DE1171120B - Mechanischer Stripperantrieb - Google Patents

Description

• Mechanischer Stripperantrieb Die Erfindung betrifft einen mechanischen Stripperantrieb mit auf einem federnd abgestützten Teller angeordnetem Motor und nachgeordnetem Wechselgetriebe und mit in dem Federteller gelagerter Spindel zum Stripperstempel.
• Es ist bekannt, bei hydraulisch angetriebenen Stripperkranen den Abwärtsgang des Stempels im Schnellgang auszuführen und bei Kraftbedarf einen langsamen Kraftgang einzuschalten. Bei mechanisch angetriebenen Stripperkranen wurde von einer Mög- lichkeit, den Stempel mit verschiedenen Geschwindigkeiten zu bewegen, um die installierte Leistung des Strippermotors ]dein zu halten, bisher kein Gebrauch gemacht. Vielmehr wurde die Leistung des Stripperwerksmotors bisher aus der Stempelgeschwindigkeit und der maximalen Stripperkraft bestimmt.
• Es liegt nahe, mit Hilfe eines Planetengetriebes eine Umschaltung auf einen langsamen Kraftgang vorzunehmen, wobei die Freiheitsgrade und verschiedenen übersetzungsmögEchkeiten des Getriebes ausgenutzt werden. Bei üblicher Ausführung eines derartigen Getriebes werden zwei Antriebsmotoren benutzt. Diese Ausführung baut aber sperrig, weil die beiden nebeneinander angeordneten Motoren verhältnismäßig viel Platz benötigen und den Drehkreis des Stripperwerkes unnötig vergrößern. Außerdem erfordert die Zweimotorenausführung gegenüber dem bekannten Stripperwerksantrieb eine größere Anzahl von elektrischen Schaltgeräten sowie mehr Zuleitungskabel und unter Umständen mehr Schleifleitungen.
• Aufgabe der Erfindung ist daher ein möglichst wenig Platz beanspruchender Stripperantrieb, mit dem der Stempel bei Leerlauf im Schnellgang und bei Kraftbedarf in einem langsamen Kraftgang abwärts bewegt wird.
• Für Hebezeuge ist zwar als Stufenschaltgetriebe ein doppeltes Planetengetriebe bekannt, bei dem aber die beiden Getriebeteile niemals zusammenwirken. Das übersefzungsverhältnis ist deshalb sehr gering, so daß praktisch nur die Wirkung einer Schaltkupplung erzielt wird. Die Achsen beider Getriebeteile liegen zueinander parallel, so daß das relativ viel leer laufende Zahnräder aufweisende Doppelplanetengetriebe auch ein großes Bauvolumen hat.
• Auch ist für ein Windengetriebe ein im Aufbau einem Planetengetriebe entsprechendes Zusatzgetriebe bekannt, bei dem die Mittelachse des Planetengetriebes mit der Längsachse der Antriebsspindel zusammenfällt, so daß relativ wenig Platz vom Getriebe beansprucht wird. Dieses ist als einstufiges Planetengetriebe ausgebildet und kann nur als Schaltgetriebe wirken. Für einen Stripperkran, bei dem das Stripperwerk an den Hub- und Senkbewegungen der Blockzange teilnimmt, ist es bekannt, die Blockzange mit zwei Geschwindigkeiten zu bewegen, von denen die größere Geschwindigkeit der normalen Hubgeschwindigkeit der Zange und die kleine Geschwindigkeit der Senkgeschwindigkeit des Stripperstempels entspricht. Hierfür wurde vorgeschlagen, beide Geschwindigkeiten mit einem gemeinsamen Motor durch ein zwischen dem Hubmotor und den Hubwerkstrommeln geschaltetes Wechselgetriebe zu erwirken. Es wurde jedoch völlig offengelassen, wie dieses Wechselgetriebe auszubilden ist, das nur dazu dient, eine verminderte Geschwindigkeit zu erzielen.
• Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird für einen Stripperantrieb mit auf einem federnd abgestützten Teller angeordnetem Motor und nachgeordnetem Wechselgetriebe und mit in dem Federteller gelagerter Spindel zum Stripperstempel gemäß der Erfindung vorgeschlagen, das Wechselgetriebe als hintereinandergeschaltetes Doppelplanetengetriebe auszubilden, bei dem wechselweise entweder der den Planetenrädem der ersten Stufe und dem Sonnenritzel der zweiten Stufe gemeinsame Tragkörper oder der Außenkranz des Planetengetriebes über mit dem Tragkörper und dem Außenkranz kraftschlüssig verbundene Bremsseheiben abbremsbar ist. Auf diese Weise läßt sich eine Geschwindigkeitsstufung von z. B. 1: 3 oder 1: 10 erzielen, in welchem Verhältnis auch die Motorleistung des Strippermotors reduziert werden kann. Die instalherte Leistung kann folglich relativ klein gehalten werden. Der Antrieb erfolgt mit nur einem Motor, der z. B. das Ritzel der ersten Planetenstufe antreibt. Eine besonders raumsparende und zugleich wenig aufwendige Bauweise ergibt sich, wenn das Getriebe so ausgebildet wird, daß die Mittelachse des Doppelplanetengetriebes mit der Längsachse der Antriebsspindel zusammenfällt. Die Umschaltung vom schnellen Leergang auf den langsamen Arbeitsgang erfolgt, nachdem der Stripperstempel den Leerhub zurückgelegt hat und bei der weiteren Abwärtsbewegung doppeltwirkende Federbatterien zweier Federteller vorspannt, wobei der Motor entsprechend belastet wird. Die Umschaltung von einer Haltebremse auf die andere erfolgt nun in Abhängigkeit von der Größe dieser Belastung, des Federweges oder des Motormoments. Bei diesem Schaltwechsel wird die geschlossene Bremse gelüftet und die freie Bremse eingelegt. Der Einbau einer bisher zur Sicherung des Strippermotors notwendigen Rutschkupplung erübrigt sich bei der erfindungsgemäßen Anordnung.
