DE1177282B

DE1177282B - Verband, wie Binde oder mit Klebstoff versehenes Pflaster

Info

Publication number: DE1177282B
Application number: DES62794A
Authority: DE
Inventors: Dr Med Willy Seuss
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1959-04-27
Filing date: 1959-04-27
Publication date: 1964-09-03
Also published as: BE668345A; NL250952A

Description

Verband, wie Binde oder mit Klebstoff versehenes Pflaster Neuralgien, rheumatische Erkrankungen sowie degenerative und entzündliche Gelenkerkrankungen usw. werden im allgemeinen durch spezifische Pharmaka oder konservativ mit Moorpackungen, Rheumapflaster u. dgl. behandelt. Nicht immer läßt sich dadurch eine Milderung bzw. Heilung erzielen.
Auf Grund von Versuchen wurde nun festgestellt, daß derartige Erkrankungen in verhältnismäßig einfacher Weise besonders wirksam behandelt werden können, wenn auf die erkrankte Stelle ein Verband, wie Binde oder mit Klebstoff versehenes Pflaster, aufgelegt wird, bei dem erfindungsgemäß auf einer Seite der Binde bzw. auf der mit Klebstoff versehenen Fläche des Pflasters ein an sich bekannter, der Fläche der erkrankten bzw. schmerzenden Stelle entsprechender biegsamer Kondensator, vorzugsweise Metallpapierkondensator, festgelegt ist. Die Wirkung eines solchen Kondensators steigt bis zu einem gewissen Grad mit der Zahl der Metallfolien, die, voneinander getrennt, übereinander angeordnet werden. Es ist ein Novum, daß derartige Erkrankungen durch das Auflegen eines Kondensators behandelt werden, der vorzugsweise in physikalischem Sinne auf diese Erkrankungen einwirkt. Die Erfindung zielt, ähnlich wie bei den von dem Erfinder durchgeführten therapeutischen Versuchen im magnetischen Kraftfeld, darauf ab, ein elektrisches Potential an den Körper anzulegen, wodurch ein Einfluß auf die Nerven und wahrscheinlich auch auf die Zellen und die Eiweißmoleküle ausgeübt wird. Der Erfinder hat durch verschiedene Arbeiten bewiesen, daß sich derartige Potentialaufladungen und -änderungen insbesondere auf den Ablauf nervöser Erregungen auswirken. Besonders auffällig ist der Einfluß auf das sensible Nervensystem, der sich in einem nachhaltigen analgetischen Effekt äußert. Aber auch das vegetative und motorische Nervensystem wird , dadurch beeinflußt, und es kommt zu den entsprechenden Wirkungen, wie Entspannung, Entzündungshemmung usw. Die Erfindung bezweckt unter anderem, derartige Potentialveränderungen, insbesondere Erhöhungen, durch Auflegen eines Kondensators zu erreichen. Durch die elektrischen Spannungsverhältnisse der Metallschichten und durch ihre Kapazität, die besonders wirksam durch einen Metallpapierkondensator erreicht oder verstärkt wird, sollen also diese Potentialverhältnisse an den Grenzflächen des Körpers reguliert werden. Statische Aufladungen, die sich vielfach über erkrankte Stellen bilden, können beseitigt werden, andererseits können elektrische »Tiefpunkte« ausgeglichen werden. Ein Metallpapierkondensator wird über den erkrankten bzw. schmerzenden Teilen der vorzugsweise intakten Haut angebracht und wirkt so auf die Potentialverhältnisse der Haut und der tieferen Schichten oder auch auf reflektorischem Wege auf die den Hautbezirken zugeordneten Nerven und Organe ein. Die durch diese therapeutische Applikation erzielten Erfolge sind vielfach geradezu frappierend und übertreffen bei manchen Indikationsgebieten alle bisher bekannten therapeutischen Maßnahmen an Wirksamkeit. Dies trifft besonders bei Neuralgien zu, wo auch schwerste und hartnäckigste Brachialgien, Ischialgien usw., die bekanntlich über Wochen und Monate andauern, in wenigen Tagen nachhaltig beeinflußt werden. Erstaunliche Erfolge werden ebenfalls erzielt bei Entzündungen, insbesondere bei Gelenkentzündungen, wie Periarthritis, Humeri-scapularis, bei Epicondylitis usw. Aber auch bei degenerativen Arthrosen wurden Erfolge erzielt, und über die Headschen Zonen kommt es zu einer nachhaltigen Organbeeinflussung.
