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Drehbarer Handgriff für die Betätigung eines Reihenschaltwerkes von
Wechselgetrieben, insbesondere für einspurige Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft
einen drehbaren Handgriff für die Betätigung eines Reihenschaltwerkes von Wechselgetrieben,
insbesondere bei einspurigen Motorfahrzeugen.
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Bei diesen Fahrzeugen ist die Verwendung eines drehbaren Handgriffs
zur Betätigung des Schaltwerkes der Wechselgetriebe bekannt, und zwar in zwei Grundalternativen.
Die eine Variante wird bei Wechselgetriebe-Schaltwerken vorgesehen, bei denen der
Betätigungshebel nach dem Einschalten der betreffenden Gangstufe in der Stellung
der eingeschalteten Gangstufe verbleibt, d. h. für sogenannte Reihenschaltwerke.
Für die Betätigung dieser Schaltwerke werden drehbare Handgriffe benutzt, die fortschreitend
in die einzelnen Gangstufenstellungen gedreht werden, die im wesentlichen den einzelnen
Stellungen des Betätiaungshebels des eigentlichen Schaltwerkes entsprechen,- mit
dem der Handgriff in der Regel mittels ciner Rolle und eines Seiles verbunden ist.
Diese Anordnungen eignen sich für Wechselgetriebe-Schaltwerke mit einer kleinen
Anzahl von Gangstufen, bei denen somit die Gesamtdrehung des Handgriffs verhältnismäßig
gering ist. Für vielstufige Wechselgetriebe ist diese Anordnung nachteilhaft, da
sie einen großen Drehwinkelbereich des Handgriffs erfordert, was zu einer schwierigen
Betätigung durch den Fahrer f ührt.
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Dieser Nachteil wird bei der anderen bekannten Variante vermieden,
die jedoch die Verwendung eines sogenannten Schrittschaltwerks voraussetzt, bei
dem nach der Einschaltung der entsprechenden Gangstufe der Betätigungshebel immer
in die Mittelstellung zurückkehrt. Aus dieser Stellung wird er in. die eine oder
andere Richtung verschwenkt, je nachdem, ob die nächsthöhere oder die nächstniedrigere
Gangstufe eingeschaltet werden soll. Der Vorteil liegt in dem verhältnismäßig kleinen
Drehwinkelbereich des Handgriffs; nachteilig ist dagegen die Notwendigkeit der Verwendung
eines verhältnismäßig komplizierten und in seinen Abmessungen großen Schrittschaltwerkes,
das wesentlich teurer als ein Reihenschaltwerk ist.
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Es ist auch nicht mehr neu, ein Reihenschaltwerk über einen getrennt
von dem Schaltwerk am Lenker angeordneten Schrittmechanismus zu schalten, wobei
die Betätigung dieses Schrittmechanismus mit der Betätigung des am Handgriff angeordneten
Kupplungshebels kombiniert ist. Dieser Kupplungshebel, der - wie üblich
- für die Betätigung der Kupplung um eine Achse geschwenkt wird, die senkrecht
zur Achse des Handgriffes verläuft, läßt sich gegenüber seiner Schwenkachse oder
dem Handgriff quer nach beiden Seiten verschwenken, wodurch eine mechanische Kupplung
mit dem Schrittmechanismus für den einen oder den anderen Drehsinn erfolgt,
je nachdem ob die nächsthöhere oder nächstniedrigere Gangstufe eingeschaltet
werden soll. Diese Konstruktion ist in zwei alternativen Ausführungen bekannt. Bei
der einen Alternative wird ein Zahnrad mit Löchern angewandt, in die die Stifte
einer schwenkbaren Sperrklinke einfallen, die beim Schwenken des Kupplungshebels
betätigt wird. Das Zahnrad wirkt mit einer Zahnstange zusammen, wobei die Stifte
das Zahnradjeweils um eine Schaltstellung entweder der nächsthöheren oder der nächstniedrigeren
Gangstufe verdrehen. Diese Konstruktion ist sehr kompliziert und erfordert eine
große Anzahl Funktionsteile, so daß sie herstellungstechnisch kostspielig ist. Sie
ist auch hinsichtlich der Abmessungen für die Anordnung innerhalb des Handgriffs
ungeeignet und muß in nachteiliger Weise außerhalb der Lenkstange angebracht werden.
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Die zweite Alternative verwendet einen Doppelzahnmitnehmer, der
je nach der Verschwenkung des Kupplungshebels auf den einen oder den anderen
von den zwei durch ein Zahnrad gegenseitig verkoppelten Schiebem einwirkt. Diese
Alternative ist schon wesentlich einfacher als die vorbeschriebene, erfordert jedoch
ebenfalls eine größere Anzahl Funktionsteile und ist daher herstellungsmäßig ebenfalls
kostspielig. Der Nachteil, daß die Anbringung innerhalb
des Handgriffs
nicht möglich ist, wird auch durch diese Ausführung nicht beseitigt.
