-
Mechanisierter Strebausbau Die Erfindung bezieht sich auf einen mechanisierten
Strebausbau mittels aus mehreren hydraulischen Grubenstempeln bestehenden Ausbaurahmen,
für deren absatzweises Vorrücken ein mit den Ausbaurahmen verbundener Rückzylinder
vorgesehen ist.
-
Um die Ausbaurahmen mit Hilfe des Rückzylinders entsprechend dem Abbaufortschritt
der Kohle vorrücken zu können, ist es zuvor erforderlich, die Druckräume der hydraulischen
Grubenstempel drucklos zu machen, damit sich die Stempel vom Hangenden lösen können.
Zu diesem Zweck mußte bisher ein am Ausbaurahmen vorgesehenes Raubventil von Hand
geöffnet und nach beendigtem Rückvorgang wieder geschlossen werden. Eine derartige
Handbetätigung des Raubventils ist zeitaufwendig und umständlich. Außerdem sind
diese Raubventile besonders in niedrigen Flözen für den Bergmann nur schwer zugänglich.
-
Bei hydraulischen Ausbaugespannen, bei denen jeweils zwischen zwei
Ausbaurahmen ein Rückzylinder zum wechselweisen Vorrücken der Rahmen vorgesehen
ist, hat man bereits vorgeschlagen, zum selbsttätigen Öffnen der Stempelraubventile
besondere hydraulische Steuerleitungen vorzusehen, durch die in Abhängigkeit von
dem im Rückzylinder erreichten Druck die Raubventile über Ventilöffnungskolben geöffnet
werden. Eine derartige in Abhängigkeit vom hydraulischen Druck über hydraulische
Leitungen und Kolben geregelte Raubventilsteuerung ist jedoch außerordentlich kompliziert
und damit störanfällig. Außerdem läßt sie sich nur bei ortsfest an den Ausbaurahmen
vorgesehenen Rückzylindern verwenden.
-
Bei einem anderen Ausbaugespann ist es bekannt, das Schließen der
Raubventile über ein kompliziertes Hebelgestänge in Abhängigkeit von der Endstellung
des Rückzylinderkolbens zu steuern. Auch ein derartiges Hebelgestänge ist sehr störanfällig
und hat eine ständig feste Verbindung zwischen Rückzylinder und Ausbaurahmen zur
Voraussetzung.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Schwierigkeiten zu vermeiden und
eine selbsttätige Steuerung für die Druckentlastung der Ausbaurahmen zu schaffen,
die bei einfachstem Aufbau und sicherem Ansprechen den Einsatz ortsbeweglicher Rückzylinder
ermöglicht.
-
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß darin gesehen; daß
jeder Ausbaurahmen einen die Verbindungsleitung vom Druckraum zum Druckmittelvorratsraum
freigebenden Steuerschieber aufweist, dessen Schiebergehäuse am Ausbaurahmen und
dessen axial zum Rückzylinder verstellbarer Schieberkörper am Ende des Rückzylinders
befestigt ist.
-
Dadurch, daß nunmehr der Druckraum des Ausbaurahmens von dem Rückzylinder
über den Schieberkörper des Steuerschiebers selbsttätig freigegeben und wieder geschlossen
wird, entfällt die Verwendung eines Raubventils vollständig. Der Schieberkörper
des Steuerschiebers wird bei Beginn der Kolbenbewegung des Rückzylinders so weit
verschoben, daß er die Verbindungsleitung vom Druckraum des Ausbaurahmens zum Druckmittelvorratsraum
freigibt, wodurch ein selbsttätiger Abfluß des Druckmittels und damit ein Absenken
der Ausbaurahmen vom Hangenden ermöglicht wird.
-
Da das Schiebergehäuse am Ausbaurahmen und der axial zum Rückzylinder
verstellbare Schieberkörper am Ende des Rückzylinders befestigt ist, kann der Rückzylinder
unter Ausschaltung sämtlicher Zwischenglieder direkt auf den Steuerschieber einwirken.
Dadurch ist in jedem Fall vor Beginn der Vorschubbewegung der Ausbaurahmen ein Drucklosmachen
derselben sichergestellt.
-
Das Steuerschiebergehäuse ist mit einem Anschlag zur Begrenzung des
Schieberkörperhubes versehen. Dadurch stellt das Schiebergehäuse nach Druckentlastung
der Grubenstempel eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Rückzylinder, und Ausbaurahmen
dar, über die der Ausbaurahmen vorgeschoben werden kann.
-
Damit der Schieberkörper nach Beendigung des Rückvorganges selbsttätig
wieder in die Ausgangsstellung gebracht werden kann, ist der Steuerschieber mit
einer Rückstellfeder versehen.
