-
Gewinnungsmaschine Die Erfindung betrifft eine am Kohlenstoß entlang
verfahrbare Gewinnungsmaschine, die mit einer am Hangenden schneidenden, höhenverstellbaren
Schrämstange und einem zweiten, am Liegenden schneidenden Schrämwerkzeug, beispielsweise
einer Schrämwalze, ausgerüstet ist. Durch ihren voreilenden Schnitt soll die am
Hangenden voreilende Schrämstange den von dem nachfolgenden Schrämwerkzeug zu lösenden
Flözstreifen entspannen und so neben einer Entlastung des Schrämwerkzeuges vor allem
einen stückigeren Kohleanfall herbeiführen.
-
Es sind bereits Gewinnungsmaschinen bekannt, die das Flöz am Liegenden
und am Hangenden durch zwei fliegend gelagerte Schrämwalzen lösen. Bei diesen bekannten
Einrichtungen wird die obere Schrämwalze entweder durch einen im Schramtiefsten
befindlichen, mit der unteren Schrämwalze getrieblich verbundenen Kettenschrämarm
höhenverstellbar gehalten (deutsche Patentschrift 842 781), oder aber die obere
Schrämwalze stützt sich mittels eines besonderen, außerhalb des Kohlenstoßes liegenden
Schwenkarmes höhenverstellbar an dem Gehäuse der Gewinnungseinrichtung ab (deutsche
Patentschrift 932 783). Während die erstgenannte Ausführung eine besonders starre,
den großen Beanspruchungen gewachsene Lagerung der den Schrämkettenausleger tragenden
unteren Schrämwalze voraussetzt, hat die letztgenannte Ausführung den Nachteil,
daß der die obere Schrämwalze tragende Schwenkarm, weil er nicht mit einer Schrämkette
besetzt ist, nur mit Abstand am Kohlenstoß vorbeilaufen kann. Die fast bis an den
Kohlenstoß heranreichenden und das Hangende über dem Strebfördermittel tragenden
Kappen des Strebausbaues behindern aber die Fahrt der Schrämmaschine bei bis unter
das Hangende ausgeschwenktem Arm und gestatten es nicht, die Schrämwalze bis zum
Hangenden anzuheben.
-
Weiterhin ist eine Turmschrämmaschine bekanntgeworden (britische Patentschrift
619 806), die das abzubauende Flöz mittels zweier im Bereich des Hangenden schneidender
Schrämkettenausleger durch einen Schnitt entspannt. Der längere der beiden Schrämkettenausleger,
der von dem kurzen, auf dem Turm der Schrämmaschine gelagerten Ausleger getragen
wird, liegt unmittelbar unter dem Hangenden und auf seiner ganzen Länge in der Kohle,
während der diesen längeren Ausleger tragende kurze Schrämkettenausleger um das
Dickenmaß des längeren Auslegers tiefer liegt. Die Kappen zum Abstützen des Hangenden
lassen sich infolgedessen über den kurzen Ausleger bis in die unmittelbare Nähe
des Kohlenstoßes vorziehen, ohne mit dem Turm bzw. mit dem auf dem Turm gelagerten
kurzen Ausleger in Berührung zu kommen. Da Schrämkettenausleger nur in der Umlaufebene
ihrer Schrämkette schneiden können, läßt sich mit dieser Schrämmaschine das Hangende
bei in Verschiebrichtung oder auch in Streblängsrichtung schwankender Flözmächtigkeit
nicht sauber freischneiden.
-
Es sind auch bereits Hangendwalzen großen Durchmessers bekannt, bei
denen der über den Schwenkarm vorstehende Teil des Walzenradius so bemessen ist,
daß die Kappen bis dicht an den Kohlenstoß vorgezogen werden können, ohne beim Fahren
der Schrämmaschine mit dem Schwenkarm zu kollidieren. In Fällen, in denen es auf
eine möglichst stückige Hereingewinnung des Gutes ankommt, ist diese Ausbildung
wegen der starken Zerkleinerung des Haufwerks aber wenig zweckmäßig.
-
Ziel der Erfindung ist es, eine Schrämstange bzw. Hangendwalze kleineren
Durchmessers so an einem außerhalb des Kohlenstoßes liegenden Schwenkarm einer Gewinnungsmaschine
zu lagern, da.ß sie höhenverstellbar am Hangenden entlanggeführt werden kann, ohne
durch die bis an den Kohlenstoß vorgezogenen Kappen des Strebausbaues behindert
zu werden.
-
Die Erfindung geht aus von einer am Kohlenstoß verfahrbaren Gewinnungsmaschine
mit zwei Schrämwerkzeugen, von denen eines das Flöz am Liegenden löst und das andere
als aus einer Schrämstange bestehendes Hilfswerkzeug, welches auf einem um eine
waagerechte Achse des Maschinenkörpers höhenverstellbaren Schwenkarm fliegend gelagert
ist, die Oberkohle am Hangenden löst. Sie kennzeichnet sich durch einen zwischen
Kohlenstoß und Schwenkarm parallel zu letzterem liegenden und die Schrämstange tragenden
Gehäusearm, der um eine zu der Drehachse der Schrämstange parallele Achse an dem
freien Ende des Schwenkarmes schwenkbar gelagert ist. Durch die erfindungsgemäße
Ausbildung läßt sich ein
von der Neigung des Schwenkarmes unabhängiger,
gleichbleibender Abstand zwischen dem Schwenkarm und dem Hangenden herstellen und
auf diese Weise der für die Kappen des Strebausbaus erforderliche Raum bis zum Abbaustoß
immer freihalten.