Die Wirksamkeit von Metallpapierkondensatoren auf Neuralgien usw. wurde nachgewiesen durch Algimetermessungen (Schmerzmessungen). Hierbei wird ein in Millimeter-Quecksilbersäule meßbarer Druck auf die erkrankten Körperflächen ausgeübt, und zwar vor Auflegen eines Metallpapierkondensators und nachdem dieser eine gewisse Zeit auf der Körperfläche aufgelegen hat, beispielsweise nach 1 bis 3 Tagen. Es zeigte sich eine wesentliche Herabsetzung der Druckempfindlichkeit (Schmerzschwelle), die durch Gutachten nachgewiesen wurde.
Bekannt ist es, um Fußbeschwerden, wie Hühneraugen, verhärtete Stellen am Fuß, zu behandeln, beispielsweise zwischen zwei Zehen ein Band einzulegen, das beidseits mit einem Kleber versehen ist, und auf dem wiederum beidseits Metallfolien angebracht sind. Es handelt sich hier also um einen Gegenstand, der aus zwei Metallfolien besteht, zwischen denen ein Nichtleiter, d. h. ein Dielektrikum, angeordnet ist. Im Gegensatz zu dem Verband nach der Erfindung weist dieser bekannte Gegenstand jedoch nicht eine weitere Binde, d. h. einen weiteren Nichtleiter auf der Außenseite eines der beiden Metallfolien auf, sondern es dient der Zwischenstreifen selbst als Binde, so daß sich kein elektrisches Feld bilden kann.
Es ist auch bekannt, eine der Wundbehandlung dienende blanke Aluminiumfolie mit einem, Träger aus faserigem Material zu versehen, wobei die Aluminiumfolie als Wundauflage zum völligen Abschluß der Wunde benutzt werden soll. Diese Auflage kann, um eine Ableitung der Wundsekrete zu gewährleisten, auch als perforierte Wundauflage ausgebildet sein. Auch dieser Gegenstand steht weder nach der Aufgabenstellung noch nach dem Lösungsgedanken mit der Erfindung in einer Beziehung.
Die Erfindung wird schematisch an Hand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Aufsicht auf ein einseitig mit Klebstoff versehenes Pflaster, auf dessen Klebfläche ein biegsamer Metallpapierkondensator aufgelegt ist, F i g. 2 einen Schnitt durch das Pflaster nach F i g. 1, geschnitten nach der Linie II-II in vergrößerter Darstellung.
Auf der mit Klebstoff versehenen Fläche 1 eines Pflasters 2 ist ein an sich bekannter biegsamer Metallpapierkondensator 3 aufgeklebt, bei dem mehrere Silberpapierfolien 4 mit zwischen diesen liegenden Papieren 5, die die Silberpapierfolien voneinander isolieren, eine Einheit bilden. An Stelle des Pflasters 2 kann man auch andere flächige Teile, beispielsweise Binden, verwenden, an denen dann die Metallpapierkondensatoren festgelegt werden, beispielsweise durch Nähen.
Pflaster, die mit Metallpapierkondensatorauflagen versehen, mehrere Tage an Flächen von schmerzenden Körperteilen festgelegt werden, lassen völlige Schmerzfreiheit erzielen, ohne daß sich die Auflage störend bemerkbar macht.

Claims

Patentanspruch: Verband, wie Binde oder mit Klebstoff versehenes Pflaster, dadurch gekennzeichn e t, daß auf einer Seite der Binde bzw. auf der mit Klebstoff versehenen Fläche (1) des Pflasters (2) ein an sich bekannter, der Fläche der erkrankten bzw. schmerzenden Stelle entsprechender biegsamer Kondensator, vorzugsweise Metallpapierkondensator (3), festgelegt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 847175, 830 694, 813 194, 875 707, 557 915, 547 046, 530150, 529 559, 517 105; schweizerische Patentschriften Nr. 300 710, 66 722; britische Patentschrift Nr. 407 140; USA.-Patentschriften Nr. 2 755 800, 272 904, 116562.