-
Durch die erfindungsgemäße Artordnung des Steuerschiebers läßt sich
zwischen dem Ende des Rückzylinders und dem Schieberkörper eine selbsttätig ansprechende
Schnellkupplung vorsehen, wodurch die Verwendung ortsändernder Rückzylinder möglich
wird. Dieser Rückzylinder kann z. B. in Strebl'ängsrichtung von Ausbaurahmen zu
Ausbaurahmen gefahren werden und zum Vorrücken einer Vielzahl von Ausbaurahmen dienen.
Durch die selbsttätig ansprechende Schnellkupplung, die als einrasthare Klinke ausgebildet
sein
kann, wird ein Kuppeln des Rückzylinders mit den Ausbaurahmen von Hand vermieden.
-
Weitere Vorzüge der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden im Rahmen
der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, welches in der Zeichnung dargestellt
ist, näher erläutert, und zwar zeigt A b b. 1 ein Fördermittel mit einem hydraulischen
Ausbaurahmen und einer dazwischen eingebauten Rückvorrichtung, A b b. 2 die Verbindungsstelle
zwischen Rückvorrichtung und Ausbaurahmen in vergrößertem Maßstab.
-
In dem nicht dargestellten Streb soll das am Kohlenstoß liegende Fördermittel
1 und der aus mehreren hydraulischen Grubenstempeln bestehende Ausbaurahmen 2 entsprechend
dem Kohlenabbau vorgerückt werden. Zwischen dem Fördermittel 1 und dem Ausbaurahmen
2 ist eine Rückvorrichtung 3 eingesetzt Diese Rückvorrichtung 3 greift an ein mit
dem Ausbaurahmen 2 verbundenes Zwischenstück an, welches aus einem Gehäuse 4 und
einem Steuerschieber 5 besteht. Der Steuerschieber 5 ist zylindrisch ausgebildet
und trägt z. B. in einer Querbohrung ein Überdruckventil 6. Vor und hinter dem Überdruckventil
befindet sich im Steuerschieber je eine Leitung, und zwar eine Druckleitung 8 und
eine Saugleitung 7, die in einem aus dem Gehäuse 4 herausragenden Teil 9 des Steuerschiebers
enden. An dieser Stelle befindet sich je ein Schnellschluß-Schlauchverbindungsstutzen
7', 8' zum Anschluß der von einer zentralen Pumpe 10 zum Ausfahren
der Ausbaurahmen kommenden Doppelleitung 11.
-
Weiterhin besitzt der Steuerschieber 5 eine Ringnut 12, welche die
vom Ausbaurahmendruckraum kommende Leitung 14 mit einer vom Vorratsraum 13
kommenden Leitung in Verbindung bringen kann, um den Ausbaurahmen drucklos zu machen.
-
Die Funktion des Zwischengliedes ist folgendermaßen: Das Überdruckventil
6 ersetzt das gewöhnlich innerhalb des Ausbaurahmens befindliche Überdruckventil,
welches den Zweck hat, einen allzu hohen Druckanstieg im Inneren der Stempel des
Ausbaurahmens bei Gebirgsabsenkungen zu vermeiden. Wird nun zum Vorziehen des Ausbaurahmens
2 an dem Teil 9 gezogen, so wird dadurch der Steuerschieber 5 bewegt, bis die Ringnut
12 die beiden Leitungen 13 und 14 miteinander verbindet und die hydraulischen Stempel
des Ausbaurahmens in sich zusammensinken.
-
Eine Weiterbewegung des Steuerkolbens 5 ist nicht mehr möglich, da
seine Stirnseite jetzt an der Vorderseite des Gehäuses 4 eine Abstützung findet.
Bei weiterer Zugkraftwirkung wird nunmehr über das Zwischenglied der ganze Ausbaurahmen
2 vorgezogen.
-
Zum Betätigen der Ausbaurahmen sind mindestens drei Ventile erforderlich,
nämlich ein Setz-, ein Raub-und ein Überdruckventil. Das Raubventil ist erfindungsgemäß
durch den Steuerschieber 5 ersetzt worden. Über diesen Steuerschieber wird der Ausbaurahmen
drucklos gemacht. Das Überdruckventil 6 ist in einer Querbohrung des Steuerschiebers
5 untergebracht. Das noch fehlende Setzventil kann im Ausbaurahmen eingebaut werden.
