DE1172660B - Verfahren zur Herstellung von 4-Aminobenzol-sulfonylaminoaethyl-isothiuroniumsalzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4-Aminobenzol-sulfonylaminoaethyl-isothiuroniumsalzenInfo
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- C07C335/30—Isothioureas
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- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 07 c
Deutsche KL: 12 ο -17/03
Nummer: 1 172 660
Aktenzeichen: F 37955 IV b/ 12 ο
Anmeldetag: 3. Oktober 1962
Auslegetag: 25. Juni 1964
Es wurde gefunden, daß man 4-Aminobenzolsulfonylaminoäthyl-isothiuroniumsalze
der allgemeinen Formel (1)
H2N
SO2-NH-CH2-
N(R)2
CH2 -S-C = N(R)2
CH2 -S-C = N(R)2
ΖΘ(1)
in welcher der Benzolkern A durch Halogenatome, niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen substituiert sein
kann, R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe und ΖΘ das Anion einer anorganischen oder organischen
Säure bedeutet, herstellen kann, indem man 4-Aminobenzol-sulfäthylenimide der allgemeinen Formel
(2)
/CH2
H2N
SO2-Ni
^CH2
(2)
in welcher der Benzolkern A durch Halogenatome, niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen substituiert sein
kann, mit Thioharnstoff oder dessen N- oder Ν,Ν'-ΑΙ-kylderivaten
in Gegenwart anorganischer oder organischer Säuren in polaren Lösungsmitteln umsetzt.
Geeignete Ausgangsverbindungen der vorstehend genannten allgemeinen Formel sind beispielsweise
4 - Amiriobenzol - sulfäthylenimid, 4-Amino-5- methoxybenzol - sulfäthylenimid, 4 - Amino - 2 - methyl-5-methoxy-benzolsulfäthylenimid
oder 4-Amino-2,5-dichlor-benzolsulfäthylenimid.
An N-Alkylderivaten des Thioharnstoffes seien
beispielsweise N-Methyl-thioharnstoff, N,N'-Dimethyl-thioharnstoff
und Ν,Ν'-Tetramethyl-thioharnstoff genannt.
Für das Verfahren geeignete, anorganische oder organische Säuren sind beispielsweise Salzsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Ameisensäure, Essigsäure oder Oxalsäure. Die Säuren
müssen in einer Menge von mindestens 1 Mol pro Mol Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel (2)
angewendet werden.
Geeignete polare Lösungsmittel sind beispielsweise Wasser, niedere Alkanole, wie Methanol oder
Äthanol, Aceton, Nitrobenzol oder Methylenchlorid.
Die Umsetzung erfolgt bei Temperaturen zwischen etwa 20 und 6O0C. Bei der Anwendung von Wasser
oder Nitrobenzol ist der obere Bereich, bei der An-Verfahren zur Herstellung von 4-Aminobenzolsulfonylaminoäthyl-isothiuroniumsalzen
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Edwin Baier,
Frankfurt/M.-Schwanheim,
Dipl.-Chem. Dr. Henning Lübbers, Frankfurt/M.
wendung polarer wasserlöslicher organischer Lösungsmittel
der untere Bereich des genannten Temperaturintervalls besonders geeignet.
Im Hinblick darauf, daß Arylsulfäthylenimide bekanntlich instabile Verbindungen darstellen, die
beispielsweise zu hochmolekularen Verbindungen polymerisieren (vgl. Houben — Weyl, Bd. 9,
S. 64), war es überraschend, daß unter den Bedingungen des vorliegenden Verfahrens die 4-Aminobenzol-sulfäthylenimide
in meist guter Ausbeute mit Thioharnstoff und dessen N-Alkylderivaten unter Bildung der entsprechenden Isothiuroniumverbindungen
reagieren.
Die verfahrensgemäß erhältlichen Isothiuroniumgruppen enthaltenden aromatischen Amine sind
wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von Farbstoffen und Textilhilfsmitteln.
20 Gewichteile 4-Aminobenzol-sulfäthylenimid,
8 Gewichtsteile Thioharnstoff und 12 Gewichtsteile Eisessig werden unter Rühren in 100 Volumteile
Aceton eingetragen. Anschließend rührt man 15 Stunden bei Raumtemperatur. Dann filtriert man den
ausgefallenen Niederschlag ab, trägt diesen in 300 Volumteile Wasser ein und rührt 30 Minuten
bei 200C. Man filtriert vom ungelösten Rückstand ab, klärt mit Aktivkohle und dampft im Vakuum zur
Tifockne ein. Der Rückstand wird in 30 Volumteile Aceton eingerührt. Anschließend wird noch 1 Stunde
bei Raumtemperatur gerührt, dann der kristalline Niederschlag abfiltriert, dieser mit 10 Volumteilen
Aceton nachgewaschen und bei 30 bis 400C ge-
409 627/39T
IO
trocknet. Man erhält 25 Gewichtsteile 4-Aminobenzol-sulfonylaminoäthyl-isothiuronium-acetat,
was einer Ausbeute von 75% der Theorie entspricht. Das Produkt schmilzt bei 107 bis 109 C unter Zersetzung.