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Im Gegensatz zu diesen bekannten Konstruktionen ist gemäß der Erfindung
der drehbare Handgriff für die Betätigung eines einfachen Reihenschaltwerkes derartausgebildet,daßderKörperdesdrehbarenHandgriffs
an der an der Rolle anliegenden Seite mit zwei abgefederten Sperrklinken versehen
ist, die Rolle an der am Körper des Handgriffs anliegenden Seite Mitnahmeeinschnitte
aufweist und zwischen dem Körper des Handgriffs und der Rolle eine mit dem Lenkerrohr
fest verbundene Scheibe vorgesehen ist, die mit zwei Ausschnitten versehen ist,
durch die die abgefederten Sperrklinken hindurchgehen.
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Dadurch wird die Betätigung eines einfachen Reihenschaltwerks mittels
eines drehbaren Handgriffs ermöglicht, der beim Schalten immer nur eine Drehbewegung
mit einem kleinen Winkel aus der Mittelstellung heraus in der einen oder anderen
Richtung ausführt, wobei die Anzahl der Gangstufen und der Winkelbereich der Schwenkung
des Betätigungshebels des eigentlichen Schaltwerks den Drehwinkel des Handgriffs
nicht ungünstig beeinflussen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
wobei Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Handgriff, F i g. 2 einen
Querschnitt durch den Handgriff in der Ebene A-A der F i g. 1
und F i
g. 3 ein Detail der Sperrklinken des Handgriffs im Längsschnitt veranschaulicht.
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Auf dem Lenkerrohrl ist der Körper des drehbaren Handgriffs 2 mit
dem Bock 3 gelagert, in dem auf dem Bolzen 4 der Kupplungshebel
5 drehbar gelagert ist. Der Bock 3 ist vorzugsweise zusammen mit dem
Körper des Handgriffs 2 drehbar. Im Bock 3
sind weiterhin zwei abgefederte
Sperrklinken 6, 7 gelagert, die durch Federn in Richtung auf die Rolle
8
drückt werden. Die Rolle 8 ist im Gehäuse 9 gelagert, das
am Lenkerrohr 1 befestigt ist. Zwischen der Rolle 8 und dem Körper
des drehbaren Handgriffs 2 ist eine Scheibe 10 eingelegt, die mit zwei Ausschnitten
11 und 12 versehen ist. Die Rolle 8 ist an der dem Körper des Handgriffs
2 zugekehrten Seite mitMitnahmeeinschnitten 13 versehen. DieScheibe
10
weist eine in das Innere des Lenkerrohres 1 eindringende Zunge 14
auf, die an einem Zapfen 15 befestigt ist, der in das Innere des Lenkerrohres
1 eingelegt ist. Auf dem Zapfen 15 ist eine Rückstellfeder
16 gelagert, die mit einem Ende am Vorsprung 17, der Bestandteil der
Scheibe 10 ist, abgestützt ist und mit dem anderen Ende an einer Stütze des
Körpers des Handgriffs 2 anliegt. Die Scheibe 10 weist ferner einen Vorsprung
18 auf, in dem ein Einschnitt 19 vorgesehen ist, in den die Sicherung
20 des Kupplungshebels 5 einfällt.
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Der Körper des drehbaren Handgriffs 2 ist aus der Mittelstellung
0 in zwei Grenzstellungen X und Y verschwenkbar. In der Mittelstellung
0 wird der Körper des drehbaren Handgriffs 2 mittels der Rückstellfeder
16 gehalten und durch die in den Einschnitt 19 der Scheibe
1.0 einfallende Sicherung 20 gesichert. Der Körper des drehbaren Handgriffs
2 kann daher aus der Mittelstellung 0 nicht verschwenkt werden, ehe nicht
der Kupplungshebel niedergedrückt und dadurch die Kupplung ausgerückt wird.
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Beim Drehen des Körpers des drehbaren Hand-"riffs U 2 in eine der
Grenzstellungen X oder Y geht immer eine der abgefederten Sperrklinken
6, 7 durch dcn Ausschnitt 11 oder 12 hindurch und nimmt mittels der
Mitnahmeeinschnitte die Rolle 8 mit, die sie um den der Länge der Ausschnitte
11 bzw. 12 entsprechenden Winkel dreht. Die Rolle 8 dreht ihrerseits
über das Seil 21 die Rolle 22 und somit den Hebel 23 des Schaltwerks um eine
Schaltstellung, da die Länge der Ausschnitte 11 bzw. 12 gerade so groß ist,
wie dies zum Vorschieben des Hebels des Schaltwerks um eine Schaltstellung erforderlich
ist.
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Nach dem Drehen der Rolle 8 kehrt durch Wirkung der Rückstellfeder
16 der Körper des drehbaren Handgriffs 2 mit dem Bock 3 und dem Kupplungshebe]
5 in die Mittelstellung 0 zurück, in der der Körper des Handgriffs
durch die in den Einschnitt 19 einfallende Sicherung 20 festgehalten wird.
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Die Anordnung der Rückstellfeder kann auch so ausgeführt werden, daß
die Feder an der inneren Stirnseite des Bolzens 24 gelagert ist, der gleichzeitig
das Ende des Lenkerrohres 1 darstellt und den Körper des drehbaren Handgriffs
in axialer Richtung sichert.