Es ist aber auch ohne weiteres möglich, das Setzventil an der Anschlußstelle 8'
für die Druckleitung 8 im Steuerschieber 5 anzuordnen. Über ein solches als Rückschlagventil
ausgebildetes Druckventil an der Anschlußstelle 8' kann der Druckraum des Ausbaurahmens
vom Druckmittel beaufschlagt werden. Auf ein besonderes Setzventil am Ausbaurahmen
selbst kann hierbei verzichtet werden. Für die Saugleitung 7 kann an der Anschlußstelle
7' auch noch zusätzlich ein Ablaßventil vorgesehen sein.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel ist die Rückvorrichtung so ausgebildet,
daß sie von Ausbaurahmen zu Ausbaurahmen gefahren werden kann und zum Vorziehen
vieler Ausbaurahmen dient. Zu diesem Zweck ist sie auf dem Fördermittel verfahrbar
angeordnet. Damit im Streb keine Pumpenleitungen zu verlegen sind, ist auch das
Pumpenaggregat 10 zum Unterdrucksetzen der Ausbaurahmen und auch des Rückzylinders
ebenfalls auf dem Fördermittel angeordnet und mit der Rückvorrichtung 3 zu einem
fahrbaren Maschinensatz vereinigt. Zum Vorrücken des Fördermittels und des Ausbaurahmens
ist es bei dem Ausführungsbeispiel zunächst erforderlich, den Rückzylinder mit dem
Ausbaurahmen zu kuppeln. Um die Bedienung beim Kuppeln zu vereinfachen, befindet
sich am vorderen Ende 15 der Rückvorrichtung 3 eine Klinke 16, die zum selbsttätigen
Einrasten in einen Schlitz 17 des Steuerschiebers 5 ausgebildet ist. Die Klinke
16 besitzt oben einen Ansatz 18 zum Befestigen eines Seiles 19, um
die Klinke nach dem Vorziehen der Ausbaueinheit wieder von fern lösen zu können.
Nach dem Lösen der Klinke 16 wird der Steuerschieber 5 durch eine Rückstellfeder
20 selbsttätig in seine Ausgangsstellung zurückgedrückt.
-
Der gesamte Arbeitsvorgang ist folgender: Die Rückvorrichtung 3 wird
zusammen mit dem Pumpenaggregat 10 auf dem Fördermittel 1 bis zum vorzuziehenden
Ausbaurahmen gefahren. Die Rückvorrichtung 3 wird gegen den Ausbaurahmen 2 ausgeschoben
und kuppelt sich dort selbsttätig ein. Das Druckmittel wird der Rückvorrichtung
hierbei aus dem Pumpenaggregat 10 zugeleitet.
-
Die Doppelleitung 11 wird an den Verbindungsstutzen 7', 8'
angeschlossen. Die Rückvorrichtung wird auf Druck gestellt und fährt aus. Die Rückvorrichtung
stützt sich an dem noch zwischen Hangenden und Liegenden fest eingespannten Ausbaurahmen
ab und schiebt das Fördermittel im Bereich des Ausbaurahmens bis zum Kohlenstoß
vor. Die Rückvorrichtung wird auf Zug geschaltet und beginnt einzufahren. Hierbei
bewegt sie zunächst den Steuerschieber 5, der den Ausbaurahmen drucklos macht. Die
Stempel des Ausbaurahmens senken sich vom Hangenden ab, und der Ausbaurahmen wird
von der weiter einfahrenden Rückvorrichtung bis an das Fördermittel nachgezogen.
-
Die Rückvorrichtung wird drucklos gemacht, und die Feder 20 bringt
den Steuerschieber 5 selbsttätig wieder in seine Ausgangsstellung zurück.
-
Anschließend wird der Druckraum des Ausbaurahmens 2 über die
Doppelleitung 11 von dem Pumpenaggregat 10 aus mit der Druckflüssigkeit beaufschlagt,
so daß die Stempel des Ausbaurahmens wieder gegen das Hangende ausgefahren werden
und erneut die Abstützung übernehmen.
-
Jetzt kann die Klinke 16 gelöst werden. Sie läßt sich aber
auch gleichzeitig mit dem Drucklosmachen der Rückvorrichtung oder auch vorher lösen.
-
Nach dem Lösen der Doppelleitung 11, die als biegsames Rohr ausgebildet
ist, kann die Rückvorrichtung zusammen mit dem Pumpenaggregat 10 auf dem Fördermittel
zum nächsten Ausbaurahmen gefahren werden.
-
Zweckmäßigerweise kann zum Betätigen der Rückvorrichtung das gleiche
Druckmittel verwendet werden
wie zum Ausfahren der Grubenstempel
des Ausbaurahmens. In diesem Fall ist für die Ausbaurahmen und die Rückvorrichtung
nur eine einzige Druckmittelpumpe erforderlich.