren Wert oder bei Einstellung des Bereichwählers (4) auf eine Zwischenstellung zwischen der Automatikstellung und dem manuell einstellbaren Blendenbereich.

2. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (7) wenigstens annähernd parallel zur optischen Achse und axial verschiebbar gelagert ist.

3. Kamera nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein zylindrischer Teil des Sperrgliedes (7) mit wenigstens einem Ansatz (7 a, Tb) versehen ist, um die Anlage des Sperrgliedes am Belichtungszeit- (5, 6) oder Blendeneinstellring (4) zu ermöglichen.

4. Kamera nach den Ansprüchen 1 bis 3 oder einem oder mehreren derselben, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (7) unter dem Einfluß federnder Mittel ständig am Belichtungszeitoder Blendeneinstellring anliegt.

5. Kamera nach den Ansprüchen 1 bis 4 oder einem oder mehreren derselben, dadurch gekennzeichnet, daß an dem im Bereich des Kameraauslösers (8) oder des Verschlußauslösers (10, 11) befindlichen Ende des Sperrgliedes (7) eine Sperrplatte (7 c) angeordnet ist.

6. Kamera nach den Ansprüchen 1 bis 5 oder einem oder mehreren derselben, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des Kameraauslösers (8) als eine der Sperrplatte (7 c) parallele Auslösernase von etwa der gleichen Dicke wie diese Platte ausgebildet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 662 716;
französische Patentschrift Nr. 1028 877;
österreichische Patentschrift Nr. 153 575;
USA.-Patentschrift Nr. 2 213 742.

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 107 506.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 709/179 10.64 © Bundesdruckerei Berlin