Führt man die Umsetzung an Stelle der 100 Volumteile Aceton mit der gleichen Menge Methanol durch,
so gelangt man ebenfalls in guter Ausbeute zu dem genannten 4-Aminobenzol-sulfonylaminoäthyl-isothiuroniumacetat.
20 Gewichtsteile 4-Aminobenzol-sulfäthylenimid, 8 Gewichtsteile Thioharnstoff und 100 Volumteile
2 n-HjSCU werden bei 500C 15 Stunden gerührt. Anschließend
verdünnt man mit Wasser auf 300 Volumteile, filtriert von dem ausgefallenen Niederschlag ab
und dampft bei 6O0C im Vakuum zur Trockne ein. Der Rückstand wird mit 50 Volumteilen Aceton
ausgerührt, mit 20 Volumteilen Aceton gewaschen und bei 400C getrocknet. Man erhält 33 Gewichtsteile
des schwefelsauren 4-Aminobenzol-sulfonylaminoäthyl-isothiuroniumsulfats.
was einer Ausbeute von 90% der Theorie entspricht. Das Produkt schmilzt bei 186 bis 1900C unter Zersetzung.
Verwendet man an Stelle der 100 Volumteile 2 n-HoSOi die gleiche Volumenmenge 2 n-HNO:i
und neutralisiert man vor dem Abdampfen des Wassers mit 2 n-NaOH unter Eiskühlung, so erhält man
31 Gewichtsteile des rohen 4-Aminobenzol-sulfonylaminoäthyl-isothiuroniumnitrats,
was einer Ausbeute von 67% der Theorie entspricht. Nach Reinigen mit Aceton schmilzt die Verbindung bei 119 bis 121 C
unter Zersetzung.
B e i s ρ i e 1 3
20 Gewichtsteile 4-Aminobenzol-sulfäthylenimid, 8 Gewichtsteile Thioharnstoff und 12 Volumteile
Eisessig werden in 100 Volumteile Nitrobenzol eingetragen. Man erwärmt unter Rühren auf 80C,
beläßt 5 Minuten bei dieser Temperatur und behandelt anschließend 4 Stunden bei 6O0C. Nach Abkühlen
wird der ausgefallene Niederschlag abfiltriert, in 100 Volumteilen Benzol ausgerührt und erneut abfiltriert.
Zur Entfernung des nicht umgesetzten Anteils rührt man das Reaktionsprodukt 30 Minuten in
200 Volumteilen Wasser, filtriert vom wasserunlöslichen Rückstand ab und dampft im Vakuum zur
Trockne ein. Man erhält 28 g rohes 4-Aminobenzolsulfonylaminoäthyl-isothiuroniumacetat,
was einer Ausbeute von 80% der Theorie entspricht. Nach dem Reinigen in Aceton schmilzt die Verbindung bei 118
bis 121°C unter Zersetzung.
Verwendet man an Stelle von Nitrobenzol Methylenchlorid und setzt man 2 Stunden am Siedepunkt
des Methylenchlorids um, so erhält man das 4 - Aminobenzol - sulfonylaminoäthyl - isothiuroniumacetat
in einer Ausbeute von 78% der Theorie.
61 Gewichtsteile 4-Amino-2-methyl-5-methoxybenzol-sulfäthylenimid und 20 Gewichtsteile Thioharnstoff
werden in 250 Volumteile 2 n-Essigsäure eingetragen. Anschließend erwärmt man auf 50C
und beläßt 12 Stunden bei dieser Temperatur. Hierauf wird mit Wasser auf 500 Volumteile verdünnt,
von dem verbliebenen Rückstand abfiltriert, mit Aktivkohle geklärt und das Wasser bei 500C
im Vakuum abgedampft. Der Rückstand wird dann mit 250 Volumteilen Äthylacetat ausgerührt, sodann
abfiltriert und bei 40 C getrocknet. Man erhält Gewichtsteile sehr reines, weißes und kristallines
4-Amino-2-methyI-5-methoxybenzol-sulfonylaminoäthyl-isothiuroniumacelat,
das bei 115 bis 1160C unter Zersetzung schmilzt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von 4-Aminobenzol - sulfonylaminoäthyl - isothiuroniumsalzen
der allgemeinen Formel (1)
H2N
NH-CH2
CH>
N(R)2
S-C = N(R>>
ΖΘ(1)
in welcher der Benzolkern A durch Halogenatome, niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen substituiert
sein kann, R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe und ΖΘ das Anion einer anorganischen
oder organischen Säure bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man 4-AminobenzoI-sulfathyIenimide der allgemeinen
Formel (2)
/. /CH2
H2N-< A V-SO2-N( ! (2)
^=S XCH2
in welcher der Benzolkern A durch Halogenatome, niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen substituiert
sein kann, mit Thioharnstoff oder dessen N- oder N,N'-Alkylderivaten in Gegenwart anorganischer
oder organischer Säuren in polaren Lösungsmitteln umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Temperaturen
zwischen etwa 20 und 6O0C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in
Wasser, Aceton, Methanol, Äthanol, Nitrobenzol oder Methylenchlorid durchführt.
409 627/391 6.64 & Bundesdruckerei Berlin
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CH431502A (de) | 1967-03-15 |
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