• Zum Blockfassen wird der Motor umgepolt und folglich die Spindel in entgegengesetzter Drehrichtung angetrieben. Die Umschaltung des Getriebes erfolgt dabei in der gleichen Weise wie beim Strippen.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt des gesamten Stripperwerkes und F i g. 2 einen Längsschnitt des Doppelplanetengetriebes.
• Auf einem oberen Federteller 1, der zu einem unteren Federteller 2 axial verstellbar ist, ist der Getriebekasten 3 eines Doppelplanetengetriebes angeordnet. über diesem Kasten 3 befinden sich in einer Laterne 4 zwei Bremsscheiben 5 und 6. Die Laterne 4 dient zur Aufnahme des Strippermotors 7. Die zueinander verstellbaren Federteller 1, 2 sind mittels doppeltwirkender Federbatterien 8 a, 8 b abgefedert.
• F i g. 2 zeigt den Aufbau des Doppelplanetengetriebes. Der Stripperwerksmotor 7 treibt über eine Gelenkkupplung 10 das Sonnenritzel 11 der ersten Planetenstufe an. Bei schnellem Leergang des Stripperstempels 12 ist die Bremse 5 geschlossen. Die Bremsscheibe 5 ist mit dem Planetenradträger 13 der ersten Planetenstufe verbunden, der wiederum mit dem Sonnenritzel 14 der zweiten Planetenstufe verbunden ist, Bei der in F i g. 2 gezeigten Stellung des Bremsbandes 5a ist das Sonnenritzel 14 folglich ebenso abgebremst wie der Planetenradträger 13 der ersten Stufe. Währenddem ist die Bremse 6 - wie ebenfalls aus F i g. 2 ersichtlich - gelüftet, und das Sonnenritzel 11 der ersten Planetenstufe treibt über die Planetenräder 15, die jetzt als Zwischenfäder dienen, den Außenkranz 16 des Getriebes an, der mit Innenverzahnungen für beide Planetenstufen versehen ist. Da das Sonnenritzel 14 der zweiten Stufe festgehalten ist, wälzen sich die Planetenräder 17 der zweiten Stufe auf dessen Umfang ab. Der Planetenradträger 18 dieser Stufe treibt nun direkt die Stripperwerksspindel 9 an.
• Sobald der Stripperstempel 12 beim Abwärtsgang auf die Oberfläche des Blockes auftritt, wird die Federbatterie 8 b bis auf einen bestimmten Wert vorgespannt. Jetzt erfolgt das automatische Lüften der Bremse 5 und gleichzeitig das Schließen der Bremse 6. Sobald die Bremse 6 geschlossen ist, ist auch der mit dieser Bremsscheibe fest verbundene Außenkranz 16 des Planetengetriebes abgebremst. Der Antrieb erfolgt jetzt vom Sonnenritzel 11 der ersten Stufe auf den Planetenträger 13 dieser Stufe, mit dem das Sonnenritzel 14 der zweiten Stufe verbunden ist. Durch die Drehbewegung dieses Sonnenritzels 14 wälzen sich die Planetenräder 17 der zweiten Stufe an der Innenverzahnung des feststehenden Außenkranzes 16 ab, wobei der Planetenträger 17 die Stripperwerksspindel 9 jetzt infolge der größeren übersetzung mit verringerter Drehzahl antreibt.
• Zum Blockfassen wird der Motor 7 umgepolt und damit die Spindel 9 entgegengesetzt angetrieben. Die Umschaltung des Getriebes erfolgt in der gleichen Weise wie beim Strippen. Nur wird jetzt die Federbatterie 8 a vorgespannt.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Mechanischer Stripperantrieb mit auf einem federnd abgestützten Teller angeordnetem Motor und nachgeordnetem Wechselgetriebe und mit in dem Federteller gelagerter Spindel zum Stripperstempel, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselgetriebe als hintereinandergeschaltetes Doppelplanetengetriebe ausgebildet ist, bei dem wechselweise entweder der den Planetenrädern der ersten Stufe und dem Sonnenritzel der zweiten Stufe gemeinsame Tragkörper (13) oder der Außenkranz (16) des Planetengetriebes über mit dem Tragkörper und dem Außenkranz kraftschlüssig verbundenen Bremsscheiben (5, 6) abbremsbar ist.
2. 2. Stripperantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachse des Doppelplanetengetriebes mit der Längsachse der Antriebsspindel zusammenfällt. 3. Stripperantrieb nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Doppelplanetengetriebe auf einem Federteller (1) angeordnet ist, der mittels doppeltwirkender Federsätze (8 a, 8 b) gegenüber einem mit dem Zangenbaum (19) fest verbundenen Federteller (2) federnd axial verschiebbar ist. 4. Stripperantrieb nach Ansprach 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf die Größe der auf die Federn (8 a, 8 b) wirkenden Kraft oder die Größe des Motordrehmoments ansprechende automatische Umschaltung für das Doppelplanetengetriebe vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1086 027; deutsche Patentschriften Nr. 933 780, 852 482.