-
Durch ein auf dem freien Ende des Schwenkarmes angeordnetes Gehäuse,
in dessen auf den Kohlenstoß gerichteten Ansatz der die Schrämstange tragende Gehäusearm
eingreift, wird eine besonders widerstandsfähige Lagerung der Schrämstange erzielt.
-
Die Schwenkbewegung wird dabei durch ein in dem Gehäuse angeordnetes,
aus Schnecke und Schneckenrad bestehendes Stehgetriebe in den Gehäusearm eingeleitet.
-
Um die nach der Erfindung ausgebildete Gewinnungsmaschine auch für
beide Stoßlagen verwenden zu können, empfielt es sich, das Gehäuse auf dem Schwenkarm
lösbar anzuflanschen und um 180° versetzbar anzuordnen.
-
In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der Gewinnungsmaschine, F i g.
2 die entsprechende Stirnansicht, F i g. 3 einen Grundriß der Gewinnungsmaschine.
Die Gewinnungsmaschine 1 ist auf dem am Abbaustoß 2 verlegten Strebfördermittel
3 verfahrbar. Sie ist mit zwei Schrämwalzen 4, 5 ausgerüstet, von denen die im Durchmesser
kleinere Schrämwalze 5 bzw. Schrämstange am Hangenden schneidet und gegenüber der
am Liegenden schneidenden, im Durchmesser größeren Schrämwalze 4 voreilt. Durch
die voreilende Hangendstange 5 wird der hereinzugewinnende Flözstreifen entspannt,
dadurch die Gewinnungsarbeit der am Liegenden schneidenden Schrämwalze 4 erleichtert
und außerdem ein wesentlich stückigerer Kohleanfall erzielt. Die Schr'ämwalze 4
läuft in der in F i g. 1 angegebenen Pfeilrichtung um und wirft mit der von ihr
unmittelbar gelösten Kohle auch die über ihr anstehende, nachbrechende Oberkohle
nach rückwärts auf das von der Gewinnungsmaschine 1 mitgeschleppte Räumgerät 6 ab.
Dabei gelangt die Kohle über die rampenförmig abfallende Fläche in das Strebfördermittel3.
Zum Niederschlagen des beim Schrämen auftretenden Staubes sind in unmittelbarer
Nähe der Schrämwalzen 4, 5 Sprühdüsen 7, 8 vorgesehen.
-
Die am Hangenden schneidende Schrämstange 5 wird von einem Schwenkarm
9 getragen. Dieser ist in der Maschinenmitte angeordnet, damit die Vorschubbewegung
der Gewinnungsmaschine durch in Richtung auf das Strebfördermittel 3 vorspringende
Kohlebrocken des Abbaustoßes nicht behindert wird. Ein auf dem Maschinenkörper angebrachter,
etwa U-förmiger, nach oben offener Rahmen 10 hält den Arm 9 um eine waagerechte
Achse 11 schwenkbar und hält auch den um die waagerechte Achse 12 schwenkbaren Druckzylinder
13. Der Druckzylinder 13 greift mit seiner Kolbenstange an nasenartige Ansätze 14
an, die auf dem Schwenkarmumfang angebracht sind. Auf dem oberen Ende des Schwenkarmes
9 befindet sich ein angeflanschtes Gehäuse 15, dessen Ansatz 16 rechtwinklig auf
den Kohlenstoß 2 gerichtet ist. In einer Öffnung der Stirnfläche dieses Ansatzes
16 greift der die Hangendstange 5 tragende Ansatz 17 ein und ist hier schwenkbar
gelagert. Die Schrämstange 5 liegt exzentrisch zu der Schwenkachse des Armes 17
und läßt sich durch eine in dem Gehäuse 15 befindliche Schnecke und ein Schneckenrad
gegenüber dem Schwenkarm 9 verstellen. Infolge dieser Ausbildung können die von
den Stempeln 19 getragenen Kappen 18 unabhängig von der Neigung des Schwenkarmes
bis dicht vor den Kohlenstoß 2 vorgezogen werden, ohne die Höheneinstellung der
Schrämstange 5 einzuengen oder die Vorschubbewegung der Gewinnungsmaschine 1 zu
behindern.
-
Durch Lösen der Flanschverbindung und Schwenken des Gehäuses 15 um
180° läßt sich die obere Schrämstange 5 wahlweise auf der einen oder anderen Seite
der Gewinnungsmaschine 1 anordnen und dadurch der Umbau der Gewinnungsmaschine bei
entgegengesetzter Lage des Abbaustoßes vereinfachen.